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Mobbing oder nicht?

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  • Mobbing oder nicht?

    Hallo,
    ich bin neu hier. Ich habe eine Problematik an meinem Arbeitsplatz.
    Ich arbeite in einem Team nur mit jüngeren Frauen zusammen.
    Am Freitag zu Feierabend bin ich heulend aus dem Büro gegangen und musste
    erst mal ne Weile im Auto sitzen bis ich mich wieder soweit gefasst habe
    um nach Hause zu fahren.
    Das Problem ist, dass ich in dem Team (bin seit ca. 2 Jahren da) immer nur
    negatives Feedback bekomme. Egal wie sehr ich mir den Allerwertesten aufreiße:
    es. ist. einfach. nie. genug.
    Immer kommt der Druck, man hätte alles noch besser und vor allem schneller erledigen können.
    Ich rödle wie blöde und gebe mein Bestes aber es reicht ihnen nicht.
    Ich sollte mich am Freitag mit einer Kollegin absprechen wie das Tagesgeschäft organisiert wird,
    planen, disponieren etc. Ich habe bestimmt 3-4 mal sie darauf angesprochen und gesagt was
    ich gerade mache. Es kam nur immer ein "ok" - sie hat es zur Kenntnis genommen.
    Die Teamleiterin kommt dann um kurz nach 3 Uhr zu mir um mit weit aufgerissenen Augen erstaunt
    zu bemerken, dass ich eine Aufgabe "erst jetzt" anfange und das hätte schon längst erledigt sein sollen etc.
    Ich hatte schon öfter so Situationen. Auf meine Erwiderung, dass es einfach so viel war und ich bisher nicht
    dazu gekommen bin und auch die andere Kollegin nichts eingwandt hat (das war eine Aufgabe die ich zum
    ersten Mal machen sollte und die andere sollte es dann nochmal kontrollieren) hieße es - wie schon so oft -
    das ist aber gar nicht so viel, die anderen werden schneller fertig weil sie sich besser organisieren etc.
    Die andere Kollegin saß nur dabei und hat gar nix gesagt, die Leiterin meint ich hätte mich besser mit der
    absprechen sollen. DAS habe ich ja versucht, nur sie ist nicht darauf eingegangen und saß nur stumm da!
    Nix hat sie gesagt. Ich hab dann irgendwann gesagt, dass das so frustrierend ist, dass ich egal wie sehr ich
    mich anstrenge immer nur negatives Feedback bekomme und so weiter - dann gings noch um vieles anderes... es
    ist hier echt kompliziert zu erklären, was in feinen Nuance bei diesem Gespräch so passiert. Es gipfelte damit, dass
    ich "schuld" war, dass sie (beide, die Kollegin u. die Leiterin) nicht wie geplant schon um 15 Uhr Feierabend machen
    konnten, weil ich so langsam, schlecht organisiert etc. bin. Und dann wird noch behauptet man will mir nur helfen.
    Nachdem man mir das Gefühl gibt immer schlechter und nicht genug zu sein.
    Ich hab dann als die Leiterin ging die andere Kollegin gefragt, was sie meint, ob ich wirklich schuld bin dass sie nicht
    Feierabend machen konnte - ich wusste ja noch nicht mal, dass sie das geplant hatte! Kein Wort hat sie darüber mir
    gegenüber verloren!!! Sie hat nur mit den Schultern gezuckt und mich mit Bedauern angeschaut.
    Und dann muss ich mir dieses Schuldgefühl mit ins Wochenende nehmen. Ich bin so fertig.

    Dass ich immer nur auf's Brot geschmiert bekomme, was ich alles nicht optimal mache, wobei ich mit Sicherheit
    hunderte von Sachen richtig mache ist aber das schlimmste. Es ist demotivierend und ich habe durch das Verhalten
    dieser Kolleginnen schon das Gefühl, dass sie mich rausekeln wollen...

    Ich bräucht mal einen Tipp wie ich das ganze für mich analysieren kann. Ich bin grad nur noch verwirrt und sauer
    und verletzt...
    Zuletzt geändert von Lostara; 29.07.2017, 23:09.

  • #2
    AW: Mobbing oder nicht?

    Hallo Lostara,

    um wirklich einen guten Rat geben zu können, solltest du doch noch etwas mehr ins Detail gehen. Schreibe dir ruhig alles von der Seele, was dich beschäftigt. So kompliziert ist das dann meistens doch nicht. Man hat hier schon so einiges zu lesen bekommen. Daß es den berühmten "Buhmann" in der Abteilung gibt, an dem man "fröhlich" seine Launen ausläßt, ist auch nicht ganz so neu. Entscheident sind letztlich aber die "Kleinigkeiten".
    Nur Mut!

    LG

    Ilythia

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    • #3
      AW: Mobbing oder nicht?

      Hallo Lostara,

      ich kann Deine Wut und Traurigkeit verstehen. Die Kollegin blockt, lässt Dich auflaufen und stellt sich noch als Gelackmeierte dar. Eigentlich blöd von ihr, denn wenn sie Dir die notwendigen Informationen gegeben hätte und bereit gewesen wäre, sich mit Dir abzusprechen, hätte sie nicht länger arbeiten müssen.
      Falls sich nochmal eine solche Situation mit dieser oder einer anderen Kollegin ergibt, erkläre klipp und klar, dass es in aller Interesse ist, die Arbeiten termingerecht zu erledigen, weil sonst Überstunden anfallen. Sie schaden sich mit ihrer miesen Art der Blockade auch selbst. Vielleicht kapieren sie es dann und kommen ins Denken.

      Und wie Ilythia schon schrieb, einen Sündenbock gibt es wohl überall, einer, der für alles herhalten muss, der in den Augen der Vorgesetzten nie genügt. Ist so. Die einen können schwafeln, haben auch mal Leerlauf, machen gravierende Fehler und keiner sagt was. Andere schuften und ackern, sind gewissenhaft und zuverlässig, aber es ist anscheinend immer noch zu wenig und nie gut genug. Aus diesem Kreislauf heraus zu kommen, ist schwierig und vielleicht nur möglich, wenn sich Strukturen ändern und Personen wechseln.

      Viele Grüße
      Trauerweide

      Kommentar


      • #4
        AW: Mobbing oder nicht?

        hallo Lostara,

        lass Dich erstmal in den Arm nehmen und trösten. Wie Ilythia schon schrieb, " einen Depp gibt es auf jeder Baustelle". Dass Deine Kolleginnen sich ins eigene Fleisch schneiden hat ja Trauerweide schon erwähnt.
        Hast Du schonmal versucht, Dich mit den Damen zusammenzusetzen und dann gemeinsam die Situation zu klären? Wenn das nichts nützt, wäre der Chef die nächste Anlaufstelle. Mit ihm solltest Du dann in einem ruhigen Ton die Lage besprechen. Es ist seine Aufgabe solch unterschwelliges Mobbing zu unterbinden. Deiner Beschreibung nach kann ma ja nirgendwo den Finger direkt drauflegen. Die Damen lassen Dich einfach ins Leere laufen. Damit entfällt eigentlich auch das hier oft zitierte Mobbingtagebuch. Mit ein paar mehr Details könnte man vielleicht etwas konkretere Ratschläge geben.
        Und wenn Dir danach ist schreibe Dir weiterhin hier alles von der Seele. Es ändert nichts an der Situation aber es erleichtert einen doch ein bisschen..
        Dir noch einen erholsamen Sonntag und versuche heute etwas Abstand zu gewinnen.

        Lieben Gruß

        Cinderella

        Kommentar


        • #5
          AW: Mobbing oder nicht?

          Hallo,

          Ihr seid ja klasse! Vielen Dank für das Auffangen und für das in den Arm nehmen - das brauchte ich auch :-)


          Cinderella - es ist ziemlich genauso wie Du es beschreibst. Man kann nirgendwo direkt den Finger drauf legen.
          Außer darauf, dass ich nur negatives Feedback bekomme, bzw. nicht mal für was erreichtes anerkannt werde,
          sondern es immer gleich weiter geht - so nach dem Motto: ok, aber es geht noch weiter; denk bloß nicht, dass
          du dich auf dem Niveau "ausruhen" kannst... es wird immer wieder darauf rumgeeiert wie lange ich für alles brauche...

          Zu der Sache, dass beide um 15 Feierabend machen wollten am Freitag: wir waren nur zu dritt, und eine muss immer
          wegen Kundenservice am Telefon bis 17 bleiben. Meine Teamleiterin hat schon angekündigt, dass sie um 15 gehen
          will/wird. Aber die andere Kollegin nicht. Ich dachte sie bleibt auf jeden Fall bis 16 Uhr.

          Ich hatte sie auch gefragt um ca. 14:30h, bis wann wir Zeit haben die beiden Sonderaufträge zu bearbeiten (die ich
          ja an dem Tag zum ersten Mal machen sollte und sie das nochmal überschauen sollte ob alles ok ist bevor es abgehakt werden kann).
          Sie sagte: bis 16 Uhr. Aber mit keinem Wort hat sie erwähnt, dass sie ja um 15 gehen will und mir gesagt, wir sollten das vielleicht vorziehen.
          Ich habe dann gesagt, ok, dann mach ich noch das und das fertig und dann mache ich die Sonderaufträge, weil genug Zeit.
          Sie hat nichts dagegen eingewendet. Als mich dann später um ca. 15 Uhr die TL darauf anghauen hat warum ich den bitte schön diese Aufträge erst jetzt mache,
          hab ich erstmal gesagt, dass ich bisher nicht dazu gekommen bin und auch noch Express-Lieferung machen musste.
          Dann hieß es von ihr: das ist nicht ok, ich hätte dann meiner Kollegin die ExpressSache übergeben sollen und die Aufträge vorziehen sollen...
          Ich hab dann erwidert, dass die Kollegin aber gesagt hätte wir hätten bis 16 Zeit. Dann sagten sie noch es sei frustrierend dass durch
          meine Desorganisation nun die Kollegin und auch sie länger als geplant bleiben müssten. Die Kollegin hat nix gesagt. Klar, wer will sich
          auch selbst in die Pfanne hauen. Aber das kann und will ich so nicht stehen lassen...

          Ich habe vor mir ein paar Notizen zu machen und am Montag meine Teamleiterin um Gespräch zu bitten.
          Ich hoffe da wird was draus. Die nächste Anlaufstelle wäre der Abteilungschef, aber dann ist das schon recht
          heftig. Es ist eine sehr konservativ geführte Firma, wo man nicht gewohnt ist und baff reagiert, wenn jemand "was sagt".

          Zum Hintergrund:
          Wir sind 6 Frauen im Team. Hört sich viel an - ist es aber nicht wirklich, weil:
          1 davon ist nur Vormittags da und Freitags nicht (Kinder).
          1 davon ist nur Mo, Di und Do da und auch nur vormittags (Kinder).
          1 davon arbeitet MI und DO nur noch vormittags, jetzt ist sie aber schwanger und fällt bald weg.
          Das heißt, Vollzeit sind wir nur zu dritt.

          Ich kam 2015 in das Team, nachdem eine Vorgängerin ziemlich fluchtartig die Firma verlassen hatte. Über sie
          wird heute noch heftigst gelästert. Überhaupt ist mir gleich aufgefallen, dass recht arg und viel gelästert wird.
          Über ehemalige Kolleginnen, über andere aus anderen Abteilungen... Naja, scheint wohl aber noch "normal" zu sein.
          Dachte ich.

          Wir haben internationale Kunden und englisch und französisch muss oft gesprochen werden. Sogar manchmal italienisch
          und spanisch. Mein Abteilungsleiter, der mich quasi eingestellt hat und auch die jetzige Teamleiterin wussten genau,
          dass ich nur mit englisch "dienen" kann und mein Französich nicht der Rede wert ist. Das schien nicht so relevant zu sein.

          Ich bin dieses Jahr 50 geworden. Meine Teamkolleginnen sind unter und um die 30 rum.
          Ich werde nie so schnell Aufträge in's System hacken können wie meine nicht mal 30jährige Kollegin, die quasi mit
          dem PC aufgewachsen ist und deren Finger fast nicht mehr zu erkennen sind, so schnell tippt sie ;-)
          Dies wird nicht akzeptiert. Ich sei nur schlecht organisiert, das sei der einzige Grund warum ich der Meinung meiner Teamleiterin -
          die selbst auch erst um die 30 ist - nicht zeitig genug fertig werden würde.

          Es sind immer die selben Vorwürfe. Ich kann es bald echt nicht mehr hören. Es ist so frustrierend immer nur mitgeteilt zu
          bekommen, dass das was man tut nicht genug ist. Nicht gut genug, nicht schnell genug. Immer wird gefragt: warum bist
          du damit noch nicht fertig? Warum hast du so lange für so wenig gebraucht? Ich muss z.B. an manchen Tage alle Aufträge
          erfassen und fertig machen. Dazwischen hat man aber auch noch Kundentelefonate die man nicht weitergeben kann.
          Somit verzögert sich das zügige Abarbeiten manchmal sehr. Wenn ich dann sage, es war so und so, ich hatte Telefonate
          etc., wird geantwortet: das haben die anderen ja auch und sind trotzdem schneller fertig.
          Ich bemühe mich wirklich ernsthaft schneller zu werden und Sachen die länger dauern zur Seite zu legen, damit das
          Tagesgeschäft schnell erledigt ist, aber dann muss ich halt das zur Seite gelegte noch machen! Und dann wird unverständig
          geschaut.

          Und dann kommt noch dazu, dass es alle anzunervern scheint, wenn ich Anrufe von französisch sprachigen Kunden an sie weitergebe,
          weil ich einfach nicht genug französisch kann um das zu übernehmen.

          Ich habe das Gefühl total geringeschätzt zu werden. Z.B. hab ich in der letzten Hochsaison im Frühjahr, wo es bei uns echt sowieso
          EXTREM stressig ist - durchgehalten und mir echt den A... aufgerissen damit alles läuft, weil eine Kollegin andauernd krank war
          und mit einer Woche Unterbrechung 6 Wochen weg war. Das war mega-stressig und ich hab mich aber nicht beklagt, sondern
          dachte halt: Augen zu und durch! Und ich habe geschuftet bis ich nicht mehr wusste wie ich heiße. Kein einziges Mal bekam ich
          für meinen Einsatz ein Dankeschön. Nein im Gegenteil. Du bekommst dann noch die schlechte Laune der Teamleiterin mit, die
          ihre Projekte nicht weiterverfolgen kann und mit in's Tagesgeschäft einsteigen muss, weil eine andere so lange krank ist/war.

          Ich bin auch ein ziemlicher Freigeist und ich bin halt nun mal in einem Alter, wo ich mich nicht mehr so sehr verstellen möchte.
          Ich bin ehrlich und stehe zu meiner Meinung und sage diese auch, wenn es unliebsam ist. Damit kommt meine Teamleiterin
          überhaupt gar nicht klar. Sie ist sehr streng und konservativ erzogen, sie sagt NIE direkt was, sondern umschreibt alles
          mit scheinbar harmlosen Worten, die es aber, wenn man hinterher drüber nachdenkt, in sich haben und die teils sehr herabwürdigend
          sind. Ich verstehe meist überhaupt nicht, was sie eigentlich von mir erwartet, weil sie einfach nie klar sagt, was Sache ist.

          Sie hat z.B. auch eineinhalb Jahre lang mit sich rumgetragen, dass etwas was ich zu ihr gesagt habe - was nicht mal auf sie persönlich
          gemünzt war - was sie geärgert hat. Erst als es um einen Urlaubsantrag ging, der ihr zu unpassend schien, hat sie das "aus dem Ärmel
          geholt" und gegen mich "eingesetzt". Sie hat eineinhalb Jahre lang NICHT gesagt, wie sehr sie das genervt und geärgert hat. Ich hatte
          ja keine Ahnung!

          Als sie mal aus dem Urlaub kam, hat sie sich zu jeder mal hingestellt und sich geupdatet und mit allen Kolleginnen einzeln gesprochen, außer mit mir.

          Egal was ich sage, es wird immer abgewunken und so getan als würde ich alles maßlos übertreiben. "Nein, so ist das nicht, Du siehst das falsch..."

          Eine andere Kollegin stimmt mir zu mit meinen Beobachtungen, das gewisse Dinge nicht ok sind die sie bringt. Aber sagen tut sie NIE was.
          Niemand sagt überhaupt irgendwas. Und ich bin halt jetzt die "Problemgabel".

          Hinzu kommt noch, dass eine sehr kompetente und gut eingelernte Kollegin vor 4 Woche eröffnet hat, dass sie schwanger ist und wieder jemand neues gefunden,
          eingelernt etc. werden muss, weil die schwangere Kollegin nicht mehr viel anwesend sein wird, da die Schwangerschaft ihr gesundheitlich zu schaffen macht und sie
          deswegen schon jetzt krankgeschrieben ist. Ergebnis: Teamleiterin im Stress. Aber sie soll das bitte nicht nur an mir auslassen... :-(

          So viel erst mal für heute. Ganz schön viel

          Ich hoffe das Gespräch das ich vorhabe führt zu was.
          Ich bezweifle momentan, dass ich in diesen Job jemals zur Zufriedenheit aller machen kann. Fühle mich überfordert und
          geringgeschätzt. Ich ziehe die Möglichkeit in Betracht, dass ich einfach wirklich nicht gut genug für die hohen Anforderungen
          bin, die dort gestellt werden, und von denen erwartet wird, dass man ihnen gerecht wird.

          Ganz liebe Grüße!
          Lostara
          Zuletzt geändert von Lostara; 30.07.2017, 12:01.

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          • #6
            AW: Mobbing oder nicht?

            Vielleicht bin ich anders gestrickt als Du, Lostara. An Deiner Stelle würde ich mich nicht selbst "schuldig" bekennen, zu langsam oder desorganisiert zu arbeiten.
            Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es egal ist, wie jung oder alt jemand ist, wenn er als Sündenbock herhalten soll. Mir wurde eine 14 Jahre ältere Kollegin vorgehalten, wie schnell sie im Gegensatz zu mir (da 40 J.) angeblich war, wenngleich sie die Arbeitsbereiche mit 3 Leuten teilte, während ich diese allein verrichten musste.

            Wäre es nicht besser, wenn Du mit Deiner Erfahrung, die Du einbringen könntest, wenn man Dich ließe, punkten würdest? Es existieren sehr wohl Unternehmen, wo Diversity gewünscht ist...z. B. eine generationsübergreifende Mischung an Mitarbeitern, die sich ergänzen. Mit 50 Jahren mag man nicht mehr so flott sein wie mit 30, aber man hat Weitblick, man erkennt die Hintergründe und versteht die Aufgaben. Junge Mitarbeiter sind teilweise unstetig, stecken in der Familien- und/oder Karriereplanung. Diesen Stress müssen sich ältere Kollegen nicht mehr antun. Dumm, wenn Firmen nicht erkennen, wie sie aus diesen Attributen und der Ausgeglichenheit profitieren können.

            Das Gespräch könnte so eingeleitet werden "Sie sind der Meinung, dass ich....aber ich könnte Ihnen eine große Stütze sein, denn ich habe..."
            Gerade jetzt, wo eine Kollegin wegen Schwangerschaft ausfällt und eine Neue eingearbeitet werden muss, sollte es eine Ansprechpartnerin geben, die die Teamleitung entlastet und einen überschaubaren Arbeitsbereich eigenverantwortlich erledigt. Du bist mit 50 Jahren eine gestandene Frau und musst Dich nicht wie ein Schulmädchen runterputzen lassen, was nicht bedeutet, dass man Fehler nicht eingestehen sollte oder sich weder anpasst noch weiß, wo man in der Hierarchie steht.

            Übrigens; heißt konservativ altmodisch oder ist es politisch zu sehen? Wenn Letzteres zutrifft, dann kann ich Dir entgegnen, dass ich in der anders ausgerichteten Führung ebenfalls Mobbing erfahren haben.
            Pfirsichblüte
            besonders erfahrenes Mitglied
            Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 30.07.2017, 12:34.

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            • #7
              AW: Mobbing oder nicht?

              @Trauerweide: Ja, das klingt gut. Vielleicht kann ich das in die Argumentation mit einflechten. Ich möchte mich da aber nicht aufdrängen. Es ist halt so, dass ich das Gefühl habe sie kann mich nicht leiden...
              Aber wie gesagt, ich werde mit ihr ein Gespräch suchen. Noch werfe ich die Flinte nicht in's Korn ;-)

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              • #8
                AW: Mobbing oder nicht?

                Hallo Lostara,
                das posting ist etwas länger geworden (sehe ich jezt von Ende her). Sorry, aber ich wollte auch nicht à la Ratgeberecke klingen, sondern auch mitteilen, wie ich zu meiner Antwort komme. Und weil ich denke, dass darin Auswege sichtbar werden können. Aber das musst du überprüfen.

                Meine ersten Gedanken waren, tja, die Situation ist nicht gut, allerdings auch sehr klar, was da abläuft. Jetzt wird ein bisschen "klugsch....isch", da musst du durch (oder auch nicht) :-)
                In jeder Gruppe spielt sich ein bestimmter Umgang ein und dann laufen die Arbeitsbeziehungen nach ganz bestimmten Regeln ab. Die Transaktionsanalyse hat für solche Szenarien das Wort „Spiele“ gekapert, einerseits weil im Wort Spiel das nicht beabsichtigte mit drin steckt – es hat sich niemand bewusst entschieden, miteinander so umzugehen, es hat sich so ergeben (das vermute ich für deine Position auch). Zum anderen ist folgt ein Spiel immer auch festen Regeln und dagegen zu verstossen wird geahndet.
                Das Spiel, nach dessen Regeln du spielst, heisst „Das Fass ohne Boden“. Es geht ganz einfach:

                Egal wie sehr ich mir den Allerwertesten aufreiße:
                es. ist. einfach. nie. genug.
                Damit ist eigentlich fast schon alles zusammengefasst. Du hast es in verschiedenen Szenarien immer wieder genannt:

                Das war mega-stressig und ich hab mich aber nicht beklagt, sondern
                dachte halt: Augen zu und durch! Und ich habe geschuftet bis ich nicht mehr wusste wie ich heiße. Kein einziges Mal bekam ich
                für meinen Einsatz ein Dankeschön. Nein im Gegenteil. Du bekommst dann noch die schlechte Laune der Teamleiterin ...
                Es sind immer die selben Vorwürfe.
                Egal was ich sage, es wird immer abgewunken und so getan als würde ich alles maßlos übertreiben. "Nein, so ist das nicht, Du siehst das falsch...
                es wird immer wieder darauf rumgeeiert wie lange ich für alles brauche...
                das deutlichste Kennzeichen des Spiels "Fass ohne Boden" ist, dass sich die Dinge wiederholen. Und ich vermute, es wird noch weiter so gehen, denn es ist der Sinn dieses Spiels.
                Du schreibst auch mehrmals, dass du dich bemühst und dich erklärst

                Auf meine Erwiderung, dass es einfach so viel war und ich bisher nicht dazu gekommen bin und auch die andere Kollegin nichts eingwandt hat (das war eine Aufgabe die ich zum ersten Mal machen sollte und die andere sollte es dann nochmal kontrollieren) hieße es - wie schon so oft -
                das ist aber gar nicht so viel, die anderen werden schneller fertig weil sie sich besser organisieren
                Und deine Erfahrung ist, dass deine Erklärungen nichts bringen, weil sie eben nicht gehört werden. Ebenso werden die Dingen anscheinend nicht klar ausgesprochen, stecken dann aber voll Problematik.

                sie sagt NIE direkt was, sondern umschreibt alles mit scheinbar harmlosen Worten, die es aber, wenn man hinterher drüber nachdenkt, in sich haben und die teils sehr herabwürdigend
                sind.
                Auch bei anderen Dingen gibt es anscheinend Unklarheiten:

                Ich hatte sie auch gefragt um ca. 14:30h, bis wann wir Zeit haben die beiden Sonderaufträge zu bearbeiten (die ich
                ja an dem Tag zum ersten Mal machen sollte und sie das nochmal überschauen sollte ob alles ok ist bevor es abgehakt werden kann).
                Sie sagte: bis 16 Uhr. Aber mit keinem Wort hat sie erwähnt, dass sie ja um 15 gehen will
                Wenn du dann darauf angesprochen wirst (ob der Tonfall und Wortwahl dabei ok sind, lasse ich mal aussen vor), erklärst du wieder.

                hab ich erstmal gesagt, dass ich bisher nicht dazu gekommen bin und auch noch Express-Lieferung machen musste.
                Dann hieß es von ihr: das ist nicht ok, ich hätte dann meiner Kollegin
                Wieder mit dem bekannten ERgebnis: Du erklärst, wieso du es so oder so gemacht hast, dann war es falsch / deine Erklärung wird nicht gehört; vorher war es aber unklar, was genau wann bis wann mit wem zu machen sei.
                Von dem, was du schreibst, wäre das typisch für das "Fass ohne Boden"-Spiel. Seine Regeln sind :

                1. Du machst Zugeständnisse ("reisst dir den Allerwertensten auf") und bekommst keine Gegenleistung dafür (keine Anerkennung und kein Gehör) = Regel 1 beim "Fass ohne Boden"

                2. Die Gegenseite nimmt deine Konzession als gegeben und entscheidet, ob du genug gegeben hast. Dann verlangt sie nach mehr, d.h. du musst schneller sein, dich noch besser organisieren ... (=Regel 2)

                3. Du gibst mehr, um die Gegenseite zufrieden zu stellen (und arbeitest "bis du nicht mehr weisst wie du heisst") (=Regel 3 des Spiels)

                4. Die Gegenseite fordert noch mehr, weil ihr das was einbringt.

                Alle 4 Regeln finde ich in dem, was du schilderst wieder. Du bist Teil des Spiels, das hier abläuft. Niemand hat sich wohl bewusst für dieses Spiel entschieden (du schon mal gar nicht), aber es ist die anerkannte Spielart des Umgangs miteinander.

                Vielleicht bringt das Gespräch, von dem du angedeutet hast etwas, das hängt davon ab, wie sehr das Spiel etabliert ist. Normalerweise sind die Gespräche aber oft Teil des Spiels, von daher würde ich nicht allzusehr darauf setzen, bin aber neugierig. Was du wahrscheinlich zusätzlich brauchst, ist eine langfristige Strategie. Wenn es das Spiel "Fass ohne Boden" ist, dann ergibt sich aus dieser Analyse eine Gegenstrategie mit vielen Ideen. Soviel erstmal.

                Gruss
                Sunzi
                Der beste Weg ist es, die gegnerische Strategie zu vereiteln; der zweitbeste, dessen Verbündete anzugreifen; und der schlechteste ist der Angriff auf gegnerische Städte.

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                • #9
                  AW: Mobbing oder nicht?

                  Erst mal vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort, Sunzi - und auch an alle anderen.
                  Man merkt wirklich, dass ihr euch hier wirklich einlest und Gedanken macht. Das freut mich! :-)

                  Das "Fass ohne Boden" Spiel. Ja, so fühlt sich das an... Aber ist das nicht fast überall so? Es wird immer soviel
                  von einem erwartet grade in der Arbeitswelt... Kein Wunder, dass sich dadurch unglückliche Gefühle häufen.
                  Eine Strategie habe ich (noch) nicht. Bzw. ich weiß nicht, wie ich mich in eine Team, das so eng zusammenarbeiten
                  muss gegen sowas abgrenzen könnte.

                  Ich hatte heute das Gespräch mit meiner Teamleiterin (TL).
                  Jedenfalls war das Gespräch unter vier Augen und sollte eigentlich nur eine halbe Stunde dauern - es wurden dann aber fast 1,5 Stunden... :-)

                  Meine Hauptfrage war:
                  - warum bekomme ich nur negatives Feedback? Ich habe auch gesagt, dass es demotivierend und verunsichernd ist.

                  Antwort war so, dass ich gemerkt habe dass dieses Thema für sie nicht unbedingt was neues ist, ich meine damit, dass sie das wohl nicht
                  nur von mir gehört hat.
                  Jedenfalls hätte ich überdurchschnittlich viele Fehler gemacht. Ich arbeite zu ungenau etc.
                  Sie ist einfach eine Perfektionistin der man es nicht recht machen kann. Klar machen meine Fehler
                  anderen u.U. mehr Arbeit. Aber in dem Bereich in dem das ganze letzte Jahr zuletzt nur ich tätig war bin
                  ich fast alleine tätig gewesen und klar, dass dann alle Fehler von mir kommen... Das hab ich ihr auch gesagt.
                  Dennoch hat sie den Anspruch auf schnelles und trotzdem gründliches fehlerfreies Arbeiten. Zero tolerance.
                  Und es gibt unglaublich viele Fehlerquellen in dieser Arbeit - ist jetzt aber etwas zu viel um es hier genau zu erklären.

                  Sie meinte, dass ich (ich bin im September zwei Jahre in dieser Firma) für die Zeit in der ich da bin ihrer
                  Meinung nach schon sicherer und weiter sein müsste.

                  Ich habe die ganze Sache vom Freitag letzter Woche aus meiner Sicht erklärt. Auch, dass die Kollegin nicht gerade
                  gesprächig war und mich oft in's Leere laufen ließ. Das habe ich dieser Kollegin im Übrigen auch direkt am Montag
                  gesagt, dass ich von ihreren Plänen um 15 zu gehen etc. nichts wusste, sie zu wenig mit mir kommuniziert hat.
                  Sie hat das zugegeben, dass sei ihr "später" auch aufgefallen, dass ich das ja gar nicht wusste und dass wir mehr
                  miteinander reden müssen über die Organisation, Prios setzen etc. Sich einfach besser absprechen.

                  Jedenfalls wird mir grundsätzlich mal wieder eine negative Art bescheinigt. Das ist leider nicht das erste Mal und
                  ich weiß ich muss daran arbeiten. Aber ich meckere manchmal auch humorvoll an Sachen rum, obwohl ich es nicht
                  ernst meine, nervt es wohl die anderen. Ich habe gesagt, dass meine andere Kollegin das aber genau so macht, und
                  da wird es nicht als negative Einstellung angesehen. Darauf gab's dann keine eindeutige Antwort. Bei mir sei das halt
                  besonders schlimm. Ich kann nicht beurteilen ob das so stimmt. Aber ich habe schon oft für mich einen reminder gesetzt,
                  einfach öfters mal die Klappe zu halten, auch wenn Kunde XYZ sich dümmer als die Polizei erlaubt anstellt und so weiter.
                  Meine andere Kollegin hält zwar auch nie die Klappe, aber wenn mir das besonders angekreidet wird, dann muss ich mich
                  halt noch mehr zusammenreißen. Bei mir käme das halt negativer rüber. Ich finde eigentlich, dass das recht schwammig ist,
                  aber da ich mich diesem Vorwurf schon wiederholt ausgesetzt sehe, muss da wohl was dran sein, denke ich.

                  Das Problem ist halt, wenn man mal in so einer Schublade drin steckt, kommt man schwer wieder raus. Alles was ich sage
                  ist im Filter. Das hab ich ihr auch so gesagt.

                  Ich muss mich verbessern, genauer und organisierter Arbeiten, Emotionen mehr außen vor lassen etc. - dass ich eigentlich das, was ich als Antwort auf
                  fast alles bekommen habe.

                  Es war trotzdem ein offenes und ehrliches Gespräch. Wobei ich nicht weiß, ob sie die Flinte mit mir noch nicht in's Korn werfen will, weil
                  sie nicht noch eine Mitarbeiterin verlieren will, oder weil sie wirklich denkt ich würde eine Mitarbeiterin sein, die sie auch irgendwie schätzt.
                  Ein paar positive Sachen konnte sie mir schon nennen, nach dem ich gemeint habe, ob es denn überhaupt etwas gibt, was an meiner
                  Arbeitskraft denn lobenswert sei Es ist fast schon lächerlich, aber ich hab gemerkt, dass es ihr schwer fiel so was zu sagen ;-)
                  Sie hat jedenfalls gesagt, dass sie meine Einsatz in der stressigen Hauptsaison dieses Frühjahr mit langem Krankenstand einer Kollegin
                  gut fand, dass ich immer bereit bin Überstunden zu machen etc.

                  Sie hätten sich für mich besonders viel Zeit lassen können um mich einzulernen, etc. Darauf hab ich geantwortet, dass ich durchaus weiß,
                  dass ich länger brauche um manche Sachen zu lernen, weil ich einfach keine 20 und auch keine 30 oder 40, sondern 50 bin. Das ist einfach
                  so. Ich bin einfach mehr als 20 Jahre älter als alle anderen in diesem Team. Dafür werde ich aber auch nicht mehr schwanger :-) und ich habe auch mehr Erfahrung
                  im Umgang mit Kunden. Das hat sie dann endlich mal als Tatsache akzeptiert. Sie wollte bisher einfach nichts davon wissen, das manches auch mit meinem Alter zusammenhängt
                  und hat das als Ausrede abgetan. Aber es ist einfach so. Auch dass ich gute Lösungsansätze für problematische Kunden-Fälle habe, hat sie, nach dem ich es selbst erwähnt habe,
                  anerkannt. Sie bekommt halt auch nicht ALLES mit, weil sie so ziemlich am anderen Ende des Büros sitzt.

                  Puh, mehr kann ich grade nicht schreiben, hab auch nen ziemlichen Brumm-Kopf grade... Falls ihr Fragen habt, fragt. Ich hab bestimmt das ein oder andere jetzt nich geschrieben, aber
                  es war auch ein echt langes Gespräch, dass sich noch bis zur Autotüre hin forgesetzt hat ;-) Von daher jetzt nicht schlecht. Aber ich werde das weiter beobachten und ich werde
                  auch an meinem Verhalten was ändern müssen, soviel ist klar.

                  Liebe Grüße, Lostara

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                  • #10
                    AW: Mobbing oder nicht?

                    Hallo Lostara,

                    wenn ich das also richtig aus dem Gespräch heraus lese, müssen beide Seiten etwas auf die Bremse treten. Der Betrieb, weil sie dich mit einer Zwanzigjährigen mit dreißigjähriger Berufserfahrung verwechselt haben - um es einmal salopp auszudrücken. Und du musst etwas einbremsen, weil du in dem Versuch, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, dich schier überschlagen hast und sich dabei einiges an Flüchtigkeitsfehlern eingeschlichen haben.
                    Nach dem Gespräch kannst du für den Moment leider nichts weiter tun, als abzuwarten, ob die TL auch danach handelt und dir vielleicht andere Aufgaben zuweist, bei denen du dir auch die Zeit nehmen kannst, die du brauchst. Wie zum Beispiel den Kolleginnen mehr Kleinkram abnehmen o. ä. Selbstverständlich auch, dass sich die Kolleginnen die fehlende Kommunikation zu Herzen nehmen. Hellsehen kann man auch mit längerer Berufserfahrung noch nicht.
                    Ich denke, wenn beide Seiten bereit sind, sich entgegen zu kommen, dürfte auch deine "Fehlerquote" sinken. Ich drücke dir die Daumen, dass es positiv für dich ausgehen wird.

                    Grüße

                    Anjin

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                    • #11
                      AW: Mobbing oder nicht?

                      Ja, also ich werde auf jeden Fall abwarten.

                      Kleinkram gibt es halt bei uns nicht. Ich arbeite im internationalen CustomerService (Kundenservice mit Ersatzteil-Versand/Retourenmanagement etc.) und es besteht der Anspruch, jede Anfrage innerhalb von 24 Stunden zu bearbeiten.
                      In den Hauptsaisons (2x im Jahr) sind das schon so ca. min. 300 E-mails am Tag (international), dazu kommen noch Anrufe und Faxe sowie diverse Spezialkunden und Großkunden deren Großaufträge wir auch
                      noch in regelmäßigen Abständen bekommen. Und die Arbeit wird nicht weniger eher mehr. Was ja gut für die Firma ist, aber schwer zu organisieren wenn die Abteilung immer mehr Zusatzaufgaben bekommt.
                      Dann muss der Versand bis spät. 16h fertig sein und da geht kein Weg drann vorbei... Also ich soll jetzt die nächste Zeit wieder mehr den E-Mail Posteingang-Verantwortliche sein z.B.
                      Aufgaben werden eher immer im Turnus schwerpunktmäßig verteilt. Es gibt nicht die eine, die dafür zuständig ist und die andere dafür - jedenfalls nicht dauerhaft.

                      Und jeder im Team soll halt alles machen können, damit auch entsprechend umdisponiert werden kann, wenn einer mal krank ist oder Urlaub hat.
                      Von daher ist das mit dem Kleinkram abnehmen nicht wirklich immer möglich ;-)

                      @Trauerweide: mit konservativ meine ich altmodisch - strenge Hierarchie. Man ist es nicht gewohnt, dass jemand aufsteht und für sich spricht. Kein Betriebsrat.

                      LG,
                      Lostara
                      Zuletzt geändert von Lostara; 02.08.2017, 20:49.

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                      • #12
                        AW: Mobbing oder nicht?

                        Hallo Lostara.

                        zunächst einmal würde ich das doch lange und intensive Gespräch mit der TL positiv bewerten. Ob es sich im Tagesgeschäft tatsächlich als konstruktiv herausstellt, wird sich zeigen.
                        Die Häufigkeit und Auswirkung Deiner Fehler kannst nur Du beurteilen. Du willst Dein Verhalten den Wünschen und Anforderungen anpassen. Ob man das einer Frau von 50 abverlangen kann? Immerhin bist Du eine gewachsene Persönlichkeit und nicht formbar wie eine junge Berufsanfängerin.

                        Du schriebst:
                        Zum Hintergrund:
                        Wir sind 6 Frauen im Team. Hört sich viel an - ist es aber nicht wirklich, weil:
                        1 davon ist nur Vormittags da und Freitags nicht (Kinder).
                        1 davon ist nur Mo, Di und Do da und auch nur vormittags (Kinder).
                        1 davon arbeitet MI und DO nur noch vormittags, jetzt ist sie aber schwanger und fällt bald weg.
                        Das heißt, Vollzeit sind wir nur zu dritt.

                        Wenig Mitarbeiter für ein hohes Aufkommen an anspruchsvoller Arbeit. Dass sich da auch Kommunikationsdefizite bei der Absprache/Übergabe einschleichen, erscheint mir logisch.
                        Ich bin weder Unternehmens- noch Personalberaterin, dennoch fällt mir auf, dass die Firmenstruktur bzw. die Struktur der Abteilung an und für sich fehleranfällig ist,
                        Eigentlich müssten doch an allen Arbeitstagen Vollzeitkräfte eingesetzt werden.
                        Nun kannst Du bestehende Strukturen nicht ändern. Dort, wo sie nicht stimmig sind, wird gern die Schuld für Fehler den Mitarbeitern zugesprochen.

                        Ich schreibe das, weil Du Dich nicht zu sehr verunsichern lassen solltest. Je mehr Du schaffst, desto mehr wird Dir auferlegt.
                        Einen solchen Arbeitsplatz hatte ich vor Jahren - zum Glück befristet - auch. Neben den gesamten Abläufen in einer Personalabteilung inklusive Lohnabrechnung, Personalkostenverteilung, kam noch der Einkauf hinzu, Rechnungen, Statistiken usw. usw. - und das für mehrere hundert Mitarbeiter, davon die meisten nur kurzzeitig eingestellt, ein ständiger Kreislauf, so dass ich nie nach Hause kam und sagen konnte "geschafft". Als ich dann noch Aufgaben der Sekretärin übernehmen und die Kasse führen sollte, habe ich freundlich, aber konsequent erklärt, dass das nicht möglich ist. Ich weiß, was Du leistest.

                        Setze Dich bitte nicht zu sehr unter Druck. Meine Devise war immer, besser zuverlässig und gut als nachlässig, schnell, viel und gehäufte Fehler.
                        Beides kann zur weiteren Unzufriedenheit der Chefin beitragen. Sie wusste, dass Du keine Frau von 20 oder 30 bist, also bitte. Und es ist auch an ihr, die Interessen und Bedürfnisses ihres Teams
                        gegenüber der Firmenleitung zu vertreten. Dazu gehört auch eine mögliche Aufstockung der Personaldecke. Offensichtlich läuft die Firma gut, da werden Gewinne abfallen auf Kosten von überforderten Mitarbeitern.

                        Liebe Grüße
                        Trauerweide
                        Pfirsichblüte
                        besonders erfahrenes Mitglied
                        Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 02.08.2017, 21:40.

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                        • #13
                          AW: Mobbing oder nicht?

                          Yep, Trauerweide. Genau so ist es im großen Ganzen.

                          Es wurden ja quasi in den letzten 3 Jahren drei Vollzeitkräfte eingestellt inkl. mir. Aber eine davon ist wieder bald weg weil sie ein Kind bekommt

                          Das passiert halt im Leben. Aber die anderen drei Teilzeitler sind auch alles Mamis, die bevor sie in Mutterschaft gingen
                          schon da gearbeitet haben, von daher war's wohl schwierig ein Team mit nur Vollzeitkräften zu erhalten... Passiert sehr oft in der Firma...
                          seit ich dabei bin sind sehr viele in Mutterschaft gegangen - so viel schwangere Mädels hab ich in so kurzer Zeit noch nirgends erlebt -
                          Scheint wohl irgendwie ansteckend zu sein ;-) In einer anderen Abteilung ist fast das halbe Team durch so was weggefallen z.B.

                          Ich sehe, es ist schon spät. Ich muss morgen wieder früh raus und daher jetzt in's Bett :-)
                          Ich schreib morgen noch mehr - mir ist so einiges noch eingefallen auf deinen Beitrag hin... Du scheinst ja auch schon einiges erlebt zu haben!

                          Gute Nacht,
                          LG, Lostara

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                          • #14
                            AW: Mobbing oder nicht?

                            Hallo Lostara,

                            ganz allgemein scheint Dein Gespräch ja nicht schlecht gelaufen zu sein. Als besonders positiv sehe ich, dass Deine Kollegin so einsichtig war, zuzugeben, dass mangelne Kommunikation einiges beigetragen hat zu Deiner jetzigen Situation. Sie ist also nicht von Haus aus " boshaft". Ich hoffe für Dich, dass die Kommunikation in Zukunft besser wird und würde Dir auch raten, Deinerseits die Kollegin - wenn nötig- von Zeit zu Zeit daraug hinzuweisen.

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