Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Mobbing von Vorgesetzten

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Mobbing von Vorgesetzten


    Ich bin Teamleiterin in einem Büro mit acht Mitarbeiterinnen und einem Mitarbeiter. In dieses Team bin ich nicht hineingewachsen, sondern von außen kommend als Teamleiterin eingestellt worden. Meine Vorgängerin war derart nachlässig, dass sich die Kollegen mit der Zeit sehr viele Freiheiten herausnahmen: Arztbesuche und Kaffeerunden während der Arbeitszeit, oder Verschieben der eigenen Arbeitszeiten nach dem persönlichen Bedarf, Liegenlassen von unbequemer Arbeit, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Von Anfang an bin ich skeptisch beobachtet worden. Später hat mir eine Kollegin anvertraut, dass die Angestellten befürchteten, ich würde die im Arbeitsalltag gewonnenen "Freiheiten" zurückdrängen. So geschah es dann natürlich auch.

    Während meine Kollegen anfangs noch höflich und teilweise freundschaftlich mit mir umgingen, änderte sich das kontinuierlich mit dem Durchsetzen von arbeitseffektiveren Strukturen im Büro. Mittlerweile gab es zum Beispiel folgende Vorfälle: Bei Problemen wurde gleich der Betriebsrat eingeschaltet, ohne mir zuvor die Möglichkeit zu geben, eine Lösung zu finden. Bei einer teambildenden Maßnahme mit einem dafür beauftragten Coach haben die Kollegen behauptet, sie bräuchten keine Teamleitung, sondern wären genauso effektiv, wenn sie die anfallende Arbeit selbstständig erledigen würden. Als jemand in der Mittagspause Essen organisierte, wurde ich nicht gefragt, ob ich auch etwas möchte. Bei Teambesprechungen wird ohne erkennbaren Grund teilweise schlechte Laune demonstriert. Zum Geburtstag bekam ich ein trauriges, um nicht zu sagen, welkes Pflänzchen, während sich die Geschenke sonst im Bereich von etwa 30 EUR bewegen.

    Wie seht ihr das? Ist das ein normaler "Aufstand" von Kollegen, die plötzlich produktiver arbeiten sollen? Oder ist das bereits Mobbing?

    (Habe wohl die falsche Kathegorie genommen ... )

  • #2
    Kann ich gut nachvollziehen. Mich hat das Bossing letztendlich stark gemacht.

    Kommentar


    • #3
      Hallo Fragestellung

      Ja Dein Beitrag geht eher in die Kategorie "Staffing" ein, dem Gegenpol zu Bossing bei dem die MA ihren Chef mobben.

      Doch ich kann Dich beruhigen, wer liebgewonnene "Freiheiten" beschneidet, egal wo, wird immer auf solches Verhalten treffen.

      In Deinem Fall wäre es ein wahrer Kunstgriff, dieselbe und natürlich völlig zurecht erwartbare Leistung, die Du versuchst mit "Beschneidung der Freiheiten" zu erwirken, mit dem bestehenden, von Dir angetroffenen "System" oder besser vorhandenen Kultur ebenso zu erreichen.

      Am Ende des Tages zählen die gelieferten Ergebnisse. Ergebnisse, die dafür sorgen dass Kunden (immer wieder) bestellen und für diese Leistung gerne den geforderten Preis bezahlen, damit alle am Ende des Monats pünktlich und in voller Höhe ihren "Zahltag" erhalten.
      Diese in Deinem Team durch Eigenleben, "Laisser Faire" Führung stattgefundene Entkopplung wie auch Intransparenz von Leistung und Gegenleistung ist der Grund für Deine "Probleme" und Ausgrenzung.

      Mit Deiner absolut berechtigten Forderung nach Leistung, bist Du für Dein Team der Störenfried, der "Spielverderber" der den inneren Frieden und die gewachsene "Anti-Leistungs-Kultur" gefährdet. Das lässt man Dich unverhohlen spüren.

      Ein eisernes Prinzip der "Heimlicher Gewinner" der heimlichen Weltmarktführer ist es, dass man Führung dort so definiert "Knallhart in den Kernkompetenzen, partizipativ in der Ausführung!"

      Was könnte dieses Prinzip, übersetzt auf Deine Situation, für Dich für Optionen eröffnen:

      Satt die in Deinen Augen herrschende lustlose und leistungsmüde Eigendynamik/Kultur zu bescheiden und so noch mehr Unmut gar kontraproduktive De-Motivation und gegenseitige eskalierende Resssentiments zu generieren, formulierst Du zukünftig nur noch die von Dir erwarteten Ergebnisse: WAS BIS WANN vom Team abzuliefern ist!
      Nicht einmal von wem.

      Damit packst Du die "Kameraden"() bei ihren eigenen Aussagen und ggf. weit überzogenen (Selbst-)Einschätzungen, bzgl. der aktuellen Leistungsfähigkeit des Teams.

      Stelle Dich in Zukunft statt zwischen neben das Team und fungiere mehr als Leistungs-Coach und wohlwollender Unterstützer (Partizipation) bei der Erzielung und Erreichung der geforderten Ziele.(Knallhart in der Kernkompetenz: Du bist der Chef mit klarem Auftrag der GL!)

      So erleben Dich die Mitarbeiter als Helfer, ja Diener der sie mit Rat und Tat dabei unterstützt ihren Auftrag zu erfüllen anstatt als ungeliebten Befehlshaber, den es wo immer vom sozialen Leben der Gemeinschaft auszugrenzen, ja zu bekämpfen gilt, wo immer dies gefahrlos gangbar erscheint und ist

      In Aussicht könnte bei Erfolg die Rückkehr zur bisherigen, weitgehend selbstbestimmten "Arbeits-Kultur" gestellt werden (vollkommen kostenlos übrigens), in welcher sich das Team selbst organisiert und sicherstellt, dass unter der Prämisse der Ergebnisorientierung tatsächlich auch echte Leistung erbracht wird.

      Ein Unternehmen ist zwar auch eine Sozialgemeinschaft aber ebenso und in erster Linie eine Zweckgemeinschaft. Das begreifen wahrscheinlich alle MA. Wer das allerdings nicht begreift ist ggf. eh schon viel zu lange im "Falschen Bus" unterwegs und es könnte für ihn an der Zeit sein alsbald in eine andere "Bus-Linie" zu wechseln

      Was hältst Du grundsätzlich von diesem Ansatz? Wäre das mit Deinem Führungsverständnis vereinbar? Und wenn nicht, was spricht aus Deiner Sicht dagegen?
      Eine Rückmeldung Deinerseits würde mich freuen
      Wenn nicht, auch nicht schlimm

      Meine Buchempfehlungen für Dich zur Inspiration:

      Bruce Tulgan: "Einer muss der Chef sein"
      Walter Böckmann: "Wer Leistung fordert muss Sinn bieten" und "Vom Sinn zum Gewinn" (Beide leider inzwischen sehr rar und ggf. teuer)
      Simon Sinke: "Gute Chefs essen zuletzt"

      Viele Grüsse sendet, viel Erfolg und einen schönen Rest vom sonnigen Sonntag wünscht Dir

      Compliance
      Compliance
      besonders erfahrenes Mitglied
      Zuletzt geändert von Compliance; 27.03.2022, 17:23.

      Kommentar


      • #4
        Ja, das ist Staffing. Da hat die Moderatorin an den Fehler der Autorin angeknüpft

        Sehr gute Beitrag Compilance ! Hab mir auch was "rausgezogen" :

        Kannst Du Dir auch meinen Beitrag mal ansehen - bitte !

        https://www.mobbing.net/forum/mobbing-am-arbeitsplatz-mobbing-durch-kollegen-ist-das-mobbing-werde-ich-gemobbt/97385-mobbing-am-arbeitsplatz-kita




        Kommentar


        • #5
          Ja, das ist Staffing. Da hat die Moderatorin an den Fehler der Autorin angeknüpft

          Sehr gute Beitrag Compilance ! Hab mir auch was "rausgezogen" :

          Kannst Du Dir auch meinen Beitrag mal ansehen - bitte !

          jetzt ist mein Beitrag doppelt drin, war nicht meine Absicht

          Kommentar


          • #6
            Hallo Meredith

            Ich möchte Deiner Bitte gerne nachkommen und habe im Forum MAAP versucht eine Analyse und Empfehlung zu wagen

            Dir ein verdientes, schönes und entspanntes Wochenende

            Viele Grüsse
            Compliance

            Kommentar

            Lädt...
            X