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    Hallo liebe Forengemeinde,

    ich möchte mich erstmal kurz vorstellen:
    ich bin 33, habe im naturwissenschaftlichen Bereich studiert. Nach dem Studium war mein erster Job in einem Unternehmen, welches größtenteils in der Forschung aktiv war. Da waren allerdings die Arbeitsaufgaben nicht sehr fordernd und ich hatte irgendwie die Befürchtung zu "verblöden". Ich hab mich schwer getan mich zu verändern, habe mir allerdings eine neue kleine Firma gesucht bei der ich nun seit 2 Jahren bin.

    Meine persönliche Verfassung ist eher introvertiert und zurückhaltend. Ich hatte während des Studiums massive psychische Probleme, die ich aber glücklicherweise gut in den Griff bekommen habe. Leider habe ich trotzdem sehr wenig Selbstwertgefühl&Selbstvertrauen.

    Die neue Firma war anscheinend aber nicht so ein Glücksgriff. Am Anfang war soweit alles ok. Allerdings hab ich festgestellt, dass bei betrieblichen Schwierigkeiten und "Neustrukturierung des Personals" gern mal versucht wird Leute raus zu ekeln und zur Kündigung zu bewegen. (Der Vorgänger meiner Arbeitsaufgaben wurde auf diese Weise entfernt ...)

    Das Betriebsklima ist durch die sehr autoritäre Art vom Chef sehr mies und viele haben einfach nur Angst. Ich habe im Moment das Gefühl, dass ich ebenfalls auf der Abschussliste stehe.
    Der Chef fordert wiederholt Arbeitsstände ein und zerreißt Kleinigkeiten durch eine arrogante, unsachliche, demütigende Art. Er fährt mit zu Arbeitstreffen und unterbricht meine Präsentation (vor Partnern). Nach so einem Treffen warf er mir durch die Blume Unfähigkeit vor.

    Der Personaler (wir sind per du) ist leider nicht besser. Er beteiligt sich an den Aktionen vom Chef. Von ihm kamen schon Sprüche wie "dich kann ja eh keiner leiden hier" oder "wir werden dich mal richtig in die Mangel nehmen". Manchmal "spaßig" gemeint und manchmal todernst.

    Mein Entschluss steht fest, diese Firma so bald wie möglich zu verlassen. Mir liegt auch nichts an einem Rechtsstreit oder ähnlichen, das Mobbing/Bossing kann ich sowieso nicht beweisen.

    Ich schwanke nun zwischen:
    - ich kündige von mir aus und suche mir was neues (mit dem Nachteil der Bewerbung aus der Arbeitslosigkeit)
    - ich bewerbe mich jetzt und versuche es noch ein paar Monate auszuhalten

    bei letzteren hätte ich sehr viel Angst, dass die Situation irgendwann eskaliert bzw. dass ich wieder massiv psychische Probleme bekomme.


    Könnt ihr mir eventuell Tipps geben? Bzw. wie würdet ihr handeln?

    Viele Grüße
    Sid

  • #2
    AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

    Hallo Sid V,

    leider kann ich Dir nicht sagen welche Entscheidung für Dich die bessere ist. Leider ist man in solch einer Situation, wie Du sie derzeit erlebst, meist auf sich selbst gestellt. Ich kann Dir aber zum Sammeln von Erfahrungen von anderen Menschen gerne ein paar Infos geben, wie es bei mir lief.

    Ich war insgesamt 26 Jahre in der Sparkassenorganisation beschäftigt. Bei meiner zweiten und zugleich letzten arbeitgebenden Sparkasse war ich fast 13 Jahre beschäftigt. Ich kämpfte bis zum Schluß um meinen Arbeitsplatz und wurde dann doch nach dieser langen Zeit auf brutalste Art und Weise ohne Begründung in die Arbeitslosigkeit gezwungen.

    Ich habe keinerlei Chancen mehr, jemals einen adäquaten Arbeitsplatz aus eigener Kraft wieder zu bekommen. Mit 44 Jahren wurde mir jegliche Existenzgrundlage entzogen. Aber vielleicht sind meine Peiniger mit meiner Zerstörung so zufrieden. Dazu kann ich nur PFUI sagen. Was haben Menschen daran, jemanden das Leben zu vernichten. Ich kam bisher seit meinem unfreiwilligen Ausschluß aus unserem Gesellschaftssystem im September 2013 zu keiner nachvollziehbaren Antwort.

    Somit kann man es machen wie man will.

    Entweder man geht freiwillig, ist dann unter Umständen arbeitslos, und wird dann Probleme beim Finden eines adäquaten Arbeitsplatzes haben, oder man akzeptiert demütigende neue Arbeitsbedingungen. Beides geht zu Lasten des Betroffenen - die Verantwortlichen des ehemaligen Arbeitgebers freuen sich evtl. noch darüber.

    Oder man kämpft um seine Position und hat damit die Folge eines entsprechenden Kraftaufwandes zur Existenzerhaltung. Die eingesetzten Mittel der Peiniger werden immer brutaler und extremer. Ich wurde bei diesem Vorgehen von allen Stellen (Personalrat, Verwaltungsrat, Bezirksregierung etc...) allein gelassen.

    Mir wurde die erbetene Hilfe verweigert.

    Meine Existenz ist zerstört.

    Liebe/r Sid V,

    es tut mir Leid, Dir keinen definitiven Tip für Deine Situation geben zu können. Ich komme zu dem Ergebnis, dass man, wenn man im Visier der Zerstörer ist, keine Chance hat, unbeschadet aus der Situation herauszukommen. Man wird unbegründet angegriffen und kann die Existenzvernichtung nicht aufhalten. Leider ist das mein persönliches Fazit aus meinen Erfahrungen.

    Ich wünsche Dir das Glück zum richtigen Weg, und dass es Dir besser wie mir ergehen wird. Viel Glück!

    Gruß

    wehrteuch (den Nick wählte ich zu Zeiten, in denen ich noch an Gerechtigkeit glaubte)

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    • #3
      AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

      Hallo Sid,
      wenn ich an Deiner Stelle wäre würde ich mich jetzt bewerben. Solange Du noch an Deinem jetzigen Arbeitsplatz bist hast Du ein Einkommen. Wenn Du Glück hast geht das dann nahtlos über wenn Du eine neue Stelle gefunden hast.Mit 33 Jahren hast Du auf dem Arbeitsmarkt noch gute Chancen. Wenn Du von Dir aus jetzt kündigst ohne eine neue Stelle als Rückhalt zu haben, wird die eigene Kündigung Dir wahrscheinlich auch Schwierigkeiten beim Jobcenter bringen.
      Aber wie gesagt, das ist meine Meinung dazu.

      Ich wünsche Dir gute Nerven und viel Erfolg bei der Jobsuche und halte uns doch mal auf dem Laufenden.

      LG

      Cinderella

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      • #4
        AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

        Vielen Dank für eure Antworten.

        @Cinderella

        Ich bin schon am Schreiben, allerdings dauert das doch eine Weile bis man Antwort bekommt, eingeladen wird... etc.
        Diese Schwierigkeit mit dem Jobcenter würde ich evtl. noch verkraften. Das Bewerben aus der Arbeitslosigkeit ist denke ich schlimmer.

        Ich hab ein Gespräch mit dem Chef vereinbart. Weiß aber noch nicht genau ob ich erstmal generell mit ihm rede oder gleich Kündigung, Aufhebungsvertrag vorschlage.

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        • #5
          AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

          Hallo Sid V,

          bitte komme du nicht von deiner Seite aus mit Kündigung oder Aufhebungsvertrag. "Schwierigkeiten" mit dem Arbeitsamt (nicht Jobcenter) wirst du sonst in der Form bekommen, dass du drei Monate lang kein Geld sehen wirst.
          Bleibe erst einmal dort. Wenn es gar nicht mehr geht, bleibt dir noch die Möglichkeit, dich krank schreiben zu lassen. Ein schlechtes Gewissen, dass du dann "Urlaub auf gelben Schein" machst, brauchst du in dieser Situation absolut nicht haben.

          LG

          Ilythia

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          • #6
            AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

            Hallo Ilythia,

            vielen Dank für deine Antwort.
            Die drei Monate Sperre wären zu verkraften .. ich finde es halt wie gesagt schlimmer den neuen Arbeitgeber zu erklären warum man gekündigt hat und sich aus der Arbeitslosigkeit bewirbt.
            Was Krank betrifft: diese Option hab ich bereits abgeklopft. Ich war bei einer Psychologin, welche meinte das sie max. 2 Wochen krank schreiben kann. Dann geht das wieder von vorne los.
            Krankschreibungen die länger dauern sind wohl deswegen problematisch weil der AG dann auch Maßnahmen zur Überprüfung einleiten kann.. medizinischer Dienst .. etc.

            Viele Grüße
            Sid

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            • #7
              AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

              Hi Sid!

              Durchhalten und bewerben hat mir den Erfolg gebracht. Ich war zum Schluß allerdingens mit Burn out krank. Das Ganze kannst Du nachlesen unter

              "Nur noch zum schlafen Daheim Überstunden ohne Lohnausgleich" Der Link den ich Dir setzen wollte funktioniert nicht.

              Grüßlinge!
              Alteisenfahrer
              besonders erfahrenes Mitglied
              Zuletzt geändert von Alteisenfahrer; 19.01.2016, 17:59.

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              • #8
                AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

                Nochmal ein "Hallo",

                bei was für einer Niete von Psychologe warst du denn da?! Probier es über den Hausarzt. Habe ich damals gemacht. Zwar gingen die Krankmeldungen nur im 14 - Tage Rhytmus, d. h. ich musste alle zwei Wochen "zur Besichtigung" dort vorbei. Aber das heißt ja nicht, dass es einem besser geht. Von meinem "Doc Hollywood" weiß ich auch, dass Mobbing inzwischen eine anerkannte Diagnose ist. Natürlich unterstützen Symptome wie andauernde Kopf - und Magenschmerzen, Herzrasen, Übelkeit und natürlich Panikattacken das Ganze noch "wunderbar". Damit habe ich es lässig auf sechs Wochen geschafft und mein Arzt hätte mich auch noch länger krank geschrieben, wenn es bei mir dadurch nicht zu finanziellen Problemen geführt hätte. So üppig war mein Krankengeld leider nicht.
                Darüber, dass ein Arbeitgeber gleich den medizinischen Dienst einschaltet, solltest du dir am wenigsten Sorgen machen. Sooo schnell passiert das auch nicht.
                Wenn überhaupt.
                Bevor der MDK eingeschaltet wird, kümmern sich die Krankenkassen um die arbeitsunfähig Kranken. Das passiert aber auch nicht von heute auf morgen. Mitarbeiter der Krankenkasse nehmen telefonischen Kontakt mit dem Versicherten auf oder bitten schriftlich um Auskunft zur aktuellen Situation. Die Krankenkasse erkundigt sich zum Beispiel nach den konkreten Anforderungen und Belastungen am Arbeitsplatz. Danach entscheidet die Krankenkasse, ob eine sozialmedizinische Beratung durch den MDK erforderlich ist.

                Grüße

                Ilythia
                Ilythia
                besonders erfahrenes Mitglied
                Zuletzt geändert von Ilythia; 19.01.2016, 19:00.

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                • #9
                  AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

                  Hallo Sid,

                  auf keinen Fall Kündigung oder Aufhebungsvertrag. Ilythia hat sehr richtig auf die Folgen hingewiesen. Alternative: Hausarzt und krankschreiben lasse, wie Ilythia auch schon geschrieben hat.
                  Cinderella kann ich mich nur anschließen. In Deinem Alter dürfte die Jobsuche relativ schnell Erfolg bringen.
                  Ich wünsche Dir viel Glück!

                  Salü
                  Gerdis

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                  • #10
                    AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

                    Danke nochmal für eure Antworten.

                    Hier noch ein Update:
                    Ich habe das Gespräch mit dem Chef gesucht, hab gedacht ein "offenes" Gespräch kann irgendwie zur Klärung beitragen. Außerdem wollte ich gern vermitteln, dass ich mir bestimmte Sachen nicht gefallen lasse. Ich habe versucht das ganze offen und respektvoll anzusprechen. Chef hat alles als Quatsch abgetan. Gleichzeitig wurden mir Vorwürfe gemacht:

                    Ein Kollege bat mich vor mehreren Monaten ihm bei etwas zu helfen. Dies hab ich ihm auch zugesagt, allerdings hinten angestellt. Zwischenzeitlich hatte ich für ein paar Tage Urlaub eingereicht( und auch bekommen). Nun wurde mir vorgeworfen, ich hätte mich billig aus der Affäre gezogen um diese Aufgabe nicht zu erfüllen. Meine Argumente das der Urlaub bewilligt war und ich die "Arbeitsaufgabe" von einem Kollegen mehr als gutmütige Hilfeleistung und nicht als offizielle Anweisung sehe wurden abgeschmettert. Es ging dann sogar soweit, dass behauptet wurde dieser Kollege wäre "schon immer" hierarchisch höher gestellt und damit ist es eine Anweisung ... -.-

                    Dann wurde noch in den Raum gestellt, dass ich mit kaum einen Kollegen zurecht komme. Ich gebe zu, ich bin introvertiert, was bedeutet mit vielen Leuten hab ich wenig Berührungspunkte und es gibt auch Kollegen die ich nur als Kollegen möchte und nix privates mit denen teile. Daraus wurde mir dann der Strick gedreht und es wurde behauptet, dass ich mit kaum jemand zurecht komme.
                    Dabei muss ich sagen, dass ich bei vielen Kollegen Hilfe bekomme und auch gebe...

                    Mittlerweile bin ich krank geschrieben und ich fühle mich wie ausgekotzt und habe richtig Zweifel an mir selbst. Ich hinterfrage meine Arbeit, meine soziales Verhalten .. einfach alles. Ich bin durchaus bereit auch eigenes Fehlverhalten einzugestehen was dazu führt das ich mich oft Frage ob es nicht doch an mir liegt. Oder ich frage mich ob ich das alles zu sensibel sehe. Allein das macht mich schon ziemlich fertig und ich will einfach nur mit dieser Arbeit abschließen ...

                    Leider weiß ich nicht wie schnell ich was neues finde. Auf "Spießruten laufen" hab ich wegen meiner eigenen Gesundheit keine Lust. :/
                    Zuletzt geändert von Sid_V; 22.01.2016, 16:12.

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                    • #11
                      AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

                      Hallo Sid, das kenne ich nur zu gut, bin krankgeschrieben, es ging nicht mehr Psychoterror im Büro Bossing vom CHef
                      ich wurde als schlechteste Mitarbeiterin überhaupt dargestellt, auch in meinem Mitarbeitergespräch in Anwesenheit
                      vom Personalchef und dem BR "Sie können hier gerne weiter arbeiten aber glauben Sie nicht dass Ihnen das guttun wird"
                      das war nur einer der "harmloseren" sätze die dort gefallen sind, ich bin am Ende (50) buchstäblich, hab REHA vor mir
                      und danach keine Ahnung wie es weitergehen soll, ein Selbstvertrauen ist komplett weg.
                      Lass Dich lieber krankschreiben, Du gehst sonst kaputt.

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                      • #12
                        AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

                        Moin, ich würde dir auch raten sich beim Arzt sich Krank schreiben zu lassen, und wo möglich den Arzt bieten irgend eine Bescheinigung auszustellen, dass deine Störung auf Grunde der Arbeitsmobbing basiert und damit eine Anzeige gegen den Mäuler stellen. Wegen Beleidigung, Nötigung und sonst alles, was du dort erleben musstest!
                        Gruß

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                        • #13
                          AW: Kündigen oder bewerben&aushalten?

                          Hallo Sid,

                          dein Fall ist ein typisches Beispiel für das Denkmodell "Bossing als Chance", das bedeutet: Du erlebst das Bossing als Martyrium, daher siehst du dich nicht in der Lage, die Chance zu ergreifen, die sich daraus ergibt.

                          Bossing bedeutet: Dein Chef möchte dich - aus welchen Gründen auch immer - loswerden und entweder durch einen anderen Mitarbeiter ersetzen oder den Arbeitsplatz einsparen. Super! Dein Chef will etwas von dir, und wenn du es richtig anstellst, kannst du es ihm zu einem guten Preis verkaufen.

                          Das Problem dabei ist das extrem ungleiche Machtverhältnis. Dein Chef und seine Mitläufer sitzen am längeren Hebel und können ihre Kampfmittel ungehindert einsetzen - das heißt, sie können es, so lange du ihre Kampfmittel als Kampfmittel akzeptierst. Du könntest aber auch die Merkel-Haltung einnehmen: Ganze Kompanien von Politikern, Koalitionspartnern, Funktionären, Bürgervertretern und anderen Personen arbeiten sich an unserer Kanzlerin ab, während sie alles an sich abperlen lässt. Die nonverbale Botschaft lautet: "Macht ihr mal, mir egal."

                          Was sich Bossing-Opfer mehr noch als Mobbing-Opfer öfter bewusst machen müssen: Wir leben in einem Rechtsstaat. So einfach kann dein Boss die Kampfmittel, die er androht, nicht einsetzen. Weil er das weiß, greift er zu unfairen Mitteln, in der Hoffnung, dass du den Druck nicht aushältst. Und was muss dein Chef tun, wenn du dem Druck doch standhältst? Ganz einfach: nachgeben.

                          Jetzt wirst du sicher denken: Leicht gesagt, aber der Druck ist enorm. Was du also brauchst, ist Hilfe. Einen Coach, der dich auf deinem Weg durch die Mobbing-Kampagne begleitet. Das ist natürlich mit gewissen Kosten verbunden, aber wenn am Schluss eine vier- oder fünfstellige Abfindung dabei herausschaut, war es alles in allem eine gute Investition.

                          Es gibt hochwirksame Techniken gegen Bossing, die aus dem Jäger einen Gejagten machen, denn eines ist Bossing- und Mobbing-Opfern oft nicht bewusst: Bosser und Mobber sind Feiglinge - anderenfalls würden sie andere, faire Mittel vorziehen. Du wirst überrascht sein, wie nett und handsam dein Chef plötzlich wird, wenn er feststellen muss, dass seine Bossing-Kampagne nicht nur voll in die Hose geht, sondern sie sich vielleicht sogar gegen ihn wenden könnte.

                          Aber, lieber Sid, es gibt auch die andere Seite der Medaille, das muss ich der Fairness halber auch ansprechen. Du beschreibst dich als introvertiert, und das ist - ich muss es leider sagen - in der Berufswelt ein Handicap. Introvertierte Menschen können noch so gute Charaktereigenschaften und berufliche Fähgkeiten haben - die Gefahr, dass sie falsch wahrgenommen werden und für arrogant oder unkooperativ gehalten werden, ist ziemlich hoch. Mit 33 Jahren liegt die größere Wegstrecke deiner Karriere noch vor dir. Wenn du ähnliche negative Erfahrungen bei späteren Arbeitsverhältnissen vermeiden möchtest, solltest du in dieser Richtung an dir arbeiten. Auch hierbei kann ein Coach gute Dienste leisten.

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