Sind Mitmobber willenlose Menschen?

[MarcoAH besonders erfahrenes Mitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen MarcoAH]

Das Mobbing geht in der Regel von einem oder zwei Leuten aus. Die Mobben meist einen Außenseiter, der anders ist. Da gibt es noch die Mitmobber, die den Hauptmobbern zur Seite stehen. Sind die Mitmobber willenlose Menschen, denen das nicht bewußt ist? Oder macht das denen ebenfalls Spaß zu mobben? Und wissen die denn, was die überhaupt einem Gemobbten antun damit?

[Sara Forumsmitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen Sara]

AW: Sind Mitmobber willenlose Menschen?

Guten Morgen! Bin neu im Forum und werde seit 2 1/2 Jahren gemobbt von 2-3 Kollegen. Ich weiß nicht was anders an mir ist....bin kein Spaßvogel, keine Lügnerin, keine Intrigantin. Ich lästere nicht über andere, das Privatleben anderer ist für mich kein Thema für Unterhaltung. Ich provoziere nicht, ich schikaniere niemanden....bin ich anders? Jeder meint von sich "ich bin nett", selbst die Mobber. Oft springen sie in alle Abteilungen einer Firma herum, geben sich total nett und witzig um Verbündete zu gewinnen. Menschen über denen gelästert wird! Ich höre viel in meiner Abteilung (3 Personen), noch nie habe ich jemandem in der Firma erzählt was bei uns gesprochen wird. Seit 5 Monaten haben wir eine neue Kollegin, einer der Mobber ist weggezogen. Es hat langsam angefangen....aber sie macht mit der Mobberin mit. Kann mich noch erinnern, sie erzählte mir vor 2-3 Monate, in der ersten Firma wäre sie von 2-3 Kolleginnen in Team sehr gemobbt worden, sie hat oft geweint. Nun mobbt sie mich genauso, wie die ältere Kollegin, macht bei allem mit. Ich werde diesen Kampf bald aufgeben, bevor ich richtig krank werde.

[Psychobabbel besonders erfahrenes Mitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen Psychobabbel]

AW: Sind Mitmobber willenlose Menschen?

Hallo MarcoAH

Mitmobber sind keine willenlose sondern ängstliche und unsichere Menschen deren Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwert nicht besonders ausgeprägt ist.
Sie lehnen sich gerne an starke oder vermeintlich starke Persönlichkeiten an. Diese verhelfen Ihnen zu mehr Sicherheit. Sie folgen dem Mainstream und passen sich ihm an.
Werden damit zu Kollaborateuren selbst unrechtmässiger Praktiken und werden sich hüten dagegen auf zu begehren. Ja nicht negativ auffallen!

Mitmobber "erkennen" oft sehr schnell wie die Macht verteilt ist und fügen sich deren Autorität und den damit verbundenen Personen. Sie sind keine Kämpfer und lehnen sich daher niemals gegen mächtigere Gegner auf.
Sie gehen den Weg des geringsten Widerstandes und arrangieren sich mit der Situation. Hilfe muss man von solchen Menschen nicht erwarten.

Kommt einer daher und bezwingt den Urheber des Unrechts, so haben sie es "....schon immer gewusst!". Mimen dann die Unschuld in Person und sind daher wie die Fahnen im Wind.
Das Beispiel von @Sara spiegelt das wunderbar wider. Wie ein ehemals Opfer selbst zum Mit-Täter wird. Begründet durch seine Schwäche und dem Unvermögen sich eine unabhängige Meinung zu bilden und dafür einzustehen.

Die Welt wird immer voller mit Menschen die ohne Rückgrat durchs Leben gehen.
Konditioniert durch immer mehr Gesetzte, Regeln und Konventionen die zu erfüllen sind in deren Komplexität sich keiner mehr auskennt.
Nicht einmal mehr jene die diese Gesetzte verabschiedet haben.

Jenen sei nahe gelegt: "Je verdorbener der Staat, desto mehr Gesetze hat er!" Publius Cornelius Tacitus, Römischer Historiker und Senator um 58-120 nChr.

Was wir nicht brauchen sind immer mehr Gesetzte sondern eine durchgängige Wertewelt und Kultur die von gegenseitiger Achtung und Respekt vor dem Individuum geprägt ist. Eine Kultur, die aus unseren Kindern mündige Bürger heranwachsen lässt die den Kategorischen Imperativ von Immanuel Kant im Laufe ihrer Erzeihung gelehrt bekommen und im Rahmen der Sozialisierung verinnerlicht haben.
Fragt heute mal auf der Strasse nach wer diesen noch kennt.

Gruss Martin