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Welche Zeugnisse benötigt man um Mobbing nachweisen zu können?

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  • Welche Zeugnisse benötigt man um Mobbing nachweisen zu können?

    Nach einem Arbeitgeberwechsel wurde ich auf der neuen Arbeitsstelle von den Kollegen nicht angenommen. Breits nach einem Monat hatte ich das Gefühl wieder aus dem Unternehmen auszuscheiden zu wollen und begonnen mich zu bewerben. Ich hatte jedoch Bedenken, dass das in meinem Lebenslauf nicht gut aussieht. Leider habe ich auch so schnell keinen anderen vergleichbaren Arbeitsplatz gefunden. Außerdem habe ich auch meinem Ehrgeiz nachgegeben und mir abverlangt den eingeschlagen Weg zu meistern. Aus verbalen Angriffen und persönlichen Herabsetzungen wurde zunehmend Schikane. Eine langjährige Mitarbeiterin machte mir zunehmend das Leben schwer. Zunächst habe ich mit besagter Mitarbeiterin das Gespräch gesucht, um mit ihr einen Konsens zu finden. Es war umsonst. Mir blieb schließlich nichts anderes übrig als die Abteilungsleiterin einzubeziehen. Obwohl sie mir bestätigte, dass es mit dieser Kollegin auch schon mit anderen Kollegen Probleme gegeben habe, hat sie nichts unternommen. Im Gegenteil , danach wurde es immer Schlimmer. Ich hatte das Gefühl, die Kollegin suchte auf meinem Arbeitsplatz nach Informationen, die mich belasten konnten. Ich war es nicht gewohnt, meinen PC beim verlassen des Arbeitsplatzen sperren zu müssen, nun konnte ich nicht anders. Schließlich bekam ich zu meinen sonst schon umfangreichen Aufgaben noch unnütze hinzu, so dass ich bald nicht mehr wusste was ich zu erst erledigen sollte. Ich schlitterte in eine Depression hinein ohne es zu merken. Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Überforderung, Angst, Panikattacken, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen waren die Folge. Dies wirkte sich natürlich auf meine Arbeitsleistung aus. Dadurch bekam man jetzt Angriffspunkte und ich wusste mich nicht mehr zu wehren. Mein Selbstvertrauen ging auf Null zurück. Ich wurde unsicher und fühlte mich unzulänglich. Bis der völlige Zusammenbruch kam und Selbsttötungsabsichten hatte. Ich habe fast zwei Jahr gebraucht um ins Leben zurückzufinden. Das Unternehme hat den Anstellungsvertrag nicht gekündigt während ich krank war. Als ich nach Wiedereingliederung(in der Zeit hat man sich zusammengerissen) und Urlaub wieder auf Arbeit erschien, wurde mir kein Arbeitsgebiet übertragen und erst nach mehrmaligen Anfragen von mir, Arbeitsaufgaben erteilt, die sonst keiner angefasst hat. Heute bekam ich die Kündigung. Im Grunde bin ich froh, nicht mehr dorthin zu müssen. Aber ich finde man kann und darf sich nicht alles gefallen lassen. Es gibt noch viel zu wenig Klagen gegen Mobbing, weil die Beweispflicht beim Arbeitnehmer liegt und ich wüsste nicht, wie ich Beweise vorlegen soll. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Hattet ihr Erfolgt mit einer Klage?

  • #2
    AW: Welche Zeugnisse benötigt man um Mobbing nachweisen zu können?

    Hall Lilith64,

    Erstmal ist es falsch, dass die Beweispflicht nur beim Arbeitnehmer/Opfer liegen soll. Auch Indizien können begrenzt ausreichend sein, um Mobbing eindeutig zu identifizieren.

    Aber wenn man Beweise hat, dann hat man auf jeden Fall schonmal die besseren Karten. Beweise zu machen ist eigentlich einfach: Video-/Audioaufnahmen zum Beispiel. Ein Mobbingtagebuch wäre auch gut, kann auch sozusagen als "Beweis"/Indiz herangezogen werden und wird vor Gericht auch ernst genommen.

    Nebenbei lerne, wieder glücklich zu werden, dein Leben zu leben, lerne Neues kennen und finde den Weg zur Freude.

    Alles Gute
    ZuTutor
    Mein Youtubekanal: youtube.de/c/SuperExtreme Das Glück ist schon auf dem Weg zu dir.

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    • #3
      AW: Welche Zeugnisse benötigt man um Mobbing nachweisen zu können?

      Zuerst einmal empfehle ich zu einem Rechtsanwalt zu gehen (Fachgebiet Arbeitsrecht). Gegen die Kündigung kann man unter der Wahrung von engen Fristen eine Kündigungsschutzklage erheben. Dies könnte auch dann sinnvoll sein, wenn Du nicht mehr da arbeiten möchtest, da man kann meistens eine Abfindung rausholen kann.
      Leider liegt bei Mobbing durchaus die Beweislast beim Arbeitnehmer. Wichtig ist hier ein Mobbing-Tagebuch zu führen und natürlich möglichst viele Beweise (Mails, Zeugen, usw ) zu sammeln. Welche Rolle hat denn der Betriebsrat hier gespielt? Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass eine Mobbingklage schwierig zu führen ist, zum einen weil die Erfolgsaussichten unsicher sind, zum anderen, wie soll man den Druck im Unternehmen dann aushalten. Ich habe übrigens auch 15 Monate gebraucht um nach Bossing durch den Vorgesetzten wieder arbeiten zu gehen. Das war vor etwa 2 Jahren. Meine Erfahrung ist die, dass das Unternehmen nicht locker läßßt einen Mitarbeiter los zu werden. Ich habe mich nun entschlossen auf Abfindungsverhandlungen einzugehen, weil es einfach auf Dauer gesundheitlich zu belastend ist, unter diesen Umständen zu arbeiten.
      Liebe Grüße

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