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Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

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  • Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

    Guten Morgen an Alle!

    Ich bin Tobias, bin 18 Jahre alt und möchte euch hier meine eigene Geschichte erzählen. bewegt hat mit dazu ein Artikel, den ich in einer Zeitschrift entdeckt habe...

    Mein Ziel war es schon immer, seit der ersten Klasse, Klassensprecher zu werden...die Grundschulzeit verging, ich war ein mittelmäßiger Schüler, zur damaligen Zeit war noch alles in Ordnung. Doch Klassensprecher wurde ich in keiner der vier Jahrgangsstufen.
    Dann kam der Wechsel an die Realschule...die 5. Klasse war in Ordnung, doch ich wurde nicht zum Klassensprecher gewählt.
    Nun, Mobbing begann bei mir etwa ab Mitte der 6. Klasse - ich besuchte eine Realschule (eine reine Jungen-Schule) - als zwei neue Schüler zu uns in die Klasse kamen...es waren sehr angesehene Jungs mit denen jeder was zu tun haben wollte, sie waren einfach "cool"...ich konnte sie nicht ausstehen...mit der Zeit wurde ich immer häufiger beschimpft, wurde als Mädchen und Schwuchtel bezeichnet. Vor Allem "Mädchen" hat mich sehr gekränkt.
    Leider hat es mir zur damaligen Zeit gehörig an Selbstvertrauen gefehlt, ich habe mich nur schwach oder gar nicht zur Wehr gesetzt. Meinen Eltern wollte ich es nicht erzählen, ich schämte mich!
    Es wurde schlimmer, ich wurde von immer mehr Mitschülern gehänselt, wurde herum geschubst und auch das ein oder andere mal getreten oder geschlagen.
    Ich habe das Ganze lange in mich hinein gefressen, habe mich geschämt und gefürchtet, irgend jemanden davon zu erzählen, weil ich Angst hatte, es könnte nur noch schlimmer werden...die Sechste Klasse verging und ich war wie ihr euch bestimmt denken könnt immer noch kein Klassensprecher...
    In der Siebten wurde mir das ganze dann zu viel, meine Schulischen Leistungen brachen ein, und etwa zum Halbjahr suchte meine Klassenleiterin das Gespräch mit mir...ich habe ihr also die Ganze Sache dann endlich geschildert...und siehe da: Es wurde besser! Die verbalen und Körperlichen Angriffe hörten zum größten Teil auf...doch dauerte es nicht lange, dann begann alles von vorne.
    Diesmal fasste ich aber den Entschluss, es nicht so weit kommen zu lassen wie beim letzen mal. Diesmal suchte ich das Gespräch mit der Lehrerin, die Konsequenzen die daraus folgten: Den "Drahtziehern" wurde eine Versetzung angedroht, Verweise folgten...
    Nun war also die Siebte Klasse überstanden. Ich war kein Klassensprecher...
    In der Achten dann endlich ein Lichtblick: Die beiden größten Idioten aus der Klasse vielen durch oder kamen in eine andere Klasse, und somit hatte ich nun endlich die längste Zeit meine Ruhe.
    Nun begann ein Abschnitt, der zwar schwierig für mich war, der mich viel Überwindung kostete, und den einige vielleicht auch nicht gutheisen werden, aber letztendlich war es für mich selbst die richtige Enscheidung:
    Ich habe versucht, mich der damals "coolsten" Clique der Klasse anzuschliesen...ich habe mich "eingeschleimt" wie man so schön sagt, Alle abschreiben lassen...anfangs war ich einfach ein Mitläufer, aber mit der Zeit fand ich Anschluss, wurde zu den damals unter den Mitschülern begehrten Partys eingeladen. Die Achte und Neunte Klasse war jetzt Vorüber, und Klassensprecher war ich immer noch nicht, nicht einmal Zweiter...
    Jetzt, in der 10. und letzten Klasse angekommen, hatte ich einen langen und STeinigen Weg hinter mir, und ich hatte mich in der Zeit stark verändert: Ich hatte nun endlich ein anständiges Selbstbewusstsein, ich fand Anschluss und Unterstützung in der Klasse...
    Nun, am Anfang des Schuljahres standen nun die Klassensprecherwahlen vor der Türe: Ich wurde gewählt! Endlich, nachdem ich so hart dafür gearbeitet hatte, mir das Ansehen meiner Mitschüler erkämpft hatte, hatte ich mein Ziel nun endlich erreicht! Und auch den Titel Klassenbester konnte ich mir zuschreiben! Die Zehnte Klasse war die Beste in meiner ganzen Schulzeit!

    Jetzt arbeite ich bei der örtlichen Sparkasse, bin Azubi im Dritten Lehrjahr, im November schreibe ich Abschlussprüfung. Die Kollegen sind die besten, die man sich nur wünschen kann! Eine davon ist eine meiner besten Freundinen geworden.

    Auch wenn sich mein Freundeskreis nach meiner Schulzeit nochmals radikal verändert hat, so hat mich die ganze Situation nur stärker gemacht. Auch wenn ich heute noch gelegentlich als Schwul oder der gleichen bezeichnet werde, ich weis es besser, stehe darüber...

    Ich will euch zeigen, dass es manchmal nur ganz Einfache Dinge sind, die dem Ganzen eine Wendung geben können, zum Beispiel ein kurzes gespräch mit einem Lehrer oder auch mit den Eltern! Letztendlich war es ein Fehler, dass ich meinen Eltern nichts davon erzählt habe...macht nicht die Gleichen Fehler wie ich, ihr müsst das Mobbing bereits im Keim ersticken, denn es kann euch in wirklich Tiefe Abgründe stürzen!
    Und wenn es die Situation erfordert, schadet es nicht, sich auch einmal irgendwo beliebt zu machen, denn hat man erst einmal ein paar Freunde gefunden, die einem Unterstützen, so folgt vieles meistens von selbst...

    In der Hoffnung, dass ich einigen hier Mut machen oder gar helfen konnte
    Viele Grüße
    Tobias

  • #2
    AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

    Wow, echt lange Geschichte!!!
    Wie du das nur alles durchziehen konntest. Du musst unglaublich stolz auf dich sein!!!!!!!!!!
    Love

    Rae

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    • #3
      AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

      Vielen Dank für deinen Beitrag!
      LG Oje
      Geld regiert die Welt.
      Geld hat kein Gewissen.

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      • #4
        AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

        Hallo, echt bemerkenswert, dass du das durchgestanden hast, gibt mir Mut, mein Selbstbewusstsein aufzubauen und aus meinem Loch herauszukommen. Auch ich habe seit der Grundschule fast nur noch schlimmes erlebt...

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        • #5
          AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

          Ich hoffe, du schaffst das! Zieh einfach dein Ding durch, auch wenn es manchmal schwer fallen wird!
          Wünsche dir viel Kraft dafür!

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          • #6
            AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

            Hallo Tobi 1992! Deine Geschichte gefällt mir sehr gut! Bleib so :-)))))) Du hast es richtig gemacht!!
            Auch Dir ein schönes Wochenende...........Biggi!

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            • #7
              AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

              hallo tobi1992,

              ich danke dir auch sehr für deinen beitrag

              liebe grüße
              ilona

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              • #8
                AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

                Hallo Tobi,

                also ehrlich, ich finde es gut, dass es Dir gut geht.
                Allerdings hätte ich es niemals im Leben geschafft, mich an meine Mobber einzuschleimen.
                Vielleicht ist das jetzt böse von mir, ich frag aber trotzdem: Musstest Du denn dann auch mitmobben?
                Offensichtlich hatte die Intervention Deiner Lehrerin nicht lange vorgehalten. Du musstest erst Dich in der Mobberclique einschleimen, um Deine Ruhe zu kriegen.

                Ich finde: (Bitte nicht böse sein) "Ein echter Sieg ist das nicht. Es wäre ein Sieg (der Beste), wenn Du geschafft hättest, die Mobber auch vom mobben anderer Schüler abzuhalten.
                Wenn Du allerdings mitgemobbt hast, so bist Du vom Opfer zum Täter geworden, was bedeutet, dass Du ein kompletter Verlierer bist. (Bitte nicht böse sein!)

                Ich weiß ja nicht, ob Du mitgemobbt hast und wenn, ob Du das zugeben würdest.(Mobber geben kein Mobbing zu).

                "Jeder ist seines Glückes Schmied, wenn er nicht das Glück Anderer zerstört. "

                LG Ibag

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                • #9
                  AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

                  Hallo Ibag,

                  Deine Argumentation ist sehr gut...
                  WS vielleicht aus meiner Erzählung nicht ganz raus kam war, dass die Gruppe, der ich mich angeschlossen habe, mich immer in Ruhe gelassen hatte...hatte mit ihnen vorher so gut wie nie zu tun. Die mobbercliqe war eine ganz andere...
                  Kommt daher, dass unsere Klassen in der 8ten getrennt und neu zusammen gewürfelt wurden. Meine "neue" Clique hat niemanden gemobbt, war ne wirklich super Truppe, auch die ganze Klasse an sich war super!

                  Gemobbt habe ich nie jemanden...ich weis am besten wie man sich in so einer Situation fühlt und in welche Abgründe das einen stürzen kann, so etwas will ich niemanden antun....

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                  • #10
                    AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

                    Hallo Tobi,

                    das beruhigt mich ungemein, dass es nicht die Mobberclique war!

                    dennoch schade, dass Du Dich da erst anschleimen musstest, um von denen akzeptiert zu werden. Ich dachte nämlich gerade darüber nach, wie man es schaffen kann, neue Leute kennen zu lernen, ohne sich verbiegen zu müssen.

                    Vielleicht ist das ja immer so, dass man sich an mehr oder weniger unausgesprochene Gruppenregeln halten muss, sonst kommt man nicht rein.

                    Bei mir ist das sehr schwierig komische Regeln zu akzeptieren, ich war zum Beispiel nie bereit, mich, wenn ich mit anderen Frauen einer Gruppen ausgegangen bin, zu schminken u.a. Es wurde da oft über mich gelästert deshalb. Ich habe das gar nicht so ernst genommen, trotzdem war es eine Sache, die ich eben anders machte als alle anderen Frauen. Ich grenzte mich damit eben wohl selber aus, in den Augen der anderen.

                    Wenn bei mir damals als Schülerin Markenklamotten wichtig gewesen wären, hätte ich mich auch ausgegrenzt. Der Hintergrund bei mir ist, dass ich das Verhalten der Leute dann intolerant finde, es dann erst recht nicht mehr so mache, wie die das wollen.

                    Also, die Regeln für "in" oder "out" "schreiben" die manchmal erst, nachdem ich mich schon so gezeigt habe, wie ich bin. Sprich: kein Schminken, kein Ansehen. Diese Auslese gefällt mir nicht, ich kann es aber auch nicht wirklich ändern. Mein Stolz lässt dann eben auch nicht zu, dass ich anfange mich zu schminken, obwohl ich das nicht will.

                    Ich glaube, dass viele Jugendliche unter diesen "Spielregeln" leiden müssen und mit ihnen ihre Eltern. Den eigenen Weg zu gehen, bedeutet sehr viel Mut und Selbstbewußtsein. Aber im Grunde ist es der einzige Weg, der beschritten werden sollte, weil wir ja Menschen und keine Marionetten sind.

                    Aber ich verstehe schon auch die Angepassten und warum die das machen. Nur, wenn die dann zum Täter werden würden und mitmobben würden, könnte ich das nicht akzeptieren.

                    LG Ibag

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                    • #11
                      AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

                      Ach, noch was:

                      Als meine Tochter eingeschult wurde, hatten sich alle Mädchen wohl abgesprochen, einen besonderen Ranzen mit pinken Sternchen zu kaufen. Meine Tochter hatte wohl das nicht richtig verstanden, oder ihr Vater hatte nicht richtig zugehört, die hatten aber dann einen anderen Ranzen gekauft, der sogar teurer und schöner war und eben Einzigartig.
                      Trotzdem war meine Tochter unsicher, weil alle anderen eben den mit den Sternchen hatten. Sie meinte zu mir, ob man den noch umtauschen könnte, was ich verneinen mußte, weil er benutzt war.
                      Erst eine pfiffige Erzieherin im Hort hatte die Lösung: Sie sagte zu meiner Tochter, dass sie es gut gemacht habe, diesen anderen Ranzen zu kaufen, weil alle Ranzen im Flur stehen würden und nur sie würde ihren sofort erkennen können.
                      Jedenfalls kam meine Tochter strahlend nach Hause an dem Tag und das Thema Ranzen war erledigt und zwar hatten dann auch die anderen Mädels nichts mehr gegen den Ranzen meiner Tochter einzuwenden.

                      Ein schönes Beispiel, oder?
                      LG Ibag

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                      • #12
                        AW: Meine Geschichte: Ich möchte euch etwas Hoffnung machen, es kann sich auch zum Guten wenden...

                        Guten Tag!

                        Nun, ich bin wohl mit meiner Antwort ziemlich spät dran - fast ein ganzes Jahr sogar - hoffe aber, dass sie noch ankommt!

                        Eine in der Tat schöne Geschichte! Solche Sachen sind meiner Meinung nach sehr wichtig, sie stärken das Selbstvertrauen...

                        Möchte auch meinen Beitrag wieder etwas nach oben schieben, vielleicht liest ihn der ein oder andere, den ich zumindest ein klein wenig Mut damit machen kann, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt...

                        Bei mir hat sich auch wieder einiges getan, je weiter meine Schulzeit zurück liegt, um so besser wird das Leben kann ich nur sagen...
                        Ich habe im November 2010 meine Ausbildung sehr erfolgreich abgeschlossen und ein paar Monate darauf (Juni) beschlossen, mir eine Auszeit zu nehmen und nach Kanada/USA zu reisen, und hier sitze ich nun in New York, habe einmal ganz Kanada durchquert, wunderbare Menschen kennen gelernt und neue Freundschaften geschlossen...In knapp zwei Wochen geht mein Flug zurück nach Hause...

                        Ich wünsche euch das Beste,
                        Viele Grüße
                        Tobias

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