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  • Hilfe durch EURE Erfahrung

    Hallo Zusammen,

    erstmals absoluter Respekt und tiefste Anerkennung über die vielen Beiträge und Erfahrungsberichte welche ich bisher im Forum gelesen habe.

    Mein Beitrag richtet sich an ALLE Betroffenen, die bereits Mobbing erlebt haben oder immer noch akut unter Mobbingattacken leiden müssen.

    Durch meinen beruflichen Kontext als Dipl. Sozialpädagogin in der Schule bin ich fast täglich mit dem Thema Mobbing konfrontiert. Darüber hinaus absolviere ich zurzeit ein Aufbaustudium mit dem Schwerpunkt Psychosoziale Beratung. Durch die hohe Präsenz und Brisanz des Themas Mobbing und der Notwendigkeit angemessener Hilfsmöglichkeiten, möchte ich gerne den Rahmen meines Studiums (Masterarbeit) nutzen, mich darüber hinaus für dieses Thema zu engagieren.

    Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist Mobbingbetroffene zu stärken, um sich gegen Mobbing zur Wehr zu setzen. Ebenso ist es von großer Bedeutung das betroffene Umfeld zu sensibilisieren und durch HINSCHAUEN und HANDELN Mobbing zu bekämpfen. Mobbing wird als Gruppenphänomen gesehen und sollte nicht auf der Schulter eines Einzelnen ausgetragen werden. Das soziale Umfeld sollte einbezogen werden, um Mobbingbetroffene zu unterstützen und Hürden in Bezug auf Hilfsmöglichkeiten gemeinsam statt einsam bewältigen zu können. Aus Erfahrung habe ich schon häufig miterlebt, dass Betroffene es oft erst zu einem späten Zeitpunkt schaffen sich Hilfe zu suchen. Oft ist der Mobbingprozess schon weit fortgeschritten und massive Folgen machen sich bereits bemerkbar. Durch gemeinsames HINSCHAUEN und HANDELN muss die Macht der Täter gestoppt werden!

    Obwohl bereits mehrere Handlungsstrategien gegen Mobbing bezüglich Prävention und Intervention vorliegen, habe ich das Gefühl, dass nach wie vor Lücken im Helfersystem vorhanden sind. Sehr gerne würde ich dazu beitragen, um jene Lücken ein Stück weit schließen zu können. Allerdings was hilft es, wenn ich mir nun ein weiteres „schlaues“ Konzept ausdenke, ohne die Experten mit einzubeziehen. Dafür bräuchte ich EURE Hilfe und Unterstützung und hoffe, dass sich einige für meinen Beitrag interessieren und mich unterstützen möchten mit dem ZIEL weiteren Betroffenen HILFE durch EURE Erfahrung zukommen zu lassen.

    Was würde auf EUCH zukommen?
    Anonymität ist zu 100% gewährleistet
    Die Masterarbeit wird sich auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschungsmethoden bewegen (Fragebogen/ Interview)
    Inhalte:
    aktuell Betroffene/ ehemalige Betroffene
    allgemeine Erfahrungen, eigene Geschichte
    Erfahrungen mit Eltern, Lehrern, Mitschülern
    Erfahrungen mit Hilfsinstanzen
    Erfahrungen mit Mobbinginterventionen
    eigene Stärken zur Mobbingbewältigung
    Welche Hürden wurden erlebt?
    Folgen
    Ziele/ Perspektiven

    Bei Fragen und Unsicherheiten stehe ich natürlich gerne zur Verfügung

    DANKE fürs Lesen und ich freue mich auf EURE Antworten!!!!!

    LiL

  • #2
    AW: Hilfe durch EURE Erfahrung

    Hallo LiL,


    ...möchte ich gerne den Rahmen meines Studiums (Masterarbeit) nutzen, ...

    Mobbingforschung wird von uns unterstützt. Die Fragebögen bzw. Kontaktmöglichkeiten zum Forschungsprojekt können hier im Forum publiziert werden. Ausserdem besteht die Möglichkeit der Veröffentlichung auf der Webseite Mobbing.net - Forschung .

    MfG Admin

    Kommentar


    • #3
      AW: Hilfe durch EURE Erfahrung

      Hallo LiL,

      Soll ich einfach die Fragen beantworten?
      Dann mache ich das einmal:

      1. und 2. Ich bin jetzt 19 und nicht mehr betroffen. Betroffen war ich in der Hauptschule.
      Mit 13 war ich einer der Mobber, sogar ihr Anführer um Mitschüler fertig zu machen. Ich habe es gerne gemacht, weil ich so Macht hatte und angebliche Freunde. Ich habe ihnen Getränke über den Kopf geschüttet, einen mit dem Kopf ins WC getaucht, Sachen versteckt - Dinge die mir jetzt leidtun.
      Aber ich bin dann mit 14 selbst zum Opfer geworden.
      Die ehemaligen Opfer haben sich Verbündete gesucht und sich gerächt. Und Rache ist immer schlimmer als der Ursprung.
      Es war Klassenfahrt und sie haben mich mit der Toilettenbürste abgerieben, bis ich aufgewacht bin, dann geschminkt und meinen Kopf rasiert.
      Es ging dann natürlich in der Schule weiter: meine Sachen versteckt, die Mistkübel über mir ausgeleert, mich mit Schnee eingerieben...
      Ich habe es zurückbekommen.
      Aber es war nur mehr das eine Schuljahr, dann habe ich die Mitschüler kaum wiedergesehen.

      3. u 4. Ich bin bei meiner Mutter und der jüngeren Halbschwester aufgewachsen. Die haben nichts davon bemerkt, als ich Mobber war, dann, als ich Opfer war haben sie auch gelacht. Und meine Mutter hat mich manches Mal auch geschlagen oder ich musste die ganze Wohnung putzen, wenn ich gemobbt worden war.
      Die Lehrer haben weggesehen, egal ob ich Mobber war oder gemobbt habe. Doch irgendjemand muss die Schulpsychologen angerufen haben, die haben sich dann mit mir unterhalten und es ist nichts dabei rausgekommen. Ich wollte nämlich nicht zugeben, dass ich gemobbt werde, habe alles als Spaß abgetan.
      Zu den Mitschülern: Die meisten waren Mitläufer. Die ehemaligen Opfer haben es genossen, über mich zu lachen.

      5. Mobbinginterventionen?? Meine Klassenlehrerin hat einmal einen Sesselkreis machen lassen, da haben die, die mich gemobbt haben dann gesagt, ich solle mich öfter duschen... soviel dazu. Sonst ist nichts passiert dagegen.

      6. Ich habe einen Liedtext geschrieben, viel Musik gehört und mich zuhause abgelenkt, wenn es möglich war. Hab mir auch vorgestellt, wie ich die, die mich nun mobben, um die Ecke bringe. Das aber natürlich nicht getan, ich hatte ja nur mehr einige Monate.

      7. Hürden gab es keine. Nur die vom Mobber zum Gemobbten. Vorher lief alles gut für mich, dann gings bergab mit dem Klassenansehen.

      8. Ich bin manches Mal aggressiv. Wenn ich merke, dass jemand nur einmal blöd angequatscht wird, greife ich ein. Wenn mich jemand anwirft natürlich auch. Aber das musste ich in meiner jetzigen Schule nur selten tun. Ich habe auch ohne zu mobben Ansehen, weil ich ziemlich gut bin in der Schule und gute Freunde in der Klasse habe. Aber ich denke, wenn ich nicht die Mobbingsachen erlebt hätte, dann würde ich bei kleinen Ärgereien nicht sofort wütend werden.

      9. Ich will jetzt zuerst nächstes Jahr die Matura machen (wie Abi in Österreich heißt), dann ein soziales Jahr und dann studieren, um Rechtsanwalt zu werden. Nicht für Geldangelegenheiten, sondern wirklich Leuten, die Probleme mit dem Gesetz haben, helfen.

      Es ist noch wichtig zu sagen, dass ich denke, dass sich jeder verändern kann. Wie man bei mir sieht, ich mobbe nun nicht mehr und werde es auch nicht wieder tun.
      Es gibt sogar Verständnis fürs Mobben, weil das Machtgefühl war schon etwas Angenehmes. Nur braucht es kein andere fertig machen, um einen guten Stand zu haben.

      Hoffe, ich konnte dir mit meiner Mobbinggeschichte weiterhelfen und viel Glück bei der Arbeit und dem Studium.
      LG Valon

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      • #4
        AW: Hilfe durch EURE Erfahrung

        Hallo LiL

        Ich finde es super das du uns (Den Opfern) hilfst. Hättest du vielleicht ein paar Tipps für mich? Wenn ja dann schreib sie bitte unter http://forum.mobbing.net/showthread....!!!!!!!!!!!!!-!!!!!!!!!

        Ich hoffe du kannst mir Helfen denn ich sitze tieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeef in der scheiße.
        LG Tibor°°°

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