Hallo,
mein Name "Ansgar Sx" ist natürlich frei erfunden und ich werde natürlich keine Namen nennen. Zu meiner Person: Ich bin Diplom-Informatiker und habe nach meinem Abschluss eine Stelle als Softwareentwickler angenommen. Ich hatte vielleicht nicht die Berufserfahrung, dafür aber Praxiserfahrung (das sind seltsamerweise zweierlei), habe schon als Student viel entwickelt und mich dementsprechend auch weitergebildet. In den Büchern steht, woran es bei vielen Softwareentwicklungsprojekten hapert:
Eigentlich begann es ganz hoffnungsvoll, auch weil JUnit einigen Kollegen ein Begriff war. Ich war auch von Beginn an produktiv, aber mich eingebracht, gute Ideen entwickelt und die Probezeit auch überstanden.
Reibungspunkte gab es aber schon während der Probezeit, weil ich Lösungen entwickelte, die den Anspruch hatten, mehr als nur die erstbeste Lösung zu sein. Ich habe Probleme kommen sehen, die ich antizipieren wollte. Ich habe an der Stelle auch mein Ding durchgezogen, was im Nachhinein auch richtig war. Probleme gab es trotzdem, aber eben trotz meiner Lösungen und nicht wegen meiner Lösungen.
So habe ich für Problem A die Lösung B entwickelt, sie wurde universell eingesetzt, wir haben etliche Tage für Entwicklung und Fehlersuche eingespart, weil wir diese Lösung mindestens 50 mal wiederverwendeten. Was wurde mir aber vorgeworfen?
Es gibt nunmal nicht immer brauchbare, einfache Lösungen für komplizierte Probleme. Und fehleranfälliger war es auch nicht. Der Quellcode hatte aufgrund der Tatsache, dass er häufig benutzt wurde, eine sehr hohe Qualität. Beim legendären Copy and Paste hätten wir die gleichen Fehler vorgefunden, aber 50 mal häufiger. Meine Kollegen haben ja immer nur Copy and Paste betrieben, was doch sehr amateurhaft ist.
Und dann ging das Genörgele los. Dann meinte ein Kollege, er wäre immer gegen die Lösung B gewesen, wegen des Problemes C. Das ist in etwas so, wenn jemand sagt: Ich bin gegen die Grippeimpfung, weil sich das Laub im Garten dadurch nicht alleine zusammenharkt. Was will ich sagen? Die Probleme A und C sind zweierlei und Lösung B war für C nie gedacht. Problem A betraf aber mehr als 90 % der Anwendungsfälle und war demenstprechend zu bewerten.
Es gab dann Vier-Augen-Gespräche mit dem Chef der Firma, der zugleich Projektbetreuer war. Zuerst hieß es, ich solle ausdrücklich nicht an die Probleme in mittelfristiger Zukunft denken, sondern nur gerade so viel machen, dass das Etappenziel erreicht würde. Aber meines Wissens scheitern gerade deswegen viele Projekte! In einem zweiten Gespräch wurde ich angeschnauzt, ich solle mich unterordnen. Das fand ich schon seltsam, da ich eine Problemlösungskompetenz mitbrachte, die ich einbringen wollte und die das Projekt auch vorangebrachte. Ich hatte keine Probleme damit, dass meine Kollegen sich in dem einen oder anderen Framework auskannten, aber die hatten nunmal nicht die Fähigkeiten, die ich aufgrund meiner Ausbildung mitbrachte. (Ich bin von der Uni, meine Kollegen waren von der FH.) Im Gegenteil: Ich habe denen natürlich auch um Rat gefragt. In diesem zweiten Gespräch wurde mir auch gesagt: Es könne nicht sein, dass meine Kollegen lieber alleine arbeiteten als mit mir zusammen. - Ich war nicht einmal ausfallend gewesen, dafür immer hilfsbereit und für Fragen offen. Da hatte man mir schon die Schuld dafür in die Schuhe geschoben, dass meine Kollegen mich mobbten. ("Das Opfer ist schuld.")
Ein letztes Gespräch war dann kurz vor meiner Entlassung. Da wurde ich auch angebrüllt, ich würde Anweisungen nicht befolgen. Was war passiert? Er hatte Nonsens vorgeschlagen, was ich anfänglich auch kritisiert hatte und es stellte sich bei der Umsetzung auch raus, dass noch mehr Gründe gegen seinen Vorschlag sprachen. Ich setzte seinen Vorschlag erstmal nicht um und wurde deswegen angeschnauzt. Wegen seiner Abwesenheit konnte ich ihn auch nicht sprechen. Es spricht aber nun mal gegen meine Berufsauffassung, dass ich offensichtlichen Quatsch mache, weil ich starke Verantwortung für meine Arbeit empfinde. Es stellte sich heraus, dass seine Arbeitsauffassung folgende ist: Er sagt, wie es gemacht wird und so wird es gemacht. Er verglich es mit der Bundeswehr, wo der Unteroffizier befiehlt und der Gefreite gehorcht, aber schon dieser Vergleich ist falsch. Eine solche Auffassung entspricht eher der Wehrmacht oder der Roten Armee. - Ich musste noch am selben Tag mein Zeug zusammenpacken und gehen.
Es wurde auch kritisiert, dass ich
Das Mobbing weitete ich sich auch noch darauf aus, dass man
Ich habe lange überlegt, was ich falsch gemacht hätte, dann las ich, dass Leistungsstarke oft von Mobbing betroffen waren. Ich war besonders leistungsstark, obwohl frisch von der Universität. Ich habe ja geschrieben, dass meine Kollegen von der FH sind und die sind ja besonders stolz auf ihre praxisorientierte Ausbildung, mussten dann aber feststellen, dass jemand von der "praxisfernen" Universität besser Software entwickeln kann. Mein Chef ist ein halber Quereinsteiger, auch von der FH, hat aber nicht Informatik oder Software Engineering studiert.
Kennt jemand solche Konstellationen? Ist das normal? Würdet Ihr sagen, das ist Mobbing. Ich wurde letztendlich betriebsbedingt gekündigt, mit der Begründung "Wirtschaftskrise". So traurig war ich nicht darüber, denn auf solche Leute kann ich gerne verzichten und war ja durch das Mobbing enstprechend frustiert und habe alles irgendwie schon geahnt, was da auf mich zukommen kann. Ich hatte mich auch schon wegen anderer Stellen umgeschaut und die Kündigung ziemlich abgeklärt hingenommen.
Zu meiner Person noch, wie man mich so charakterisiert. Ruhig, stoisch, sachlich. Ich bin nie aufbrausend, greife niemand persönlich an, allenfalls schlechte Argumente. In der Schule habe ich mich auch nicht am Mobbing anderer beteiligt, dafür wurde ich aber gemobbt und ausgegrenzt. Meine Persönlichkeitsstruktur und meine Leistungsfähigkeit dürften für Mobber eine gefundenes Fressen sein.
__________________ Einfügung Admin ______________
Der Name wurde verändert, da er real existiert. Dass Passwort bleibt gleich.
mein Name "Ansgar Sx" ist natürlich frei erfunden und ich werde natürlich keine Namen nennen. Zu meiner Person: Ich bin Diplom-Informatiker und habe nach meinem Abschluss eine Stelle als Softwareentwickler angenommen. Ich hatte vielleicht nicht die Berufserfahrung, dafür aber Praxiserfahrung (das sind seltsamerweise zweierlei), habe schon als Student viel entwickelt und mich dementsprechend auch weitergebildet. In den Büchern steht, woran es bei vielen Softwareentwicklungsprojekten hapert:
- Es wird nicht getestet und wenn, dann zu spät und unsystematisch.
- Es wird nicht regelmäßig refaktorisiert. Refaktorisierung bedeutet, dass man Quellcode ändert, ohne neue Funktionalität hinzuzufügen. Ziel: Code erzeugen, der schneller läuft und/oder besser wartbar ist.
- Bekannte Entwurfsmuster werden zu viel, falsch oder gar nicht eingesetzt.
- Es wird falsch oder gar nicht abstrahiert.
Eigentlich begann es ganz hoffnungsvoll, auch weil JUnit einigen Kollegen ein Begriff war. Ich war auch von Beginn an produktiv, aber mich eingebracht, gute Ideen entwickelt und die Probezeit auch überstanden.
Reibungspunkte gab es aber schon während der Probezeit, weil ich Lösungen entwickelte, die den Anspruch hatten, mehr als nur die erstbeste Lösung zu sein. Ich habe Probleme kommen sehen, die ich antizipieren wollte. Ich habe an der Stelle auch mein Ding durchgezogen, was im Nachhinein auch richtig war. Probleme gab es trotzdem, aber eben trotz meiner Lösungen und nicht wegen meiner Lösungen.
So habe ich für Problem A die Lösung B entwickelt, sie wurde universell eingesetzt, wir haben etliche Tage für Entwicklung und Fehlersuche eingespart, weil wir diese Lösung mindestens 50 mal wiederverwendeten. Was wurde mir aber vorgeworfen?
- zu kompliziert
- zu fehleranfällig
Es gibt nunmal nicht immer brauchbare, einfache Lösungen für komplizierte Probleme. Und fehleranfälliger war es auch nicht. Der Quellcode hatte aufgrund der Tatsache, dass er häufig benutzt wurde, eine sehr hohe Qualität. Beim legendären Copy and Paste hätten wir die gleichen Fehler vorgefunden, aber 50 mal häufiger. Meine Kollegen haben ja immer nur Copy and Paste betrieben, was doch sehr amateurhaft ist.
Und dann ging das Genörgele los. Dann meinte ein Kollege, er wäre immer gegen die Lösung B gewesen, wegen des Problemes C. Das ist in etwas so, wenn jemand sagt: Ich bin gegen die Grippeimpfung, weil sich das Laub im Garten dadurch nicht alleine zusammenharkt. Was will ich sagen? Die Probleme A und C sind zweierlei und Lösung B war für C nie gedacht. Problem A betraf aber mehr als 90 % der Anwendungsfälle und war demenstprechend zu bewerten.
Es gab dann Vier-Augen-Gespräche mit dem Chef der Firma, der zugleich Projektbetreuer war. Zuerst hieß es, ich solle ausdrücklich nicht an die Probleme in mittelfristiger Zukunft denken, sondern nur gerade so viel machen, dass das Etappenziel erreicht würde. Aber meines Wissens scheitern gerade deswegen viele Projekte! In einem zweiten Gespräch wurde ich angeschnauzt, ich solle mich unterordnen. Das fand ich schon seltsam, da ich eine Problemlösungskompetenz mitbrachte, die ich einbringen wollte und die das Projekt auch vorangebrachte. Ich hatte keine Probleme damit, dass meine Kollegen sich in dem einen oder anderen Framework auskannten, aber die hatten nunmal nicht die Fähigkeiten, die ich aufgrund meiner Ausbildung mitbrachte. (Ich bin von der Uni, meine Kollegen waren von der FH.) Im Gegenteil: Ich habe denen natürlich auch um Rat gefragt. In diesem zweiten Gespräch wurde mir auch gesagt: Es könne nicht sein, dass meine Kollegen lieber alleine arbeiteten als mit mir zusammen. - Ich war nicht einmal ausfallend gewesen, dafür immer hilfsbereit und für Fragen offen. Da hatte man mir schon die Schuld dafür in die Schuhe geschoben, dass meine Kollegen mich mobbten. ("Das Opfer ist schuld.")
Ein letztes Gespräch war dann kurz vor meiner Entlassung. Da wurde ich auch angebrüllt, ich würde Anweisungen nicht befolgen. Was war passiert? Er hatte Nonsens vorgeschlagen, was ich anfänglich auch kritisiert hatte und es stellte sich bei der Umsetzung auch raus, dass noch mehr Gründe gegen seinen Vorschlag sprachen. Ich setzte seinen Vorschlag erstmal nicht um und wurde deswegen angeschnauzt. Wegen seiner Abwesenheit konnte ich ihn auch nicht sprechen. Es spricht aber nun mal gegen meine Berufsauffassung, dass ich offensichtlichen Quatsch mache, weil ich starke Verantwortung für meine Arbeit empfinde. Es stellte sich heraus, dass seine Arbeitsauffassung folgende ist: Er sagt, wie es gemacht wird und so wird es gemacht. Er verglich es mit der Bundeswehr, wo der Unteroffizier befiehlt und der Gefreite gehorcht, aber schon dieser Vergleich ist falsch. Eine solche Auffassung entspricht eher der Wehrmacht oder der Roten Armee. - Ich musste noch am selben Tag mein Zeug zusammenpacken und gehen.
Es wurde auch kritisiert, dass ich
- Routinen entwickelte, die uns wenigstens das manuelle Testen erleichterten,
- die Nebenläufigkeitsprobleme schneller aufdeckten
- und dass ich Prüfmethoden so umsetzte, dass sie wirklich einen großen analytischen Wert hatten und erwiesenermaßen sehr hilfreich waren. Es passte nur nicht in seine Vorstellungswelt.
Das Mobbing weitete ich sich auch noch darauf aus, dass man
- keine Telefonate an mich durchgestellt hatte,
- kleinere Fehler bei mir kritisiert hat, die bei Kollegen nicht kritisiert wurden (die Fehler wurden regelrecht ausgekostet und ausgeweidet),
- mir Informationen vorenthalten hatte (z. B. irgendwelche Konfigurationssachen),
- meine Kompetenz nicht mehr in Anspruch nehmen wollte,
- mir keine private Fragen mehr gestellt hatte.
Ich habe lange überlegt, was ich falsch gemacht hätte, dann las ich, dass Leistungsstarke oft von Mobbing betroffen waren. Ich war besonders leistungsstark, obwohl frisch von der Universität. Ich habe ja geschrieben, dass meine Kollegen von der FH sind und die sind ja besonders stolz auf ihre praxisorientierte Ausbildung, mussten dann aber feststellen, dass jemand von der "praxisfernen" Universität besser Software entwickeln kann. Mein Chef ist ein halber Quereinsteiger, auch von der FH, hat aber nicht Informatik oder Software Engineering studiert.
Kennt jemand solche Konstellationen? Ist das normal? Würdet Ihr sagen, das ist Mobbing. Ich wurde letztendlich betriebsbedingt gekündigt, mit der Begründung "Wirtschaftskrise". So traurig war ich nicht darüber, denn auf solche Leute kann ich gerne verzichten und war ja durch das Mobbing enstprechend frustiert und habe alles irgendwie schon geahnt, was da auf mich zukommen kann. Ich hatte mich auch schon wegen anderer Stellen umgeschaut und die Kündigung ziemlich abgeklärt hingenommen.
Zu meiner Person noch, wie man mich so charakterisiert. Ruhig, stoisch, sachlich. Ich bin nie aufbrausend, greife niemand persönlich an, allenfalls schlechte Argumente. In der Schule habe ich mich auch nicht am Mobbing anderer beteiligt, dafür wurde ich aber gemobbt und ausgegrenzt. Meine Persönlichkeitsstruktur und meine Leistungsfähigkeit dürften für Mobber eine gefundenes Fressen sein.
__________________ Einfügung Admin ______________
Der Name wurde verändert, da er real existiert. Dass Passwort bleibt gleich.
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