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Traue mir nichts mehr zu, will so nicht sein

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  • Traue mir nichts mehr zu, will so nicht sein

    2018 habe ich den Job gekündigt, in dem ich mehrere Jahre gemobbt wurde. Damals habe ich aufgeschrieben, was ich jedem meiner Ex-Kollegen gerne noch gesagt hätte, oder auch vorgeworfen hätte. Das habe ich dann irgendwann verbrannt, und dachte, damit habe ich mit dem Thema abgeschlossen.

    Ich versuchte eine Umschulung zu bekommen, die aber nicht genehmigt wurde. Ich tingelte durch diverse Hilfsjobs, von denen ich schon vorher wusste, dass ich nicht bleiben will.

    Nun habe ich die Möglichkeit bekommen, den LKW-Führerschein zu machen, worauf ich auch Lust habe. Aber irgendwie geht bei mir grade so gut wie gar nichts mehr. Es gab zwar auch vorher schon Momente, wo ich etwas Neues machen sollte, oder wollte, und plötzlich hypernervös war. Teilweise habe ich mich vor diesen Dingen dann auch gedrückt. Ich habe es damals aber nicht mit dem Mobbing in Verbindung gebracht, denn das war ja vorbei.

    Naja, aktuell bin ich vor jedem neuen Arbeitstag nervös, auch wenn am Tag vorher eigentlich alles geklappt hat. Ich kann diese Unsicherheit einfach nicht ablegen, stehe ständig unter Strom, kann auch an den Wochenenden nicht abschalten, und bin einfach nur noch müde. An meinem ersten Arbeitstag fühlte ich mich genauso hilflos und scheisse, wie in den schlimmsten Zeiten des Mobbings. Da wurde mir klar, dass mein Selbstbewusstsein bitter böse unter dem Mobbing gelitten hat.

    Gut, ich war noch nie wahnsinnig selbstbewusst, aber so wie jetzt, wo mich einfach alles irgendwie überfordert, so war ich nicht, und so will ich auch nicht sein. Ich habe das GEfühl, ich stehe mir selbst im Weg.

    Ich habe mit der Kasse telefoniert, weil ich diesen Dienst in Anspruch nehmen wollte, mir einen Therapeuten vermitteln zu lassen. Habe dann rund 40 Minuten mit der Frau gesprochen von der Kasse. Ich weiss nicht, was für einen Hintergrund sie hat, aber sie meinte, wenn, dann müsste ich in eine Klinik, weil das deutlich schneller ginge, als ambulant. Aber dass sie denkt, dass ich einfach nur mehr Zeit und Erfolgserlebnisse brauche.

    Ich weiss nicht, was ich machen soll. Zum einen weiss ich nicht, was für eine Klinik das dann wäre, und zum anderen habe ich doch den Job erst angefangen, habe den grossen Führerschein noch nicht ( fahre aktuell 7,5Tonner), und dann gleich mehrere Wochen ausfallen? Vielleicht hat die Frau ja auch recht? Aber so wie es jetzt ist, gehe ich vor die Hunde.

    Ich rede seit Tagen davon, mal wieder joggen zu gehen, finde aber tausend Ausreden, es nicht zu tun. Ich habe schon Bock, Dinge zu tun, aber ich tue sie nicht. Ich nerve mich schon wieder selbst..

    Geht das anderen auch so? Wenn ja, was macht ihr dagegen?

  • #2
    Ich habe scheinbar auch ein Problem, dass ich alles gleich persönlich nehme. Gut, auch das war schon vor dem Mobbing so, ist seitdem aber auch deutlich schlimmer geworden.

    In einem meiner Hilfsjobs gab es eine Kollegin, die mich wohl nicht mochte, und die anfing, mir Dinge zu unterstellen. Oder mir sagte, der Chef wäre sauer auf mich, was sich auch als unwahr erwies. Ich habe mich gegen diese Frau gewehrt, habe ihr klar gesagt, dass ich mich so nicht behandeln lasse, und habe auch die Chefs informiert. Die wollten dann mit ihr reden, und sie gab einige Tage Ruhe, und fing dann wieder an. Leider ist sie schon lange in dieser Firma, und die Chefs halten an ihr fest, obwohl schon mehrere neue Leute wegen ihr wieder gekündigt haben. Habe ich dann auch.

    In der Spedition jetzt sind eigentlich alle hilfsbereit, ich bin offen mit meiner Mobbingvergangenheit umgegangen, auch um meine Unsicherheit zu erklären. Alle, bis auf den Lagerleiter, mit dem man leider auch regelmässig zu tun hat, weil wir dort Ware abholen, und hinbringen. Er sagte mal, er sei sehr direkt, aber nicht nachtragend. Seit 3 Tagen ist er aus dem Urlaub wieder da, und schreit mich nur an, ich sei lahmarschig, fehl am Platz und er würde sich fragen, warum überhaupt immer wieder so Spastis wie ich eingestellt würden. Er hat mich zusammengeschissen, weil ich etwas nicht gemacht hatte, allerdings war mir nicht bekannt, dass ich es hätte machen sollen. Habe ich ihm gesagt, hielt er für eine faule Ausrede.

    Vielleicht hat er irgendwelche Probleme, aber die kann er nicht an anderen auslassen. Zusammen mit meiner Unsicherheit führte das dazu, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, zu kündigen und wieder etwas anderes zu machen. Aber vermutlich findet sich in jeder Firma so ein Choleriker.
    Ich habe es dann dem Chef gesagt, weil ein Gespräch mit dem Lagerleiter nicht möglich war, der Chef sagte, er will mit ihm reden. Wie sich das für mich auswirkt, weiss ich nicht.

    Vielleicht sollte ich einfach lernen, sowas gar nicht an mich ranzulassen, aber wie macht man das?

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    • #3
      Gute Frage - daran arbeiten ! Tag für Tag ! Der Kampf gegen miese Typen hört leider nie auf. Aber man kann sich ausklinken durch ein Hobby. Ich gehe Wandern oder Schwimmen.

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      • #4

        Nun habe ich die Möglichkeit bekommen, den LKW-Führerschein zu machen, worauf ich auch Lust habe. Aber irgendwie geht bei mir grade so gut wie gar nichts mehr.

        Das Zauberwort heißt "Disziplin" - manchmal muss man sich einfach durch beissen, auch wenn e s nicht so gut läuft

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