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Ist das ein formal korrektes Vorgehen? Mobbingvorwürfe, Brief von der Personalabteilung

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  • Ist das ein formal korrektes Vorgehen? Mobbingvorwürfe, Brief von der Personalabteilung

    Habe eine Frage:
    Ich habe in eiunem anderen Beitrag schon meine Geschichte erzählt.
    War lange den Launen meiner Kollegin ausgesetzt. Lästereien, Ignorieren und Übergehen meiner Person war an der Tagesordnung.
    Wollte schon kündigen, doch habe dann meinen ganzen Mut zusammen genommen und war beim personalrat und habe anschließend um ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten gebeten. Daraufhin kam es zu einem Dreiergespräch (Vorgesetzter, Kollegin und Ich). Die Kollegin hat alle Vorwürfe meinerseits abgestritten. Hat die Sachlage eher so hingedreht, daß ich schlecht arbeite und Sie nur aus Rücksichtnahme mir gegenüber nie etwas in der Richtung zu mir gesagt hätte.

    Die Sache ist dann Tage später eskaliert. Ich bin jetzt krank geschriebn.
    Und heute bekomme ich einen Brief von der Personalabteilung, daß ich meine Vorwürfe schriftlich niederlegen soll, mit beteiligten Personen und Zeugen.
    Andernfalls müsste ich mich bei meiner Kollgin entschuldigen und den Mobbing-Vorwurf zurücknehmen.
    Ist das so zulässig?
    Wer kennt sich da aus?
    und was würdet ihr tun in meiner Lage????
    Ich kann bald nicht mehr...........

  • #2
    AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

    Fühlt sich hier keiner angesprochen????
    Wer kann mir weiterhelfen???

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    • #3
      AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

      Ohjeeee,

      ich bin ja auch in solch einer Situation und glaube hier schon gelernt zu haben, dass
      man das böse Wort "Mobbing" nicht in den Mund nehmen sollte - scheint ein K.O.-Kriterium
      zu sein. Kann das zwar nicht verstehen, aber ................ (es wird eben nicht gerne gehört)

      Wenn ich nun in dieser Situation wäre, würde ich meinen Anwalt anrufen und Ihn um Hilfe
      bitten, denn "nun wird es ernst"! Ich denke, dass du hier viel falsch machen kannst und
      deshalb rate ich Dir zum Anwalt - oder du nimmst eben alle Vorwürfe, mit einer Entschuldigung
      zurück, denke aber dass dies nicht in Deinem Sinne ist.

      ABER bedenke: Ich bin ganz neu hier - bin in einer ähnlichen Situation und kann nicht
      wirklich klar denken - trotzdem habe ich geantwortet - vielleicht weiß es jemand besser!

      Viel Glück und Kraft
      TOM

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      • #4
        AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

        Guten Morgen!- Ich kann Dir nur sagen, was ich machen würde: Ich würde mich hinsetzen und mir Notizen machen. Den ganzen Ablauf nochmal ins Gehirn aufrufen und dann sortieren, wann, was abgelaufen ist, vor allem, wie was geschehen ist. Bestimmte Situationen sind so intensiv, die vergisst man nicht so schnell. Dann überlegen, wer dabei gestanden hat, oder hätte mitkriegen müssen. Ich würde mich nicht entschuldigen, denn Du hast ja nichts gemacht! Oder? Schließlich ist die ganze Sache aus dem Ruder gelaufen und es ist eskaliert. Wie kam es dazu? Überlege gut und dann schreibe einen ausführlichen Brief an die Personalabteilung. Lass nichts weg und verspüre keinen falschen Scham, alles darzulegen. Mobbing hat viele Facetten, sowas muss man sich nicht gefallen lassen. Man könnte auch mitteilen, dass man an einer konstruktiven Konfliktlösung interessiert ist und bereit ist, daran mitzuwirken. Das ist dann die gewünschte Kooperation;-)Das würde ich machen. Mal sehen was passiert. Bitte Kopie vom Schreiben machen und behalten. Man sagt immer so leicht, Ruhe bewahren, aber dass ist wirklich nicht einfach. Man muss es aber tun. Denn nur ein klarer Kopf, kann klar denken. Einen RA für Arbeitsrecht einschalten? Sich beraten lassen? Muss jeder für sich entscheiden, aber ich glaube, erstmal von sich aus Kooperationsbereitschaft signalisieren, ist besser. Zum RA würde ich nur gehen, wenn man an eine konstruktive Konfliktlösung nicht interessiert ist und sich nichts ändert= Schadensregulierung! Ich hoffe, ich konnte Dir helfen- Gruß Biggi
        weidenbaum
        besonders erfahrenes Mitglied
        Zuletzt geändert von weidenbaum; 23.05.2013, 09:27.

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        • #5
          AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

          Hallo mai2013

          Du hast geschrieben:

          "Und heute bekomme ich einen Brief von der Personalabteilung, daß ich meine Vorwürfe schriftlich niederlegen soll, mit beteiligten Personen und Zeugen.
          Andernfalls müsste ich mich bei meiner Kollgin entschuldigen und den Mobbing-Vorwurf zurücknehmen.
          Ist das so zulässig?"

          Die einerseits für Dich bittere Mitteilung: Ja das ist es!
          In dem Moment in dem Du jemandem etwas vorwirfst bist Du in der Beweisschuld. Bedeutet, dass die Deinerseits aufgestellten Behauptungen auch tatsächlich den Tatsachen entsprechen und mit entsprechenden Beweisen hinterlegt werden können.
          Ansonsten ist dies als üble Nachrede und Rufschädigung Deinerseits zu werten.
          Der AG verhält sich von aussen betrachtet wertfrei und
          vollkommen korrekt, da er ohne Beweise die Mitarbeiterin nicht verurteilen oder reglementieren kann und darf. Dies wäre dann rechtlich für ihn sogar eine Straftat für die er wiedrum von der anderen Kollegin bei Aufrechterhaltung der Vorwürfe verklagt werden kann.

          Daher gilt es immer für geäusserte Anschuldigungen auch die entsprechende prozesssichere Beweisführung hinterlegen zu können. Mit Mutmassungen und Gerüchten hat man auch vor Gericht keinerlei Chancen sein Recht einzufordern oder gar zu bekommen. Daher auch immer meine Empfehlung mit dem Leid den Anwalt vor dem ersten Schlag zu konsultieren, damit dieser prüfen kann ob man sich mit den vorliegenden Fakten und Beweisen tatsächlich so weit aus dem Fenster lehnen kann.

          Oft trüben die eigenen Gefühle sowie die eigenen Meinungen, was Recht und was Unrecht ist, den klaren Blick auf die tatsächlichen beweisbaren Fakten, welche auch tatsächlich in einem Gerichts-Prozess der Strategie und dem Plädoyer des Anwaltes der Gegenseite standhalten.
          Recht zu haben und Recht zu bekommen sind noch immer zweierlei Ding.

          So kann es leicht passieren, dass man dann schnell alleine mit herunter gelassenen Hosen da steht und die Welt nicht mehr versteht. Selbst wenn man sich noch so im Recht glaubt und oder auch tatsächlich ist.
          Kann man dem anderen seine Verfehlungen nicht beweisen so muss man sich gedulden bis er die Beweise liefert oder man selbst diese liefern kann.
          Bis dahin sollte sich jeder in Schweigen hüllen und von öffentlichen Mutmassungen und Anschuldigungen absehen.
          Mit kühlem Kopf und kaltem Blut abwarten können und den Blick zu schärfen für die Aktionen des Gegners die seine Motive enthüllen.

          Nichts auf dieser Welt geschieht ohne Grund. Daher ist der Weg zum Motiv des Täters immer sehr schnell zu finden indem man sich die Frage stellt welchen Vorteil er sich von und durch die Herabwürdigung anderer verspricht.
          Das offenbart seine Persönlichkeitsstruktur und legt gnadenlos seine eigenen Schwachpunkte offen wo man ihn dann wiederum gnadenlos packen und treffen kann.

          Fazit: Noch immer gilt vor dem Recht: In dubio reo! Im Zweifel für den Angeklagten!

          Hast Du keine handfesten Beweise oder Zeugen in der Hinterhand, dann sieht das nicht gut für Dich aus.

          Tut mir leid Dir nichts Besseres dazu liefern zu können

          Gruss Martin
          Psychobabbel
          besonders erfahrenes Mitglied
          Zuletzt geändert von Psychobabbel; 23.05.2013, 19:50.

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          • #6
            AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

            Hallo Martin,
            danke für deine Antwort, auch wenn sie mir wieder eine schlimme Nacht beschert hat.
            Ich fürchte auch, ich habe mit diesem Wort "Mobbing" eine Lawine losgetreten.
            Beweisen kann ich natürlich nichts und wenn die Kollegin weiterhin alles abstreitet (wieso sollte sie auch was anderes tun!!!), dann steh ich wohl ziemlich dumm da.
            Anwalt hab ich keinen. Mein einzigster Trumpf ist, daß ich mit diesem Arbeitsplatz innerlich schon abgeschlossen habe. Spiel schon so lange mit dem Gedanken, dort zu kündigen. Wollte nur nicht so sang- und klanglos verschwinden und die Kollegin kommt wieder durch mit ihren Schikanen. Vielleicht traut sie sich jetzt bei der Nächsten nicht mehr so weiter zu machen.
            Ich werd jetzt einfach einen Brief aufsetzen und meine Situation und die Vorkommnisse schildern.
            Mal sehen, was dann passiert???????????????
            Kann man mich zu einer Entschuldigung zwingen?????????????????

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            • #7
              AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

              Hallo mai2013,

              selbst kündigen würde ich nicht, allein schon wegen der Sperrfrist bei der Arbeitsagentur. Eine längere Krankschreibung wäre da eher angebracht. Gibt es weitere Zeugen, außer deinem Chef, die bestätigen, das Du Dich wegen Mobbing beschwert hast? Das mit dem Brief würde ich erst mal lassen, was Du schreibst, kann der AG auch gegen Dich verwenden! Während der Krankschreibung würde ich keine Angaben zu der Mobbingsituation machen, Du bist auch nicht dazu verpflichtet irgendwelche Angaben zu Deiner Erkrankung zu machen, also auch letztendich zum Mobbing. Wenn der AG Dich nötigen will etwas schriftlich einzureichen, frage einfach mal nach, ob er seiner Fürsorgepflicht nachgekommen ist.

              Wenn Du selbst kündigen würdest, hat der AG höchstwahrscheinlich sein "Ziel" erreicht!

              Grüße Simon51

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              • #8
                AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

                Zitat von mai2013 Beitrag anzeigen
                Hallo Martin,
                danke für deine Antwort, auch wenn sie mir wieder eine schlimme Nacht beschert hat.
                Ich fürchte auch, ich habe mit diesem Wort "Mobbing" eine Lawine losgetreten.
                Beweisen kann ich natürlich nichts und wenn die Kollegin weiterhin alles abstreitet (wieso sollte sie auch was anderes tun!!!), dann steh ich wohl ziemlich dumm da.
                Anwalt hab ich keinen. Mein einzigster Trumpf ist, daß ich mit diesem Arbeitsplatz innerlich schon abgeschlossen habe. Spiel schon so lange mit dem Gedanken, dort zu kündigen. Wollte nur nicht so sang- und klanglos verschwinden und die Kollegin kommt wieder durch mit ihren Schikanen. Vielleicht traut sie sich jetzt bei der Nächsten nicht mehr so weiter zu machen.
                Ich werd jetzt einfach einen Brief aufsetzen und meine Situation und die Vorkommnisse schildern.
                Mal sehen, was dann passiert???????????????
                Kann man mich zu einer Entschuldigung zwingen?????????????????
                Hallo mai2013


                Zu einer öffentlichen Entschuldigung kann man Dich meines Wissens nicht zwingen solange Du nicht ebenfalls öffentlich oder gegenüber Dritten ehrenrührige Äusserungen gemacht und damit einen Strafbestand erfüllt hast.
                Schlussendlich stehen aber nun Vorwürfe im Raum gegen die Kollegin die nicht bewiesen werden können und zu deren Schaden gereichen können.
                Daher muss der AG dem Rechnung tragen die Dinge gerade zu rücken. Und zwar auch in die Gegenrichtung. Deine!

                Es gab da mal einen juristischen Weg, dass Du Stellung in der Form nimmst, mangels schriftlicher Beweise und ggf. auch mangels zur Aussage bereiter Zeugen, nicht in der Lage bist dies entsprechend zu hinterlegen und daher die geäusserten Vorwürfe somit nicht länger aufrecht erhältst.
                Schriftlich formuliert muss das jedoch schon werden, damit dies einen offiziellen Charakter bekommt. So wie die Aufstellung Deiner Behauptungen bzw. deren Öffentlichmachung gegenüber dem Arbeitgeber.
                Dabei sind alle gemachten Vorwürfe konkret und schriftlich zu nennen. Dazu braucht man jedoch einen Anwalt um keinen Fehler in der Formulierung zu begehen

                Vor Jahren genügte das, um sich aus solch einer unangenehmen Situation unbeschadet zurück zu ziehen. Man hat immer die Gelegenheit sich von einer leichtfertigen und falschen Äusserung noch einmal zu distanzieren.
                Sonst wären die Gerichte am Ende. Von der Flut einer nicht mehr zu bewältigenden Anzahl Klagen längst überrollt.
                Ob das heute noch so ist kann ich nicht beurteilen, da ich kein Jurist bin und weder entsprechenden Rat noch Auskunft erteilen kann und darf.
                Daher sind meine diesbezüglichen Angaben ohne jegliche Gewähr.

                Um dennoch einen Wirkungstreffer zu landen würde ich wie erwähnt keinesfalls selbst einen solchen Brief aufsetzen sondern hierfür zwingend einen Anwalt konsultieren. Auch wenn Du keinen Rechtsschutz hast!
                Das mag ein paar Euro kosten, doch zeigt dies dem AG wie der "Kollegin" in Zukunft vorsichtiger und wachsamer zu sein, wie man mit Dir umgeht, bzw. welche Dinge im eigenen Laden tatsächlich abgehen.

                Niemand nimmt sich umsonst einen Anwalt! Dies zeigt allen übrigen Beteiligten wie ernst Dir die Sache ist und vielleicht dem AG, dass er in die Aussagen der Kollegin nicht immer uneingeschränktes Vertrauen investieren sondern auch einmal kritische Fragen stellen sollte. Auch für den Fall einer beabsichtigten Kündigung durch den AG ist das schon ein Schuss vor den Bug, um zu zeigen, das dies mit Dir u.U. keinesfalls ein Spaziergang werden wird.

                Die Kehrseite ist jedoch, dass Dir das der AG übel nehmen könnte obwohl, durch einen Anwalt verfasst, dies sogar eine Dienstleistung Deinerseits für ihn darstellt welche ihm weiteren Stress mit der Kollegin erspart.
                Doch man weiss nie wie die Verantwortlichen das in den Hals bekommen und wie sehr diese fähig sind wenigstens bis auf drei zählen zu können.
                So wie ich Dich verstanden hatte ist es Dir schon fast egal den Job zu verlieren. Dennoch muss man sich nicht mehr beschädigen als irgend nötig. Umso mehr gilt dies wenn man das eigentliche Opfer ist.

                Mein Fazit: Anwalt konsultieren und den Fall mit ihm erörtern wie Du da mit einem blauen Auge raus kommst. Eine bessere Empfehlung kann ich Dir nicht geben.
                Betrachte es einfach als Lehrgeld für die Zukunft auch wenn Du es über den Rechtsschutz abwickeln kannst.
                Den gesundheitlichen und seelischen Preis den Du andernfalls noch bezahlen müsstest darfst Du durchaus höher bewerten als ein paar Papierscheine zu verlieren.

                Ich wünsche Dir Weisheit für wohl durchdachte Entscheidungen

                Gruss Martin
                Psychobabbel
                besonders erfahrenes Mitglied
                Zuletzt geändert von Psychobabbel; 24.05.2013, 16:08.

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                • #9
                  AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

                  Hallo mai2013,
                  wie lang bist du krankgeschrieben? So lang du das bist, musst du gar nichts machen. Regenerier dich. Und wenn du glaubst, du bist stabiler, regenerier dich noch mal! So etwas sitzt oft mehr als man selber glaubt. Und selbst wenn du die Firma verlässt, ist es besser, du bist gesundheitlich und seelisch ok als beeinträchtigt.
                  Was sagt der Personalrat? Warum war er nicht bei dem Dreiergespräch dabei? Was sagt er zu dem Schreiben? (Bitte ruf ihn nicht an, wenn du krank geschrieben bist, nur wenn du ihn 100%ig vertrauen kannst (aber wann kann man das schon?)) Klär das, wenn du wieder da bist. Ansonsten hat Martin schon alles Wichtige gesagt: Es ist korrektes Vorgehen vom Betrieb. Rede mit einem Anwalt.
                  Viel Glück
                  Sunzi
                  Der beste Weg ist es, die gegnerische Strategie zu vereiteln; der zweitbeste, dessen Verbündete anzugreifen; und der schlechteste ist der Angriff auf gegnerische Städte.

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                  • #10
                    AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

                    Hallo Sunzi,
                    bin nch eine gute Woche krank geschrieben und dann habe ich Urlaub. Da möchte ich auch verreise. Kann meinem Mann nicht auch noch den Urlaub streichen, wo eh schon alles grad so belastend und zermürbend ist. Also werde ich dann die Urlaubstage nehmen und mich anschließens wieder krank schreiben lassen. Hoffe das gibt keine Schwierigkeiten.
                    Personalrat.......da war ich. Aber die haben bei uns keinen "Biss" um es mal so auszudrücken. Der hat sich gewunden wie ein Aal, hat dann gemeint Mobbimg ist so schwer zu beweisen, deshalb lässt man solche Unterstellungen lieber. Und er könnte mich zwar zu dem Gespräch begleiten, aber das wäre nicht "deeskalierend". Ich glaub da brauch ich mir keine Hoffnung auf Unterstützung machen.
                    Ich habe jetzt den Brief geschrieben und alle Vorwürfe zu Papier gebracht.
                    Lt Anwalt soll ich das ruhig machen. Und seiner Ansicht nach brauch ich auch keine Angst vor einer Anzeige wg übler Nachrede oder sowas haben, wie meine Kollegin mir angedroht hat.
                    So richtig erleichtert hat mich das Gespräch aber nicht.
                    Ich frage mich, was ich für Forderungen stellen soll, wenn es irgendwann wieder zu einem Gespräch kommen wird.
                    Ich will weder zurück in dieses Büro, noch will ich wie ein Wanderpokal in eine andere Abteilung.....
                    In meinem Alter nochmal einen guten Job zu finden, dazu mit meinen Vorerkrankungen, wäre wie ein Sechser im Lotto.
                    Also sitz ich doch in der Falle..............

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                    • #11
                      AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

                      Hallo mai2013,
                      dass Personalräte nicht einschreiten ist meiner Erfahrung nach eher die Regel als die Ausnahme. Man muss denen direkt sagen, was sie tun sollen, damit man mal ein klares statement kriegt. Das Thema "nicht deeskalierend" heisst wohl im Klartext eher: "lass mich damit doch in Ruhe, ich will nicht", denn deeskalierend kann man sich immer verhalten, egal was die andere Seite macht. Ob dann natürlich eine Deeskalation insgesamt eintritt, ist eine andere Sache, aber das ist es immer.
                      Interessant ist natürlich auch, ob man jemand von Personalrat mitnehmen kann mit dem Auftrag, Zeuge zu sein. Auch für das eigene Gesprächsprotokoll hinterher.
                      Regeneriere dich einfach. Bedenke: Eine Anzeige wegen übler Nachrede bedeutet für die Führungskraft auch immer Öffentlichkeit, die sie nicht kontrollieren kann. Zum anderen heißt das ja nicht, dass egal, wie die Verhandlung ausgehen würde, die Sache bereinigt wäre. Das gilt für die Vorgesetzte (die kann dich schikanieren), das gilt aber auch für dich (du kannst die wehren und ihr damit Schwierigkeiten bereiten). Also erst mal ruhig Blut mit den jungen Pferden. Möglicherweise hast du auch, je nachdem wo und wie und wie lange du dort arbeitest, einen bestimmten Kündigungsschutz.
                      Mein Tipp wäre noch: Lass das Mobbingthema bleiben und konzentriere dich auf das, was du erwartest, zum Beispiel Umgangsformen, Verhaltensweisen, Art der Absprachen, Art der Kritik etc. Die Vorgesetzte hat ja das Recht, dich zu kritisieren. Die andere Sache ist, ob sie das klug macht oder wie ein Trottel. Man kann aber auch niemand verbieten, ein Trottel zu sein, man kann nur klar machen, was für Konsequenzen für die zu erledigende Arbeit so etwas hat.
                      Falls ein Gespräch ansteht, hol dir mal strategische Beratung, wenn es in deiner Umgebung so was gibt.
                      LG und gute Regeneration
                      Sunzi
                      Der beste Weg ist es, die gegnerische Strategie zu vereiteln; der zweitbeste, dessen Verbündete anzugreifen; und der schlechteste ist der Angriff auf gegnerische Städte.

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                      • #12
                        AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

                        Hallo Zusammen,
                        nochmals zu meiner Situation:
                        -bin weiterhin krank geschrieben, warte auf einen Platz in einer psychosomatischen Klinik.
                        -habe nach Rücksprache mit einem Anwalt für Arbeitsrecht meine Sicht der Mobbing-Situation schriftlich dargelegt, wie vom Personalchef gewünscht
                        -auch auf mehrmaliges Nachfragen, was denn nun weiter geschehen soll oder ob meine Kollegin dazu Stellung genommen hat KEINE REAKTION ODER ANTWORT!!!
                        -jetzt ist meine Stelle in der Zeitung ausgeschrieben , "baldmöglichst zu besetzen"

                        Ich will zwar sowieso nicht mehr zurück in dieses Büro, bin jetzt aber trotzdem geschockt, daß meine Stelle einfach so nachbesetzt wird ohne mit mir zu sprechen.

                        Was haltet Ihr davon???
                        Dabke schon mal fürs Lesen und Antworten
                        mai 2013

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                        • #13
                          AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

                          Hallo mai2013

                          Wie nicht anders zu erwarten wird man nun nach Wegen suchen Dich zu eliminieren.

                          Das Schweigen zum Anwaltsschreiben ist für mich persönlich klares Synonym für die Absicht das auszusitzen und sich natürlich keinerlei Blösse dahin gehend zu geben.
                          Wäre dies doch ggf. ein Eingeständnis eigenen Fehlverhaltens bzw. besteht die Gefahr etwas Falsches zu sagen oder gar noch schlimmer, zu Papier zu bringen.
                          Der AG verfolgt die Taktik: Reden ist Silber. Schweigen ist Gold.

                          Da Du in der Beweispflicht bist für die Vorwürfe kann und wird sich der AG entspannt zurück lehnen.
                          Er wird es meiner Meinung nach drauf ankommen lassen und hat sich wohl bereits ebenfalls rechtlichen Beistand bzw. Rat eingeholt.
                          Da Deine Stelle bereits ausgeschrieben wurde fühlt er sich, wahrscheinlich auch aufgrund der Beweislage, entsprechend sicher bzw. ist Willens es auf eine Eskalation ankommen zu lassen.
                          Diese Entscheidung wurde wahrscheinlich bereits getroffen und wird nun unerbittlich verfolgt werden.

                          Wichtig wäre nun für Dich mit dem Anwalt einen Schlachtplan zu schmieden wie Du deine Rechte wie Ansprüche wahren kannst.
                          Bei einem entsprechenden Angebot ist der AG vielleicht doch gewillt und bereit das weitgehend schmerzlos und ohne Geschrei zu beenden.
                          Was, trotz aller angestauten Wut, für beide Seiten von Vorteil ist, um einen Strich unter die Sache machen und schnell zur Tagesordnung zurückkehren zu können.

                          Absolute Genugtuung wirst Du, der mit dem Verhalten des AG offenbarten Grundhaltung des AG folgend, wohl nicht bekommen bzw. besteht nur eine geringe Chance diese durch Verurteilung in einem Prozess zu erhalten.
                          Es wird wohl eher daraus hinauslaufen wie an sich nun unter welchen Bedingungen trennt.

                          Daher wäre es für Dich auch von Vorteil nun keine weitere Sekunde mehr zu verlieren und an Deiner Zukunft zu bauen.
                          Was nun noch kommt ist nur noch reine Formalität. Schau dass Du an Entschädigungen kriegen kannst was geht und verabschiede Dich von allem anderen

                          Bist Du dahingehend schon aktiv geworden? Hast Du schon Bewerbungen im Feuer?

                          Und wenn nicht: Was blockiert Dich dahingehend zu handeln? Schliesslich geht es nun um Dich und Deine Zukunft.
                          Dass das ein Ende hat bzw. dieses unmittelbar bevorsteht, dessen bist Du dir ja bereits voll bewusst.

                          Und je mehr positive Ereignisse in Form positiver wie konstruktiver Gespräche mit potenziellen neuen AG Deinen Tag füllen, desto mehr und schneller steigt auch wieder Dein Selbstwert.
                          Beschäftige Dich mit positiven Dingen die Dich aufbauen und lass die Vergangenheit hinter Dir in der Einsicht das nicht mehr ändern zu können.

                          Es ist letztendlich besser die Welt so zu akzeptieren wie sie ist und sein Handeln danach auszurichten als einem Wunschdenken nachzueifern wie sie sein sollte ohne Chance darauf, dass dies jemals eintrifft.
                          Du hast nur ein Leben.

                          Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du beim nächsten Mal eine bessere Situation antriffst, die Deinen Präferenzen und Fähigkeiten entspricht und gerecht wird.
                          Dazu ist es nötig sich dieser Stärken tatsächlich bewusst zu sein. Sich das immer und immer wieder bewusst zu machen und darüber hinaus unablässig daran zu arbeiten diese Stärken noch stärker zu machen.
                          Das hilft gewiss auch Dir früh selbst eine gute Einschätzung treffen zu können wer als AG für Dich in Frage kommt und für dessen Unternehmen Du dich voll und ganz einbringen kannst.

                          Wo Du anerkennende Wertschätzung für Deine Dienste erhältst oder von Beginn an mit ständiger destruktiver Kritik von oben herab überhäuft wirst.
                          Die Letzteren haben in der Regel die Meinung selbst die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und halten sich für unfehlbar.
                          Denen kann man es nie recht machen. Ob nun Kollege oder Chef.

                          Hüte Dich vor solchen Menschen und vor Orten wo das Kultur ist.
                          Kein Gehalt dieser Welt kann derartige Herabwürdigung der besten Absichten wie Person jemals kompensieren.


                          Allgemein:

                          Wer es als fachlich kompetente Person mit oben genannten Machtmenschen zu tun bekommt, der wird durch intelligente Fragen zu den Abläufen oder selbst dem nur geringsten spürbaren Widerstand gegen eine Entscheidung oder Richtlinie in der Regel schnell zum Systemverräter oder Sündenbock gebrandmarkt und kriegt für alles die Rechnung was schief läuft und wird nach unten durchgereicht.

                          Jeder mache sich stets bewusst, dass jeder neue MA in ein bestehendes soziales System mit abgecheckter Hackordnung eintritt.
                          Alleine schon seine Anwesenheit erzeugt Unruhe, ggf. Argwohn und Widerstand. Umso mehr sobald sich zeigt, dass der Neue u.U. mehr drauf haben könnte als der Beobachter selbst.

                          Daher empfehle ich allen Menschen, dass wenn sie in eine neue Kultur eintreten, sehr wenig zu sagen und dafür viel mehr zuzuhören wie die Abläufe etabliert sind, wie der "Pulsschlag" der Gruppe sich anhört und vor allen Dingen wer diesen vorgibt. Sprich wie die Macht im Hause verteilt ist.
                          Und sehr wichtig: Ungeachtet der Titel weil nicht jeder Chef der diesen Titel trägt auch tatsächlich der wahre Chef ist.
                          Sich selbst, ohne sich dieses Wissen zuerst zu eigen gemacht zu haben, trotz aller ersichtlichen Widersprüche mit Macht zu zügeln. Das was man an Widersprüchen, Defiziten oder Verbesserungsmöglichkeiten sieht erst einmal nicht anzusprechen und erst einmal defensiv sich ein Bild der Gesamtlage zu schaffen.

                          Stets im klaren Bewusstsein, dass ich als nicht integrierter Neuling niemals weder die Position und Macht habe noch durch die durch mein eigenes Verhalten ausgelöste Akzeptanzverweigerung der übrigen Beteiligten jemals erlangen werde dort etwas zum Positiven zu verändern. Wer dies missachtet und sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht darauf einlassen kann sich erst einmal ohne wenn und aber dem Willen der Gruppe anfänglich zu unterwerfen, der wird zwangsläufig schnell in die Schusslinie der Machthaber wie auch übrigen Mitglieder geraten und wird als Fremdkörper isoliert.

                          Und wenn es wahrscheinlich keiner mehr wahr haben will: Dies ist ein ganz natürlicher Instinkt unseres evolutionär und genetisch determinierten Sozialverhaltens und wird unbewusst von unserem Gehirn gesteuert.
                          Erst das Nachdenken und Überdenken eines Sachverhalts über das Bewusstsein macht den Menschen zum Homo Sapiens. Zu dem was ihn seine Begabung zu denken machen kann.
                          Und nur alleine die Fähigkeit zu Etwas zu besitzen macht uns noch lange nicht zu dem was wir dadurch sein könnten.
                          Erst wenn wir die Fähigkeiten zum Wohle der Menschen und der Gestaltung unseres Umfeldes einsetzen werden wir zum Menschen.

                          Die vielen Beispiele des Leidens hier, welche eindrücklich zeigen dass das bei vielen Menschen eben leider nicht der Fall ist, ist für mich der Beweis dieser Aussage.
                          Man kann durch eine Unmenge angesammelten Wissens in seinem Zentralspeicher vielleicht vorgeben intelligent zu sein.

                          Doch ist Wissen alleine keine Voraussetzung oder gar Garantie damit auch seine unterbewusste "Triebsteuerung" in angemessenem Masse unter Kontrolle zu haben.
                          Das lernt der Mensch während angemessener Sozialisation in Kindheit und weiterhin bis ins hohe Alter hinein. Das ist ein Prozess der niemals aufhört.

                          Wer da nun glaubt mit dem vollendeten 18 Lebensjahr "erwachsen" zu sein, der glaubt auch, dass Zitronenfalter die Zitronen falten können.
                          Und von dieser Sorte Menschen die das ab einem gewissen Zeitpunkt ihrer Entwicklung für sich in Tat und Wahrheit in Anspruch nehmen und ernsthaft glauben nichts mehr täglich hinzu lernen zu müssen, gibt es leider immer mehr.
                          Einbildung ist eben auch ein Bildung.

                          Dieses Geschwür einer masslos um sich greifenden Selbstherrlichkeit und Selbstgefälligkeit zieht und verbreitet sich mehr und mehr durch alle Gesellschafts- wie Bildungsschichten.
                          Damit sind natürlich auch die Führungsetagen der Unternehmen nicht von dieser Fehlentwicklung verschont.

                          Hierzu eines meine Lieblingssprichwörter: "Was nützt Dir ein hoher IQ oder der Doktortitel, wenn Du ein emotionaler Trottel bist!"

                          Es gibt ein einfaches Muster/Schema das man sich immer und überall bewusst und zunutze machen kann statt sich mit ihm zu überwerfen.

                          1. Neues schafft zwangsläufig immer Unruhe.
                          2. Unruhe bedeutet Unsicherheit für die etablierte Machtstrukturen, Kultur und damit für die berechenbare Stabilität der "sicheren", wie auch immer geordneten Gemeinschaft.
                          3. Unsicherheit beschwört im Menschen existenzielle Urängste herauf. Die mächtigsten Antreiber überhaupt.
                          4. Deren psychische wie physische Auslöser werden dann von den wahren Machthabern der Gruppe wie von den komplementären Mitgliedern als Mitläufer gnadenlos bekämpft.
                          5. Und das so lange und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, bis deren Beseitigung/Auslöschung bewerkstelligt und der Urzustand wieder hergestellt ist.

                          Das ist die intraspezifische Aggression der Spezies Mensch wie auch anderer hoch entwickelter Säugetiergruppen bzw. Mobbing in Reinform so wie es Konrad Lorenz als Nobelpreisträger und Verhaltensphysiologe als "Aufhassen der Gruppe" gegen den Fremdling beschrieben hat. Nur mit dem Unterschied, dass dies in dieser ausgeprägt brutalen wie und komplexen Form nur zwei Spezies auf dem Planeten zu eigen zu sein scheint. Dem Mensch und der Ratte.

                          Offenbar wurde die Hinterlist und der Kampf aus dem Verborgenen gegen andere schon früh mit der Ratte assoziiert, warum ein besonders hinterlistiger, niederträchtiger und dazu besonders aggressiver Mensch gerne als "hinterlistige Ratte" tituliert wird.
                          Hunderte wenn nicht gar tausende von Jahren noch bevor Konrad Lorenz seine Gedanken dazu auf's Papier bringen konnte.

                          Nachlesbar in seinen leider nicht zum allgemeinen Bildungsstandard gehörenden Büchern: "Das sogenannte Böse" u./o. "Die 8 Todsünden der Menschheit".
                          War mir jetzt, mit Verlaub, einfach zu müssig und aufwändig war, um das im Detail nachzuschlagen.

                          Und wenn ich jetzt wieder mal auf mein Statement zurückblicke hab ich einmal mehr wieder ungefragt versucht die Welt zu erklären.

                          Gruss Martin
                          Psychobabbel
                          besonders erfahrenes Mitglied
                          Zuletzt geändert von Psychobabbel; 26.10.2013, 12:50.

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                          • #14
                            AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

                            Hallo Martin,
                            danke für deine Antwort.

                            Leider ist mein Selbstwertgefühl am Boden, fühle mich nicht in der Lage Bewerbungsgespräche zu führen.
                            Hinzu kommt, daß ich in meinem gelernten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann.
                            Was bleibt mir da noch? Putzen, ......-Aufsicht... Mehr les ich grad nicht in der Zeitung.

                            Bezüglich meinem Arbeitgeber, weiß ich nicht, wie ich es weiter angehen soll.
                            Der Rechtsanwalt war ziemlich teuer. Den möchte ich, wenn möglich nicht mehr in Anspruch nehmen.
                            Kann ja schlecht einen Brief schreiben: gebt mir eine Abfindung, dann seid ihr mich los????

                            Mir geht so langsam die Luft aus, hab keine Nerven mehr!!!!!!!!!!!!!

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                            • #15
                              AW: Ist das ein formal korrektes Vorgehen?

                              Mai trete bei Verdi ein dort genießt du auch Rechtsschutz und zahlst je nach Status entsprechende monatliche Beiträge mal höher mal niedriger / als erwerbslose fast nix. Dort gibts Mobbingberatung / Rechtsschutz / gute Tippps e.c. und im Notfall Klage durch 2-3 Instanzen auch Kündigungsschutzklage. Ich würd mich nicht gesundheitlich kaputtspielen lassen..

                              Gruß Tomm

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