Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Erfahrungen in bösartigem Auslachen, aber auch freundlich gemeintem necken für Studie gesucht

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Erfahrungen in bösartigem Auslachen, aber auch freundlich gemeintem necken für Studie gesucht

    Liebe Alle

    Ich bin Damian Hiltebrand und studiere Psychologie an der Universität Zürich. In meiner Abschlussarbeit geht es um Menschen, die Angst davor haben ausgelacht zu werden (Gelotophobie) und wie diese in bestimmten Situationen anders handeln und fühlen als Menschen, die das nicht haben. Das Phänomen hat viel mit der Wahrnehmung von Situationen zu tun, in denen jemand geneckt wird (muss nicht bösartig gemeint sein) zu tun. Es ist auch so dass fast Menschen mindestens ein kleines Bisschen Angst davor haben ausgelacht zu werden. Das Phänomen ist daher auch für "normale" Menschen interessant.

    Um die Interpretation von Situationen von Gelotophoben genauer befragen zu können sammle ich zur Zeit kurze Schilderungen von Situationen in denen jemand entweder auf freundliche Art geneckt/gestichelt worden ist oder auf feindselige Art ausgelacht/verspottet worden ist. Die repräsentativsten Situationen werde ich dann in einem zweiten Schritt für die Befragung von Gelotophoben verwenden.


    Deshalb würde ich euch bitten euch an Situationen zu erinnern, in der jemand entweder auf freundliche Art geneckt oder auf feindselige Art ausgelacht worden ist. Mit freundlichem Necken meine ich, dass die Person die Aussage oder Handlung nicht bösartig meint. Sie will damit nicht verletzen, sondern spielerisch und humorvoll sein. Mit feindseligem Auslachen meine ich, dass jemand sich auf Kosten anderer lustig macht und dabei diese Person auch verletzen oder blossstellen will.

    Es geht darum möglichst viele verschiedene solcher Szenarien zu finden. Deshalb bitte ich euch möglichst viele solcher Situationen hier im Forum, oder falls ihr anonym bleiben wollt unter diesem Link (https://www.surveymonkey..../s/9RDZ2NK) zu posten. Ihr müsst keinen Roman schreiben, es reicht wenn die Situationen nachvollziehbar sind.


    Als Gegenleistung kann ich versuchen eure Fragen zu beantworten, falls ihr welche habt oder allgemeine Kommentare aus wissenschaftlicher Sicht hier im Forum dazu abgeben. Ich versuche hier noch kurz den Stand der Wissenschaft möglichst kurz und verständlich zusammenzufassen. Falls ihr irgendwo anderer Meinung seit dürft ihr das auch ruhig sagen. Die Wissenschaft kann sich bekanntlich auch irren

    Im allgemeinen gilt, dass Necken und Auslachen nach empirischen Erkenntnissen meist zur "gesellschaftlichen Normierung" eingesetzt werden. Es werden dabei fast immer abweichende Chararakter- oder Körpereigenschaften betont. Durch das auslachen und necken wird jemand sozusagen dazu gebracht sich den sozialen Normen anzupassen (um nicht mehr ausgelacht zu werden). Das geschieht natürlich nicht unbedingt bewusst.

    Menschen unterscheiden sich im Umgang damit. Menschen die Probleme Sticheleien haben, haben oft ein tieferes Selbstwertgefühl als andere Menschen, d.h. schätzen sie ihre Fähigkeiten tiefer ein (obwohl ihre Fähigkeiten nicht schlechter sind!). Ein böser Spruch kann daher bereits ihr Selbstwertgefühl bedrohen. Durch den tieferen Selbstwert verhalten sie sich ausserdem oft so, dass sie ein leichtes Opfer für verbale Angriffe sind. Ein gesunder Selbstwert ist also das effektivste Mittel dagegen.

    Menschen die Angst davor haben ausgelacht zu werden haben auch häufig Scham-Gefühle (was mit einem tiefen Selbstwert einher geht). Das Scham-Gefühl kann sich aber auch in Trauer oder Wut ausdrücken.

    Hier noch 2 Links dazu:
    http://www.psychologie.uzh.ch/perspsy/gelotophobia/ (Seite über aktuelle Forschung unseres Lehrstuhls)
    http://www.gelotophobia.org/geloph/page/home.html (Seite über Gelotophobie und der Möglichkeit mittels Fragebogen deine Ausprägung in Gelotophobie zu "messen")

    Ihr könnt mir zudem auch hier im Topic spezifische Fragen stellen. Ich werde sie dann versuchen zu beantworten.



    Hier ein paar Beispiele für feindseliges Auslachen (als Hilfe was damit gemeint ist):

    Beim fangen Spielen wirst du immer als Fänger ausgewählt weil die anderen meinen, dass du sowieso zu dick und zu langsam seist um ihnen nachzukommen. Wenn sich das dann bestätigt lachen alle über dich.

    In der Schule zeigt der Lehrer vor der ganzen Klasse deine Hausarbeit, um zu zeigen wie man es eben genau nicht machen sollte. Darauf lacht die ganze Klasse.

    Du sitzt auf einer Bank im Park. Ein paar Jugendliche gehen an dir vorbei und kaum sind sie wieder etwas weg platzen sie vor lachen und zeigen dabei auf den Hut, den du an hast.

    Du bist etwas dicker als deine Kollegen. Deshalb geben sie dir oft Namen wie Tanker oder Supersize-Bot.


    Und hier ein paar Beispiele für Necken unter Freunden (als Hilfe was damit gemeint ist):

    Beim Essen mit Freunden stellt einer fest, dass du dein Pullover verkehrt rum anhast. Darauf macht einer nach dem anderen einen lustigen Spruch darüber.

    Du lässt deine Haare blond färben. Darauf nennen dich alle deine Kollegen 'Blondine'.

    Deine Kollegen schicken dich in einen Laden um Ellbogen-Crème zu kaufen. Der Ladenbesitzer schickt dich darauf wieder aus dem Laden, du verschwendest seine Zeit. Darauf wirst du noch Wochen lang von deinen Freunden gefragt ob du jetzt Ellbogen-Crème gekauft hast.


    Vielen Dank für die Mitarbeit.

  • #2
    AW: Erfahrungen in bösartigem Auslachen, aber auch freundlich gemeintem necken für Studie gesucht

    Da fällt mir was ein:

    Meinen Opa hatte ich schon länger nicht gesehen und er bemerkte: Ibag hät ok tonomen( hat auch zugenommen). Ich fand das neckisch ausgedrückt, denn er hatte ein Lächeln auf seinem Gesicht. Aber meine ältere Schwester die das hörte, lachte "schäderisch" und beleidigte mich mit dem Spruch, dass das ja wohl maßlos untertrieben ist.
    Mein Cousin (ein ganz Schöner) meinte mal, als ich mit meinem Fahrrad auf den Hof fuhr um seine Mutter zu besuchen, dass ich jetzt wieder umdrehen müsse, denn Dicke kämen ihm nicht ins Haus. Ich wußte nicht was ich sagen sollte und schämte mich.
    Mein Exmann sagte, als ich ihn fragte ob ich ihm zu dick sei, dass es völlig egal sei, was er antworten würde, denn ich würde ihm sowieso nicht glauben. Das fand ich neckisch, denn ich erkannte erleichtert, dass es allein in meinem Kopf stattfand.
    Ich glaube schon, dass ich erkennen kann, wann mich eine Person beleidigen will oder wann sie eine Änderung anstrebt, zu meinem Gunsten. Wenn ich zu dick bin ist das eben ungesund und ich muss das ändern. Muss man das aber jemandem sage? Nein, denn die meisten wissen es doch.
    Ibag

    Kommentar


    • #3
      AW: Erfahrungen in bösartigem Auslachen, aber auch freundlich gemeintem necken für Studie gesucht

      danke erst mal für deine schilderung

      so wie es tönt fühlst du dich ja bereits als zu dick, dann ist es ja nicht mehr nötig dass dich jemand darauf aufmerksam macht. aber ich weiss ja nicht wie es die personen gemeint haben, die das gesagt haben. je nach umfeld geht man auch anders miteinander um... du merkst ja selber was dich beleidigt und was nicht...

      Kommentar


      • #4
        AW: Erfahrungen in bösartigem Auslachen, aber auch freundlich gemeintem necken für Studie gesucht

        Hallo,

        Fakt ist, dass ich bei den ersten dreien keine Beleidigungen erkennen konnte, denn ich war definitiv nicht übergewichtig, obwohl ich zugenommen hatte (ich war zwölf/dreizehn). Meine Schwester aber wollte mich beleidigen und mein Cousin auch.
        Als ich meinen damaligen Ehemann fragte, hatte das wohl einen ganz anderen Hintergrund, den ich erst später erkannt habe. Es war nicht dick oder dünn, sondern Mißtrauen.
        Ne, wenn ich definitiv zu dick bin, weiß ich das selber. Ob ich was dagegen unternehme, hängt von meiner Motivation ab. Jedenfalls war ich noch nie essgestört. Keine Magersucht, Bulämie oder Esssucht. Hingegen bin ich schon auch Geniesserin, die eben auch gerne isst, was es mir zum Beispiel erschwert, Diät zu halten.
        Das Umfeld ist meine Familie oder sogenannte Freundinnen, die sowas immer gerne behauptet haben, weil sie unter dem Problem litten und ich nicht.
        Eine magersüchtige ehemalige Kollegin sagte mir letztens doch glatt, ich sei auch nicht perfekt (habe ich auch nie behauptet). Ich habe mich gefragt, ob ich vielleicht den Eindruck erwecke, irgendwie über den Dingen zu stehen und die deshalb so ausholen müssen?
        Alles Spekulation!
        LG
        Ibag

        Kommentar

        Lädt...
        X