Ich bin Teamleiterin in einem Büro mit acht Mitarbeiterinnen und einem Mitarbeiter. In dieses Team bin ich nicht hineingewachsen, sondern von außen kommend als Teamleiterin eingestellt worden. Meine Vorgängerin war derart nachlässig, dass sich die Kollegen mit der Zeit sehr viele Freiheiten herausnahmen: Arztbesuche und Kaffeerunden während der Arbeitszeit, oder Verschieben der eigenen Arbeitszeiten nach dem persönlichen Bedarf, Liegenlassen von unbequemer Arbeit, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Von Anfang an bin ich skeptisch beobachtet worden. Später hat mir eine Kollegin anvertraut, dass die Angestellten befürchteten, ich würde die im Arbeitsalltag gewonnenen "Freiheiten" zurückdrängen. So geschah es dann natürlich auch.
Während meine Kollegen anfangs noch höflich und teilweise freundschaftlich mit mir umgingen, änderte sich das kontinuierlich mit dem Durchsetzen von arbeitseffektiveren Strukturen im Büro. Mittlerweile gab es zum Beispiel folgende Vorfälle: Bei Problemen wurde gleich der Betriebsrat eingeschaltet, ohne mir zuvor die Möglichkeit zu geben, eine Lösung zu finden. Bei einer teambildenden Maßnahme mit einem dafür beauftragten Coach haben die Kollegen behauptet, sie bräuchten keine Teamleitung, sondern wären genauso effektiv, wenn sie die anfallende Arbeit selbstständig erledigen würden. Als jemand in der Mittagspause Essen organisierte, wurde ich nicht gefragt, ob ich auch etwas möchte. Bei Teambesprechungen wird ohne erkennbaren Grund teilweise schlechte Laune demonstriert. Zum Geburtstag bekam ich ein trauriges, um nicht zu sagen, welkes Pflänzchen, während sich die Geschenke sonst im Bereich von etwa 30 EUR bewegen.
Wie seht ihr das? Ist das ein normaler "Aufstand" von Kollegen, die plötzlich produktiver arbeiten sollen? Oder ist das bereits Mobbing?
(Habe wohl die falsche Kathegorie genommen ... )
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