Meine Geschichte handelt von meiner Lehrzeit als Metzger vor über 12 Jahren. Zur damaligen Zeit war es schwierig, als junger Mensch eine Ausbildungsstelle zu finden. Als ich zwei Jahre nach meinem Schulabschluss endlich eine Zusage für eine Berufsausbildung bekommen habe, fiel es mir im Traum nicht ein, diese Lehre aus irgendwelchen Gründen abzubrechen. Lehrjahre sind zwar keine Herrenjahre, doch meine drei Jahre als Azubi gingen weit unter die Gürtellinie.
Ich wurde regelmäßig von meinem Chef gemobbt. Er war Choleriker und setzte auf autoritäre Führung. Er gab einen zu verstehen, dass ein Lehrling nichts wert ist. Beleidigungen wie "Idiot" oder "Blödmann" sowie entwürdigende Bemerkungen mit dem Ziel, die eigene Intelligenz negativ zu beschreiben, waren an der Tagesordnung. Der Höhepunkt in den drei Jahren war, als mein Chef zu mir sagte: "Hol dir häufiger mal einen runter, damit du konzentrierter wirst!". Mit täglichen Schikanen und lautem Gebrüll verfolgte er stets das Ziel, Azubis dadurch abzuhärten. Die Konsequenzen bei mir waren jedoch ein eingeschränktes Lernvermögen, eine negative Arbeitsmoral und ein gemindertes Selbstwertgefühl.
Ich habe aus diesen Erfahrungen das Beste gemacht. Über den zweiten Bildungsweg absolvierte ich ein Studium, bin heute Master of Science und wurde Betriebsleiter in einer anderen Metzgerei. Ich hatte mir das Ziel gefasst, dass ich eines Tages ein besserer Chef werde.
Mein Appell an alle Leserinnen und Leser lautet: Wenn es Menschen gibt, die ungerecht zu euch sind, dann nehmt diese negative Energie und wandelt sie für euch in eine positive Energie um!
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