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Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

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  • Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

    Liebes Forum,

    Seit 6 Jahren arbeite ich in einem mittelständischen Betrieb im Bereich Logistik / Dienstleistungen. Wir arbeiten in einem Großraumbüro mit ungefähr 90 Leuten , in kleineren Team an Sechser-Tischen. Privatsphäre hat man so gut wie überhaupt nicht, da fast jeder Platz für andere einsehbar ist und jeder sofort sieht was der andere gerade so macht. Aber das ist Nebensache.
    ein großes Problem habe ich mit meiner direkten Kollegin, die neben mir sitzt und mit der ich ein Team bilde. Seit meinem Eintritt in die Firma macht sie mir das Leben schwer und mittlerweile fühle ich mich abends so leer und ausgebrannt, wütend und frustriert. Durch ihre Art bin ich manchmal so gestresst, dass ich am liebsten irgendwo reinschlagen möchte.
    und ich kann nicht einschätzen, ist das was sie macht schon indirektes Mobbing oder bin ich vielleicht einfach nur zu empfindlich?
    Sie ist 43 Jahre alt und seit 12 Jahren in der Firma angestellt. Sie ist wahnsinnig besitzergreifend und rückt mir sprichwörtlich ständig auf die Pelle, sie lagert ihre Unterlagen, Wasserflaschen, Schlüssel etc, auf meinem Tisch wo sie dann auch bleiben wenn ich sie nicht zurückschiebe. Sie fällt mir jedesmal ins Wort, verbessert und korrigiert mich lautstark vor anderen Kollegen und Vorgsetzten. Sie ist nicht die Schlaueste, weiß aber stets wie und wo sie Vorteile rausschlagen kann. Sie tratscht und lästert hinter jedem Rücken, fordert ständig meine Hilfe für jede Kleinigkeit . Wenn sie im Urlaub war und ich Ihre Vertretung übernommen hatte, schaut sie jedesmal ganz genau nach, ob sie nicht einen kleinen Fehler in meiner Arbeit findet und regt sich dann künstlich auf , stellt mich dar als wäre ich zu dumm Ihren Job zu machen . Sie jedoch hinterlässt mir jedes mal bergeweise Aufgaben wenn ich aus dem Urlaub komme und oft wurden meine Sachen von ihr fehlerhaft bearbeitet sodass ich nachträglich korrigieren müsste. Das hingegen ist ihr völlig schnurz. Sie sagt selbst von sich" dass sie schneller redet als sie nachdenkt" und das sie ein " Schreityp" ist. Sie fährt tatsächlich schnell aus der Haut, macht sie Fehler versucht sie diese zu vertuschen und wird sie zur Rede gestellt , stellt sie die Situation völlig anders dar, meist auf Kosten anderer. Sie redet den ganzen Tag irgendwelchen Blödsinn, meist über Fernsehserien, oder über Ihren Mann der ja so viel Kohle verdient und die Tochter die Chemie studiert. Sie selbst ist gerade mal in der Lage Ihren Namen fehlerfrei zu schreiben. Wenn ich im März Urlaub nehmen möchte, behauptet sie, da hätte sie schon geblockt. Ich musste alle Pläne umschmeißen und das Ende vom Lied war, dass sie denUrlaub nicht nahm. Sie wollte mir nur wieder zeigen wer der Chef ist. Das sind alles nur ein paar Beispiele.
    Der ein oder andere fragt sich jetzt wohl, weshalb ich sie nie zur Rede gestellt habe.
    Nun, anfangs brauchte ich diesen Job und von Natur aus bin ich eher schüchtern und leider Gottes lasse ich mir auch viel Gefällen, Ich habe wirklich im Laufe der Zeit viel geschluckt. Ein anderer Grund war, dass ich niemanden in der Firma hatte mit dem ich über sie sprechen konnte. Unsere Firma hat keinen Betriebsrat, meine Vorgesetzte ist mit ihr befreundet und auch die Prokuristin kennt sie seit der Kindheit.
    ich habe das alles irgendwie ausgehalten aber in der letzten Zeit fühle ich mich richtig schlecht.

    was meint Ihr, ist das Mobbing? Oder ist sie einfach nur ein schwieriger Mensch?
    Hat jemand Tipps, wie ich mich vor Ihren Attacken etwas schützen kann? Ich weiß es ist eigentlich schon zu spät. Sie kennt mich nur als Kollegin die jede Dreistigkeit hinnimmt...

    Kündigen will ich nicht, ich mag meine Arbeit . Aber ich halte es nicht mehr aus.
    eine Versetzung ist momentan leider nicht möglich, habe ich schon mal angefragt.
    grüsse
    Corelli

  • #2
    AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

    Hallo Corelli,

    ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen. mir geht es ähnlich. Vorab aber die Frage, ob es auch andere Kollegen gibt, die so von ihr angefahren werden? Denn gemeinsam gegen solche Tyrannen vorzugehen, ist leichter. Ich persönlich stehe vor dem Problem, meine Situation, massiv von 2 kollegen gemobbt zu werden, in der nächsten Woche dem Betriebsrat vorzutragen. Drück mir die Daumen.
    L.G. eskimo

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    • #3
      AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

      Corelli, zum Grenzen setzen ist es nie zu spät!

      Mobbing oder schwierige Kollegin? Vielleicht auch beides? Es hört sich ganz danach an - kreise nicht so sehr um die Suche nach der geeigneten Definition, suche vielmehr Wege, wie du dir dort eine gute Arbeitsatmosphäre herstellen kannst.
      Nur weil jemand 12 Jahre in einer Firma ist, heißt es nicht, dass du dich mit deinen Bedürfnissen zurückhalten musst. Im Gegenteil, je mehr du dich zurücknimmst, desto schlimmer wird es werden, weil du letztlich die Plattform nur noch vergrößerst, auf der der andere sich austoben kann.

      Es wird dich Überwindung kosten und auch Mut und Kraft, aber es lohnt sich zu sagen, Stopp, bis hierhin und nicht weiter. Bringe dich mit ein und sage auch, was für dich geht und was nicht.
      Frage sie ganz direkt, warum sie sich so verhält und wie du dich fühlst dabei. Versuche dabei Anklagen und Vorwürfe zu vermeiden; das gelingt am besten, wenn du nur über dich sprichst und wie dein Eindruck ist. Denn das heißt nicht, dass sie das auch so gemeint hat, wie es bei dir ankommt.
      Unter Umständen merkt sie es wirklich nicht, wie besitzergreifend, vereinnahmend und bestimmend sie auftritt.

      Willst du etwas verändern, dann nimm sie mit ins Boot und "arbeitet" beide an einer Lösung. So ist sie ein Teil dieses Prozesses und die Wahrscheinlichkeit, dass sie es torpediert ist gering.

      Viele Grüße
      Sabine

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      • #4
        AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

        Hallo Eskimo,
        hallo Sabine,

        danke , für Eure Antworten. Sabine, Du hast Recht. Für Veränderungen sollte es nie zu spät sein und ich bemühe mich, in kleinen Schritten voran zu kommen.
        Als ich schrieb , es ist zu spät, meinte ich dass ich evt. Viel zu lange auf mir habe herumtrampeln lassen. Das war zum Teil auch im Umgang mit anderen Kollegen der Fall. Hier konnte ich gewisse Fortschritte erzielen und habe auch mal " nein " gesagt auch wenn ich mich schlecht dabei gefühlt habe in der ersten Zeit. Einige Male haben die Kollegen tatsächlich wütend reagiert und waren einige Tage sauer . Aber ich denke es hat sich gelohnt. Bei besagter Kollegin fällt es mir dagegen sehr schwer , sie" mit ins Boot" zu nehmen. Ich habe es einige Male versucht und sie begegnete mir daraufhin mit offener Aggression, schnitt mich tagelang und lästerte hinter meinem Rücken über mich. Das war immer eine sehr unangenehme Situation, da wir wie gesagt, direkt neben einander sitzen. Sie knalle mir die Sachen nur so auf den Schreibtisch, ließ mich auflaufen war keinem vernünftigen Argument zugänglich
        Das ist nämlich ein weiteres Problem, sie hört nicht zu. Sie lässt mich und auch andere nie Ausreden , platzt immer mit Ihren Ansichten dazwischen und diese Ansichten sind manchmal sehr eigen.
        Aber ich werde es versuchen, ich habe es mir fest vorgenommen. Jetzt habe ich erstmal Urlaub und kann etwas Abstand gewinnen.
        Drückt mir die Daumen.
        lg

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        • #5
          AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

          Was für ein Wahnsinn, Corelli! Da kannst du ja wirklich machen, was du willst, diese Kollegin ist von einer ganz besonderen Sorte und hat womöglich so viele Baustellen mit sich selbst, dass diese Reaktionen und diese große fehlende soziale Kompetenz schlichtweg die Folgen sind.
          Extrem schwer für das Umfeld, wie du gerade selbst erlebst.

          Du kannst nur den Selbstschutzschalter bei dir anknipsen und die Grenzen aufzeigen und das konsequent beibehalten. Du hast schon prima damit angefangen und gemerkt, dass es nach der Überwindung und dem ersten mulmigen Gefühl, doch sehr lohnend ist, nein zu sagen und Stop zu sagen.

          Jetzt genieß erst einmal deinen Urlaub, erhol dich, tanke die Batterien wieder auf.

          Viele Grüße
          Sabine

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          • #6
            AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

            ... und grübel nicht so viel darüber nach, wie lange du das mit dir hast machen lassen. Freu dich lieber darüber, dass du jetzt den Hebel gefunden hast, etwas zu verändern, dass du jetzt damit beginnen darfst.

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            • #7
              AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

              Hallo Corelli,
              die Verhaltensweisen, welche du beschreibst, passen zum psychopatischen Profil. Es handelt sich vermutlich nicht nur um eine "schwierige Kollegin", sondern um eine Energieräuberin oder Psychopathin/ Soziopathin/ antisoziale Persönlichkeitsstörung. Es gibt sie nicht nur in den Gefängnissen und nach Straftaten, sondern amerikanische Wissenschaftler unter DR. Hare haben herausgefunden, dass ca. 6% unserer Mitmenschen egal welcher Bevölkerungsschicht Psychopathen sind, welche andere Menschen zerstören können ohne jemals straffällig ( im bürgerlichen juristischen Begriff) zu werden. Ich selbst bin in eine Mobbingfalle von so einer Person geraten. Man erkennt es dann, wenn er/ sie die Schlinge so weit zuziehen, dass es keine Möglichkeit der Rettung ausser der Flucht gibt. Eine solche Situation sich vorzustellen ist für normale Menschen schier unmöglich. Das heißt, es übersteigt unser Vorstellungsvermögen, was so eine Person alles tun kann. Zum Repertuar gehören lügen, Show inszenieren, vorspielen, intrigieren, mobben, ausnutzen der Arbeit und Fähigkeiten anderer und Aneignug zum eigenen Vorteil oder auf Kosten anderer, ständiges Zeitrauben mit Hohlsinn.... Es ist unerschöpflich, was für einen moralischen Schwachsinn sich solche Leute ausdenken, um andere zu schädigen. Sie führen einen Wettbewerb, den sie vorgeben und in dem auch nur sie Sieger sein werden. Das potentielle Opfer, das meist sehr engagiert, arbeitsam, kollegial, freundlich, zielstrebig, harmoniebedüftig und hilfsbereit ist, bietet mit diesen sozialen Eigenschaften ausgestattet für Psychopathen die optimale Angriffsfläche, denn sie merken, dass es etwas hat, was sie nicht haben. Eben das ist der Grund, warum sie dich als Opfer braucht. Ich habe dazu Literatur gelesen, weil mir das, was mir selbst passierte so unglaublich vorkam und ich dadurch meine geliebte Arbeit verlor. Ich habe noch nach über einem Jahr diese Sache nicht verarbeitet.
              Falls es sich um so eine Person handelt, sei äusserst vorsichtig, mit dem was du sagst. Erzähle nichts Persönliches über dich! Meist sind es Menschen, welche auf andere charmant wirken und redegewandt sind, um sich erst einmal in das Vertrauen des Opfers einzuschleichen und es dann zu zerstören. Es ist richtig, dass du auf das achtest, was sie sagt. Die hohlen Inhalte kommen dir eigenartig und befremdlich vor. Das vage Gefühl, dass mit ihr vermutlich etwas nicht stimmen könnte, ist ein sicheres Zeichen vorsichtig zu sein. Ich empfehle für dich, falls du gern liest und mehr darüber erfahren möchtest die Bücher " Gewissenlos" von Dr. R. Hare und " Die Masken der Niedertracht" von Marie- France Hirigoyen. Es ist ausgezeichnete Literatur, um sich mit den Erkennungszeichen und Merkmalen dieser verheerenden Persönlichkeitsstörung vertraut zu machen.
              Lege dir am besten gleich ein Tagebuch an, in dem du handschriftlich Notizen über diese Vorfälle zeitnah einträgst. Immer mit Datum, Uhrzeit und genau dem, was sie sagt, was sie tut. Falls du mit dem Personalrat reden musst, kannst du sicher argumentieren. Denn sei darauf gefasst, dass sie dies alles völlig anders darstellen wird und dir die Worte im Mund verdreht, denn sie wird niemals an irgendetwas schuld sein. Es wirst immer du die Schuldige sein. Sie hat bestimmt auch schon ein Umfeld von Verbündeten, die sie kennen, aber alles entweder unkritisch betrachten oder als Verbündete aggieren. Der Psychopath schafft sich ein " Gefolge" und kann überhaupt nur in so einem Umfeld der Ausgrenzung, des Mobbing, der kommunikativen Störung, der Distanziertheit und Unehrlichkeit aggieren. Dort fühlt er sich sicher und pudelwohl. Er steht auch gern im Mittelpunkt und hat keinerlei Hemmungen oder Gewissensbisse. Sein markantestes Merkmal ist, dass du für Ihn/ sie immer etwas tun musst, dass er/ sie immer unzufrieden mit dir ist, dass er öfter um Mitleid von dir bettelt. Es ist oft nach langer Zeit erst möglich solche einen Menschen zu erkennen, denn ihre Maske der Normalität ist perfekt. Doch sie haben Freude daran dich zu demütigen und zu schädigen. Sie bereuen nichts. Es ist wichtig dies zu wissen, denn ich selbst war unaufgeklärt, als ich 6 Jahre lang solch einem Menschen unterstellt war. Tue nichts von dem, was er/ sie verlangt. setze ganz klare Grenzen. Es ist natürlich ein ganz schwer erträgliches Arbeitsklima und für normal sozialisierte Menschen fast nicht auszuhalten. Den Schritt einer Versetzung würde ich durchaus in Erwägung ziehen, um ihr zu entkommen. Und noch eins: Versuche gar nicht erst sie zu bessern. Wenn es eine Psychopathin ist, und das Umfeld mitspielt, dann ist ihr genetischer Kodex nicht veränderbar. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Falls du selbst Zeugen dieser Vorgänge hast, wäre es sehr gut, wenn du wenigstens einen zur Aussprache dabei hättest. Doch es hörte sich in der Darstellung nicht so an.
              Rette deine Psyche und dein Innenleben. Die Gefühle, die einem nach einem Angriff durch einen Psychopathen überkommen, sind unbeschreiblich. Man fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes, wie der letzte Dreck. Achte auf deine Gefühle, nach der Arbeit. Sie zeigen dir, dass das, was sie tut absolut krank und assozial ist!!!
              Es ist die erlaubte saubere Gewalt der heutigen Arbeitswelt des parasitären Kapitalismus. Dies ist der ideologische Ausdruck davon, der bereits Massenumfang angenommen hat.
              Undine
              besonders erfahrenes Mitglied
              Zuletzt geändert von Undine; 09.03.2013, 10:51.

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              • #8
                AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

                Ich kann mich Undine nur anschließen. Auch meine Kollegin war so eine. Ich habe 4 Jahre gebraucht um zu merken, was die mit mir macht. Danach habe ich mich erfolgreich gewehrt. Nach 9 Jahren hat sie ihre fristlose Kündigung bekommen. Wenn du meinen Beitrag liest, wirst du Parallelen bemerken.
                Meine Strategie war, dass ich nach und nach mit allen Kollegen gesprochen habe, immer so, wie es sich ergeben hat. Wenn sie Fehler gemacht hat, dann habe ich dafür gesorgt, dass jeder mitbekam, dass sie es war, weil Fehler i. d. R. mir angelastet wurden. Sie zu, dass bei Absprachen jemand dabei ist, auf den du dich ggf. berufen kannst, am besten natürlich die Vorgesetzte, die sie schon so lange kennt. Vielleicht ist die in Wirklichkeit auch von der genervt und es braucht nur einen Anstoß. Vor allem, lerne NEIN zu ihr zu sagen und setze ihr Grenzen. Als Urlaubsvertretung muss man nur die Arbeit erledigen, die für den Arbeitsablauf notwendig ist, d. h. nur das Allernotwendigste und Allerwichtigste. Du musst ihre unbearbeiteten Sachen gar nicht erst annehmen. Solche Leute verlassen sich nämlich aufs "Stinken". Meine Exkollegin ist spät gekommen, pünktlich gegangen, hat den ganzen Tag privat telefoniert und ihren Privatkram erledigt und mir hat sie dann ihre Arbeit aufgehalst. Sie hat es immer wunderbar verstanden, bei mir auf die Tränendrüsen zu drücken. Sei gerade bei deinen anderen Kollegen immer freundlich, hilfsbereit, halt du selbst, du brauchst Verbündete und erzähle der nichts Privates. Es wird alles gegen dich genutzt, aber nutze im Gegenzug alles gegen sie. Wenn du dich wehrst, ist es sehr schwer sachlich zu bleiben. Ich habe zurückgemobbt und hatte deswegen ständig ein schlechtes Gewissen, aber ich wusste mir einfach nicht mehr anders zu helfen. Mir hat dann "Mobbt die Mobber" von Holger Wyrwa geholfen zu begreifen, dass man deswegen kein schlechtes Gewissen haben muss. Nur, lass dich nicht erwischen. Mein Chef hat mir vor 2 Jahren klipp und klar gesagt, dass er im Normalfall uns beide gekündigt hätte. Ich hatte das Glück, dass meine Exko neben den stundenlangen Privattelefonaten z. B. auch ihr Arbeitszeitkonto manipuliert hat und auch mit anderen Kollegen immer öfter zusammengerasselt ist, so dass sie letztlich der Störfaktor war. Mach deine Arbeit ordentlich, so dass man dir da nichts nachsagen kann und versuche bei der immer ruhig und sachlich zu bleiben. Zeig ihr nicht, wie schlecht es dir geht, lächele die an und sag NEIN, das ist effektiver. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sowas schwer ist, aber es lohnt sich.
                Undine, vielen Dank für die Buchtipps. Ich werde da auf jeden Fall mal reinlesen. Ich habe festgestellt, dass Verstehen für die Verarbeitung der Negativerlebnisse ganz wichtig ist.

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                • #9
                  AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

                  Hallo, guten Abend zusammen,
                  Vielen dank für Eure Beiträge und Eure Unterstützung. Was Ihr hier geschrieben habt, tut mir gut . vor allem weil ich immer geglaubt habe dass ich vielleicht einfach zur zu empfindlich bin und deshalb mit der Kollegin nicht zurechtkomme.
                  das war immer eine Sache die mir zu schaffen gemacht hat da sie ja keine konkreten "Verbrechen" begeht wie mir zum Beispiel ins Glas spucken oder mir Sachen zu klauen. Ihre Art auf mich Druck auszuüben geschieht lediglich durch Worte.
                  ich komme frisch aus dem Urlaub zurück und war bis gestern eigentlich ganz guter Dinge. Bis ich meinen Schreibtisch gesehen habe, der überquoll mit unerledigten Aufträgen. Vor allem Dinge auf die sie keine Lust hatte weil sie lästig waren. Ich hatte mir so etwas schon gedacht und einmal den Spieß umgedreht. Habe vor ihr laut gejammert wie viel da noch übrig geblieben ist und tatsächlich... Sie hat sich eifrig gerechtfertigt. Natürlich weiß ich dass es ihr im Gründe piepegal ist was andere und vor allem ich denke, aber ich hatte eine diebische Freude daran, zu sehen wie sie versucht sich herauszureden...ich habe die ganze Zeit huldvoll gelächelt und immer mal ein bedeutsames"ich verstehe.." dazwischen plaziert.Ein kleiner Triumph meinerseits und ich hoffe ein Stück in die richtige Richtung.
                  leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. heute hatten wir eine Besprechung und immer wenn ich etwas sagen wollte, platzte sie dazwischen, hat mich nicht Ausreden lassen und versuchte ständig mir Ihre Meinung auf zu drücken. Wenn ich widersprach hat sie nur die Augen verdreht. Und das Ganze vor der Chefin. Nach zwei Stunden Meeting hat sie mir erstmal einen Teil Ihrer Aufgaben zugeschoben. Und vor allem hier habe ich ein großes Problem. Ich weiß nicht wie ich Nein sagen soll, dass letzte Mal hat sie mich tagelang geschnitten. Die Situation war für mich so schlimm dass ich morgens mit zittrigen Beinen an der Stempeluhr gestanden habe und überlegt ob ich mich krank schreiben lassen sollte. Aber da ich so etwas nicht mache, bin ich irgendwie da durch. Ich kann bei Ihr nicht nein sagen, ich schaffe es einfach nicht. Und es macht mich krank zu erkennen wie hilflos ich gegenüber einem Menschen bin der derart egoistisch und rücksichtslos ist. Ich sollte mich da mit Händen und Füssen wehren, schaffe es aber nicht... ( Wer Tipps hat, immer gern)

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                  • #10
                    AW: Ist das schon Mobbing? Oder nur eine schwierige Kollegin

                    Hallo Corelli,
                    ich habe bereits zwei ähnliche Situationen in zwei verschiedenen Beschäftigungsverhältnissen erlebt, wie du sie beschreibst.
                    Solche Menschen sind eigentlich bedauernswerte Geschöpfe. Sie haben Probleme mit sich selbst und sind auch krank. Sie quetschen ihr Umfeld wie eine Zitrone aus.
                    Nach ca 11 Jahren Psychoterror habe ich mich mithilfe von Kollegen/ Kolleginnen und Vorgesetzten durchgesetzt. Auslöser war bei mir der Neid meines unmittelbar vorgesetzten Leiters, dem meine schnelle, gründliche und fachlich gute Leistung mißfiel. Er hat sich bei meinen Kolleginnen, die beide nur angelernt waren, beschwert. Sie sind nur Mitläufer...! Er hatte mir andere Arbeitsaufträge erteilt, als er in der Dienstberatung dann vorstellte. Ich war zeitweise weder in der Lage einwandfreie Briefe zu verfassen, noch konnte ich fließend Arbeitsergebnisse vortragen, von Fragen ganz zu schweigen. Er ist mir ins Wort gefallen bis ich nur noch gestottert habe. Ich habe mich über Internetforen wieder an Korrespondenzen gewagt und ganz langsam gemeinsam mit meiner Hausärztin und einem Psychologen, der mir nach 5 Sitzungen sagte, ich sei vollkommen normal und die Vorgänge seien strafrechtlich zu verfolgen, aus dem Loch befreit. Dies habe ich Verantwortlichen für Personalangelegenheiten mitgeteilt und immer wieder betont, dass ich an einer guten Zusammenarbeit interessiert bin. Ich habe nichts unversucht gelassen auch Mediationen anzuregen.
                    Meine Kollegin, die angelernt im Fachbereich, mir das Leben zu Hölle machte mit Androhungen von Gewalt, vielleicht auch Sachbeschädigung meines Eigentums (konnte nie zweifelsfrei geklärt werden), Dokumentationen meiner Arbeit (minütliches Aufschreiben meiner Tätigkeiten), Verbot ihr Zimmer zu betreten obwohl dort die Ablage des Büros für viele zu bearbeitende Vorgänge-also eindeutige Behinderung der Arbeitsabläufe- und Kollegen saßen mit denen zwingend zusammen gearbeitet wurde- Thema Schädigung der Firma- ist krank. Ich kann deine Sorgen nachempfinden. Ich kenne auch solche Angriffe wir du, wenn ich mit der Kranken- und Urlaubsvertretung beauftragt wurde. Ich habe körperlich Schäden davongetragen (hoher Blutdruck und hohe Pulsfrequenz). Ich habe immer versucht ein normales Verhältnis aufzubauen, weise sie in ihre Schranken wo es notwendig ist und beziehe im Vertretungsfall immer den Vorgesetzten mit ein. Durch einen steten Mitarbeiterwechsel durch den Renteneintritt und damit verbundenen Neueinstellungen wurde eine Sensibilisierung für die Situation erreicht, Situationen erklärt, offene Arbeitsathmosphäre durch problemgesteuerte Gespräche über die Arbeitsorganisation durchgesetzt. Dazu gehört auch mal was ganz einfach zu sagen, ich mag während der Arbeit nicht über Freizeit reden, das mache in der Pause, später...Mein Privatleben ist nicht so interessant wie deins..reden wir später drüber und beim Nichtausreden lassen in dienstlichen Dingen einfach sagen...wir sind mit der Abstimmung nicht fertig und nur Arbeitsergebnisse zulassen. Diese Konsequenz kommt beim Chef an, aber nicht bei solchen Personen. Einfach sagen..was, du hast Probleme zu Hause?...vielleicht reden wir später drüber, ich arbeite gerade. Sie wird dir solche Bemerkung mindestens in der fünften Potenz wieder vorkauen und an den Kopf knallen...aber darauf kann man sich berufen. Meine Kollegin hat sich nach 3 bis 4 Jahren zwar noch getraut, den Wunsch zu äußern mich rauszuschmeißen, mich kündigen zu lassen und das auch noch vor Kunden. Da aber Funkstille über meine eigentliche Arbeit bestand, mein Privates für sie zu langweilig war und sie nur den Raum verlassen konnte, wenn meine Projekte von mir vorgetragen wurden..sahen alle ihren Neid, ihre Unbeherrschtheit und ihre Unzuverlässigkeit. Keiner kommt auf die Idee ihr meine Aufgaben in der Urlaubsvertetung aufzubrummen. Sie hat sich jämmerlich blamiert. Und das Schlimmste an der Situation ist, sie ist krank, wirklich krank. Diese übertriebenen Reaktionen sind Symptome einer psychischen Erkrankung. Sie erhält erst seit drei Jahren professionelle Hilfe. Sie hat wirklich wesentlich mehr Schicksalsschläge erleiden müssen als ich und sie war nur neidisch.
                    Mein Rat: Suche Verbündete und das sensibel. Über Gleichnisse kann man auch in Erfahrung bringen, ob sie nicht nur aus Mitleid beschäftigt wird und jeder froh ist, wenn er nicht mit ihr arbeiten muss. Sei gewissenhaft, beziehe notfalls bei psychisch belastenden Situationen deinen Hausarzt oder Hausärztin ein. Die kennen oft auch Netzwerke, wo du wieder Kraft schöpfen kannst. Schreibe ein Tagebuch für dich und ein Arbeitsbuch, in dem du alle wichtigen Abstimmungen, Arbeitsabläufe etc einträgst. Da lassen sich zeitgenau auch Nachschriften solcher irritierender Situationen bzw. unschönen Auseinandersetzungen eintragen. Denke auch an Reaktionen von Kollegen, Kunden und Vorgesetzten. Schreibe Memos an sie auf Zettel und lege Kohle- oder Kopierpapier darunter und dann hast du die Kopie im Arbeitsbuch. Hefte Mails mit Angriffen in das Buch ein. Verlange eine sachliche Arbeit. Sage, dass du ungestört arbeiten möchtest und stelle immer wieder ihre Sachen von deinem Platz auf ihren. nett und bestimmt, das ist doch ihr. Mach dich auf deinem Arbeitsplatz breit...kein Platz für sie. Bitte sie leiser privat zu telefonieren, es hört doch jeder mit...nett lächeln..und wenn sie es wieder tut nur anschauen und nett lächeln. Wird sie wütend, einfach ignorieren...das ist schwer, ich habe manchmal zu Hause geheult, zwei Jahre sogar auf Arbeit. Letzteres hat mir die Kariere gekostet. Aber sie wird bei uns nicht beschimpft, nur bedauert. Letzteres ist kein Mobbing. Da kann sie uns nicht angreifen.

                    Ach ja und Ignorieren...dann ignoriere sie auch, fixiere dich nicht auf sie, sondern knüpfe in der Firma Kontakt mit anderen.

                    Zu dem Gefühl der Hilflosigkeit: Hier musst du auf jeden Fall beobachten, was dich lähmt und wo du Eigenschaften und Fähigkeiten verlierst. Suche hier einfach mit deinen Freunden, Ehepartner oder Eltern/ Geschwistern...also wem du vertrauen kannst, Möglichkeiten, genau das zu üben, was dir genommen wird. Keine Beruhigunsmittel, die dir nicht ein Psychologe verschreibt. Gute Beziehungen zu deinen Kunden aufbauen und das still und heimlich. Sorge vorsichtig für ein stabiles Umfeld, also Kollegen, die mit dir zusammenarbeiten und sie wegen ihrer Fehler meiden. Und ist dir ein Fehler unterlaufen, gehe sportlich damit um. Das war die Grundlage...oder ich war gestört und konnte mich nicht konzentrieren....etc. Sich wehren heist nicht ständig zanken, sondern der Situation die Spitze nehmen. Der Kollegin macht es nämlich Spaß. Die hat keine Lust. Achja und wenn sie ihre Arbeit abwälzt. Chef entweder fragen, ob du zuständig bist oder informieren, dass sie dir die Arbeit überlassen hat. Da gehören auch mal Überstunden dazu. Eigene und übertragene Arbeiten im Arbeitsbuch dokumentieren. Du wirst staunen, was für ein fleißiges Bienchen du bist. Und da gibt es noch ein Sprichwort: Wer arbeit macht Fehler. Wer viel arbeitet macht viele Fehler. Wer keine Fehler macht, wird befördert.
                    Das bedeutet erst die eigene Arbeit und dann die übertragene, nett freundlich und lächeln. Wurden im Meeting andere Veantwortlichkeiten festgesetzt. Ab mit der Info auf den Vorgang und ins Arbeitsbuch. Mir hat man immer die Arbeiten aufgehalst, die schon 14 Tage woanders lagen und dann ging es mit dem Datum zum Chef zur Unterschrift. Das war ein Theater. Unser Zeitlimit für die Bearbeitung ist nur 14 Tage und ich war unter Starkstrom. Mein Chef hat meine Arbeit manchmal 4 Wochen liegen lassen und dann alles anders dargestellt. Und meine Kollegin erst, die wusst Sachen....!Also Posteingang auf dem Schriftstück vermerken...erhalten am...bearbeitet am...unterbrochen wegen fehlender Infos, Zuarbeiten am...., erledigt am mit Anschreiben/ Postsendung/ Telefonat und abzeichnen. Das gefällt niemandem, weder ihr noch dem Chef. Bei mir versuchte man es mit Einschüchtern...das ist Urkundenfälschung. Der Termin beim Anwalt ergab: das ist aktives Arbeiten.
                    Ich hatte nun Firmenjubiläum und habe allen gedankt die mich unterstützt haben und eine weitere gute Zusammenarbeit gewünscht. Der Stress ist nicht vorbei, aber mein Fell ist gewachsen mit den kleinen Erfolgen und sie hat sich alleine bloß gestellt. Angriffe und Gegenangriffe bringen nichts. Arbeit macht der, der vom Chef im Meeting den Auftrag hat. Hat sie keine Arbeit, Pech. Wer nicht arbeitet, bekommt früher oder später kein Geld mehr.
                    Ich hoffe du bekommst ein wenig Mut. Auch ruhige sachliche Menschen können sich wehren. Habe kein Mitleid mit ihr nur mit deiner Familie und deinen Freunden, wenn du nicht fit bist. Dann lernst du auch dich abzugrenzen. Das ist ein Prozess, den jeder Mensch durchläuft. Denke zu erst an dich und dann an ihre Arbeit oder erzwinge eine andere Arbeitsorganisation oder klare Aufgabenabgrenzungen/ Zuständigkeiten.
                    Und Stapel, wenn ich Urlaub hatte, kenne ich auch. Da kläre ich die Rang- und Reihenfolge der Arbeiten mit meinem Chef. Meine Arbeit will auch keiner machen. Schlechte Außenwirkung, wenn keine Vertretung da ist. Aber man ist Säule im Haus, weil man die Spezialistin ist. Erzeugt zwar Neid, aber die Facharbeit
                    wird das dann im jährlichen Mitarbeitergepräch ausgewertet.

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