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Mobbing durch Pflegepersonal

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  • Mobbing durch Pflegepersonal

    Hallo,

    ich bin neu im Forum und finde kein Thema zu meinem Problem. Trotzdem hoffe ich sehr, dass Ihr mir helfen könnt oder ich nicht allein bleibe mit meinem Problem unter dem ich seit vielen Jahren schon leide.

    Ich bin sehr krank und habe MS im fortgeschrittenem Stadium. Ohne Rücksicht auf mein Leben und meinen Gesundheitsstand werde ich schon seit (vielen) Jahren durch Pflegepersonal in Krankenhäusern und durch viele Pflegedienste gemobbt. Es begann irgendwann durch ein Missverständnis mit einer Krankenschwester im Krankenhaus, von dem ich bis heute nicht weiß, was das für ein Missverständnis eigentlich war (?). Von da an jedenfalls ging es los, dass ich mehrmals täglich psychisch und physisch gequält wurde und wede und das auch in meinen 4 Wänden. Das Ergebnis sind Depressionen, immer wieder Suizidgedanken, Verschlechterung meines Gesundheitszustandes. Ganz schlimm ist, dass mir keiner glaubt, am wenigsten mein "Lebensgefährte". Von ihm werde ich ständig angemacht, weil ICH den armen Schwestern ja so viel antun würde. Er unterstellt mir einen Wahn, worauf Ich mich letzte Woche von einem sehr erfahrenen Psychater 1,5 Std. lang untersuchen lassen habe. Ergebnnis: kein Wahn, keine Psychose, was meinen Freund überhaupt nicht beeindruckt. Bei allem, was ich erleiden muss, fühle ich mich sehr einsam. Leider kann ich in kein Pflegeheim, weil ich auch dort aufgespürt werde und die Mobberei findet kein Ende. Habe ich alles mehrfach in Kurzzritpflege, in Rehakliniken und Krankenhäusern erlebt.
    Das ist so eine unglaubliche Geschichte. Ich kann nicht mehr lange. Ich habe vieles versucht, aber keine Hilfe bekommen. Bin völlig ratlos und ziemlich am Ende.ich weiß mir keinen Rat mehr. Wie kann ich mir helfen?
    Über Vorschläge würde ich mich freuen, wenn es die geben sollte. Ich danke allen im Voraus, die mir schreiben.

    Yella

  • #2
    AW: Mobbing durch Pflegepersonal

    Hallo Yella,

    wie hast du denn die Zeit vor dem Missverständnis erlebt? Wie hat sich da das Pflegepersonal dir gegenüber verhalten?

    Hast du heute noch die Möglichkeit herauszufinden, was das für ein Missverständnis hätte sein können und wie es dazu kam? Das wäre aus meiner Sicht sehr wichtig, wenn du vermutest, dass das der Stein des Anstoßes war.

    Steht denn das heutige Pflegepersonal in Zusammenhang mit damals oder worauf stützen sie ihre Verhaltensweisen dir gegenüber?

    Und ganz wichtig - was widerfährt dir denn ganz konkret? Welche Vergehen konkret wirfst du ihnen vor?

    Sorry, Fragen über Fragen, ich weiß - aber ich kann dir nicht pauschal antworten, ohne Details zu wissen.

    Ich kenne deine Erkrankung - die man auch die Krankheit mit den tausend Gesichtern nennt, sehr gut, weil sie in meiner Familie leider mehrmals ausgebrochen ist; mal mit einem schnellen und heftigen Verlauf, aber auch mit einem zwischenzeitlich stoppenden und seichten Verlauf.

    Auch wenn noch immer gerätselt wird, woher sie eigentlich genau kommt - eines ist absolut sicher und davon konnte ich mich mehrfach selbst überzeugen: die seelische Verfassung und ein ausgeglichenes, stärkendes und harmonisches Umfeld haben einen unschätzbar hohen Anteil daran, wie sich die Krankheit weiterentwickelt.

    Jede Form von Aufregung ist schädlich und kann einen neuen Schub begünstigen.

    Aber das weißt du sicher alles.

    Also, vielleicht kannst du noch ein wenig genauer schreiben, woran du konkret das Mobbing festmachst.

    Viele Grüße
    Sabine.

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    • #3
      AW: Mobbing durch Pflegepersonal

      Hallo Sabine,

      danke für Deine Antwort. Ich brauche noch etwas Zeit, Deine Fragen zu beantworten, weil meine Zeit, in der ich nicht gerade liege, sehr begrenzt ist. Mit dem harmonischen Umfeld, dass ich mir so sehr wünsche und brauche, sieht es leider nicht so gut aus. Die Antwort auf Deine Fragen kommt, wenn ich im Kopf alles einigermaßen sortiert habe, weil die Geschichte sehr verworren ist.
      Also, nochmal vielen Dank und bis dahin noch eine gute Zeit.

      Viele Grüsse Yella

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      • #4
        AW: Mobbing durch Pflegepersonal

        Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, Yella!

        Ich habe mich sehr über deine Zeilen gefreut.

        Bitte, mach dir keinen Stress und Druck und achte gut darauf, was dir gut tut oder gut tun würde.

        Alles Liebe und viele Grüße

        Sabine.

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        • #5
          AW: Mobbing durch Pflegepersonal

          Hallo Sabine,

          das tut gut. Danke.

          Susanne

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          • #6
            AW: Mobbing durch Pflegepersonal

            hallo sabine,

            ich versuche einmal einigermaßen klarzustellen, wie der stein möglicherweise ins rollen gekommen ist. Ich habe es nicht so mit jahreszahlen, schätze aber, dass es vor etwa 10 jahren los gegangen ist. ich lag im kh auf der neurologie. damals war ich naiv und sehr blauäugig. Früher war ich sehr introvertiert und habe es im laufe der jahre mit hilfe von psychotherapie gelernt, offen und ehrlich alles zu sagen, was gerade so in mir vorgeht. ich bin damals entschieden zu weit gegangen. mein großer fehler war, dass ich einer krankenschwester gesagt habe, dass ich die nachtwache nicht so nett finden würde.

            von da an ging es los mit der mobberei und zwar ganz heftig tag und nacht. mir wurde bei den transfers vom rollstuhl ins bett und umgekehrt jedesmal sehr weh getan. auch wurde mir der blasenkatheter durch eine krankenschwester blockiert, wie er war, durch treten auf den schlauch herausgezogen. vermutlich habe ich in den getränken abführtropfen gehabt. den gesamten aufenhalt hatte ich Durchfall. ich bekam nie zu essen, was ich bestellt hatte. Diese liste könnte ich unendlich fortführen. jedenfalls hatte ich von da an nie wieder einen guten tag im kh. ich lag sehr oft im kh. Irgendwann musste ich dann, weil mir eine Baclofenpumpe (gegen die Spastik) implantiert wurde, in die Neurochirurgie. Auch dort war es mindestens genauso schlimm. Das ging bis in den OP. Als mir die durch Mundschutz vermummten OP-Pfleger zur Einleitung der Narkose einen Zugang gelegt wurde, war die Kanüle in Desinfektionslösung getaucht worden, was sehr brannte. Als ich sagte, dass es so heftig brennt, bekam ich von einem der vermummten die Antwort, dass es auch brennen soll. Irgendwann, als ich auf der urologie lag, wiederholte sich auch dort der psychoterror. wenn ich mit einem krankentransport fahren musste, wussten auch die sanitäter, wie man mit mir umzugehen hat. von einer bestimmten zeit an, ging es zu hause nicht mehr ohne pflegedienst. ungefähr drei jahre lang ging alles glatt und ich war zufrieden mit dem personal. als dann krankenpflegeschüler bei dem pflegedienst anfingen, haben die dann das gerücht gestreut, dass ich eine bin, die man nicht gut behandeln sollte. dann ging das auch in der häuslichen pflege los. wenn ich in eine reha-klinik fuhr, waren die bereits informiert. ein albtraum nach dem nächsten. den pflegedienst habe ich dann gewechselt, aber, na du weißt schon. diesen wechsel habe ich mehrmals vorgenommen. überall wiederholte sich alles. ich habe mir dann private pflegekräfte genommen. das ging lange gut und ich konnte aufatmen. doch im oktober letztes jahr ging es dann auch wieder zuhause los. ich wollte es nicht glauben, aber es war so. seit april habe ich wieder einen pflegedienst, der ganz neu ist. ich hatte der leitung von meinem unglück erzählt und sie versprach mir, dass das bei ihr nicht vorkommen würde. ist aber alles wie gehabt. es geht weiter und natürlich werde ich nicht nur gemobbt, sondern auch die leiterin besch..... . erschwerend kommt jetzt noch dazu, dass 2 Männer, die über mir wohnen, meinen wohnungsschlüssel (wohl von den schhwestern) haben. d.h., wenn ich am tag liege, werde ich gestört und nachts, wenn mein freund schläft und der schläft wie ein toter, werde ich durch irgendwelche geräusche in meiner wohnung geweckt. gezeigt hat sich allerdings keiner, sodass ich auch keine anzeige erstatten kann. ich weiß auch noch nicht einmal, wie die heißen. ja, das ist jetzt der stand der dinge. es findet kein ende und mein freund, der mir helfen könnte, bekommt nichts von alledem mit und glaubt mir auch nicht. Ich weiß nicht, wie ich all das die ganzen jahre überlebt habe und noch überlebe. jetzt aber, glaube ich, es nicht mehe sehr lange zu ertragen. Trotz meiner schweren Krankheit finde ich das Leben lebenswert. Doch der mobb lässt es kaum zu.
            ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen, dass ich mit meiner damaligen offenheit mir das selbst kaputt gemacht habe! dass ich so eine lavine damit losgetreten habe, aber ist unmenschlich, menschenverachtend und nicht zuletzt krimnell. ich sehe keinen weg, da heil herauszukommen.

            liebe sabine, ich hoffe, dich jetzt nicht überfordert zu haben. wenn es so wäre, täte mir das leid.

            Ich danke dir für die zeit, die du dir jetzt vielleicht genommen hast und grüße dich herzlich.

            susanne

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            • #7
              AW: Mobbing durch Pflegepersonal

              Liebe Susanne,

              Ich lese gerade deine Zeilen und möchte dir auch ausführlich antworten. Danke für dein Vertrauen.

              Ich möchte dir nicht zwischen Tür und Angel zurückschreiben und mir Zeit dafür nehmen. Deshalb jetzt nur kurz mein Feedback an dich.

              Mir imponiert, wie du selbst auf diese Situation schaust.

              Ich hoffe, dass ich es morgen schaffe zu schreiben und sage tschüss bis dahin

              Sabine.

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              • #8
                AW: Mobbing durch Pflegepersonal

                Hallo Sabine,

                danke für Deine Rückmeldung. Lass auch Dir die Zeit, die Du brauchst. Ich finde es sehr nett von Dir, dass Du mich nicht im Regen stehen lässt. Hast Du selbst diesen Psychoterror hinter Dir?

                Sel lieb gegrüsst

                Susanne

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                • #9
                  AW: Mobbing durch Pflegepersonal

                  Mein Gott, Yella, - das will erst mal sortiert werden und manches musste ich wirklich zweimal lesen.

                  Du hast es am Ende auf den Punkt gebracht, besser zusammengefasst geht einfach nicht: unmenschlich, menschenverachtend und ja, auch kriminell, da Körperverletzung - mit Vorsatz? ...

                  Augen auf bei der Berufswahl und das hier von dir Geschilderte ist Lichtjahre entfernt von Ethik und Berufsehre.

                  Soweit ausschließlich zu den Fakten.

                  Dass du dich aus deiner Introvertiertheit insofern befreien konntest, dass du dich jetzt auch traust, Dinge anzusprechen und für dich einzustehen und dazu auch zu stehen, ist ein großer Schritt und sicher nicht einfach gewesen und war gewiss mit der einen oder anderen Überwindung gepflastert. Gratulation dazu!

                  Fluch oder Segen?

                  Du denkst, dass daraus, dass du dir erlaubt hast, deine Gefühle und deine Meinung zu äußern, diese nicht endende wollende Katastrophenkette losgetreten wurde - das kann schon sein, ist dennoch so ungeheuerlich, dass man nicht glauben möchte, was man hier liest.

                  Bevor vor ca. 10 Jahren das alles losging; was war da anders deiner Meinung nach?
                  Schau doch mal bitte genau auf diese Zeiten, in denen du mit dem Pflegedienst zufrieden bist / warst. Was war da anders? Wie bist du ihnen (anders) entgegengetreten? Was würden diese Pflegekräfte antworten auf die Frage, was du da anders gemacht oder zugelassen hast? Wie hast du da anders agiert, reagiert etc.?

                  Es ist schwierig, diesen Dialog so per mail zu führen und es kann auch sein, dass du mit diesen Fragen gar nichts anfangen kannst - aber alles nützen, was helfen könnte, ist eine gute Devise und wenn es dir nur ein paar Impulse gibt, statt Antworten zu finden, war es schon gut.

                  Irgendetwas muss da anders gelaufen sein, dass es da funktionieren konnte. Vielleicht hast du ja eine Idee.

                  Offenheit ist eine sehr schöne Eigenschaft, wenn sie so kommuniziert wird, dass sie der andere auch verstehen kann und sich verstanden fühlt.
                  Da aber 3 verschiedene Persönlichkeitstypen auf dieser Erde "herumlaufen" und die alle - jeder für sich - auf seinem eigenen Planeten unterwegs sind auf dem sie für andere nicht zugänglich sind und umgekehrt, ist das der beste Garant für Missverständnisse und Kommunikationschwierigkeiten.

                  Manchmal sagt man etwas, vielleicht etwas Nettes und Anerkennendes, meint das auch ehrlich so und der Andere fühlt sich total auf den Schlips getreten, ist beleidigt und interpretiert deine Aussage ganz anders aus seiner - typspezifischen - Sicht, die mit deiner vielleicht gar nicht kompatibel ist.

                  Vielleicht fing mit so einer Sache, die der eine so gemeint und der andere aber völlig anders verstanden hat, die ganze Geschichte an.

                  Mich erschrickt dennoch, wie das alles wie ein Zahnrad ins andere greift und das solche Kreis zieht und über so einen langen Zeitraum aufrecht erhalten bleibt.
                  Aber wir kennen ja die Menschen ...

                  Eine Idee hätte ich vielleicht abschließend. Schau mal, ob das eine Option für dich wäre - falls du es nicht schon selbst versucht hast: Sprich die Pflegekräfte doch einfach mal ganz direkt darauf an und frage sie, wie du auf sie wirkst. Sage auch, wie du bestimmte Dinge empfindest, wie sie bei dir ankommen und welchen Eindruck du von ihnen hast. Beziehe sie mit ein bei der Lösungsfindung und frage sie ganz direkt, was sie denken oder vorschlagen würden, wie man das ändern könnte.
                  Betone bitte, dass du das so empfindest und das so bei dir ankommt! Vermeide bitte zu sagen, "sie haben ja", "weil sie so sind, geht es mir so und so", sie müssen das so und so machen, dann ...".
                  Was ich damit sagen will ist, bleibe bitte unbedingt bei Ich-Botschaften!!!

                  Du vermeidest damit, dass sich irgendjemand angegriffen fühlen kann oder sich beschuldigt fühlt. Damit übst du keinen direkten Angriff aus, bleibst bei dir und deiner Wahrnehmung und nimmst so gaaanz viel Druck und Spannung aus diesem Gespräch. Du wirst sehen, dass der andere sich eher öffnet und ehrlich antwortet.

                  Und noch ein Tipp: wir Menschen neigen ja dazu, gerne nur die Dinge zu sehen, die uns stören, quälen, nicht funktionieren, Ärger machen etc. - die guten Sachen, die gelingenden, nehmen wir nur allzu oft für selbstverständlich. (Das meine ich jetzt allgemein und nicht auf dich bezogen - das kann ich gar nicht einschätzen.)
                  Das fällt allerdings auch schwer, gerade dann, wenn sich schlechte Dinge so häufen, dass man an den Rand seiner Kräfte und Toleranz gerät.

                  Und dennoch, gerade in solchen Situationen, wenn Fronten sehr verhärtet sind wirkt Wunder, wenn man ein Kritikgespräch oder klärendes Gespräch mit einer positiven Anerkennung eröffnet; wenn man dem anderen zunächst einmal sagt, was er gut macht und was man an ihm schätzt (auch wenn's schwer fällt).
                  Damit öffnet man die Türen und der Andere ist nicht - wie vielleicht sonst, wenn es Kritik gibt - gleich auf Konfrontations- oder Verteidigungskurs.

                  Das "richtige" Kommunizieren ist eine kleine Wissenschaft für sich und will wirklich gelernt sein. Wenn es jeder beherrschen würde, hätten wir wohl den Weltfrieden und dieses Forum wäre schmückendes Beiwerk im Internet statt Fels in der Brandung.

                  Yella, dass du am Ende noch geschrieben hast, dass du das Leben lebenswert findest, sagt ganz viel über dich aus und ich vermute, du bist ein sehr warmherziger und mitfühlender Mensch. Zudem reflektierst du deine Situation ziemlich gut und machst dir viele Gedanken, woran es liegen könnte und was dir helfen könnte.

                  Hut ab - du hast meinen Respekt bei diesem Background, den du da hast.

                  Und noch eines brennt mir unter den Nägeln: diese beiden Männer, die einen Schlüssel zu deiner Wohnung haben ... das schlägt dem Fass ja wohl den Boden aus!
                  Das dürfen die nur mit deinem Einverständnis!!!! Alles andere ist Hausfriedensbruch und das kannst du auf jeden Fall zur Anzeige bringen. Das gibt es ja wohl nicht.
                  Und auch, wenn du einverstanden wärst damit, müssen Zeiten abgesprochen werden, klare Absprachen - die können nicht einfach so in deine Wohnung hineinspazieren, wann es ihnen beliebt.
                  Dafür gibt es zum Glück Gesetze.

                  Besprich das unbedingt mit dem Pflegedienst, der das eigenmächtig veranlasst zu haben scheint.

                  So, das war jetzt eine Menge und ich hoffe, du kannst ein wenig etwas damit anfangen.

                  Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und behalte dir bitte deinen Lebensmut und liebenswerte Art

                  viele Grüße
                  Sabine

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                  • #10
                    AW: Mobbing durch Pflegepersonal

                    PS: ja, ich kenne auch eine Spielart dieses Psychoterrors und weiß aus eigener Erfahrung, dass es wirklich jeden und jederzeit treffen kann, auch wenn man noch so sehr meint, fest im Leben zu stehen.
                    Es wird wohl immer Menschen geben, die Situationen für sich ausnutzen und Schwachstellen an uns entdecken, die uns kalt erwischen.

                    Meine Erfahrung: man kann nur daran wachsen.

                    Unsere Gesellschaft ist eine Leistungsgesellschaft und wir messen die Menschen daran, was sie leisten, wie sie noch mehr machen können, wie belastbar sie sind - Schwäche und Individualität sind nicht kompatibel, vermeintlich.
                    Höher, schneller, weiter - das scheint das einzige zu sein, das zählt. Menschlichkeit und Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten eher aussterbende Spezien.

                    Ich bin heute und das schon seit einiger Zeit dabei, Menschen ihre Individualität wieder nahe zu bringen, sie wieder mit ihren Stärken und ihrem Können vertraut zu machen und sie zu ermutigen, sich wieder mehr zu vertrauen, herauszufinden, wer sie wirklich sind und nicht wer sie sein sollen, um es anderen recht zu machen.
                    Kurz, ich arbeite in eigener Praxis und werde nicht müde, Schlüssel zu verteilen zu Türen mit der Aufschrift Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz, Kommunikation etc.

                    Mehr kannst du in meinem Profil sehen oder auf meiner Website (auch im Profil hinterlegt).

                    So, das war's jetzt aber endgültig :-))

                    Liebe Grüße
                    Sabine.

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                    • #11
                      AW: Mobbing durch Pflegepersonal

                      Hallo Sabine,

                      ich danke Dir sehr für Deine Rückmeldungen. Es ist mehr, als großzügig von Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast, inbesondere, weil Du ja in eigener Praxis arbeitest und es vielleicht garnicht nötig hast, so selbstlos zu handeln. Potsdam ist recht weit von hier. Ich lebe in Niedersachsen und kann Dir auch keine Klienten vermitteln. Da frage ich mich doch, warum Du im Forum bist und die Mensches nicht im Stich lässt. Wie auch immer: ich bin Dir sehr dankbar und hoffe, den einen oder anderen Gedanken aus der Fülle Deiner Überlegungen umsetzen zu können. Bei mir hat sich inzwischen so eine Wut und leider auch etwas Verachtung entwickelt, dass es mir sehr schwer fallen wird, umzuschalten. Für mich ist selbstverständlich in der Ichform zu sprechen, doch bisher haben sich die Pflegerinnen nicht sonderlich beeindrucken lassen. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen wird, es wird schwierig bleiben, habe aber erfahren, dass das Leben eben so ist. Die Mensches rennen den materiellen Dingen hinterher, wie die Hamster im Laufrad und das eigentliche Leben wird nicht gelebt. Naja, so ist es.
                      Habe auf Deiner homepage Dein Foto gesehen. Du machst einen sehr angenehmen Eindruck auf mich. Das nur mal so zum Schluss und nochmal ein großes Dankeschön an Dich.

                      Herzliche

                      Susanne Grüsse

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                      • #12
                        AW: Mobbing durch Pflegepersonal

                        Hallo Yella,
                        ich bin Krankenschwester und Sozialarbeiterin und habe früher auch ambulant gepflegt. Viele Jahre lang.
                        Ehrlich, da wäre sowas Abartiges nie vorgekommen!
                        Ich habe tiefes Mitgefühl und auch Bewunderung für Dich, denn Du bist stark, trotz der Problematik.
                        Ich habe auch in meinen Augen schwierig Patienten gepflegt und habe den Kontakt zu ihnen nie aufgeben. Die Wünsche, die sie äußerten respektiert und wenn die Möglichkeit des Umsetzens nicht gegeben war, das ganz genau erklärt.
                        Wir sind klargekommen!
                        Das, was Du beschreibst, ist auf jeden Fall Mobbing. Du befindest Dich ungewollt in einem Abhängigkeitsverhältnis, wie es jeder Pflegebedürftige ist.
                        Sabine schreibt, dass es wichtig ist, die Tür zu öffnen. Das finde ich auch. Feedback geben ist wichtig, ohne in schwarz-weiß-Malerei zu enden. Sabine hat es beschrieben: Positives, danach wie es bei Dir ankommt, danach, Deine Wünsche.

                        Geschultes Personal lässt sich darauf ein und findet das sogar spannend und hilfreich. Die andern Leute sind irgendwie überflüssig bis wenig hilfreich oder sogar abzulehnen.
                        DEN Pflegedienst zu finden, der zur Dir passt scheint Deine Aufgabe zu sein.

                        Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg dabei.
                        Viele liebe Grüße
                        Deine Ibag

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                        • #13
                          AW: Mobbing durch Pflegepersonal

                          Hallo Ibag,

                          danke für Deine Worte. Ich freue mich über jede Rückmeldung. Am Ende schriebst Du, dass es meine Aufgabe sei, den zu mir passenden Pflegedienst zu finden. Meintest Du, paralell zu dem Versuch, einen positiven Kontakt zu dem Pflegedienst herzustellen, der jetzt zu mir kommt? Beides ist schwer, weil ich in einem 'Ort lebe, der noch klein genug ist, dass es sich in alle Richtungen verbreitet, dass ich eben eine sei, der man das Leben noch schwerer machen sollte, als es ohnehin schon ist. Ich hatte bereits mehrere Pflegedienste und glaube nicht mehr daran, dass ein Wechsel zu einem anderen Pflegedienst etwas ändern wird. Wenn ich es nicht schaffen sollte, die jetzige Situation zu entschärfen, sehe ich nur noch die Möglichkeit, meine Pflege wieder privat zu oganisieren. Leider habe ich nicht die finanziellen Mittel, hohe Stundenlöhne zu bezahlen. So wird der Kampf weiter gehen, solange ich noch die Kraft dazu habe...

                          Wie auch immer: danke für Deine Rückmeldung und auch Dir viele liebe Grüsse

                          Susanne

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Mobbing durch Pflegepersonal

                            Liebe Susanne,

                            danke für deine lieben Zeilen - ja, ich habe dich wohl mit einer Vielzahl Gedanken überhäuft - sortiere, wann immer du magst, das heraus, was für dich passt.

                            Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist und du bringst es genau auf den Punkt - denn irgendwann hat man genug schlechte Erfahrungen und Erlebnisse gemacht, dass das Maß für einen voll ist und verständlicherweise für sich sagt und feststellt: 'Warum soll ICH denn jetzt ausgerechnet diejenige sein, die auf die anderen zugeht?'

                            Das kann ich nachvollziehen und verstehen.

                            Nur leider kann sich auch nichts ändern, wenn man in dieser Position weiter verharrt und sich dem Schicksal beugt.
                            Ich kann mir vorstellen, dass du selbst schon viele Anläufe unternommen hast und inzwischen unsicher und hilflos bist.

                            Was mich zusätzlich beschäftigt ist das, was auch Ibag richtig erwähnt hat: auch dem Pflegedienst dürfte es nicht einerlei sein, wie das Verhältnis zwischen dir und ihnen ist. Schließlich sind sie Dienstleister und können sich keine schlechte publicity leisten, oder doch? Sie sollten doch auch im Auge haben, dass sie einen guten Ruf genießen und ggf. weiterempfohlen werden.

                            Noch ein kleiner zusätzlicher Impuls für den Moment, wenn du das Gefühl hast, ein Gespräch könnte vielleicht doch etwas nützen oder etwas bewegen, es wäre zumindest den Versuch wert: vertraue ihnen an, wie es dir mit ihnen geht, welche Gefühle du hast, was dir zu schaffen macht und frage ganz direkt nach, was sie denken, woran das liegen könnte und welche Ideen sie hätten, hier gemeinsam eine Lösung zu finden. Ziehe sie mit hinein in die Lösungsfindung und frage sie nach ihrer Meinung und Einschätzung. Wir können wohl davon ausgehen, dass sie nicht besonders fröhlich zu dir kommen. Auch sie können mithelfen, künftig gerne zu dir zu kommen - aber was braucht's dazu ihrer Meinung nach? Frage ganz konkret nach und lass nicht locker, zeige Interesse an ihrer Meinung und lass dich nicht mit oberflächlichen und allgemeingültigen Antworten abspeisen.

                            Eigentlich wäre sehr hilfreich, wenn so ein Gespräch von einem neutralen Dritten moderiert und begleitet werden würde. Gibt es nicht auch so eine Art Schiedsstelle für diese Branche, an die du dich wenden kannst? Oder hast du in deiner Nähe einen Mediator, der hier vermitteln könnte, damit am Ende nicht wieder Missverständnisse entstehen?

                            Ja, du hast recht, es wird schwierig sein - aber schwierig ist nicht unmöglich. Du hast in deinem Leben schon so viele Hürden nehmen müssen, musstest dich einer Krankheit stellen und sie annehmen, die nicht kalkulierbar und berechenbar ist.
                            Du scheinst für dich einen Weg gefunden zu haben, diese Situation, die du nicht ändern kannst zu akzeptieren und dich zu arrangieren. Ich bewundere deine Haltung sehr, weil ich weiß, dass jeder Tag für dich unliebsame Überraschungen bereithalten kann.

                            Schau mal genau hin, welche deiner Fähigkeiten du einsetzt dabei, welche Einstellung und Gabe hift dir dabei, dich mit deiner Krankheit zu arrangieren?

                            Gib bitte nicht auf und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es beiden Seiten gelingt, die Kommunikation auf eine neue Ebene zu heben - quasi einen Strich unter Gewesenes und Vergangenes zu ziehen und noch einmal neu von vorne zu beginnen und somit jeder eine zweite Chance bekommt, den anderen von einer anderen Seite zu sehen und kennenzulernen.

                            Ich habe mich über dein Feedback sehr gefreut und danke dir für deine Komplimente.

                            Warum bin ich in diesem Forum? Du schreibst so schön auf den Punkt, woran unsere Gesellschaft krankt; nämlich an dem ständigen Streben nach materiellen Dingen, nach Status, dem Darstellen etc.
                            Menschlichkeit und auf den anderen Schauen sind kostbare Raritäten geworden.

                            Ich bin hier, weil hier der Ton stimmt, einander mit Respekt begegnet wird, hier jeder schreiben darf, was ihn gerade bewegt, ohne dass er dafür bewertet oder belächelt wird. Das ist selten geworden und deshalb habe ich auch weiterhin das Bedürfnis, hier vielleicht dem einen oder anderen Impulse zu geben, die zum Nachdenken, Umdenken oder Lösungen finden anregen können.

                            Auch ist mir ein großes Anliegen zu kommunzieren, dass es auch anders geht - dass Therapie nichts damit zu tun hat, dass mit einem irgendetwas nicht stimmt oder man Schuld hat an seiner Situation, unter der man leidet.
                            Auf diesem Gebiet hat sich insbesondere in den letzten Jahrzehnten unglaublich viel getan, viel Positives und heute weiß man (das belegen sogar Studien der Hirnforschung), dass eher hilfreich ist, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, statt sich ellenlang auf das Problem zu konzentrieren.
                            Das ist nicht nur effektiv und schneller wirksam, sondern bringt eine Nachhaltigkeit mit sich; so ist das Gelernte auch später im Leben jederzeit wieder abrufbar und einsetzbar, denn das Leben ist nun mal eine Achterbahn und wir werden Probleme und Herausforderungen bewältigen, bis zum letzten Tag.

                            Vieles kann man alleine bezwingen, einiges aber auch nicht. Kein Zeichen von Schwäche, wenn man sich da professionelle Hilfe sucht. Das Auto fährt man ja auch in die Werkstatt, wenn es streikt - ich, jedenfalls :-)
                            Nur unsere Gesundheit lassen wir zappeln und sitzen das aus, was uns quält.
                            Gesundheit, Lebenszeit und Lebensqualität - alles Dinge, die ich nicht verhandeln würde und die mir kein Mensch auf dieser Welt zurückgeben kann.

                            Allerdings, das ist leider so, haben wir einen Psychotherapie-Dschungel - sich darin zurechtzufinden, ist fast unmöglich. Wie soll man wissen, was das richtige für einen ist, was zu einem passt, was hilft, wer hilft?

                            In allererster Linie ist meiner Meinung nach nicht so dringend wichtig, welche Therapiemethode angeboten wird. Vielmehr muss es menschlich passen. Die Frage sollte sein, wie fühle ich mich bei jemandem, geht da jemand auf mich zu und versteht er, wovon ich spreche.
                            Die berühmte Chemie spielt eine große Rolle.

                            Eine andere Herangehensweise könnte sein sich darüber Gedanken zu machen, welche Ergebnisse man erzielen möchte, worauf man Wert legt bei einer psychologischen Arbeit und sich dann herauszusuchen, wer so etwas anbietet, um dann den richtigen Menschen zu finden, mit dem man kann.

                            Ohje, jetzt bin ich abgedriftet, sorry, das sollte nicht so lang werden. Aber da siehst du mal, was du bei mir mit einer solchen Frage anrichten kannst :-))

                            Liebe Susanne, ich wünsche dir noch einen schönen Abend
                            und schicke dir Grüße nach Niedersachsen

                            Sabine.

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                            • #15
                              AW: Mobbing durch Pflegepersonal

                              Hallo Sabine,

                              vielen, vielen Dank für Deine Überlegungen, die Du mir so vertrauensvoll mitgeteilt hast.
                              Ich hoffe, dass ich einiges davon umsetzen kann, muss aber Deine Vorschläge erst noch einige male lesen, um sie ein weniig zu verinnerlichen.

                              Leider muss mein "Lebensdefährte" gleich an den Rechner. Ich wollte Dir wenigstens mitteilen, dass ich Dir sehr dankbar bin, dass Du so tief eingestiegen bist in meine Problematik.

                              Vielleicht schreibe ich Dir mal, ob ich wenigstens ein klein wenig erreiche.

                              Für jetzt nochmal herzöichen Dank und

                              viele Grüsse

                              Susanne

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