Ankündigung

MrX · 18.03.2012, 20:07

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Hallo Niemand,

vielen Dank erst mal für deinen Kommentar.

Ich bin mir relativ sicher dass in diesem Forum alles anonym abläuft. Mein technisches Verständnis im IT Bereich ist relativ hoch entwickelt und ich kann mir nicht vorstellen dass hier jemand im Hintergrund Daten sammelt; und potentielle Arbeitgeber ausfindig macht und diese dann mit Infos versorgt. So was ist sehr aufwändig und gehört für mich ins Reich der Verschwörungstheorien.

Ich habe in diesem Thread schon relativ viel von mit preisgegeben, ich bin mir dabei aber sicher dass, selbst wenn es von einem Bekannten gelesen würde, dieser keine Verbindung zu mir herstellen könnte. In meinem Leben gab es immer nur Menschen die mich über gewisse Abschnitte begleitet haben, die ganze Geschichte und wie es in mir aussieht weiß niemand. Ich denke du kannst unbesorgt sein, solange du keine genauen Namen, Orte und Daten nennst.

Natürlich hat die Anonymität hat insofern ihren Preis das wir nie genau wissen ob unser gegenüber aufrichtig ist. Die große Chance der Anonymität ist aber gerade das keiner eine Verbindung zu einer real existierenden Person herstellen kann und man nicht in der Realität als unnormal oder gestört gebrandmarkt wird.

Deinen Kommentar fand ich sehr interessant, vielen Dank dafür. Das es dir so schwer fällt dein geschriebenes zu veröffentlichen und du lange brauchst um dich zu überwinden dich an einem Forum anzumelden kann ich aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Ich schreibe im Folgenden einfach mal ein paar Gefühle und Gedanken auf die ich habe wenn ich hier etwas veröffentliche, eventuell geht es dir gleich oder teilweiße ähnlich…

…ich habe ein kribbelndes Gefühl im Bauch …sonst rede ich nicht über das was in mir vorgeht …mir wird warm …ich habe furcht das jemand der mich kennt dass hier liest …ich habe Angst das ein Arbeitgeber oder ein anderer Mensch von dem ich abhängig bin erfährt das ich nicht normal bin …ich lese meinen Text immer wieder durch und ändere Ihn …ich sehe mir mein Kommentar nach der Veröffentlichung immer wieder selber an …ich denke darüber nach was der Leser an bestimmten Textstellen denkt …insgeheim hoffe ich das es irgendwo da draußen einen Menschen gibt der das hier liest und der mich versteht, einen Menschen zu dem ich eine echte Beziehung habe …es ist sehr schwer für mich, mich mitzuteilen …das schreiben kosten viel Kraft …nach dem Absenden des Kommentar fühle ich kurz als hätte ich einen Klos im Hals …ich stelle mir vor wie ein bestimmter Mensch den ich kenne das hier liest und über mich lacht

Hmmm mich würde interessieren ob du momentan noch gemoppt wirst oder unter starken Druck stehst? Interessanter weiße hast du erwähnt dass du einem großen psychischen Druck ausgesetzt wurdest. Ich gebe dir völlig Recht, perfide psychische Gewalt ist schlimmer als körperliche Gewalt, vor allem wenn Sie über einen langen Zeitraum angewendet wird. Sie raubt einem dauerhaft jegliche Freude am Leben, man wird zu einem gefühlslosen Menschen – man schwankt innerlich zwischen Trauer, Angst, Hilflosigkeit und unendlichem Zorn.

Gibt es in deinem Leben einen Menschen den du wirklich vertrauen kannst und der über deine Gefühle Bescheid weiß? …ich vermute eher nicht …ich selbst habe auch keinen solchen Menschen – das ist wohl der Grund dafür dass ich in diesem Forum bin. Die ganzen Ratschläge von Außenstehenden, die ein normalesLeben haben, wie …du musst einfach mehr Reden …du musst offener auf Menschenzugehen …du muss hin und wieder Lachen …es ist egal was andere denken usw. erscheinen und sind lächerlich. Diese Ratschläge helfen einem übnerhaupt nichtweiter – ganz im Gegenteil man fühlt sich noch abartiger weil man diesen Normen nicht entsprechen kann. Man unterdrückt alle Gefühle und verdrängt alles Erlebteund schlägt, isoliert vom Rest der Welt, die Zeit tot. Ein normales Leben ist unerreichbar.

Vielleicht ist es bei dir so dass du dich soweit zurückgezogen hast das jede Offenbarung deines Innenlebens eine große Belastung ist ...es ist manchmal schwer die eigene Persönlichkeit zu ertragen.

Ich würde mich sehr freuen von dir zu hören

…schreib einfach auf was du Denkst …Viele Grüße MrX

(du hast auch folgendes Geschrieben …“aber konntest trotzdem nicht......“ …kann sein das ich was falsch interpretiere, falls nicht …ich hab oft drüber nachgedacht und kommt mir immer wieder in den Sinn)

Niemand · 18.03.2012, 21:50

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

<!--[if gte mso 9]><xml> <w:WordDocument> <w:View>Normal</w:View> <w:Zoom>0</w:Zoom> <w:TrackMoves/> <w:TrackFormatting/> <w:HyphenationZone>21</w:HyphenationZone> <w:PunctuationKerning/> <w:ValidateAgainstSchemas/> <w:SaveIfXMLInvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:IgnoreMixedContent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:AlwaysShowPlaceholderText>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w

oNotPromoteQF/> <w:LidThemeOther>DE</w:LidThemeOther> <w:LidThemeAsian>X-NONE</w:LidThemeAsian> <w:LidThemeComplexScript>X-NONE</w:LidThemeComplexScript> <w:Compatibility> <w:BreakWrappedTables/> <w:SnapToGridInCell/> <w:WrapTextWithPunct/> <w:UseAsianBreakRules/> <w

ontGrowAutofit/> <w:SplitPgBreakAndParaMark/> <w

ontVertAlignCellWithSp/> <w

ontBreakConstrainedForcedTables/> <w

ontVertAlignInTxbx/> <w:Word11KerningPairs/> <w:CachedColBalance/> </w:Compatibility> <w:BrowserLevel>MicrosoftInternetExplore r4</w:BrowserLevel> <m:mathPr> <m:mathFont m:val="Cambria Math"/> <m:brkBin m:val="before"/> <m:brkBinSub m:val="--"/> <m:smallFrac m:val="off"/> <m:dispDef/> <m:lMargin m:val="0"/> <m:rMargin m:val="0"/> <m:defJc m:val="centerGroup"/> <m:wrapIndent m:val="1440"/> <m:intLim m:val="subSup"/> <m:naryLim m:val="undOvr"/> </m:mathPr></w:WordDocument> </xml><![endif]--> Ein weiteres Hallo;

Gut ich akzeptiere den Wink des Schicksals und werde erneut einen Versuch wagen.

Es fällt schwer, sehr schwer über dies und jenes aus MEINEM Leben zu schreiben/berichten.
Du hast ja schon von mehreren Leben gesprochen, die du parallel geführt hast, kann ich voll nachvollziehen, lebe sie immer noch.
Und jetzt, da ich diese Seite wieder öffnen soll, dieses Loch, den finsteren Abgrund, so verzweifle ich im Inneren umso mehr.
Keiner, wirklich keiner weiß von diesen Vorfällen. Nicht mal meine engsten Verwandten - Eltern - wissen davon. Du weißt es jetzt. Du und jeder der in dieses Forum geht.

Sorry, muss immer mal wieder was löschen. Hab viele Zwiegespräche mit mir und die Vorsicht und die Ängste in mir behalten meistens die Oberhand. Sie wollen mich ja nur schützen. Schützen vor dem, was damals war.
Habe mir geschworen, dass so etwas nicht nochmal passieren wird.

Meine Gefühlswelt zurzeit ist, warte ich versuch's so zu beschreiben wie du:
Mein ganzer Körper zittert, kann meine Arme nicht ruhig halten, tausend Gedanken von Verachtung und Scham kreisen in meinem Kopf umher, das fassen eines klaren Gedankens ist nicht wirklich greifbar...

Aber deine Worte treffen es genau, genau diese Gefühls- und Gedankenwelt herrscht oft in mir vor.
Hoffe, dass du der Richtige bist, denn das letzte mal war es vor drei Jahren, als ich mich geöffnet hatte, aber das hat nichts mit dem hier zu tun. Sorry,... nochmals sorry, hab's schon viermal verändert.

Ich versuch's anders, denn wenn ich es aus meiner Sicht sehe, dann schaff ich's nicht. Habe jetzt so Schübe, kann es nicht anders beschreiben. Als wenn etwas raus will, aber die Öffnung ist zu klein, nicht aufnahmefähig, nicht ausgabefähig.
Also werde ich es aus der dritten Person wiedergeben, dass was ich wiedergeben kann, dass was ich bereit bin und nicht dem Löschprogramm zum Opfer fällt.

- Und schon reagiert mein Schutzmechanismus, denn er verwandelt alles was ich hier versuche zu sagen, eher schreiben, wieder ins komische zu ziehen. Er entschärft die Situation, die eigentlich nicht entschärft werden sollte, aber ich muss es tun, ansonsten, sorry die Hände zittern, krampfhaft.
Versuche mich mit Musik zu beruhigen, was meistens klappt, aber ich gebe zu, ich habe dies hier noch NIEMALS getan.

Niemals, in dem Maße.

Helfen fällt mir leichter, denn da muss man seinen eigenen Schmerz nicht sehen, man sieht in zwar auch, aber man kann sagen, dass man es überstanden hat und kann somit anderen Helfen die vielleicht in einer ähnlichen Zwickmühle stecken.

Solltest du der Richtige sein, dann kannst du vielleicht verstehen...
Vielleicht nicht verstehen, denn dir fiel es leichter, aber ich kann hoffen, dass du bereit bist...
Hoffe inständig...

Versuche noch mehr und mehr über mich, hoffe du hast Zeit, hoffe du hast Verständnis, hoffe du hast die Muße, dranzubleiben. Verspreche dir, dass ich mich anstrengen werde.

Beginne jetzt damit:
1. Ich werde nicht mehr gemobbt -
das Wort bringt mich noch immer zum Grinsen (abfälliges Lachen). Zu meiner Zeit hat es das noch nicht gegeben. Und in Bayern erst recht nicht. Da sagte man hänseln oder schikanieren oder umgangssprachlich: "Drazen"
2. Und unter starkem Druck stehe ich wieder, seit letzter Woche als ich zufällig auf das Mobbingforum gekommen bin, und deinen Thread entdeckt hatte, dann schwang der Vorhang beiseite und offenbarte mir wieder meine Vergangenheit.
3. Im vorletzten Absatz schreibst du zum Schluss "unendlicher Zorn" - ich würde sagen, ja ich habe über 15 Jahre lang den Zorn mit mir rumgetragen und er existiert noch immer in mir, wird immer da sein, ist ein Teil von mir geworden, aber seit einiger Zeit, sagen wir es ist etwas passiert, dass mich die Dinge hat anders sehen lassen, als sie immer waren. Nun begegne ich dem Menschen nicht mehr mit Abneigung und Hass.

Analysen sind kein Problem für mich, da bleibt meine Gefühlswelt kalt und ich kann agieren, hilft mir, aber ich ahne dass das auch dadurch gestört wurde, doch es beginnt wieder an mir zu kratzen. Deshalb beende ich jetzt.
Hoffe das akzeptiert das Forum. Irgendwo stand was von 50.000 Zeichen oder so, naja sollte es rumspacken, dann teil ich es.

Danke im voraus für dein Verständnis und ... du weißt schon was, im beenden bin ich ne Flasche.

Admin · 18.03.2012, 22:28

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Zitat:
Ich bin mir relativ sicher dass in diesem Forum alles anonym abläuft. Mein technisches Verständnis im IT Bereich ist relativ hoch entwickelt und ich kann mir nicht vorstellen dass hier jemand im Hintergrund Daten sammelt; und potentielle Arbeitgeber ausfindig macht und diese dann mit Infos versorgt. So was ist sehr aufwändig und gehört für mich ins Reich der Verschwörungstheorien.

Antwort: Wir sammeln keine Daten und geben auch keine Daten weiter. Im Gegenteil, wir löschen oft persönliche Angaben um den User zu schützen. An verschiedenen Stellen des Forums und der Webseite finden sich Hinweise die dem User nahelegen keine persönlichen Daten über sich oder zu veröffentlichen. Weder in diesem Forum noch sonstwo im Internet.

Wie MisterX so richtig bemerkte, gehören die Befürchtungen über die Weitergabe von Daten ins Reich der Verschwörungstheorien.

Mfg Admin

MrX · 19.03.2012, 00:20

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Hallo Niemand,

du schreibst dass du letzte Woche auf dieses Forum gestoßen bist. Irgendwas in dir hat dich dazu getrieben im Internet nach Antworten zu suchen. Bevor ich hier zum ersten Mal etwas geschrieben habe hatte ich unzählige Stunden damit verbracht verschiedene Internetartikel zum Thema Mobbing und zu psychischen Störungen zu lesen. Bei vielen Artikeln hat ich das Gefühl dass Sie von Menschen verfasst wurden die kein tiefgreifendes Verständnis fürs Thema haben – vermutlich weil nicht selbst erlebt/betroffen. Vor allem am Wochenende wenn ich alleine Zuhause sitze hänge ich oft sehr lange den eigenen Gedanken nach – man driftet ab in eine andere Welt ab, Alkohol verstärkt diesen Effekt.

Wie auch immer, ich würde fast sagen ich finde es toll dass jemand in meinem Beitrag parallelen zum eigenen Leben gefunden hat – natürlich ist es nicht wirklich toll. In jedem Fall hat dich meine Geschichte so sehr berührt das Erlebnisse aus deinem eigenen Leben und längst vergessen geglaubte Gefühle wiederkehrten und dich eine Woche beschäftigt haben. Es ist schwierig mit allen Emotionen umzugehen die aufkommen wenn man in sich hineinblickt – ja Musik hilft mir auch manchmal dabei.

Das schreiben über persönliche Gefühle kostet viel Kraft und es ist oft schwierig strukturierte und passende Worte dafür zu finden was man ausdrücken möchte. Dein Beitrag lässt deutlich erkennen das es dir schwer Fällt deine Gedanken zu ordnen und das in dir ein tiefer Schmerz steckt. Die Öffnung ist zu klein - vielleicht gibt es keine passende Öffnung um alles auszudrücken.

Es ist interessant das du die verschiedenen Leben die ich erwähnt habe auch kennst. Als ich das damals verfasst habe schien mir diese Beschreibung am passendsten zu sein. Für mich ist es hier das erste Mal das ich mit jemanden in Kontakt stehe der ähnliche Gefühle hat wie ich und ich bin sehr gespannt darauf mehr davon zu erfahren wie es dir geht und was du erlebt hast. 15 Jahre trägst du den Zorn mit dir herum. Im Laufe meines Lebens habe ich meinen Zorn in viele Richtungen kanalisiert …Zorn auf Mitschüler… Zorn auf bestimmte Gruppen …Zorn mich selbst …Zorn auf die Menschen die mir eigentlich helfen wollten.

Als ich deinen Beitrag heute Nachmittag gelesen hatte war ich emotional sehr aufgewühlt. Jetzt fühle ich mich ausgelaugt und müde. Ich würde mich sehr freuen mehr über dich und deine Vergangenheit zu erfahren, z.B. was du erlebt hast.

Mobbing ist nur ein Wort – letztendlich nimmt im Leben alles seinen Lauf und jede Enttäuschung und jede Erfahrung (negativ und positiv) hinterlässt Ihre Spuren. (Was tiefgreifendes zum Schluss

)

Viele Grüße MrX

Niemand · 19.03.2012, 02:51

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

<!--[if gte mso 9]><xml> <w:WordDocument> <w:View>Normal</w:View> <w:Zoom>0</w:Zoom> <w:TrackMoves/> <w:TrackFormatting/> <w:HyphenationZone>21</w:HyphenationZone> <w:PunctuationKerning/> <w:ValidateAgainstSchemas/> <w:SaveIfXMLInvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:IgnoreMixedContent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:AlwaysShowPlaceholderText>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w

oNotPromoteQF/> <w:LidThemeOther>DE</w:LidThemeOther> <w:LidThemeAsian>X-NONE</w:LidThemeAsian> <w:LidThemeComplexScript>X-NONE</w:LidThemeComplexScript> <w:Compatibility> <w:BreakWrappedTables/> <w:SnapToGridInCell/> <w:WrapTextWithPunct/> <w:UseAsianBreakRules/> <w

ontGrowAutofit/> <w:SplitPgBreakAndParaMark/> <w

ontVertAlignCellWithSp/> <w

ontBreakConstrainedForcedTables/> <w

ontVertAlignInTxbx/> <w:Word11KerningPairs/> <w:CachedColBalance/> </w:Compatibility> <w:BrowserLevel>MicrosoftInternetExplore r4</w:BrowserLevel> <m:mathPr> <m:mathFont m:val="Cambria Math"/> <m:brkBin m:val="before"/> <m:brkBinSub m:val="--"/> <m:smallFrac m:val="off"/> <m:dispDef/> <m:lMargin m:val="0"/> <m:rMargin m:val="0"/> <m:defJc m:val="centerGroup"/> <m:wrapIndent m:val="1440"/> <m:intLim m:val="subSup"/> <m:naryLim m:val="undOvr"/> </m:mathPr></w:WordDocument> </xml><![endif]--> Wie schon im letzten Kapitel erwähnt, hab ich nicht so mit Höflichkeitsfloskeln zu Beginn oder am Schluss. Bin halt ein Stoffel!
Aber nur hier. Bedeutet natürlich nicht, dass ich damit das Forum in irgendeiner Form schlecht machen will, nein keineswegs, hoffe ihr könnt mir verzeihen.

Beginnen wir mit meinen Stärken, denn durch die Stärken, kann ich vielleicht auch auf die Schwächen zugreifen, sie kontrollieren, sie beherrschen, sie im Zaum halten, bevor sie hervorbrechen.

Will sagen, deine Probleme, was auch meine Probleme waren und sind, teilweise.

Eines vorweg, ich bin nicht in der Lage oder in der Position dir in irgendeiner Weise etwas zu sagen oder dir Vorschriften zu machen, aber ich kann dich nur bitten, inständig, las den Alkohol weg. Ich kenne dich nicht und kenne jetzt auch nur ein Pseudonym. Aber dieses Pseudonym hat Sachen in mir aufgestöbert, geweckt. Hoffnungen geschürt und vieles mehr.
Ich weiß nicht wie ich es schreiben soll, damit es nicht blöd klingt. Verzeih' wenn es schwierig ist etwas zu verfassen, dass doch wieder für alle sichtbar ist und nicht von anderen Personen falsch interpretiert werden könnte. Ich weiß, dass es eher für mich nicht falsch interpretierbar sein darf, wenn ich mich in einen beliebigen User versetzte und versuche jenes zu lesen.
...
Ich schaff' es nicht. Obwohl ich in Deutsch ne 1 im Abschlusszeugnis hatte, kann ich den kurzen Satz nicht so umstellen, umschreiben, dass er nicht verkehrt klingt, vllt. nicht verkehrt für dich oder die User, aber für mich, wenn ich mich in die User hineindenke. In solchen Momenten frag ich mich immer, warum ich so bin wie ich bin. Eine Antwort habe ich bis jetzt noch nicht erhalten, aber ich suche weiter.
Gut belassen wir es. Aber bitte, gib IHN auf.

extreme Schüchternheit & Versagensängste
Seit meinem 5 Lebensjahr begann ich zu Stottern und stottere noch immer, mal mehr mal weniger, zusätzlich hab ich immer mal wieder Sprachschwierigkeiten und kann auch ein paar Buchstaben des Alphabets nicht richtig aussprechen.
War damals mit meinen Eltern bei einer Psychologin, oder was auch immer. Meine Eltern wollten Gewissheit. Denn das Schicksal umarmte mich zum ersten mal mit 2 Jahren. Gut egal, dann zwei Jahre später ein weiteres Mal, aber das kann zu einem späteren Zeitpunkt besser erläutert werden. Sie sagte meinen Eltern dass das vorbei gehen würde, was es leider nicht tat.
Ich will ein wenig vorweggreifen, du hast geschrieben, dass du in einem behütenden Zuhause aufgewachsen bist. Bin ich auch, meine Mutter ist eine warmherzige Frau, sie geht immer offenen Herzens auf die Menschen zu ohne Hintergedanken, manchmal fällt sie in die Grube, aber das hat sie nur noch stärker gemacht. Da ist mein Vater schon etwas anders, wie ich gemerkt habe, so wie ich, oder besser - ich wie er. Er war schüchtern in seiner Kindheit, ich war schüchtern und ängstlich in meiner Kindheit und bin es immer noch, aber das durch gewisse Umstände, egal jetzt.
Er war eher ein Einzelgänger, ich war und bin ausschließlich ein Einzelgänger.
Selbst viele Ansichten teilen wir. Aber das hat sich erst spät herauskristallisiert. Als Kind oder Jugendlicher, selbst als junger Erwachsener sieht man seinen Vater nicht als das an, was er in Wirklichkeit , was meinen Vater betrifft, ist, nämlich ein Verbündeter.
Ein Freund, in einer Welt, die einen nicht versteht. Er versteht mich - auch wenn er von gewissen Dingen nichts weiß. Habe auch nicht wirklich vor ihm davon zu erzählen, aber ich schweife wieder ab, vllt. ein anderes Mal.
Was ich mit all dem sagen will, ist, dass ich ein gutes Zuhause hatte. Bezugsperson war natürlich meine Mutter, denn die war Nachmittags da, während mein Vater erst spät abends nach Hause kam und auch sehr früh wieder verschwand. Damals hatte ich auch schon gewisse Ängste, unangenehme Gefühle entwickelt vor meinem Vater, warum weiß ich bis heute nicht - egal.
Ich kann sagen und dass voller Stolz, dass ich geliebt werde und das ich auch erwidern kann. Selbst wenn ein Schatten darüber liegt und dunkle Geheimnisse zwischen uns liegen.
Dies sollte einer deiner weiteren Fragen beantworten:
"Gibt es in deinem Leben einen Menschen den du wirklich vertrauen kannst und der über deine Gefühle Bescheid weiß?"
Ja ich kann ihm sehr viel anvertrauen und er kennt meine Gefühlsregungen, weil auch er sie hat, aber, von dieser und noch zwei weiteren Tatsachen weiß er nichts und wird es zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht erfahren. Denn er ist, wie auch ich... ich mag diese Wort nicht so gerne, denn es bedeutet in der Gesellschaft Schwäche, aber gut: Sensibel. Und ich will die Bindung die ich zum ihm hergestellt habe nicht belasten. Wir treffen uns regelmäßig am Wochenende und bereden alles was uns einfällt. Und es tut gut mit jemanden über alles reden zu können. Bis auf, aber dass weißt du ja selbst.
Neuen Menschen gegenüber bin ich auf meine Art schüchtern - wortkarg beschreiben mich viele, zurückgezogen, keine Lust Gruppenaktivitäten zu unternehmen. Trotzdem bin ich immer bester Laune und strahle Freundlichkeit aus, woher ich das weiß, naja ich war mal bei einer Sozialpädagogin, die erste Person die sich für mich interessiert hat. Mich so genommen hat, wie ich war, mich akzeptiert hat. Aber das ist eine andere Baustelle, denn durch unsere Pain, haben sich andere Störungen und Zwänge aufgetan. Die ich mit ihr in den Griff bekam, aber das gehört woanders hin.

In der Schule war also meine Mutter Bezugsperson #1 und von ihr hab ich mitgekriegt, dass man immer wieder aufstehen soll und sich den Dingen stellen soll. Das mobben, wie es jetzt heißt, war nichts anderes als zu petzen und jeder weiß wie viel Schamgefühl so etwas bei Kindern auslöst. Ich würde gerne in der Zeit zurückreisen und mit mir sprechen, mir beistehen, oder besser...aber dazu möchte ich mich nicht äußern.

Zurück zu der Schüchternheit und zu den Versagensängsten, oder besser was noch da ist. Ein paar Beispiele:
- Telefonieren fällt mir besonders schwer, denn da ist das Stottern vorprogrammiert und die Schüchternheit sorgt zusätzlich noch dafür, dass ich manchmal das Handy ausschalte und es erneut versuchen muss, mit der entschuldigenden Antwort, das ich kein Netz mehr hatte.
- Man steht am Fahrkartenschalter, hinter einem ne schöne Schlange, der Raum beängstigend voll, laut und dir steht die Zeit im Nacken, weil du noch 5 Minuten hast, dann fährt dir dein Zug vor der Nase weg und du darfst dir wieder ein Ausrede einfallen lassen, warum jenes usw.
Hast 'nen Klos, oder Frosch im Hals, bist schon ganz zittrig, wegen der Anstrengung, den zufälligen und den genervten Blicken und sollst jetzt dem Bahnmitarbeiter sagen, was du von ihm willst. Nervosität und der sprichwörtliche Angst-Schweiß befinden sich im Endstadium. In solchen Momenten, würd' ich am liebsten verschwinden. Auflösen. Unsichtbar machen.
- Gleicher Ort, aber Fahrkartenschalter und keiner hinter dir, wenn man jetzt denken würde, jetzt fällt es mir leichter, falsch gedacht. Angstschweiß und Nervosität, sowie Beklommenheit und die Angst etwas falsches zu machen wächst mit jedem Atemzug. Dir könnte es passieren, dass er dein Geld nicht nimmt, das er keine Scheine nimmt oder irgendetwas. Male dir die Schlimmsten Vorstellungen aus und addiere sie noch mit Hundert und du weißt wie ich mich vor solchen Situationen fühle. Bei manchen Situationen, fehlt dir sogar jegliches Verständnis oder Zugriffsmöglichkeit auf deine Gefühlswelt und das Klar-Denken geht flöten.
Dann gibt es nur eine Möglichkeit, die funktioniert, bringt dich aber mal wieder in arge Bedrängnis, bei wem du immer einen Termin hast. Du holst dein LMAA-Gefühl heraus, komisch das ist immer da, und gehst von dannen. Aber nicht dass du denkst du könntest das LMAA-Gefühl dazu benutzen um dir die vorherige Situation zu meistern, ne - ne, so leicht wollen wir es dir auch nicht machen, Hahh... leicht, danke für den Wink mit dem Zaunpfahl und tschüss.
* Ich möchte noch ein Wort hinzufügen.
Ich weiß, dass ich das bin, in jeder Lage meines Lebens, obwohl es vllt. gut ist, kann es auch sehr schlecht, störend und auch abstoßend wirken: Ich bin ein Kontrollfreak
Ich kann sagen, dass ich unter allen Umständen, immer die Kontrolle über mich behalten muss und auch hatte, (lassen wir die Vorfälle außer acht, denn von denen kam jenes) sollte ich das nicht, wäre dies Versagen. Ich hätte versagt. Und so etwas geht in meinen Augen nicht.

Ja das Leben ist hart und grausam. Aber trotz alledem kann und will ich sagen:
"Ich bin froh am Leben zu sein und ich freue mich auf jeden Neuen Tag, egal was er bringt, ob Positives oder Negatives."

Ibag · 19.03.2012, 17:44

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Hallo Admin und Mr X,

laut Polizei kann man wenn man will in jede Wohnung eindringen und jeden PC ausspionieren mittels Keylogger!
Bei mir kommen Leute in die Wohnung und darüber hinaus hacken die meinenPC. Ein Trojaner reicht aus, um meine Seiten zu durchforsten, meine Paßwörter zu sehen.
Bei mir machen das Leute, die, wie ich schon mehrfach erwähnte, ein Geschäft damit machen, mich zu zersetzen; meine Arbeitsplätze immer wieder kaputt zu machen, mich überall zu dikreditieren.
Leute mit Bildung wissen bereits, dass es die Zersetzungstechniken der Stasi gibt und das sie hier immer noch angewendet werden.
Exmänner, die Unterhalt zahlen müssen, nehmen ihre Exfrauen und Kinder über diese Hintertür aus. Eingebaute Filmkameras und dergleichen Menschenrechtsverletzungen. Die Filme werden ins Internet gestellt und Geld damit verdient. Das ganze Programm, denn denen ist nichts heilig.
Verfolgungswahn? Verschwörungstheorie? Mitnichten! Lest mal Zeitung!

Ibag

MrX · 19.03.2012, 22:38

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Hallo Niemand,

du hast gestern Nacht ja noch einiges geschrieben über deine Familie, über dein Stottern und über Situationen die schwer für dich zu ertragen sind. Du hast geschrieben das dein Vater ebenfalls schüchtern ist und vielleicht einige von dessen Vorfahren auch. Ich kann mir gut vorstellen dass vieles Familiär bedingt ist und bestimmte verhaltensweißen vererbt werden. Auch in meiner Familie gibt es einige Angehörige die an psychischen Erkrankungen leiden. Vielleicht kann man die Frage – Warum bin ich wie ich bin? – teilweise auf familiäre Vorbelastungen zurückführen. Demzufolge müssten dann Menschen geben die von Natur aus „sensibler“ und „anfälliger“ auf psychischen Druck reagieren …ist jetzt nur eine spontane Theorie von mir.

Es freut mich dass es eine Vertrauensperson in deinem Leben gibt, mit der du auch Teile deiner Freizeit verbringen kannst. Ständige Einsamkeit macht einen fertig – man kommt dann auf die merkwürdigsten Ideen. Du schreibst immer wieder von dunklen Ereignissen die zwischen dir und anderen Menschen stehen, ich bin mir nicht ganz sicher was du damit zum Ausdruck bringen möchtest. …geht es um Dinge die du dir selbst angetan hast oder antun wolltest? …oder geht es um Dinge die andere Menschen dir angetan haben?

Als ich mich früher selbst verletzt habe quellten die Emotionen in mir förmlich über, Verzweiflung und Wut erfüllten mich; in mir hatte ich das verlangen irgendwo neu anzufangen; alles zurück zu lassen. Auch wenn die Emotionen so schrecklich waren fühlte ich damals noch etwas, in mir brannte ein Feuer. Heute ist dieses Feuer erloschen - ich fühle einfach nichts mehr. Ich decke mich mit Arbeit ein und lebe mein Leben vor mich hin. Ich führe kein aufwändiges Leben aber es mangelt auch an nichts wichtigen. Ich führe ein 0815 Leben, allein, in einer Stadt irgendwo in Deutschland. Ich gehe jeden Morgen aus dem Haus und komme jeden Abend wieder zurück. Alles geht seinen sinnlosen Trott. So merkwürdig es klingt ich sehne mich danach endlich wieder etwas in mir zu fühlen – egal was, Verzweiflung, Liebe, Zuneigung, Hass – einfach wieder irgendwas fühlen.

Du schreibst auch dass du gerne in der Zeit zurück Reisen würdest um dir selbst zu helfen. Das ist ein interessanter Gedanke, ich denke ich würde mich selbst nicht wieder erkennen wenn ich plötzlich vor meinem 16 oder 17 jährigen ich stehen würde.

Gegen Ende sprichst du von Situationen in denen du dich am liebsten auflösen würdest. Situationen in denen andere dich beobachten und dich bewerten. Es sind Situationen in denen du komplett auf andere angewiesen bist, z.B. das dir jemand eine Fahrkarte verkauft. Du willst deine Mitmenschen nicht enttäuschen. Zumindest versuchst du nicht in irgendeiner Form aufzufallen – dein Stottern macht diese Situationen nicht gerade einfacher. Ich kann mir gut vorstellen wie dich das belastet, solche Situationen kenne ich zu genüge. An manchen Tagen fällt es mir auch sehr schwer zu sprechen und anderen Menschen mitzuteilen was ich möchte.

Von außen sieht man einem diese Gefühle nicht an, zum Glück. Du siehst immer bester Laune aus, ich sehe Selbstbewusst und souverän aus – im inneren spielt sich aber was anderes ab.

Was mir schon öfter bei wichtigen Gesprächen geholfen hat ist der Versuch wie ein Schauspieler zu agieren. Ich stelle mir vor selbstbewusst zu sein und spiele den Mitmenschen quasi die Rolle einer selbstbewussten Person vor. Erstaunlicher weiße klappt das in einem gewissen Rahmen ganz gut.

Für heute soll es genug sein, ich würde mich freuen von dir zu hören …beste Grüße MrX

Niemand · 19.03.2012, 22:56

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

<!--[if gte mso 9]><xml> <w:WordDocument> <w:View>Normal</w:View> <w:Zoom>0</w:Zoom> <w:TrackMoves/> <w:TrackFormatting/> <w:HyphenationZone>21</w:HyphenationZone> <w:PunctuationKerning/> <w:ValidateAgainstSchemas/> <w:SaveIfXMLInvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:IgnoreMixedContent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:AlwaysShowPlaceholderText>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w

oNotPromoteQF/> <w:LidThemeOther>DE</w:LidThemeOther> <w:LidThemeAsian>X-NONE</w:LidThemeAsian> <w:LidThemeComplexScript>X-NONE</w:LidThemeComplexScript> <w:Compatibility> <w:BreakWrappedTables/> <w:SnapToGridInCell/> <w:WrapTextWithPunct/> <w:UseAsianBreakRules/> <w

ontGrowAutofit/> <w:SplitPgBreakAndParaMark/> <w

ontVertAlignCellWithSp/> <w

ontBreakConstrainedForcedTables/> <w

ontVertAlignInTxbx/> <w:Word11KerningPairs/> <w:CachedColBalance/> </w:Compatibility> <m:mathPr> <m:mathFont m:val="Cambria Math"/> <m:brkBin m:val="before"/> <m:brkBinSub m:val="--"/> <m:smallFrac m:val="off"/> <m:dispDef/> <m:lMargin m:val="0"/> <m:rMargin m:val="0"/> <m:defJc m:val="centerGroup"/> <m:wrapIndent m:val="1440"/> <m:intLim m:val="subSup"/> <m:naryLim m:val="undOvr"/> </m:mathPr></w:WordDocument> </xml><![endif]--> MrX

Du stellst meine Ausdauer auf eine harte Probe. Je länger du wartest und nicht schreibst, desto mehr zweifle ich an meinem Geschriebenen und dass ich dich vergrault oder irgendetwas anderes getan habe. Möglich das du auch keine Zeit hast, oder du dich nicht in der richtigen Verfassung befindest, um unser Gespräch wieder aufzunehmen. Oder andere Pflichten dich behindern. Doch mit jeder Stunde, lese ich mein Geschriebenes abermals und ich beginne zu zweifeln. Zu zweifeln an mir selbst, dass ich doch noch mehr hätte weglassen sollen. Ich weiß, ich schreibe jetzt offener und manches klingt härter, aber auch distanzierter sowie auch näher, doch wollte ich zu keiner Zeit, irgendjemand verletzten oder jemanden in Verlegenheit bringen oder was auch immer mit dir passiert sein kann, womöglich ausgelöst durch mich, sollte dies der Fall sein.

Ich danke dem Schicksal, dass nichts davon eingetroffen ist, was im ersten Absatz geschrieben habe.
Trotzdem wollte ich ihn nicht löschen.

Ich habe es schon verfasst, in einem meiner Beiträge an dich die noch kommen werden, sorry sind etwas länger. Du wolltest Informationen, du wolltest Wissen, du wolltest mehr von mir erfahren, ich konnte es nicht stoppen, ich konnte mich nicht mehr bremsen, ich schreib schon bis meine Finger wund sind, weil es raus muss. Ich will es aber nicht alles in das Forum quetschen, weil es umfassend ist, weil es sehr persönlich ist, weil es Dinge enthält, die, meiner Meinung nach, nichts in einem öffentlichen Forum zu suchen hat.
Deshalb jetzt eine persönliche, eher eine intime Frage, die ich auch wieder erst öffentlich im Forum vortragen muss. Verdammt!
Können wir unsere Unterhaltung nicht auf einem anderen Level austragen, auf einer anderen Ebene, jenseits des Forums. Um dir das Intime vorweg zu nehmen, bin ich sehr gerne bereit dir entgegen zu kommen und dir meine Mail-Adresse zu nennen, aber nicht hier offen im Forum. Gibt es denn noch eine andere Möglichkeit, etwas jemanden zukommen zu lassen ohne dass gleich alle es sehen können.
Nichts gegen die Betreiber und ihre registrierten Benutzer die einem so gut es ihnen möglich ist, helfen. Jedoch liegt mein Interesse allein bei dir.
Ich glaube, das ist verständlich.
Nicht weil sie, ich weiß nicht... sorry ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, ohne jemanden zu kränken, beleidigen oder sonstwas, liegt mir fern, aber meine Reaktion, bzw. aktive Interaktion, war alleine an MrX gerichtet.
Sollte ich irgendwann einmal wieder von meinen Schüben befreit sein, ich hoffe es innständig und mich befähigt fühlen, mein Wissen oder Ratschläge, einem geschädigten Mitzuteilen, der Hilfe sucht in diesem Forum, dann werde ich dies tun. Doch im Moment, geht das nicht, Danke

LG, Niemand

MrX · 19.03.2012, 23:42

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Sorry ich arbeite Tags über und oft auch noch abends von Zuhause aus.
Es gibt die möglichkeit persönliche Nachrichten an andere User zu senden.
Du mußt dazu nur den entsprechenden Username anklicken.

MajaJ · 21.03.2012, 12:44

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Hallo! Auch ich wurde fast zehn Jahre lang auf s übelste gemobbt. Ich habe nun ein Buch darüber geschrieben, in dem ich den Opfern Mut machen möchte, denn was ich geschafft habe, das schafft auch ihr! Gleichzeitig möchte ich mit dem Buch aber auch wachrütteln und vermitteln zwischen Opfern und Tätern.

Fräulein_Frühling · 27.03.2012, 01:26

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Hallo

interessantes Thema.

Nunja, wie fing das damals an. Ich glaube am schlimmsten war es damals in der 7-9 Klasse, in einem Kuhkaff ohne irgendwelche Bus oder Bahnverbingungen und ich wohnte erst 2Jahre dort. Meine Schwester, die psychisch Krank ist war zuvor in der selben Schule bei dem selben Lehrer. Obwohl ich mich stehts freundlich zeigte und auch normal war, stämpelte Er mich sofort ab. Somit war die Bühne freigegeben. Die anderen Schüler bemerkten schnell das er mich vom ersten Moment an nicht mochte, und lies mich das auch deutlich spüren. Ich war sehr beliebt in meiner Schule( Oberstufe und Grundschule waren komplett getrennt), davor und kannte viele die jetzt in der Oberstufe mit mir zur Schule gingen. Aber das änderte sich schnell. Mein Lehrer mobbte mich sehr gerne, es waren kleinigkeiten, er warf nach mir den Schlüssel wenn ich etwas nicht wusste, zitierte mich an die Tafel und machte mich total zur Schnecke vor versammelter Mannschaft "dumm und unnütz" nannte er mich damals. Und naja, dann fingen natürlich auch die anderen an, und die Parallelklasse, und die Klassen über mir weil die meine Schwester kannten. Jeder der mal 5min mit mir alleine war sagte das ich total nett sei und die Gerüchte gar nicht stimmen. Aber eben das nützt nicht viel. Am Ende war ich alleine niemand wollte mit mir zusammen sein, weil niemand gemobbt werden wollte. Schule konnte ich nicht wechseln weil die nächste 30min mit dem Auto entfernt war. Es waren am Anfang dumme Sprüche oder einfach , "du bist fett" ich wog damals noch nicht mal 50kg bei 164cm, oder "du bist ne Schlampe" "du bist dumm". Und mein Lehrer lachte damals herzlich mit. Naja, hin und wieder kam es auch zu Handgreiflichkeiten. Einmal haben sie mich ohne Schuhe ( die haben sie versteckt) und mit Kleider im Winter bei Schnee in Bach geworfen und mein Fahrrad demoliert so das ich 40min nach Hause laufen musste. Ich war zwei Wochen im Krankenhaus wegen einer Lungenentzündung und als ich zurück musste hiess es "Schade ist Sie nicht gestorben", ich hatte versucht mich umzubringen, aber irgendwie klappte das nie und schliesslich dachte ich "tja du bist halt zu dumm dafür" um ehrlich zusein dachte ich damals auch darüber nach die Schule abzubrennen, und einmal ( mein Stiefvater ist Waffenbauer) einfach alle zu Töten nicht für mich sondern damit sie das nicht noch mit anderen machen, aber es waren nur Gedanken in meiner Verzweiflung, meine Familie war einfach schrecklich, ich hatte keine Freunde mehr und irgendwie fühlte ich mich immer sehr klein
Einmal warf mein Lehrer den Schlüssel nach mir, er traf mich an der Schulter, ich war in dem moment so wütend das ich ich zurück warf und ihn wirklich knapp verfehlte, dafür bekam ich einen Schulverweis, er behauptete "ich hätte ihn angegriffen" und als ich dann sagte das Er den Schlüssel zuerst nach mir warf meinte er das ich " so schwierig zu kontrollieren sei" ich war 14, wog knappe 50kg und mein Schulalltag bestand darin bloss nicht aufzufallen. Naja irgendwann verliess uns der Lehrer ( dem ich heute noch gerne in die Fresse schlagen würde) und ein Neuer kam, er kannte sich mit meinem Problem aus da sein Sohn gemobbt wurde und riet meiner Mutter umzuziehen. Mit den Worten " Dieser Mobb wurde so angestachelt, irgendwann wird es so sehr eskalieren das ihre Tochter dabei schwer verletz werden könnte" meine Mutter die zwar an das Mobbing glaubte, aber sich grundsätzlich nicht so interessierte Stimmt schliesslich einem Umzug zu.

Es gäbe sicherlich noch einige Vorfälle von dennen ich berichten könnte, aber ich zähle die Grundschule nicht dazu, den damals waren es meiner Meinung nach nur kleine Streiche und es traf jeden, mal mehr und mal weniger. Ich wurde aber immer gemobbt, bis ich 16 wurde, ich hab damals gekifft und meine damaliger Freund war ein sehr begehrter Dealer, also hatte ich auf einmal sehr viele Freunde, aber irgendwann wurde das mit den Drogen zu viel, ich verliess meine Familie und "Freunde" und zog nach Deutschland, dort baute ich mir ein neues Leben auf, ich hatte bis heute mit 21jahren, nie wieder Probleme. Und obwohl ich hin und wieder schwache Momente habe, habe ich diese 3 schweren Jahre doch sehr gut überwunden, ich hab heute wahre Freunde und bin glücklich Vergeben und immer wenn ich sehe, das jemand einen anderen mobbt oder schlecht behandelt greife ich ein. Somit habe ich das beste aus dieser Zeit mitgenommen.

Fräulein Frühling

MrX · 01.04.2012, 19:32

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Hallo Fräulein Frühling,

es freut mich das du die negativen Erfahrungen die du gemacht hast sehr gut wegstecken konntest. So wie es sich anhört gehst du heute normal durchs Leben, hast Freunde und einen Partner …all die Dinge die das Leben lebenswert machen.

Warum du ein normales Leben führen kannst mag viele Gründe haben, vielleicht wurdest du nicht lange und intensiv genug Gemobbt, vielleicht hattest du einen intakte Beziehung zu deiner Familie und zu deinen Eltern, vielleicht bist du einfach ein extrovertierterer Mensch, oder 1000 andere Sachen die dich davor bewahrt haben innerlich völlig zu ermatten.

Es freund mich in auf jeden Fall sehr das du anderen die gemobbt werden hilfst. Aber stimmt das wirklich? Gibt es überhaupt einen Menschen der sich nie über andere erhebt und der noch nie einen Mitmenschen angegangen hat? Ich glaube niemand ist frei davon wir sind alles letzten Endes Menschen.

moi · 12.05.2012, 21:04

AW: Was sind eure Erfahrungen als Mobbinopfer?

Hallo MrX,

frag mich nicht warum ich ausgerechnet heute auf dieses Forum gestoßen bin und mich dann auch gleich stundenlang in all den Beiträgen verloren habe. Ich weiß ja auch gar nicht ob hier noch jemand akitv ist... Aber irgendwie bin ich hier hängen geblieben. Bei allem was ich gelesen habe war auch so vieles mit dem ich mich nicht oder nicht mehr identifizieren kann. Ich habe zum Beispiel kein mobbing in sozialen Netzwerken oder dergleichen erlebt. Was ich erlebt habe war von Angesicht zu Angesicht. Meine Erlebnisse liegen auch mehr als 12 Jahre zurück (heute bin ich so alt wie du). Ich hatte einen Schulwechsel und bin aus einem Streit mit einer Freundin heraus plötzlich zum Prügel für alle, die sich auch mal stark fühlen wollten geworden. Sie haben mich durch die Hölle geschickt.

Vieles von dem was du berichtest kommt mir sehr bekannt vor. Zum Beispiel habe ich vieles verdrängt. Wenn ich zurück denke kommen mir nur Ausschnitte von dem was mit mir passierte und Erinnerungen an Albträume. Dieses Angstgefühl kommt aber immer wieder in mir hoch. Ich kann nicht sagen, dass es mein Leben noch immer direkt beeinflussen würde. Ich habe es tatsächlich geschafft mich aus meiner Situation damals zu befreien. Irgendwann habe ich mich meiner Mutter anvertraut (ohne alles zu erzählen, ich habe mich zu sehr geschämt). Sie hat mir geholfen und ist mit mir zu meiner Hausärztin gegangen. Eine sehr einfühlsame alte Lady. Sie hat mich damals mehrere Monate krank geschrieben und zum Schuljahresende konnte ich dann die Schule wechseln. Hier sollte alles besser werden und von außen betrachtet ist es auch besser geworden.
Anders als bei dir hat mein Wunsch dazuzugehören dazu geführt, dass ich mich vollkommen angepasst habe und jegliche Individualität aufgegeben habe. Und ich habe mich mit Leuten abgegeben...oh mann. Aber es waren halt die Coolen, die Akzeptierten und da war ich einfach nur froh, dass ich mich in deren Gegenwart aufhalten durfte. Und dann habe ich sogar in der Oberstufe einen Freund gehabt, der sehr beliebt war. Als seine Freundin habe ich mich sicher gefühlt.

Seither konnte ich mich aber selbst nicht mehr leiden. Ich war ohnmächtig wenn andere in unsere Stufe gemobbt wurden. Ich habe tiefstes Mitleid empfunden aber ich konnte mich einfach nicht für sie einsetzen. Gleichzeitig habe ich mich mit den Leuten abgegeben, die das getan haben und habe sie insgeheim dafür verachtet. Und irgendwie auch mich selbst. Meine gesamte Schulzeit über hatte ich das Gefühl inkognito unterwegs zu sein und mich nicht mit meinem beschi**** Selbst entlarven zu dürfen. Denn wenn sie herausfinden würden wie doof und dumm und häßlich ich eigentlich bin, dann würde alles von vorne losgehen.

Im Studium konnte ich mich dann so nicht mehr ertragen. Ich wollte mich selbst verwirklichen, endlich ich selbst sein. Aber eigentlich war ich in sozial- emotionaler Hinsicht eher selbstzerstörerisch unterwegs. Weil ich mich selbst nicht leiden konnte. Es gibt auch heute Tage an denen kann ich mich im Spiegel nicht sehen. Meine Hautprobleme sind garantiert auch psychosomatisch und verstärken all das noch. Ich traue mir eigentlich nicht viel zu und wenn ich positives Feedback vom Chef oder Kollegen erhalte, dann denke ich insgeheim, dass sie das nur sagen, weil sie mich noch nicht richtig kennen. Eigentlich habe ich immer Angst anzuecken, unangenehm aufzufallen. Ich denke immer, dass mich Leute auch wenn sie mich freundlich behandeln eigentlich nicht leiden können. Ich habe ständig Angst Fehler zu machen, versuche aber mir nichts anmerken zu lassen.

Und das, so denke ich, ist die Altlast, die ich so richtig nicht losgeworden bin. Bis heute nicht, auch wenn ich am gesellschaftlichen Leben ganz normal teil nehme. Ich bin nicht Einsam in dem Sinne. Ich bin Einsam mit meiner Geschichte und meinen unverarbeiten Erlebnissen und meinem zerstörten Selbstwertgefühl.
Ich glaube deshalb habe ich das Gefühl dich trotzdem irgendwie verstehen zu können.

moi