Ein Mädchen aus meiner Klasse (15) wird von Allen (auch aus Parallelklassen) ignoriert und beleidigt (z.B. sie stellt sich irgendwo dazu sagt einer "ihh hier stinkts" oder ähnliches und entweder drehen sich dann alle weg oder gehen weg). Ich selber mag sie auch nicht, sage zwar nicht selber etwas über sie aber wenn andere was sagen lach ich mit oder stimme zu. Mitlerweile redet sie eigentlich mit gar keinen mehr aus der Klasse außer mit einer Freundin von mir und mit mir (wir reden aber meißt nicht mit ihr sondern gehen einfach weg weil wir nicht mit ihr zusammen gesehen werden wollen). Die Gründe warum sie "gemobbt" (ich weiß nicht ab wann man es Mobbing nennt) wird sind: sie zieht sich total kindisch an, hat nichts anderes zu tun außer für die schule zu lernen (schreibt in fast allen arbeiten nur 1 und selten 2 und der Hauptgrund (warscheinlich) sie ist wohl leicht autistisch (geistig behindert) und sieht ein bisschen "anders" aus (sozusagen schönheitsfehler im gesicht). In der 8ten Klasse hatte unser damaliger Klassenlehrer mal versucht etwas zu unternehmen es war aber schon ende des Schuljahres und jetzt haben wir eine andere Klassenlehrerin die das (glaub ich) schon mitbekommt aber der das einfach egal ist. Sie (das Mädchen) hat auch wohl schon öfter zuhause gesagt sie will nicht mehr in die schule (weiß ich von unserem ehmaligen klassenlehrer) aber ein Schulwechsel wäre nicht möglich weil im Umkreis von 40 km kein weiteres Gymnasium ist und dann auch nicht mehr Einzugsbereich wo sie hingehen könnten (wohnen ziemlich abseits). Ich weiß das ich ja selber nicht unbeteiligt daran bin wie s****** es ihr bei uns in der Klasse geht, will ihr aber gerne helfen, weiß aber nicht wie weil ich nicht zum Lehrer gehen will, weil später warscheinlich rauskommen würde das ich was gesagt habe und dann auch zum Außenseiter werden würde. Hat vielleicht jemand eine idee wie ich ihr helfen könnte ohne mir selber zu "schaden"? Danke schonmal im Vorraus.
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wie kann ich ihr helfen ohne mir selber zu "schaden"?
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es erfordert Mut und "Rückgrat"
sich gegen die "Masse" durch zu setzen.
Wenn Du "stark" bist, dann wirst Du Dich klar äußern und in angemessenem Umfang auch mit der "Behinderten" sprechen.
Wenn Du ein zukünftiger "Schleimer" bist, dann siehst Du das Problem, äußerst Dich aber nicht dazu, weil Du Dir ja selbst schaden könntest.
Entscheide Dich !Moderatorin des Mobbingforums
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es ist nicht so das ich nicht mit ihr rede weil sie "leicht behindert" ist damit hat das gar nichts zu tun sie wird nur bei schulnoten bevorzugt eben wegen dieser behinderung was ganz viele stört obwohl deren noten auch ohne bevorzugung nicht besser werden würden ich rede nur nicht oft mit ihr weil ich nicht zur außenseiterin werden will und sich gegen die masse durchzusetzen ist ja sehr schwer weil sich nicht nur von denen aus meiner klasse beleidigt wird sondern auch von den aus den paralellklassen
ich hab nicht so ganz verstanden wie du das mit zukünftigen schleimer meintest weil das problem sehen tun bestimmt viele aber dazu sagen nichts weil manche sagen sogar es macht spaß andere fertig zu machen
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Autistisch
Zuerst mal sind Autisten nicht geistig behindert. Schon gar nicht, wenn sie ein Gymnasium besuchen und gute Noten haben.
Als nächstes heißt es neuerdings nicht mehr "geistig behindert", sondern "Menschen mit Lernschwierigkeiten" als Eigenbezeichnung der Betreffenden.
Dann besteht die "Behinderung" ausschließlich in der Intoleranz der Umwelt und kein bisschen in einem Autismus.
Würde man mit einem Menschen, der im Rollstuhl sitzt, auch so umgehen?
Weiter hat Autismus sehr wohl etwas mit Mobbing zu tun, denn die meisten aller hochfunktionalen Autisten (inkl.AS) werden/ wurden in der Schule gemobbt.
Ich werde kurz erläutern, warum das so ist und zitiere mich dazu selbst aus einem nicht-öffentlichen Forum für erwachsene Autisten, denn wir diskutieren diesen Fall dort.
Ich denke, Subkulturen (wie Jugendliche) grenzen sich gegen main culture ab durch :
1. Kleidung
2. Verhalten
3. Sprache "Slang"
1. Kleidung kann nicht erfüllt werden, weil Autisten pragmatisch über Kleidung denken "nicht zu eng" hat höhere Priorität als "das beliebteste Kind in der Klasse (Meinungsführer) hat sehr enge Hosen an".
Autisten werden sich auch nicht wehren, wenn die Eltern irgendwas kaufen und irgendwas hinlegen. Wichtig ist, dass jeden Morgen die Kleidung, bestehend aus z.B. Hemd, Hose und Pullover, bereitgelegt wurde und nicht, dass die Kleidung "modern" ist oder Glitzersteine hat, welche ablenkend wirken.
Außerdem ändert sich "die Mode" in Gruppen von Jugendlichen etwa alle 2 Wochen und eine Hose hält zehn Jahre.
Kleidung als Prestigeobjekt ist etwas, dass Autisten nur schwer begreifen, wie Statussymbole allgemein keine Bedeutung haben.
2. Verhalten kann nicht erfüllt werden, wie Autisten sich per Definition anders verhalten. Kaum Körpersprache, kein Nachahmen wichtiger "cooler" Gesten (siehe auch 3.) und Uneinsichtigkeit gegenüber unlogischen Forderungen wie "mit Absicht schlechte Noten schreiben".
Riten, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stiften, werden als "unsinnig" erachtet vom Autisten: gemeinsam trinken/ rauchen/ schwänzen/ etwas Verbotenes tun.
Dazu kommt mangelnder Blickkontakt, Beschäftigung mit Spezialinteressen, etc.
Außerdem Überreaktionen in Overload-Situationen.
Autismus ist per se "angeborenes abweichendes Verhalten" und zwar abweichend von JEDER erdenklichen Gruppennorm.
3. Autisten reden anders. Zum einen betonen sie anders, dann drücken sie sich gern überkorrekt aus, weiter sind sie thematisch nicht Smalltalk- kompatibel. Die Körpersprache ist anders oder fehlt. Subtexte werden nicht erkannt, Ironie auch nicht. Umgekehrt versteht die Gruppe den ohne nonverbale Kennzeichen vorgetragenen Subtext einer Bemerkung nicht.
Es kommt zu Missverständnissen.
Gruppe und Autist sprechen im übertragenen Sinn "verschiedene Sprachen" und konkret auf jeden Fall verschiedene Dialekte.
Daraus folgt, dass der Autist in allen drei Punkten Schwierigkeiten haben wird, die Gruppennormen zu erfüllen.
Gesellschaft funktioniert über negative Sanktionierung abweichenden Verhaltens und das ist ein angeborener Automatismus, den man erst als Erwachsener rational und analytisch hinterfragen kann.
Und daraus folgt, dass Autisten fast zwangsläuig gemobbt werden.
...
Das tragische in dem Fall aus dem Mobbing-Forum ist, dass bekannt ist, dass das Mädchen autistisch ist und niemand die anderen aufgeklärt hat, was das bedeutet.
"Schönheitsfehler" sind ein besonders mieser Vorwand. Soll ein Mensch sich das Gesicht zerschneiden lassen, nur um es anderen Recht zu tun?
LGE
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Hallo Ich-ich,
also, dass Du helfen willst ist Dir schon ganz hoch anzurechnen. Denn die meisten drehen sich um und wollen mit der Sachen nichts zu tun haben. Noch schlimmer sind die, die mit dem Rudel heulen und bei einer Sache mitmachen ohne zu wíssen warum sie dies eigentlich tun.
Dies Mädchen aus Eurer Klasse, und es ist dabei wichtig hier zu lesen, was Autismus ist, kann nicht in den Gesichtern anderer lesen. Das liegt im Wesen des Andersseins von autistischen Menschen. Sie spürt die Feindseligkeit und leidet schrecklich. Aber sie kann in den Gesichtern anderer Menschen nicht lesen ob sie wütend und gemein sind. Das müsste sie erst in einem Trainingsprogramm erlernen. Sie können ganz viele andere Dinge oder sie können eine Sache ganz hervorragend. In anderen Kulturkreisen gelten Menschen mit diesen Begabungen als "Götter" und wenn man jeden Menschen, der etwas anders ist so sehen könnte, dann wäre die Welt heil. Wir können ein bisschen dazu beitragen. Nur wie, das ist die schwere Frage.
Eure Lehrer haben die Verantwortung.
Sie haben im Studium von Hochbegabten gehört und sie wissen, dass das Menschen sind, die häufig in Gefahr sind anzuecken ohne je dafür etwas getan zu haben.
Wenn Du und Deine Freundinnen einen Brief schreiben könntet, der die Situation aus Eurer Sicht beschreibt und die Lehrer bittet sich um das Mädchen zu kümmern, dann könnte das allen helfen. Ich kann mir vorstellen, dass ein verantwortungbewusster Lehrer vielleicht eine Unterrichtsstunde zu diesem Thema macht und Autismus erklärt. Das äußere Erscheinungsbild des Mädchens können wahrscheinlich nur die Eltern beeinflussen.
Das ist sicher schwer zu machen.
Wegsehen wird Dich ein Leben lang beschäftigen.
Ich finde es ganz toll, dass Du helfen willst.
Das ist fast genauso schwer, wie das Mädchen zu sein, das gemobbt wird.
Sei ganz stark und folge Deinem Gefühl. Es wird Dich lenken.
Herzlich MikiwayZuletzt geändert von Milkiway; 10.06.2009, 18:23.
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Lehrer
Wenn Du und Deine Freundinnen einen Brief schreiben könntet, der die Situation aus Eurer Sicht beschreibt und die Lehrer bittet sich um das Mädchen zu kümmern, dann könnte das allen helfen. Ich kann mir vorstellen, dass ein verantwortungbewusster Lehrer vielleicht eine Unterrichtsstunde zu diesem Thema macht und Autismus erklärt. Das äußere Erscheinungsbild des Mädchens können wahrscheinlich nur die Eltern beeinflussen.
Das ist sicher schwer zu machen.
Man sollte den Lehrer also vorsichtig auswählen.
An vielen Schulen gibt es Vertrauenslehrer und an manchen Schulpsychologen oder Sozialarbeiter, an die man sich wenden kann.
Ich würde sonst empfehlen, den Brief eventuell anonym zu schreiben.
Eine Unterrichtsstunde zum Thema ist eine gute Idee. Vielleicht kann das Mädchen selbst referieren oder ein erwachsener Autist.
Denn wenn ein Lehrer das macht, will ich mir lieber nicht vorstellen, was dabei herauskommt, wenn mit Begriffen wie "Störung" und "Krankheit" und "Behinderung" herumgeworfen wird. Damit wird wieder das Mädchen zur Ursache des Fehlverhaltens gemacht. Sie "hat" die Behinderung schiebt die Schuld zu ihr. Sie "wird" behindert macht jeden mit verantwortlich.
"Gruppendynamik" wäre auch mal ein schönes Thema. Vermutlich ist die "Welle" sowieso Stoff, alle werden es lesen und niemand wird es aufs tägliche Leben anwenden.
Ein äußeres Erscheinungsbild ist Privatsache. Niemand kann gezwungen werden, diesen komischen Modezwang mitzumachen und Hosen anzuziehen, die in den Kniekehlen getragen werden oder Blusen, die eigentlich aussehen wie ein Büstenhalter mit Ärmeln. Auch Menschen, die nicht als Ghetto-Bewohner oder Prostituierte verkleidet sind, haben Menschenrechte. Zum Beispiel das auf körperliche und auch psychische Unversehrtheit und eigentlich hat die Schule das zu garantieren.
LGE
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hallo eraser und Milkiway,
vorneweg ich habe auch in einem anderen forum darüber geschrieben und duch antworten dort erfahren was genau autismus ist (ich hatte vorher zwar schon eine leise ahnung davon aber der beitrag dort hat mir nochmal einiges mehr verdeutlicht). Als sich meine Mitschüler mal wieder über die notenbevorzugung wegen des autismus aufgeregt haben (in einer mittagspause wo das mädchen nicht anwesend war) habe ich auch versucht den zu erklären was das genau ist aber die haben trotzdem nicht verstanden warum das mädchen desswegen bessere noten bekommt sondern haben sich eher nochmehr darüber aufgeregt.
erst mal zu Milkiways beitrag: ich persönlich finde die idee mit dem brief zwar gut (wenn auch nur anonym) aber ich weiß nicht ob das in diesem fall eine so gute idee wäre denn unsere klassenlehrerin regt sich immer sehr darüber auf wenn irgendwer beleidigt wird (auch wenn es nicht mal ernst gemeint ist) und ich denke nicht das es passend wäre sie damit zu konfrontieren weil ich mir denke das dabei dann auch das mädchen drunter leiden würde und zu meinen freundinnen die würden mir einen vogel zeigen und weggehen wenn ich mit dem vorschlag ankäme.
zu erasers beitragen: vorneweg eine frage: hast du den "fall" in einem anderen forum (autistenforum wie du sagtest) geschildert?
bei deinem ersten beitrag möchte ich erst mal was kommentieren weil da an dem mädchen schon andere dinge wie dort geschrieben festzustellen sind: du hast geschrieben "nicht zu eng" da entspricht sie wohl eher " je enger und höher hochziehen desto besser" also kann man das denke ich mal nicht auf alle autisten verallgemeinern.
im zweiten punkt zu dem verhalten kann ich aber durchaus zustimmen denn auch bei ihr ist nicht viel körpersprache zu sehen außer ab und zu mal ein veränderter gesichtsausdruck.
und dem dritten punkt in bezug auf die missverständnisse kann ich auch zustimmen bei ihr.
das gesicht zerschneiden lassen soll sie sich natürlich nicht schon gar nicht wegen ein paar dahergelaufenen mitschülern!
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ich hätte nochmal eine frage an eraser falls du darauf eine antwort weißt: auf mich haben einige deiner sätze so gewirkt als ob autisten gar nicht zur gruppe gehören wollen bzw. ihnen das "egal" ist ob sie "angenommen" werden und wenn nicht sich dadurch auch nicht versuchen "anzupassen" oder hab ich das falsch interpretiert?
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