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Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

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  • Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

    Hallo zusammen! Ich hoffe ich kann den Fall halbwegs verständlich formulieren, solche Mobbinggeschichten sind ja immer sehr komplex.

    Ich bin Krankenschwester und arbeite auf einer Intensivstation - schwere Arbeitsbedingungen, spezielle Persönlichkeiten im Team. Wir sind eine relativ kleine Station mit 17 Mitarbeitern, darunter gibt es eine Gruppe von 3 Mitarbeitern, welche subtil das Stationsleben lenken. Mitarbeiter, welche ihnen nicht passen (nicht nur auf fachliche Weise sondern auch auf persönlicher Ebene) werden systematisch gemobbt, Ich arbeite seit 2 Jahren dort und habe selbst 2 Kündigungen erlebt (von wirklich lieben Menschen). Die Gründe, warum gemobbt wird sind entweder total Absurd (zB dass eine Kollegin im Krankenstand ein Foto eines Schneemannes im Garten auf Facebook gepostet hat, den ihre kleinen Brüder gebaut haben) bis gar nicht nachvollziehbar. Mobbingtaktik: Gesprächsverweigerung bis hin zu untergriffigen Äußerungen und Beschimpfungen und Verbreiten von Gerüchten bzw. schlechte Nachreden provozieren.

    Das Problem: Die Gruppe (3 Mädels) ist gut organisiert, manipuliert hervorragend die 2 Chefs (beide männlich) und weiß es auch hervorragend Ärzte um den Finger zu wickeln und einige sind bereits gut in ihr Netzwerk integriert. Aus Geschichten weiß ich, dass im Team schon mehrere Leute betroffen waren, diese haben bereits resigniert und zeigen auch keine Gesprächsbereitschaft dahingehend und wollen einfach ihre Ruhe haben (ich habe mit anderen Kollegen bereits Gespräche gesucht).

    Aktuell ist eine Kollegin außer mir noch betroffen, diese wendete sich aktiv an die Vorgesetzten und seitdem ist den Chefs auch bewusst welche Tragweite das Ganze bereits angenommen hat und es gab bereits ein Gespräch mit 1 aus der Gruppe sie solle sich zusammenreissen, damit wurde aber alles nur noch schlimmer. Ich habe vor 2 Wochen beschlossen ihnen ebenfalls mitzuteilen dass ich gehen werde (ich habe mich schon öfters ihnen anvertraut weil es immer wieder Vorfälle gab, diese wurden aber irgendwie bagatellisiert weil wie gesagt - die Chefs lassen sich von den Mädels gerne manipulieren, was ihnen mittlerweile aber auch bereits bewusst ist) und als ich Ihnen nun sagte, dass ich vorhabe zu gehen,waren sie sprachlos. Das Gespräch dauerte 2 Stunden - dabei wurde ihnen scheinbar zum ersten Mal wirklich die Augen geöffnet.

    Nun sind wir dabei zu diskutieren, welche Konsequenzen meine Kündigung nach sich ziehen sollte. Die Chefs wollen mich dazu bringen zu bleiben und glauben, dass ein Gespräch mit Pflegedirektion und einem Mediator sinnvoll wäre. Es fiel der Wortlaut "Es muss sich was ändern, die haben mich schon zu viele Mitarbeiter gekostet". Ich weiß aber, dass das alles nur verschlimmern wird und am liebsten würde ich einfach resignieren und "leise gehen" (es gibt andere plausible Gründe, die ich angeben kann, warum ich wechseln möchte).

    Ich habe mich auch bereits 2 weiteren Kollegen anvertraut die sich auch der Problematik bewusst sind, von dieser gewissen Gruppe aber akzeptiert werden. Prinzipiell sind sie auf meiner Seite, aber auch die beiden haben gesagt, sollte es zu einem "Showdown" kommen können sie mir nicht versprechen, dass sie für mich Partei ergreifen werden. Auch von anderen können sie sich das nicht vorstellen - zu groß ist das Misstrauen untereinander, die Gegenseite kann sich nicht vereinen und wie gesagt, viele haben bereits resigniert. Es wird niemand wagen, weil die Gruppe einfach zu stark ist und jeder, der kein Problem mit ihnen hat (meist die älteren Mitarbeiter) ist nur froh darüber und möchte, dass das auch so bleibt.

    Nun zu meiner Frage: was soll ich tun?

    A: einen möglichst "leisen Abgang" machen - was ich sicher erreicht habe ist den Chefs die Augen geöffnet zu haben, mein Fall liegt bereits in der Direktion des Hauses - das Mobbing passiert also sicher nicht mehr im Verborgenen. Wenn ich leise gehe, hat es aber mein Chef halt wirklich schwieriger, etwas zu verändern. Ich würde gerne eine Veränderung bewirken, ich mag die Station schließlich gerne - kann aber die Last nicht alleine tragen.

    B: Ich gehe in Konfrontation mit den "Mobbern" und schaue, was dabei rauskommt. Damit ist mir nicht mehr geholfen - ich werde dann sowieso gehen müssen weil es nicht mehr auszuhalten sein wird dort zu arbeiten, aber meinem Chef würde es helfen evtl. Konsequenzen zu ziehen. Zumindest würde es das Team ordentlich aufrüttel und er hofft, dass das restliche Team sich mobilisieren wird und der Gruppe in Zukunft den Wind aus den Segeln nehmen wird. Aber wie bereits gesagt, mit denen ich bisher geredet habe glaubt das keiner und ich auch nicht.

    Ein Termin mit der Direktion zu einem persönlichen Gespräch wurde bereits vereinbart. Bis dahin sollte ich mich für einen Weg entschieden haben.

    Danke erstmal für die Zeit, diesem langen Beitrag gelesen zu haben! Ich freue mich über jede Meinung!

  • #2
    AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

    Hallo Magdalena
    Ich bin neu hier im Forum und möchte Dir direkt antworten. An Deiner Stelle würde ich mich ganz klar für Variante A entscheiden. Leiser Abgang, Augen zu und durch. Damit schonst du deine Nerven und hast genug Energie für einen Neustart. Was solls? Versuche, dein Leben zu geniessen und diese Episode in deinem Leben hinter dir zu lassen.
    Die Konfrontation mit den "Mobbern" erscheint mir doch sehr anstrengend und nützt womöglich niemandem und kann auch noch im Chaos enden. Hau da ab, das wird doch nix mehr, die sollen schauen, wie sie klarkommen. Entschuldige die Ausdrucksweise, aber das ist meine Sicht der Dinge. Jedenfalls wünsche ich Dir ganz viel Kraft, damit du das gut durchstehst. Liebe Grüsse Liesele
    Zuletzt geändert von Liesele; 02.11.2014, 23:05.

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    • #3
      AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

      Das kennt man, Eine Starke Gruppe, die schon länger Vorort ist, haut jedem aus dem Laden heraus, der ihnen aus irgendwelchen Gründen nicht gefällt. Die " Chefs" sind dann oft in der Zwickmühle und haben oft überhaupt keine Lust sich mit der Gruppe anzulegen, am Ende geraten sie noch selber ins Visier. Sich mit langjährigen "Perlen" anzulegen, das überlegt sich ein Chef. Ich denke mal, es ändert sich garnichts. und an starke, oder ältere, oder Koryphäen, denen keiner etwas vormacht, da wagen sie sich nicht heran. Da gibts ja auch nichts zu mäkeln. Die einzige Chance wäre vielleicht, denen keine Angriffsfläche zu bieten, eben keinen Grund zu bieten für Angriffe und fehlerfrei, wie ein Robotor, eine perfekten Tag nach dem anderen hinzulegen.

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      • #4
        AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

        Wenn man den leisen Abgang macht passiert nichts -ich denke man sollte aufzeigen damit diese Machenschaften gestoppt werden lg Lillo

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        • #5
          AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

          Da erzählt ja auch jeder etwas anderes. Der eine sagt, geh dort weg und schone deine Nerven, der andere sagt, bleib dort stehen, bis du selber umkippst. Man kann ja auch Mitmobben, ich schliesse mich der Terrorgruppe an und Mobbe selber was das Zeug hält. Dann hat man irgendwann allerdings keine Psyche mehr, sondern nur noch ein Horroprogramm im Kopf. Aber wenigstens stimmen die Zahlen auf dem Kontoauszug am Monatsende.

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          • #6
            AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

            Also erst mal vielen Dank für die Rückmeldungen!
            Eines sollte ich vl noch anmerken: Ich bin erst mitte 20 und muss es in der Arbeitswelt noch eine Zeit lang aushalten also gefällt mir das Argument meine Nerven zu schonen eigentlich am Besten.

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            • #7
              AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

              Hey Magdalena,

              Ich empfehle klar Weg B: Konfrontation! Nur so bekämpft man Mobbing effektiv.

              Alles Gute
              ZuTutor
              Mein Youtubekanal: youtube.de/c/SuperExtreme Das Glück ist schon auf dem Weg zu dir.

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              • #8
                AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

                Liebe Magdalena,
                zuerst: Du bist ein mutiger Mensch. Es ist selten, dass solche Struturen den Vorgesetzten gegenüber angesprochen werden.
                Trotzdem rate ich zu Variante A. Aus mehreren Gründen:
                Variante B wir für Dich sehr viel Stress (im Minsdesten) bedeuten, ohne dass Du irgendwie sicher sein kannst, dass sich etwas ändert.
                Zuständig dafür, gegen Mobber vorzugehen, sind die Vorgesetzten. Sie haben die arbeitsrechtliche Pflicht zu verhindern, dass die Persönlichkeitsrechte und die Ehre ihrer Mitarbeiter geschädigt werden. Gehen sie nicht dagegen vor, machen sie sich tatsächlich strafbar. Du musst Deinem Chef nicht helfen. Es ist sein Job. Er kann sich nicht darauf zurückziehen, dass das Team "aufgerüttelt" wird und sich "mobilisiert". Damit delegiert er seine Pflichten nur an das Team; es würden sich neue Mobbingstrukturen entwickeln. Mobbing entsteht immer und ausschließlich durch schlechte Führung. Auch die Direktion ist in der Pflicht. Sie haftet stellvertretend für alle Mitarbeiterfür die Schäden, die den Kollegen durch das Arbeitsumfeld entstehen. Das gilt nicht nur für den Unfallschutz,sondern auch für psychische, geldwerte und gesundheitliche Schäden durch Mobbing.
                Wenn Du diese Pflicht auf Dich nimmst, und stellvertretend für die, die das eigentlich tun müssen, tätig wirst, wirst Du einen "Reiter" haben. Du hast, wie Du sagst, noch viele Jahre im Beruf vor Dir. Mach sie Dir nicht unnötig schwer. Es ist genug, dass man weiß, dass Du kein Duckmäuser bist.
                Wahrscheinlich hilfst Du den Betroffenen (und auch den Chefs), indem Du "geräuschlos" gehst. Sie sind sich wohl inzwischen klar darüber, dass es so nicht weitergeht. Aktiv werden müssen sie. Wenn sie nicht wollen, dass alle, die nach Dir kommen, denselben Weg gehen und sich versetzen lassen.
                Wünsch' Dir Glück und Kraft!
                Wibo

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                • #9
                  AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

                  Hallo Magdalena,
                  gerade heraus gesprochen bist du nicht in der Position und Verantwortung, irgend etwas zu tun. Du bist für dich verantwortlich. Auch für deine Berufsplanung. Wenn du etwas Neues an der Hand hast, warum nicht gehen? Ob die Direktion irgend etwas macht oder nicht, wer weiß das schon? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wenn man bis jetzt zugeschaut hat und mit dem Mitarbeiterwechsel bislang gelebt hat, warum sollte es sich ändern? Es geht ja bisher auch so. Wenn den Chefs wirklich bewusst ist, dass sie manipuliert werden, dann ist es sehr einfach als Chef, sich der Manipulation nicht auszusetzen. Ich vermute auch, niemand wird dir danken, wenn du in den Kampf ziehst. Deine Kollegen haben ja schon klar gesagt, dass sie wahrscheinlich nicht auf deiner Seite stehen werden. Also für wen in den Kampf ziehen?
                  Gruß
                  Sunzi
                  Der beste Weg ist es, die gegnerische Strategie zu vereiteln; der zweitbeste, dessen Verbündete anzugreifen; und der schlechteste ist der Angriff auf gegnerische Städte.

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                  • #10
                    AW: Kündigung durch Arbeitnehmer- "ich halt es nicht mehr aus" - welche Konsequenzen nun für den Arbeitsplatz bzw. das Team einleiten?

                    Hallo Magdalena,

                    erstmal vielen Dank für deinen Beitrag zu meinem Thema. Ich habe, wie du siehst auch deinen gelesen und bin echt erstaunt, wie sich die Situationen gleichen. So einen Mob alteingessesener Wibsen, die quasi selber bestimmen wer bleibt und geht, gibts anscheinend öfter als man glaubt. In unseren Fällen ist es beides mal so, dass wir nicht die ersten sind und die Taktik den Vorgesetzten sogar hinreichend bekannt ist. Normalerweise müssen die nun etwas unternehmen . Das kann von Ermahnung über Versetzung bis hin zur Kündigung der Mobber gehen. Der Betrieb ist übrigens Schadensersatzpflichtig dir gegenüber, wenn sie das nicht tun. Nur ist das natürlich ein gerichtlicher Prozess und wenn man subtiles Mobbing nicht beweisen kann und die Kollegen als Zeugen auch kneifen aus Angst selbst Opfer zu werden, macht das kaum einer. Selbst deine Chefs haben selbst doch schon erkannt, welche betriebsschädigende Auswirkung solches Verhalten hat und müssten nun eigentlich mal härtere Bandagen ausfahren- spätestens jetzt. Aber anklingen lassen kann man das ja mal als Möglichkeit mit Schadensersatz , damit die Chefs evtl. motiviert werden. Vieleicht kann man eine oder zwei der Lästerschwestern ja versetzten und trennen wie in der Schule , wo man solche auch immer auseinandergesetzt hat ?
                    Warum man dir rät still und leise zu gehen, verstehe ich nicht ganz. Wenn du die Weiber eh nicht mehr ertragen musst, würde ich denen schon gehörig die Meinung geigen und sie ordentlich bloß stellen nochmal am Schluss. Du hast doch eh schon beschlossen zu gehen?
                    Was ich mich immer frage ist, welche Motivation solche Weiber haben eigentlich sich so zu verhalten . Haben die nicht genug Freunde im Privatleben, dass die auf Arbeit auch nur solche dulden können, deren Nase denen passt ? Sind die neidisch oder haben die gar Angst um ihre eigene Position? Fragen über Fragen.
                    Da du mir schriebst, dass es auch nach einer Aussprache nicht von Dauer war, das Ruhe einkehrte, bestärkt mich das, es gar nicht erst zu versuchen.
                    Gisela4812
                    Forumsmitglied
                    Zuletzt geändert von Gisela4812; 22.11.2014, 17:37.

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