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Was ist das? Mobbing?

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  • Was ist das? Mobbing?

    Hallo zusammen,

    eine weile lese ich hier mit und möchte mich gerne anschließen und würde mich freuen, wenn mir jemand einen tipp geben kann.
    Irgendwie weiß ich nicht, wie ich deuten soll, was ich auf der Arbeit erlebe. Es ist so: Nach der Ausbildung bin ich übernommen worden und darüber habe ich mich sehr gefreut. Komme gut mit meinen Kollegen aus und fühle mich sehr wohl. Mein Chef ist ok, habe einen guten Draht zu ihm, fühle mich respektiert... Die anderen sind auch nicht so, dass ich die ewige azubi bleibe, wie es oft gesagt wird. Naja, jetzt haben wir eine Co-chefin bekommen und sie macht unterschiede in der behandlung der kollegen. Nicht alle dürfen sie duzen, ich auch nicht. Ich werde belächelt, manchmal mit subtilen Kleinigkeiten in Verlegenheit gebracht, am besten vor anderen. Andere werden innig begrüßt...sehr freundschaftlich. Zu mir ist sie auch nett, aber was heißt schon nett? Wissen wir ja alle... Sie stichelt auch nicht immer und es wurde auch weniger. Aber wenn, dann so, dass es keiner der anderen merkt. Damit ich allein bin und so fühle ich mich auch. Obwohl ich mich wirklich sehr wohl gefühlt habe. Eine Vertrauensperson, ein zuverlässiger Kollege von mir, steht mittlerweile recht nahe zu ihr.Nichts über den Job hinaus, aber eben so, dass es mir schwerfällt jemanden ins Vertrauen zu ziehen. Vielleicht will sie genau das, obwohl es momentan auch gut sein kann, dass es unbegründet ist. Manchmal legt sie mir Überforderung in den Mund, auch wenn ich gerade genau das Gegenteil deutlich mache (Motivation, Spaß, Erfolg...) und sie schafft es, dass ich mich rechtfertige. Versuche daran zu arbeiten und das zu lassen, aber es ist schwer. Eben weil ich es so unglaublich finde, dass sie es so umdrehen kann: "Sie schaffen das schon!" Auch, obwohl ich NICHTS anderes behauptet habe und es wirklich gut hinbekomme. Meint ihr, das stört sie vielleicht? Und ich habe auch schon daran gedacht, dass sie es nicht mag, dass mein Chef mich voll akzeptiert auch wenn ich noch nicht viel Berufserfahrung habe. Achso und manchmal tut sie ganz auf freundin, als wenn sie will, dass ich dann hoffnungen kriege. Tut ganz menschlich und redet über vertrauliche themen und ihre privatsphäre. Sagt auch ständig, dass ich ja alles soooooo toll mache. Boooaaah, geht gar nicht. Künstlich ist gar kein Ausdruck dafür.
    Es ist schon besser geworden, aber wohl auch, weil ich an mir gearbeitet habe und versuche, mir nichts gefallen zu lassen. Aber es ist nicht vorbei. Belächelt werde ich immer noch. Und daneben zu stehen, wenn andere umarmt werden (NICHT dass ich DAS will) ist schon fies, weil es mir das Vertrauen in meine anderen Kollegen nimmt, die eigentlich auch skeptisch gegenüber solchen Machenschaften sind. Irgendwie schafft sie es (wohl auch durch ihre Autorität), dass niemand so wirklich merkt, dass sich was verändert hat. Oder bin ich empfindlich?
    Im Freundeskreis wurde mir dann mal gesagt, dass das ein Anfang von Mobbing ist. Wäre selbst erst viel später auf den Gedanken gekommen.
    War schwer zu erklären, tut mir leid. Habe auch wenig Beispiele nennen können. Vielleicht findet sich ja jemand in diesen Erfahrungen wieder?...

    Danke!
    Gruß
    silbermond

  • #2
    Hi Silbermond

    Scheinbar hast du mal mit Ihr ein Schlüsselerlebnis gehabt, daß dich sehr weit innen getroffen hat. Ob sie das beabsichtigt hatte und es schlussendlich so wahrgenommen hat bleibt mal vorerst offen.

    Es ist immer so, daß man zu verschiedenen Menschen ein unterschiedliches Verhältnis hat. Ich mutmaße jetzt mal, daß sie in ihrer Rolle recht neu und in Fragen der Mitarbeitergerechten Führung gerade mal die ersten Schritte macht. Also selbst ein noch recht unerfahrenes "Küken" auf dem Stuhl sitzt.

    Dass sie versucht eine Beziehung zu dir aufzubauen ist für mich erst mal als dicker Pluspunkt zu werten. Auch wenn das von Aussen etwas gekünstelt wirken mag. Sie versucht an dich heran zu kommen, was sie eigentlich ehrt.
    Irgendwie scheint ihr das aufgrund der Widerstände in Dir nicht so zu recht gelingen.

    Mein Tipp: Versuch deine vorgefasste Meinung aus den anfänglichen Erlebnissen mal nach hinten zu stellen. Gib ihr eine erneute Chance und versuch dich etwas mehr auf die Person einzulassen.

    Die Art wie sie mit dir umgeht, gemessen an dem was aus meiner Sicht an Information vorhanden ist, verdeutlicht ihre Unsicherheit dich einschätzen zu können. Gerade der sehr gute Arbeitskollege sollte Beweis dafür sein, daß wenn er mit ihr auskommt es dir doch nicht allzu schwer fallen sollte ihr ebenfalls zu vertrauen.

    Schau: Meine Kollegen/Mitarbeiter sind auch nicht jeden Tag so gut drauf, daß ich ihnen jeden Tag um den Hals falle. Je nachdem entstehen durch den Alltag immer wieder Konflikte die aber konstruktiv angegangen werden und nach Lösung dann zu den Akten gelegt werden.

    Würde ich alles immer persönlich nehmen, dann hätte ich nicht mehr viele Kollegen. Oft dreht es sich um banale Sachverhalte die emotionalisiert werden und nachdem einer lösungsorientiert agiert schnell bereinigt sind. Bei mir hat jeder, auch die, die sich mal daneben benommen haben, jeden Tag eine neue Chance das Beste von sich zu zeigen und den alten Kram von Gestern dort zu lassen wo er hingehört. Nämlich im Mülleimer.

    In diesem Sinne. Lass ihr und dir eine Chance für eine gute Beziehung.
    Das ist auch dein Part nicht nur ihrer.

    Viele Grüße

    Martin

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    • #3
      Hallo Martin,

      vielen Dank für deine Einschätzung und deinen Rat.
      Ich denke, dass du in vielen Punkten Recht hast. Sie hat mich mehr als einmal ziemlich getroffen und ich bin in meinen Erwartungen enttäuscht worden. Frustriert bin ich wohl auch deshalb so besonders, weil ich es schon mehrfach versucht habe wieder auf sie zuzugehen. Du würdest es nicht merken, wenn wir uns unterhalten, dass da so ein Konflikt ist. Ist nicht so, dass wir uns tagtäglich anzicken. Aber mich kränkt einfach dieses Messen mit zweierlei Maß, was sie wirklich sehr deutlich tut. Aber bis jetzt dachte ich immer, ich könnte meine Meinung/meine Enttäuschung für mich behalten. Kann ja sein, dass ich jetzt für sie auch etwas unnahbares ausstrahle. Aber es gibt Kollegen, die sind weitaus unverbindlicher, denen schleicht sie regelrecht hinterher und da merkt man ganz deutlich, dass es von ihrer Seite kommt. Der genannte Kollege sagt auch, dass er sie nicht einschätzen kann und dass er diese Anbindung gar nicht wollte. So wie er denken schon manche kritisch, das Bild vom "Küken" trifft es voll. Sie passt da irgendwie noch nicht hin in die Chefrolle und ist auch oft noch unsicher.
      Aber ich finde nicht, dass ich das ausbaden soll. Ich mache meine Arbeit genauso gut wie andere und möchte als Person genauso wertgeschätzt werden. Bin auch nicht unfreundlich zu ihr, wenn sie die Nähe sucht. Es ist aber nicht ernst gemeint,da bin ich mir sicher. Trotzdem vielen Dank an dich,Martin. Ich werde deine Hinweise ernst nehmen und mir die Sache weiterhin ansehen. Das mit dem Nachtragen alter Dinge hasse ich selbst auch. Vielleicht habe ich mir auch zu viele Gedanken gemacht, die mir das Leben schwer gemacht haben.
      Liebe Grüße
      silbermond

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