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Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

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  • Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

    Hallo zusammen,

    ich würde mich euch gern darüber unterhalten, was man konkret selbst tun kann, um in einer Mobbing Situation dennoch “durchhalten” zu können, bis man eine neue Arbeitsstelle gefunden hat.

    Der Kampf um den eigenen Arbeitsplatz scheint ja aussichtlos, sehr oft mangelt es an Beweisen und für Unternehmen ist es günstiger, einen zu opfern, als gegen ein zB eingeschworenes Team vorzugehen.
    im Falle des Bossing ist der Fall leider ohnehin glasklar - hier bestehenaußer bei günstiger Beweislage ohnehin kaum Chancen, ist mein Eindruck. (Nebenbei bemerkt: Gerade aber im Fall des Bossings bin ich der Überzeugung, dass für diese Personen oft das Karma zurück schlägt und die “schlechte, von Unsicherheiten geplagte” Führungskraft früher oder später die Rolle wieder los ist.)

    Mir geht es nicht um Dinge wie “Mobbing Tagebuch” schreiben o.ä., sondern darum, mit euch zu erarbeiten, was Punkte/Maßnahmen sind, die dabei helfen, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken und/oder an der eigenen Einstellung für die Dauer des Mobbings zu arbeiten, damit die Situationen nicht so sehr zu einer Belastung werden.

    Zum Beispiel hilft jemandem vielleicht, die Einstellung zu entwickeln/aufzubauen, dass es einem egal ist, was getuschelt oder erzählt wird, weil man keinen Wert auf die Meinung anderer legt.

    Um das Selbstwertgefühl zu steigern, arbeite ich zB jeden Tag morgens an einem Dankbarkeitstagebuch und schreibe mir auf, worauf ich stolz bin, übe ein Mantra und Meditation.

    Von anderen habe ich schon gehört, dass Ihnen Humor und eine lockere Einstellung auch über den Tag hilft. Bzw ein humorvolles “Konter” sich parat zu legen für den nächsten Fall.


    Ich will bewusst KEINE Diskussion herbeiführen, ob das für euch Sinn macht. Sondern lieber diejenigen zur Diskussion einladen, die sehr wohl daran glauben, dass sie sich selbst durchs eigene Handeln in dieser Phase unterstützen können, hier ihre Ideen zu erzählen und damit ggf anderen Betroffenen in dieser schwierigen Phase zu helfen.

    ich bin gespannt, was ihr so habt, um durch den Mobbing Alltag zu kommen
    Zuletzt geändert von Clausi; 23.01.2019, 06:35.

  • #2
    AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

    Tja, theoretsche Ideen, wie man sich durch tägliches Mobbing boxt, gibt es viele. In der Praxis scheitern sie aber oft. Das fängt schon beim berühmten ignorieren an. Ignoriert man die netten Kollegen, provoziert sie das noch mehr. Einmal davon abgesehen, dass es schon daran scheitert, dass dann gerne Informationen etc. nicht weiter geleitet werden und man seine Arbeit nicht richtig machen kann.
    Wehrt man sich, sei es durch ein offenes Wort, dem Gang zum Chef oder Betriebsrat, wird man oft genug abgeschoben, denn mit diesem "Gezicke" unter Mitarbeitern gibt man sich gar nicht erst ab. Man hat keine Lust dazu. Einmal davon abgesehen, dass ein offenes Wort, auch, wenn es noch höftlich ist, als Angriff gesehen wird und wiederum in einer Mobbinghandlung endet.
    Kontert man, und sei es mit Humor, kann man davon ausgehen, dass der oder die ausgeboteten Kollegen sich etwas anderes einfallen lässt. Die "Blamage" vor den anderen Mitarbeitern geht mal nämlich gar nicht.

    Wie behält man sein Selbstwertgefühl? Ich bin mir nicht sicher, ob es in manchen Fällen das Selbstwertgefühl ist, welches dann flöten geht, oder man einfach resigniert. Man selbst weiß, was man kann. Man könnte auch je nach dem noch mehr. Das Problem bei Mobbing ist aber, dass das die Leute nicht zulassen wollen. Gründe gibt es viele. Wie z. B. den eigenen Hintern nicht bewegen wollen, dafür aber denjenigen angreifen, der das tut. Gleichziehen? Nee, ist nicht, dann müsste man was tun...
    Neid, Missgunst, jemanden nicht leiden können oder schlichtweg andere egoistische Motive, gehören auch dazu.
    Man kann sich X Mal am Tag sagen, man kann das, man ist wer und muss noch nicht einmal daran zweifeln. Wenn man aber immer wieder daran gehindert wird, sein Können auch auszuüben, bzw. auch missbraucht wird als Sündenbock für anderer Leute Fehler und diejenigen, die das unterbinden könnten oder sogar müssten, nichts tun, liegt es wohl weniger am eigenen Selbstwertgefühl, als daran, dass man mangels Chancen etwas zu ändern, aufgibt.

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    • #3
      AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

      Auf Arbeit sein Selbstwertgefühl aufzubauen, bringt bei Mobbing nichts, man legt sofort nach. Egal was man leistet, es wird nieder geredet. (Auf Arbeit war es so schlimm, dass man meine Arbeitsaufgaben, als nicht vorhanden, nicht notwendig abgetan hatte und besonder Leistungen mache ich auch nur aus Langeweile) Ich hatte mir auf Arbeit immer höhere Ziele gesetzt, um mich gegen dieses ständige Niedermachen zu wehren. Bringt nichts, außer dass man sich selber fertig macht. Also auf Arbeit, nur soviel, wie man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, ich muss niemanden mehr was beweisen.
      Jetzt setze ich mir nur noch privat Ziele, wie z.B: mal einen Raum kreativ streichen und Einrichten (nicht neue Möbel kaufen, sondern vorhandene Möbelstücke modernisieren oder Deko, Bilder selbst anfertigen - es gibt viele schöne Ideen im Internet) Ich baue damit mein Selbstwertgefühl auf und bin stolz, wenn ich meine Vorstellungen verwirklicht habe. Vorteil, ich denke nach Feierabend nicht mehr über den Arbeitstag nach, weil ich mich auf mein privates Vorhaben konzentriere. Weiterer Vorteil, hier kann keiner was nieder reden.
      Das ist ein Teil meiner Strategie Mobbing zu überleben. Ich weiß mittlerweile wieder was ich kann.
      Gruß Ram

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      • #4
        AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

        Als ich das erste Mal Mobbing im Job (durch den Vorgesetzten) erleben mußte, war das ein sehr schleichender Prozess über viele Monate hinweg, der mir erst im Nachhinein bewußt wurde, daß das Mobbing war, als ich einen kompletten psychischen und physischen Zusammenbruch hatte und absolut nichts mehr ging. Ich hatte es also die ganze Zeit lang, wo es stattfand/passierte, überhaupt nicht als Mobbing für mich realisiert, weil ich damit zuvor nie etwas persönlich zu tun hatte.
        Als ich dann das zweite Mal in eine Mobbing-Falle geriet (ebenfalls wieder durch einen anderen Vorgesetzten), lief das Ganze wieder so schleichend ab, so daß ich erst viel zu spät ein "Mobbing-Tagebuch" anlegen konnte. Ganz allein habe ich mich nur sehr wenig aus meiner damaligen Lage befreien können. Das Einzige, womit ich mir selbst helfen konnte, war die Lektüre dieses kleinen Buches:

        amazon.de/Nein-ohne-Skrupel-Manuel-Smith/dp/3636071068/ref=mp_s_a_1_2?__mk_de_DE=ÅMÅZÕ.&qid=154 8246043&sr=8-2&pi=AC_SX236_SY340_FMwebp_QL65&keywords =sag+nein+ohne+skrupel&dpPl=1&dpID=41m2f GjHnOL&ref=plSrch

        Es hatte mich echt weitergebracht und ich kann es nur weiterempfehlen!
        Zudem hatte ich in meinem Job effektive Unterstützung durch meine Gewerkschaft, in der ich noch heute Mitglied bin, weil man den Betriebsrat in solchen Angelegenheiten einfach vergessen konnte.
        Zudem war ich ja dann beim zweiten Mal schon in psychotherapeutischer Betreuung. Also ich hatte gewissermaßen wie ein Netz unter mir, in das ich auch mal fallen konnte.
        Den Weg, den kleinram aufgezeigt hat, finde ich natürlich auch ganz bemerkenswert, sich im Privaten eine gewisse neue Wohlfühlatmosphäre zu schaffen.
        Aber dazu muß man erstmal psychisch überhaupt in der Lage sein und dazu erstmal etwas über dem ganzen Mobbing-Schei* stehen. Echt etwas darüber zu stehen, ist mir jeweils erstmal nur während meiner beiden diesbezüglichen Reha's gelungen.
        Und, wie gesagt, mir persönlich hat sehr o.g. Büchlein geholfen, zu mir selbst zurückzufinden, Mobbing als das zu begreifen, was es im Kern ausmacht und wieder fast wie ein neues Leben anzufangen.

        Kommentar


        • #5
          AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

          Zitat: "Tja, theoretsche Ideen, wie man sich durch tägliches Mobbing boxt, gibt es viele."

          Zunächst einmal, das eigene Selbstwertgefühl kann bei Mobbing nicht aufgebaut werden. Die Wohlfühlphase nach Feierabend zehrt sich wieder am nächsten Arbeitstag auf.

          Eine Patentlösung gegen Mobbing anzutreten gibt es leider nicht. Es gibt viele Stadien des Mobbing und sehr viel Stadien der eigenen Gesundheit.

          Jede/r Arbeitnehmer/rin müsste, bevor eine Arbeitsstelle begonnen wird, eine Schulung betreff Mobbing und der gesundheitlicher Folgen besuchen, um besser gegen Anfeindungen zu reagieren.

          Das Selbstwertgefühl wird mit bestimmt aus dem Gleichgewicht von Belastung und Belastbarkeit. Wenn die Belastbarkeit gesteigert wird kann die Belastung durchaus mal über die durchschnittliche Belastung hinausgehen, nur nicht als Dauerbelastung.

          Das Leben besteht sehr oft aus Kompromissen, nur faule Kompromisse sollte keiner eingehen. Entweder behalte ich meine Gesundheit, oder meinen Arbeitsplatz?

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          • #6
            AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

            Halo zusammen und vielen Dank für eure Gedanken zu diesem Thema.

            was ich so im Querschnitt grad mitnehme sind Punkte wie
            “... liegt es weniger am mangelnden Selbstwertgefühl, als drran, dass man mangels Chancen, etwas zu ändern, aufgibt”
            und Tipps wie
            * Privatleben als Energiequelle aufbauen
            * soziales Netz aufbauen
            * aufbauende Bücher lesen

            Besonders dieser eine Satz: mangels Chancen, etwas zu ändern, aufgeben, nimmt mich mit..
            Auch diser: “Behalte ich meine Gesundheit oder meinen Arbeitsplatz”

            Es erscheint mir unglaublich, dass es keine Alternativen gibt. Ich weigere mich persönlich nämlich, mich als Opfer zu sehen. Ich möchte handeln und - vielleicht nicht gegen die Mobber - aber etwas gegen meine Gesamtsituation tun.

            ich befinde mich aber tatsächlich genau da, wo diese Sätze bald zutreffen: ich suche nach neuen Jobs und es gibt sie, aber keine passenden. Dh. “Mangels Alternativen” versuche ich, durchzuhalten. Was dann wiederum in die Entscheidung “Gesundheit oder Arbeitsplatz” hinauslauft.

            gibt es denn keine anderen Möglichkeiten?

            Vielen Dank für eure Kommentare, der Austausch hilft mir sehr!
            lG Clausi

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            • #7
              AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

              Hallo,
              noch ein Nachtrag:

              wenn ich so nachdenke: eigentlich muss man ja SOFORT das Unternehmen verlassen, sobald da „kein Gras mehr wächst“.
              natürlich ist es vor allem eine finanzielle Frage, ob man diese Freiheit überhaaupt hat.

              Aber tatsächlich ist es ja mehr als zermürbend und unwürdig, in so einem Umfeld überhaupt weiter machen zu WOLLEN.
              Ja, die Lösung scheint so klar auf der Hand, man muss SCHLEUNIGST weg aus so einem Umfeld. Ich merke, wie meine ganze Persönlichkeit dort immer mehr „Schaden“ nimmt. Ich werde von Tag zu Tag unsicherer, verliere meine Lebensfreude, weil es einfach kaum Menschen da dein gibt, die einen Unterstützen, die mal mit einem Lachen.

              in so einem toxischen Umfeld, kann man nicht wachsen/reifen als Mensch.

              Man müsste eigentlich sagen: sch*** auf das Geld, ich kündige/lasse mich kündigen, und dann suche ich aus der „erholten“ Position heraus was Neues.


              Was sagt ihr dazu? Warum tut man es nicht einfach? Aus purer Angst vermutlich....

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              • #8
                AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

                Hallo Clausi,

                Zitat: "Was sagt ihr dazu? Warum tut man es nicht einfach? Aus purer Angst vermutlich.... ".

                Angst wovor? Zuzugeben das die eigene Gesundheit sonst weiter angegriffen wird?

                Wie wäre es denn mit einer Krankschreibung? Die Lohnfortzahlung beträgt meist 6 Wochen. Danach würde weiter Krankengeld gezahlt. Genug Zeit um die eigene Gesundheit an erster Stelle zu setzen. Auf keinen Fall solltest Du selbst kündigen, dann kommen zu den gesundheitlichen Problemen finanzielle dazu.

                Zitat:"gibt es denn keine anderen Möglichkeiten?"

                Leider nein. Mobbing ist ein Prozess der die Gesundheit schleichend immer weiter schädigt. Durchhalten gegen Mobbing kann z.B, soweit führen, das Depressionen entstehen, dann geht nicht mehr viel, und die Gesundung dauert umso länger, Mobbing sollte daher rechtzeitig durch Krankschreibung beendet werden.
                Kompromisse müssen im Leben immer gemacht werden, aber die eigene Gesundheit zu gefährden wäre ein fauler Kompromiss.

                Grüße

                Simon59

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                • #9
                  AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

                  Ich kann die Ausführungen von Simon59 nur voll unterschreiben.
                  Man ist schon relativ machtlos in andauernden, schleichenden Mobbingsituationen, auch weil die Selbsthilfe darin arg begrenzt ist oder zumindest erscheint.
                  Das von mir oben erwähnte Büchlein ("Sag Nein ohne Skrupel") hat m.E. nichts direkt oder wenig mit "*aufbauende Bücher lesen", wie Clausi schrieb, zu tun. Es ist vielmehr ein praktischer Ratgeber für den Alltag und man kann die vorgestellten 6 bis 7 Techniken anhand von zahlreichen Dialogbeispielen recht einfach erlernen, so meine Erfahrung. Der Titel des Büchleins ist schon etwas irreführend, denn es geht vordergründig nicht um das Neinsagen in verschiedenen Situation, sondern um die Selbstbehauptung durch Anwendung recht einfacher Dialogmittel.
                  Ich bin gewiß nicht allein auf dieses Buch gekommen. Es wurde uns (als Patienten) bei einer Reha von der Psychologin, bei der in einer Gruppe das Thema Mobbing am Arbeitsplatz war, vorgestellt, empfohlen und wir haben damit in der Gruppe mithilfe von Dialogen selbst damit und daran gearbeitet. Das Arbeiten mit den verschiedenen Techniken...
                  - Schallplatte mit Sprung
                  - Vernebelungstaktik
                  - Freie Information
                  - negative Selbstsicherheit
                  - negative Befragung
                  - Selbstenthüllung
                  - praktikabler Kompromiß
                  ...und auch mit einzelnen Kombinationen davon sowie die Erfahrungen daraus, waren mit das Wichtigste, was ich von dieser Reha mitnehmen konnte.
                  Ich würde sogar soweit gehen und sagen, daß, wenn man sich viele dieser Techniken zu eigen machen kann, man sich zumindest bei beginnendem Mobbing, also in der Anfangsphase, erfolgreich dagegen wehren kann, indem man sein Selbstwertgefühl behält und sogar noch weiter ausbauen kann.
                  Wenn ihr neugierig auf dieses Büchlein geworden sein solltet, dann lest es doch in eurer Bücherei demnächst erst einmal quer.
                  Ich bin nun absolut kein Bücherwurm, aber dieses praktische Ratgeber-Buch hatte ich als ausgesprochener Langsamleser in nur wenigen Tagen verschlungen und danach sehr oft noch zum Nachlesen benötigt.

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                  • #10
                    AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

                    Vielen Dank für ere Antworten. Das Buch habe ich sogar mal geschenkt bekommen, ich müsste es noch haben und ich kann mich an Auszüge daraus erinnern.

                    Eine Zeit lang ging es mir besser, ich bin selbstbewusst reingekommen ins Büro und habe die Person, die mich zu mobben versucht, für meine Begriffe eher ignoriert bzw hat sie sich auch recht normal verhalten.

                    Aktuell wird es leider wieder schlimmer, heute halte ich es kaum aus. Sie versucht wirklich bei jedem die Beliebteste zu sein und ist zu allen wirklich die aller liebenswerteste Person. Nur bei mir nicht. Das nimmt mir ein wenig die enge Beziehung zu meiner Kollegin, die ich über die letzten monate aufgebaut habe. Ich fürchte/vermute auch, dass die Mobberin mich bei ihr schlecht macht.

                    Ich bin gerade in einem Coaching Prozess und weiss nun, dass es mein Muster ist, dass mich so fühlen lässt. Ich habe Angst, ausgeschlossen zu werden und diese Angst stammt von Verletzungen aus der Kindheit.

                    Heute schaffe ich es dennoch nicht, guten Mutes zu sein. Es tut einfach viel zu sehr weh, es erinnert zu sehr an die Verletzungen der Kindheit und in der Schulzeit, sodass ich wieder unsicher bin und moch seöbst nicht wiedererkenne.

                    insgesamt bringt mir das Coaching aber was, allerdings ist es ein langsamer Weg.


                    Zum Thema Krankenstand: ich weiss nicht, ob ich das kann, es fühlt sich wie „scheitern“ an, in den Krankenstand zu gehen. Aktuell will ich lieber alles versuchen, es im halbwegs Guten zu lösen. Ich mache Freitag neue Bewerbungsfotos und arbeite kommende Woche an einer Aktualisierung meines Lebenslaufs und meiner Stärken/Schwächen Analyse.

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                    • #11
                      AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

                      Noch ein Nachtrag:

                      In meiner Wahrnehmung ist es so, sobald ich mich wohl fühle und mit allen gute auskomme und Teil des Ganzen bin, versucht sie alles, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

                      Es ist ein wenig so, als würde die Mobberin ein Spiel spielen, bei dem es ums Kräftemessen geht und die Skala dabei ist: wer steht mehr im Mittelpunkt und wer bekomme mehr Aufmerksamtkeit und Zuneigung von den anderen.

                      Dieses Spiel spiele ich aber nicht bewusst mit, sondern mich verletzt das Verhalten, dass sie einen Unterschied macht, ob sie mit mir oder den anderen spricht.

                      Und dabei erinnert mich das alles an ganz alte Gefühle aus der Schulzeit, wo eine Schulfreundin von mir exakt dasselbe Spielchen mit mir getrieben hat. Sie war unfassbar neidisch auf mich (hat mir das sogar mitgeteilt später) und daher immer versucht, mich im Spiel „Wer ist die Beliebteste von allen“ zu übertrumpfen.


                      ich vermute, der Großteil der Mitleser ist jetzt ohnehin thematisch „ausgestiegen“ und relevant ist es auch nicht wirklich, aber ich wollte es mal niederschreiben und reflektieren, was mich daran so fertig macht.

                      Mein Coach meint: die Mobberin ist ein Spiegel/ eine Figur meiner Projektionen - und meine Projektionen haben ihren Ursprung aus den Kondheitserfahrungen und den Mustern, die ich daraus gebildet habe.

                      Ich frage mich, ob man soetwas jemals weg bekommt? Ist das denn realistisch? Ich gehe langsam auf die 40 zu...

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                      • #12
                        AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

                        Hallo Clausi,

                        was ist das für ein "Coaching Prozess", den du da gerade machst bzw. mitmachst? Ganz privat oder wie?
                        Erinnert mich ein wenig an sogenannte "Familienaufstellung" (Systemische Therapie) nach Bert Hellinger. Ganz umstritten, das Ganze.
                        Aber mir hatte es einst sehr geholfen, weil mir dadurch erst bewußt wurde, wie stark jeder Mensch eigentlich von all seinen Kindheitserfahrungen für's ganze Leben geprägt wurde.
                        Ich hätte da ggf. auch einen Buchtipp für dich.

                        Was deine aktuelle Situation anbetrifft, versuche doch "einfach" das Spiel nicht mehr mitzuspielen. Versuche das so gut wie möglich zu ignorieren, was da deine Kollegin aufführt - oder - versuche den Spieß noch rumzudrehen, solange du dich selbst dazu in der Lage siehst, indem du sie mit ihrem Verhalten vielleicht als lächerlich hinstellen kannst.
                        Alles leicht gesagt und schwer getan, ich weiß. Aber vielleicht ist das ein Ansatz dazu, damit es dir wieder besser geht.
                        Lass bitte weiterhin von dir hören.

                        Viele Grüße

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                        • #13
                          AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

                          Hallo,

                          vielen Dank für deine Antwort! Es hilft mir natürlich, auch hier im Gespräch mit dir bzw. euch zu bleiben.
                          Einen Tag später ging es mir übrigens schon wieder sehr viel besser. Trotz der Versuche der Kollegin, weiter zu spielen, habe ich es geschafft, mich auf andere Dinge und vor allem auf meine Arbeit zu konzentrieren.

                          Nun hat nur leider mein Chef in einem Gespräch gestern mir eröffnet, dass er sich von mir trennen will (einvernehmlich). Vertrag o.ä liegt noch nicht vor, sondern nur die Information. Er hätte gerne, dass ich mir Gedanken mache, wann wo wie ein Ausstieg ausehen könnte und dass ich ihm das mitteile.

                          Natürlich habe ich erstmal nur die Informationen entgegen genommen. Er hat teilweise sogar vom Blatt abgelesen, so unfähig war er, hier da Gespräch zu führen.

                          Natürlich weiss ich, dass er mich nicht kündigen kann... und ein wenig erleichter bin ich ehrlich gesagt auch, wenn endlich „was weiter geht“ denn im Grunde will ich ja auch weg. Aber natürlich will ich mich jetzt erstmal beraten lassen.

                          Eine Freundin empfiehlt mir einen Arbeitsrechtler und mein Coach hat auch viel Erfahrung damit.

                          Ich würde aber trotzdem gerne wissen, was eure Erfahrungen/Tipps so sind in so einer Situation.

                          Er hat „viele, viele Gründe“ genannt, die ihn zu diesem Entschluss bringen, und hat dabei alle Mühe mich ins schlechteste alicht zu rücken und sogar Unwahrheiten genannt.

                          Soll ich auf die „Gründe“ eingehen, und darauf bestehen, dass es Halbwahrheiten sind? Das würde doch nichts bringen?

                          Vor allem... mit welchem Zweck? Ich will ja ohnehin weg - so kann ich mir wenigstens ein Package ausverhandeln, das es mir ermöglicht, in Ruhe von zu Hause aus wa neues zu suchen und mich beruflich neu zu orientieren.

                          Wie seht ihr das?

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

                            Noch eine Frage:

                            Wie funktioniert das mit der Sperrfrist beim ALG? Wenn es ohnehin nicht zumutbar wäre, weiter dort zu arbeiten, muss dass dann im Aufhebungsvrtrag stehen? Die Beweispflicht liegt ja bei mir, aber wie kann man beweisen, dass man gemobbt wird?

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Selbsthilfe in der Zeit des Mobbings

                              Hallo Clausi,

                              damit geh zu einem Anwalt für Arbeitsrecht. Der kann dir dann genau sagen, wo die Vorteile oder auch die Fallen bei einem Aufhebungsvertrag sind.

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