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Journalisten müßten sich den Hintergründen mehr annehmen

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  • Journalisten müßten sich den Hintergründen mehr annehmen

    Viele Mobbingfälle im nachbarschaftlichen Bereich spielen sich in ländlichen Regionen ab.
    Hintergrund hierbei ist, dass "man sich gut kennt" und dann auf eine Seite schlägt. Da wirken kommunale Bedienstete oder Ortspolizisten, wie Nachbarn gleichermaßen mit.
    Die einen durch bewusstes Wegschauen, die anderen durch einseitiges Handeln. Beschwert sich ein Gemobbter, so werden diese Beschwerden immer so ausgelegt, dass nicht einmal das Ordnungsrecht greift. Das passiert solange, bis demjenigen mit den falschen Verbindungen die Luft ausgeht.

    Es darf nicht sein, dass immer häufiger gegen Gleichbehandlung und Neutralitätsgebot verstoßen wird, und dabei an sich gleichberechtigte Steuerzahler das Nachsehen haben und letztendlich durch eine Person in den Ruin getrieben werden.

    Diese Hintergründe sollten intensiver durch Journalisten recherchiert und häufiger an die Öffentlichkeit gebracht werden.

    Das ist zwar zeitaufwendig, würde aber den Zweck des öffentlichen Auftrags, gesellschaftliche Missstände aufzudecken, gut erfüllen.

    Reißerische TV-Beiträge über prügelnde Nachbarn nützen den Betroffenen nicht, sondern schaden eher, danach können diese meist "einpacken".


    Schließlich tragen durch nachbarschaftliches Mobbing Geschädigte nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch starke gesundheitliche Schäden davon, die wieder durch die Allgemeinheit abgedeckt werden müssen.

    Benno
    benno
    sehr erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von benno; 09.02.2010, 14:58. Grund: Schreibfehler

  • #2
    AW: Journalisten müßten sich den Hintergründen mehr annehmen

    Benno ich stimme dir zu. Schlimm ist, daß sich Journalismus (aber eigentlich verdient moderne Medianarbeit diesen Namen nur noch selten) nur noch um reißerische Sachen kümmern. Wer will denn noch gut recherchierte Berichte mit Rechtsinformationen sehen, wie es sie früher in ARD und ZDF gab. Nein, da müssen sich Nachbarn anschreien, prügeln und Tränen fliessen.

    Auch was du über unsere Ordnunsämter schreibst stimmt. Warum muß eigentlich alles gegen ein Recht verstoßen, bevor eingegriffen wird? Als ich ein Kind war, hatten sich Nachbarn beschwert, weil wir kaum die befahrene Straße mit Kreide bemalt haben und dann mit unseren Gokarts rumgefahren sind. Dabei haben wir natürlich auch Lärm gemacht. Ein Polizist kam vorbei, hat sich alles angeschaut und mit den Nachbarn geredet. Kinder seien halt so und es hielte sich ja auch in Grenzen (ein paar Stunden am Nachmittag). Damit war die Beschwerde geklärt. Jahre später hatten die Nachbran eigene Kinder, die haben die Straße mit Kreide bemalt und sind dann mit ihren Gokarts... . Beschwert hat sich niemand.

    Es wäre schön wenn Gemeinden so eine Art Schlichter hätten, der sich mit beiden Seiten zusammensetzt und das Problem klärt, bevor es eskaliert. Damit würden viele Mobbingfälle vielleicht gar nicht erst entstehen. Dieser Schlichter sollte aber wohl nicht immer aus der Gemeinde kommen wegen der von dir beschriebenen Befangenheit.

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    • #3
      AW: Journalisten müßten sich den Hintergründen mehr annehmen

      @ feathertail: klingt beinahe so, als hättest Du auch jede Menge Erfahrung mit diesen Dingen.
      Die Idee mit den neutralen Schlichtern ist gut. Problem ist allerdings, daß diese Vereinbarungen rechtlich keine Konsequenzen haben. Meist hält sich nur eine Partei an diese Vereinbarungen, die andere macht ungehindert weiter.

      Dass Du auf meinen Beitrag geantwortet hast und kein Journalist, finde ich traurig. Die Medien können mehr ausrichten, speziell wenn Gemeinderäte o.ä. involviert sind, als wir Einzelnen. Bei vielen dieser Beiträge im Forum merkt man, daß ein Bedarf für gründliche Hintergrundaufdeckung da ist.

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      • #4
        AW: Journalisten müßten sich den Hintergründen mehr annehmen

        Ich hab beruflich viel mit Medien zu tun und hab nicht nur gute Erfahrungen. Mir wurde schon manches mal das Wort im Munde umgedreht, wenn's auch eigentlich Banalitäten waren. Und ich hab vor langer, langer Zeit mal selbst für ein Ortblättchen geschrieben. Nachbarschaftsstreitigkeiten waren da kein Thema, schade eigentlich.

        Es gibt ja doch viele Sendungen, die versuchen sich solcher Probleme anzunehmen, aber abgesehen von der reißerischen Art ist es schwer, Gehör zu bekommen. Die zeigen nur den Gipfel des Eisbergs.

        Zur Rechtskräftigkeit: du hast völlig Recht, die ist bei einem Schlichter nicht gegeben. Aber irgendwie habe ich die Hoffnung, daß einigen Leuten durch sowas vielleicht klar werden würde, daß sie sich falsch verhalten - und das sie vor Gericht nicht durchkommen würden. Ich schlichte gelegentlich mal Konflikte zwischen Azubis und da kommen wir oft bei einem Gespräch zu einer Lösung für beide Seiten und sei es nur weil beide einsehen, daß der andere doch gar nicht so schlimm ist.

        Ich erinnere mich an eine Werbung aus den 80ern für eine Versicherung. Vater und Sohn pflücken Kirschen vom Baum des Nachbarn, desen Äste auf ihrem Grundstück hängen. Es gibt Ärger, es geht vor Gericht, der Vater gewinnt. In der nächsten Szene pflücken sie wieder, der Nachbar schmollt - und bekommt einen Korb Kirschen geschenkt. Wird wohl leider nicht passieren, aber irgendwie hänge ich doch an der Hoffnung, daß sowas passieren kann .

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        • #5
          AW: Journalisten müßten sich den Hintergründen mehr annehmen

          Die Form der Berichterstattung über Nachbarschaftsstreitigkeiten bringt zwar noch gute Quoten. Wenn sich diese Berichte allerdings immer wiederholen, werden diese auch sinken. So müßte es doch für die Medien interessant sein, mehr die Hintergründe aufzudecken (warum eine Partei immer so wahnsinnig im Vorteil ist).
          Ich kann mir vorstellen, daß es genau das ist, was interessiert und was auch hilft, evtl. Mißstände (Gefälligkeitsleistungen von Stadtverwaltungen etc.) zu beseitigen.
          Mich persönlich hat es immer abgeschreckt, mit meinen Problemen an die Medien zu gehen, weil ich genau diese Form von Berichten nicht wollte und ich mich nicht zum Deppen machen lassen wollte.
          Eine sachliche Recherche, wo die eigentlichen Ursprünge für die jeweiligen Differenzen sind und warum sich übergeordnete Stellen nur einseitig darein hängen, wäre sinnvoller.

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          • #6
            AW: Journalisten müßten sich den Hintergründen mehr annehmen

            Hallo zusammen,

            natürlich gibt es gemeindliche Schlichter, die ehrenhalber direkt am Geschehen arbeiten und dafür Aufwandsentschädigungen erhalten !
            Seit vielen Jahrzehnten in meiner Heimat NRW beheimatet mit dem amtlichen Namen "Schiedsmann"

            Diese Schiedsmänner können direkt von den Bewohnern ihrer Gemeinde zu deren Konflikten angesprochen werden und müssen gering entlohnt werden nach Tarif.
            Sie bringen gut und gerne 60 bis 70 % der Kontrahenten zusammen und haben sehr oft mehr Erfolg, als es Gerichte (für die sie eine amtliche Helferfunktion im Vorwege ausführen, um zu entlasten) oder letztlich Anwälte vermögen.
            Oder aber die oft überlasteten Amtsgerichte delegieren ihre Fälle zu den Schiedsmännern (die natürlich auch Frauen sein können und vor Allem sollen).-

            Schiedsmänner werden für eine Amtszeit vorgeschlagen und von den Gemeinderäten gewählt.


            P.S. Zur Rechtskräftigkeit ein Nachtrag: Was so ein Schiedsmann verkündet ist geltendes Recht. Er kann Strafen verhängen im Sinnes der Gesetze, hat also Hilfsrichterliche Amtsgewalt !
            Geheimratx
            Forumsmitglied
            Zuletzt geändert von Geheimratx; 18.05.2010, 00:32.

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            • #7
              AW: Journalisten müßten sich den Hintergründen mehr annehmen

              @Benno & Feathertail
              Zu eurem eigentlichen Thema aber...

              Hallo ihr beiden Menschen,

              erwartet/erhofft ihr denn wirklich einen ernsthaften Journalismus zu diesen Themen ?
              Meiner Meinung nach gibt es den fast nur noch von Fachjournalisten der GEO, TerraX oder Landcruiser-, Bergsteiger-, Höhlenforscher- oder Archäologen-Blättern, die wissenschaftliches auf- und abarbeiten ;-)

              Vielleicht noch jedes Jahr zwei oder drei Stern-Artikel zu Hintergründen, Halbhintergründen oder lanciertem und das war´s dann auch. Tägliches, Aktuelles, Brandheißes wird nur kiurz mit der Zange angefaßt, präsentiert der Masse entgegengeschleudert und dann ab zum nächsten Highlight.

              Talkshows (ich nenne sie alle heute Schmuddeltalks) machen es vor mit Vorstellungen, Konfrontationen, Weiterbeschimpfungen und sogar absichtlicher, aufgeheizter Eskalation, damit die Quote stimmt oder überschwappt. Ein Schwenk ins eingeladene und ausgesuchte Publikum reicht bereits oft, um die Qualität und Ensthaftigkeit der Sendung beurteilen zu können.

              Hintergründe interessieren kaum und bringen keine wirklichen Quoten, weil es zu mühseelig und aufwendig ist, Zuschauer oder Leser gedanklich zu beschäftigen oder gar zu (be)rühren versuchen.
              "Mein Onkel lebt und war 99 Jahre von Menschfressern gefangen" oder "Meine Jugendliebe, lebt sie noch - Helfen sie mir bitte !" bringen evtl. Herzen zur oberflächlichen (Be-)Rührung.

              Ich persönlich finde: 99,9% aller Menschen in dieser Zeit und Gesellschaft wollen kaum die Hintergründe erklärt bekommen, warum da ein Nachbar mit dem Spaten den Schädel gespalten bekam vom anderen, sondern eher Blutlachen und Kettensägen sehen.
              Höchstens das "böse Gesicht", die Handschellen und ins Mikro geschriehene Drohungen sind da noch interessant.
              Nächstes Highlight und tschüß...

              Ich nenne es heute schlicht und einfach so, wie es ist in einer immer weiter fortschreitenden Auge um Auge-Zeit, in der jeder sich selbst am nächsten ist/sein muß und primitives Denken zurückmutiert ist.

              Wir leben in einer Zwischeneiszeit - es wird zunehmend kälter (global gesehen).

              Gruß vom Rat

              P.S: Falls ihr (mit allen Mühen) ernsthaft recherchieren wolltet (um damit zu helfen und etwas zu verändern heute), wäre ich dabei...
              Geheimratx
              Forumsmitglied
              Zuletzt geändert von Geheimratx; 18.05.2010, 01:33.

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