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Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

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  • Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

    In der Hoffnung, dass Ihr mir Tipps geben könnt, habe ich mich heute angemeldet, weil ich euer Forum eben im Internet gefunden habe.
    Kurz zu meiner Person, ich bin weiblich, 53 Jahre alt, zehn Jahre lang Arbeitszeitkraft (LAK) in einem Industrieunternehmen. Ich habe nie einen Festvertrag bekommen. Mittlerweile weiß ich einen Grund, mein Arbeitsbereich wurde ausgelagert. Eine neue Firma hat diesen Arbeitsbereich übernommen und bringt Arbeitskräfte mit. 3 davon musste ich anlernen und diese 3 männlichen Kollegen und ich arbeiten seit erst 6 Monaten in einem Arbeitsbereich. Noch bin ich LAK und werde, sobald ich abgemeldet bin, bei der neuen Firma mit einem unbefristeten Vertrag anfangen und diese 3 neuen männlichen Kollegen und ich sind dann bei der einen Firma. Bis vor ein paar Wochen bin ich super mit denen klargekommen. Ein mir sehr sympathischer Kollege (wo die Chemie von Anfang an stimmte)grenzt mich jetzt aus. Er spricht nicht mehr mit mir, schaut mich nicht an, zeigt eindeutig, dass ich irgendetwas verbrochen habe. Er ist recht schweigsam und wenn er was sagt, hören alle auf sein Kommando. Ich habe ihn angesprochen, um die Situation zu klären und er hat sich geweigert, mit mir darüber zu sprechen. Ich weiß also nicht, was ich so schlimmes gemacht habe, dass Keiner mehr mit mir spricht. Denn die anderen beiden machen nur mit. Ich suche häufig die Schuld bei mir selber, und ich kann sie wirklich nicht finden. Es ist Schweigen im Walde. Gottseidank bin ich fachlich diejenige, die nicht fragen muss. Wenn Sie Fragen haben, fragen sie andere, statt mich selber. Das verletzt mich auch, zumal jetzt dadurch ein Konflikt auch nach außen sichtbar wird. Die anderen Kollegen von der neuen Firma fragen nur den einen, statt meine Person, die ja schon zehn Jahre in diesem Bereich arbeitet. Der neuen Firma ist es wichtig, dass man harmonisch miteinander arbeiten kann.


    Dadurch habe ich Angst, dass ich dann doch keinen Vertrag bekomme weil es dann heißt, mit der kann man nicht zusammenarbeiten. Oder ich die Probezeit nicht bestehe. Ihr wisst ja selber, wenn ein paar sagen, mit der kann man nicht zusammenarbeiten, wird nicht gefragt was los ist sondern diese wird entsorgt. Ach so, noch kurz zu erwähnen, ich habe zwar ein starkes Selbstbewusstsein nach außen, bin allerdings auch sehr sensibel, selbstkritisch und mein Geltungsbedürfnis ist recht groß. An dem Geltungsbedürfnis arbeite ich und versuche, mich zurückzunehmen. Übrigens bin ich seit 20 Jahren mit einem tollen Mann verheiratet, zwei Kinder von 14 und 18, hab ein tolles Hobby und einen tollen Freundeskreis. Ich gehöre also eher zu den Frauen, die sich durchsetzen können, sagen können was sie wollen oder was sie nicht wollen. Mein Lebensmotto ist, ich fange nie einen Krieg an, wenn ich ihn führen muss, werde ich aber auch gewinnen. Bitte nicht missverstehen, aber in den letzten zehn Jahren war nicht immer alles einfach. Seit dem ich mich zurücknehme, geht es mir allerdings auch besser. Die Egal-Haltung, die mein Mann mir empfiehlt, habe ich leider noch nicht. Mein Mann vermutet, dass jetzt der den HutTräger spielen möchte und das ganze ein Konkurrenzkampf sein könnte.

    Ich kann dieses Schweigen auch aushalten und wenn ich doch mal angesprochen werde, reagiere ich freundlich. Entgegen meiner Natur ��, Ich würde eher sagen, wenn du nicht willst, ich dann auch nicht. Würde dann nur noch mehr Stress bedeuten.

    Bringe ich jobmäßig etwas weg, frage ich die Anderen, ob sie noch was haben, was ich mitnehmen kann. Damit wollte ich ausdrücken, dass ich mir nichts anmerken lassen möchte. Ich mische mich auch nicht in Gespräche ein und bekomme übrigens auch nicht die Gelegenheit. Ansonsten trillere ich manchmal leise ein Liedchen oder singe mit und gebe nicht das Gefühl, dass es mich sonderlich stört. Wenn andere Kollegen kurz mal kommen, bin ich auch immer fröhlich, wie es meiner Natur entspricht. Wenn sie frische Luft schnappen, werde ich nicht gefragt und alle 3 gehen geschlossen raus und erzählen anderen Kollegen vor der Tür, sie 3 sind doch ein tolles Team.


    Das ganze geht jetzt extrem seit circa 6 Wochen.


    Ich hoffe, ihr könnt das Dilemma erkennen, in welchem ich gerade stecke. Habt ihr Ratschläge für mich? Jede Idee bringt mich weiter. Dankeschön schon mal fürs Lesen.
    Lisalinchen
    Forumsmitglied
    Zuletzt geändert von Lisalinchen; 27.05.2017, 14:37.

  • #2
    AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

    hallo Lisalinchen,
    eigentlich hast Du dich bisher geradezu bildebuchmäßig verhalten. Mit diesem einen ehemals netten Kollegen das Gespräch zu suchen hätten Dir hier wahrscheinlich auch alle als ersten Schritt empfohlen. Schade, dass dieser Kollege alles abgeblockt hat.Ich denke auch, dass es sich um einen Konkurrenzkampf handelt. Das neu entstandene Rudel braucht einen Leitwolf, und das möchte dieser " nette" Kollege sein mit dem Vorteil, dass er ein Mann ist. Die Gleichberechtigung und die gleiche Anerkennung für Leistungen einer Frau sind im Berufsleben nicht häufig zu finden. Auch heutzutage nicht.
    Du hast einen starken Rückhalt in Deiner Familie, arbeite weiter daran, Dich etwas zurück zu nehmen, wie es Dein Mann Dir geraten hat. Bremse auch Dein Geltungsbedürfnis etwas und ansonsten beobachte jetzt erstmal die weitere Entwicklung. Sei weiter freundlich und hilfsbereit. Das ist alles, was Du momentan tun kannst.
    Vielleicht hat ja hier jemand die zündende Ides,was Du noch machen könntest.
    Ich halte Dir die Daumen und berichte doch bitte weiter

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    • #3
      AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

      Hallo,
      alles sträubt sich in mir, wenn dir geraten wird, dich zurückzunehmen! Du hast nichts falsch gemacht, du wirst falsch behandelt!
      Ich mag keine Ahnung haben, aber folgende Empfehlungen scheinen mir sinnig (ich würde ja auch einfach nur den Link posten, weiß aber nicht, ob das gestattet ist):

      Quelle: business-netz....
      Mobbing am Arbeitsplatz: Verhalten bei Mobbing

      Mobbing kann jeden treffen. Laut dem Mobbing-Report der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin aus dem Jahre 2002 wurde ca. jede neunte Person im erwerbsfähigen Alter mindestens einmal im Verlauf seiner Erwerbstätigkeit gemobbt. Sie sind also nicht allein – ein schwacher (sicherlich auch trauriger) Trost -, der dennoch ein wenig von der vielleicht empfundenen Scham nehmen kann und Sie dadurch auch aus dem Gefühl der Isolation und Hilflosigkeit, das gepaart mit dem Unverständnis warum Sie auf solch eine widerwärtige Weise angegriffen werden, führen kann.


      Sie als Mobbingopfer stehen vor einer der größten Bewährungsproben in Ihrem Leben. Die Angst vor neuen Übergriffen – vor, während oder nach der Arbeit - dominiert Ihr Leben. Ihnen geht es körperlich und seelisch schlecht. Ihre Arbeits- und Lebensfreude hat abgenommen. Und Sie versuchen, sich irgendwie mit der Situation zu arrangieren oder diese gar völlig zu ignorieren. Solch ein Verhalten ist keine Seltenheit: 18,8% gaben im Mobbing-Report diese Strategie gegen Mobbing an.

      Doch so ein Verhalten bei Mobbing ist auf längere Sicht keine Lösung. Denn bei Mobbing – ob durch Kollegen oder durch den Vorgesetzten – wird Ihre Gesundheit, Ihre berufliche Existenz, Ihre Handlungsfreiheit und Ihre menschliche Würde angegriffen, bedroht und somit verletzt und beschädigt. Dies dürfen und sollten Sie weder passiv über sich ergehen lassen, noch warten, bis das Mobbing unerträglich geworden ist. Sie müssen sich gegen Mobbing wehren – es aber niemals alleine lösen wollen, denn dies gelingt nur in den seltensten Fällen.




      Mobbing am Arbeitsplatz: Was tun bei Mobbing? 5 Tipps

      Tipp 1: Mobbingtagebuch führen

      Legen Sie sich ein Mobbingtagebuch an. Vielleicht widerstrebt es Ihnen, die Schikane am Arbeitsplatz und somit die verschiedenen Formen des Mobbing zu dokumentieren. Aber es ist ein wichtiger Schritt, um den Mobbingverlauf zu stoppen. Sie müssen sich Klarheit darüber verschaffen:
      • wer der Mobber ist,
      • wer am Mobbing mitbeteiligt ist,
      • wer passiv zuschaut,
      • wer sich auf Ihre Seite schlägt,
      • wie Sie gemobbt werden,
      • wann Sie gemobbt werden,
      • wie sich das Mobbing auf Ihre Gesundheit, Ihre Gefühle und Ihre Arbeit auswirkt. Lesen Sie im Beitrag Bossing, welche Auswirkungen typisch sind.


      Nur so können Sie überhaupt eine Strategie gegen Mobbing entwickeln. Und vor allem die Mobbing-Vorfälle auch belegen, was gerade bei rechtlichen Fragen eine Unterstützung bietet.

      Scheuen Sie sich deshalb nicht, alles schriftlich zu fixieren. Oftmals gewinnen Sie bereits durch dieses Tun eine erste innere Stärke zurück, weil Sie die Vorfälle ernst nehmen und nicht länger als „nicht so schlimm“ herunterspielen. Zu Ihrer Unterstützung sollten Sie sich die Mobbing Tagebuch Vorlage herunterladen, auf der Sie die Mobbingvorkommnisse notieren können.

      Tipp 2: Typische Mobbinghandlungen kennenlernen

      Mobbing ist sehr vielschichtig. Deshalb ist es manches Mal schwer, überhaupt zuzuordnen, ob das, was geschehen ist, nun Mobbing ist oder nicht. Studien durch Arbeitspsychologen haben seit den achtziger Jahren 100 Mobbinghandlungen, die in zehn Kategorien eingeteilt wurden, definiert. Eine Liste der 100 typischsten Mobbinghandlungen macht Sie mit den unterschiedlichen Formen des Mobbing vertraut. Nutzen Sie diese auch für das Schreiben Ihres Mobbingtagebuchs.

      Tipp 3: Verbündete suchen – intern und extern

      Obwohl Mobbing stets ein Gruppenphänomen ist, auch wenn es einen zentralen Mobber gibt, werden sich innerhalb dieser Gruppe auch Kollegen finden, die auf Ihrer Seite sind. Suchen Sie deren Unterstützung
      • beim Einordnen der Mobbinghandlung,
      • beim Gegensteuern und sich zur Wehr setzen.


      Holen Sie sich so aktiv Rückendeckung. Sprechen Sie über die Vorfälle auch mit dem Betriebsrat, dem Vorgesetzten, der Personalleitung oder der Geschäftsführung. Machen Sie das Mobbing dadurch publik.

      Suchen Sie sich weitere soziale Unterstützung. Teilen Sie Ihrem Partner und Ihrer Familie mit, welchem Stress Sie am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Sie benötigen für Ihr seelisches Gleichgewicht unbedingt einen vertrauten Menschen, der Ihnen zuhört und der zu Ihnen hält. Allerdings kann und sollte Ihr Partner nicht der einzige Verbündete im Außen sein. Dies würde zu einer zu großen Belastung führen. Wenden Sie sich deshalb an Ihren Hausarzt, an einen Psychologen, einen Rechtsanwalt, eine Mobbingberatungsstelle und/oder eine Selbsthilfegruppe. Bauen Sie sich so ein Netzwerk auf, dass Ihnen gegen Mobbing zur Seite steht und Sie über weitere Möglichkeiten, wie rechtliche Schritte, informiert.

      Tipp 4: Gegen Mobbing wehren

      Gehen Sie aktiv vor. Bieten Sie so dem Mobbing Einhalt. Dies kann auf verschiedene Weise gelingen:
      • Führen Sie eine Aussprache mit dem Mobber – am besten im Beisein eines Dritten.
      • Setzen Sie sich verbal zur Wehr. „Ich dulde diese Gemeinheiten nicht länger. Ich fordere Sie auf, mich mit Respekt zu behandeln.“
      • Fordern Sie faires Verhalten ein. „Ja, ich habe einen Fehler gemacht. Dies gibt Ihnen jedoch noch lange kein Recht so über mich und meine Fähigkeiten herzuziehen. Teilen Sie mir besser sachlich mit was Ihnen missfallen hat.“
      • Sagen Sie „Nein“. „Sie haben mir in den letzten Wochen gezielt Informationen vorenthalten. Dies kann ich nicht länger akzeptieren. Entweder Sie teilen mir zukünftig wichtige Fakten rechtzeitig mit oder ich sehe mich gezwungen, diese Vorfälle der Geschäftsleitung zu melden.“
      • Ziehen Sie Grenzen. Reagieren Sie beispielsweise auf Anschreien durch eine symbolische Geste: Halten Sie sich die Ohren zu oder Sie halten einen Zettel hoch „Ich bin nicht taub“.
      • Entmutigen Sie den Mobber. Zeigen Sie auf verbale Angriffe keine sichtbare Wirkung. Oder lachen Sie den Mobber und seinen Angriff aus.
      • Kontern Sie schlagfertig. Wenn Sie der Mobber mit Worten „Sie Arschloch“ beleidigt, entgegnen Sie einfach „Angenehm, Bauer mein Name.“
      • Verunsichern Sie den Mobber. Holen Sie sich Verbündete an Ihre Seite. Demonstrieren Sie so Ihre wachsende soziale Unterstützung im Team, in der Abteilung und/oder im Betrieb.
      • Isolieren Sie den Mobber. Machen Sie seine Übergriffe im Unternehmen publik. Fordern Sie eine klare Anti-Mobbing-Haltung ein.
      • Schüchtern Sie den Mobber ein. Drohen Sie mit rechtlichen Konsequenzen. Benennen Sie konkret, was Sie unternehmen werden, falls der Mobber seine Mobbinghandlungen nicht unterlässt.


      Tipp 5: Sich selbst stärken

      Sorgen Sie in dieser Zeit gut für sich. Dazu gehört auch die eigene Stressbewältigung. Vielleicht führen Sie Meditation, Sport, Entspannungsübungen oder ein Hobby durch, das Ihren Selbstwert aufbaut. Leiten Sie gleichzeitig ein langfristiges Selbstmanagement ein, mit dem Sie Ihre Selbstbehauptung trainieren. Besuchen Sie einen Rhetorikkurs oder ein Seminar über Körpersprache, um selbstsicherer, sowohl verbal als auch non-verbal, auftreten zu können. Gestehen Sie sich auch Schwächen ein, die der Mobber für seine Mobbinghandlungen ausgenutzt hat. Überlegen Sie, wie Sie diese Schwächen in Stärken wandeln können.


      Alles Gute für dich!

      LG
      Solea

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      • #4
        AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

        P. S.

        Weil ich Manches auf folgender Seite wirklich aussagekräftig finde, wage ich es, den Link zu posten in der Hoffnung, er möge nicht gelöscht werden:

        https://www.palverlag.de/Mobbing.html

        (Ich weiß, googlen kannst du selbst auch, vielleicht bist du auf beide obige Seiten noch nicht gestoßen.)

        Zitat unten auf besagter Seite:

        "Wenn Sie schweigen und das Mobbing ohne Gegenwehr zulassen, stärken Sie den Mobber und sein Mobbing. Werden Sie deshalb aktiv."
        So sehe ich das auch.

        Kommentar


        • #5
          AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

          P. P. S.

          Was ich machen würde:

          Ich würde den einstmals "sympathischen Kollegen" ganz klar unter vier Augen damit konfrontieren, dass das, was er da macht, Mobbing ist und er dir nie die Chance gab zu erfahren, was seine Motivation für sein plötzlich eigentümliches Verhalten war, was unter aller Kanone ist!
          Und ich würde mich klar gegen sein Vorgehen verwahren, inklusive Ankündigung rechtlicher Konsequenzen (ergo das, was in obigen Artikeln geraten wird).
          Ich würde mich nicht ducken und das Verhalten nicht dulden, das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, die dir da widerfährt, gegen die ich mich mit allen Möglichkeiten stemmen würde.

          Nochmals: Ich mag keine Ahnung haben, ich habe bis auf das "Wohl-Mobbing" (siehe Thread) meiner Nachbarn Ähnliches wie du nicht erlebt.
          Ich kann nur schreiben, was mein Gefühl mir sagt - und was Fachleute empfehlen, mein Gefühl geht summa summarum wohl mit jenen konform.

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          • #6
            AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

            Vielen Dank für deine Antwort. Ich freu mich über Deine Zeilen. Ich werde weiter berichten.

            Kommentar


            • #7
              AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

              Cinderella. Vielen Dank für deine Antwort. Ich freu mich über Deine Zeilen. Mein Weg scheint richtig zu sein. Ich werde weiter berichten. Vielleicht magst Du weiterlesen?


              Solea, Dankeschön für deine Zeilen. Ich kann verstehen, dass sich alles in dir sträubt, was das zurücknehmen anbelangt.

              Das mache ich aber für mich selber, weil mein vorheriges Verhalten in den Jahren doch Schwierigkeiten verursacht hat. Ich hab immer meine Meinung dazu geben geben und war auch häufig provokant. Das hat mir den Ruf eingebracht, schwierig zu sein. Ich habe mir kaum was gefallen gelassen. Das resultiert daraus, dass ich zu viel persönlich genommen habe. Seitdem ich mich zurücknehme, ist das deutlich besser geworden. Ich muss auch mittlerweile nicht mehr in allem Recht haben und vieles interessiert mich auch nicht mehr. Ich hatte in den ganzen Jahr nicht das Gefühl, dass ich überhaupt dazu gehöre. Sich als LAK sich so lange halten zu können, bedeutete für mich viel Arbeit. Gott Sei Dank habe ich einen sehr guten Arbeitsruf. Würde ich mich also so verhalten und meiner Natur entsprechend den Mann auf den Pott setze, hätte ich sehr viel Stress, weil jetzt die neue Firma mit den neuen Kollegen einfach stärker ist. Ich habe auch noch keinen Vertrag und man kann schnell in der Probezeit entsorgt werden. Also muss ich das so hinbekommen, das nicht ich Schuld bin.

              Mein Ziel ist es, dass der neue Chef mich ansprechen muss, was denn da vorgefallen ist. Ihm wurde das sicher erzählt, weil mein Kollege und der neue Chef super zusammen klarkommen. Die waren vorher schon Kollegen, die sich gut verstanden haben. Dann kann ich sagen, mir ist aufgefallen dass der Kollege sich zurückgezogen hat und kaum noch mit mir spricht. Ich ihn angesprochen habe, und abgeblockt wurde. Ich meine, dass dann der Kollege den Buhmann hat. Denn er muss erklären, warum er sich so unsozial verhält. Wenn ich dann endlich den Grund weiß, kann ich dementsprechend auch reagieren.
              Insofern möchte ich mich nicht provozieren lassen und weiter mein Job machen. Wenn ich dann mit dem Wort Mobbing um die Ecke kommen, wird mir das schaden.

              Schlimm ist es für mich, nicht zu wissen, was vorgefallen ist und warum, wo der Kollege und ich uns so toll verstanden haben. Und jetzt diese Ablehnung. Ich hab Schuldgefühle, weil ich aus der Vergangenheit weiß, das ich häufig Stress verursacht habe. Wobei ich nicht von mir aus angefangen habe, sondern mich gewährt habe. Als ich begriffen habe, dass der andere eigentlich das Problem hat, wenn er so unkollegial ist, ist für mich Vieles einfacher. Ich muss einfach mental stark bleiben, und dem Kollegen zeigen, dass das er mich nicht schwächt. Wisst Ihr, was ich meine?

              Erst einmal vielen Dank für euch, die sich schon bemüht haben, mir zu helfen. Die Bestätigung von Cinderella hilft mir sehr und das Video von Solea hat mir etwas die Aufen geöffnet, warum es mich getroffen hat.

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              • #8
                AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

                Hallo Lisalinchen,

                wenn jemand sagt, dass ich nahezu alle Fallstricke des Mobbings kenne, so liegt derjenige richtig. Ich wurde arg gemobbt am Arbeitsplatz und - was ich nie für möglich hielt - zuletzt durch neu zugezogene Nachbarn aus meiner langjährigen Wohnung raus terrorisiert.

                Du schreibst, dass Du fachlich auf der Höhe bist...super. Du beschreibst, dass Du freundlich und hilfsbereit bist...perfekt. Sicher gehörst Du zu den Frauen, die selbstbewusst und kompetent auftreten, immer korrekt angezogen, stets gut vorbereitet im Job. Laut Büro-Knigge stellst Du ebenso wie ich eine Mitarbeiterin dar, wie sie sich jedes Unternehmen oder jeder Bereich im öD wünscht. Fataler Irrtum, denn im realen Leben herrschen andere Regeln. Da gewinnt nicht grundsätzlich diejenige oder derjenige mit den besten Zeugnissen und vielfältigen Erfahrungen. da ist der Höfliche oft derjenige, der unterliegt.

                Ihr sollt neue Arbeitsverträge bekommen, da werden die Karten neu gemischt, da wird jeder im Team zum Einzelkämpfer um die besten Konditionen und Positionen.
                Es zeugt zwar von Kollegialität, wenn Du auf Deinen Arbeitswegen die Gänge für die anderen im Team erledigst, könnte aber als unterwürfig gedeutet werden.
                Hallo...Du bist eine gestandene Mitarbeiterin, eine Best-Agerin und kein Laufmädchen.

                Du musst nicht unhöflich werden, aber nicht ständig die Grinsekatze machen und zu jeder Boshaftigkeit oder Intrige lächeln.
                Ich habe den gleichen Fehler begangen und bin dadurch ins Hintertreffen geraten.
                Es geht um Deine berufliche Zukunft, um Deinen künftigen Stellenwert.
                Besinne Dich darauf, was Dir wichtig ist...beruflicher Erfolg oder vielleicht das glückliche Privatleben als neue, höchste Priorität?

                Viele Grüße
                Trauerweide

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                • #9
                  AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

                  P. S. Ich weiß, das, was ich schreibe, ist auch unbequem. Aus meiner leidvollen Mobbingerfahrung ziehe ich das Resultat, dass man die Lektüre über das Thema getrost beiseite legen kann. Jeder Fall ist anders, die Gründe sind vielfältig.
                  In meinem Fall war es auch so, dass Kollegen, mit denen ich mich gut verstand, sich plötzlich von mir zurückzogen und sich auf die Seite einer Kollegin stellten, die vorher keiner mochte. Warum? Weil sie mit ihrer gesamten Familie eng befreundet war mit unserem neuen Chef, und zwar viele Jahre bevor er überhaupt in unsere Behörde eintrat.
                  Diese intrigante Person hatte ihre Ohren überall, eine fiese Zuträgerin, eine infame Person. Dank des Rückenwinds vom Chef sollte ich versetzt werden und sie meine höher dotierte Stelle bekommen, obwohl sie weitaus weniger qualifiziert war. Sie hat beim Chef gejammert, warum ich mit meiner Gehbehinderung eigentlich mehr verdiene als sie. So niederträchtig. So kann es gehen...ich bin von selbst gegangen nach Krankheit.
                  Ich war auch immer eine Frau mit eigener Meinung, immer eher Wolf als Schaf unter Schafen. Das ist oft nicht gewollt.
                  Pfirsichblüte
                  besonders erfahrenes Mitglied
                  Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 28.05.2017, 12:29.

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                  • #10
                    AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

                    Liebe/s Lisalinchen,

                    ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Mobbing nichts mit dem jeweils Gemobbten zu tun hat, das habe ich irgendwo schon einmal geschrieben.
                    Selbst wenn jemand "schwierig ist", erklärt und rechtfertigt das in keiner Weise Mobbing, das gegen diese Person läuft!

                    Animositäten, Aversionen, Auseinandersetzungen, okay, die mag es geben, aber wenn Leute zu Mobbing greifen, hat das ausschließlich mit ihnen selbst zu tun!
                    Sie entscheiden, jegliche Grenzen des Anstands zu überschreiten und einen Menschen mit miesen Mitteln fertigzumachen!
                    Das sagt über den Gemobbten überhaupt nichts aus, lediglich über die Mobber.

                    Ich glaube, ich habe aber schon verstanden, was du geschrieben hast und ich betone nochmals, dass ich außer meinem Gefühl, diesem Nachbarschaftsdingens und den Expertentipps nichts an Erfahrung zu bieten habe, deshalb überlasse ich das Feld jenen, die mehr von der Thematik verstehen als ich.

                    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und gute Entscheidungsfindungen!

                    Alles Liebe,

                    Solea

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                    • #11
                      AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

                      Sorry, heftiges Off Topic, mich stört mein Grammatikfehler von gestern aber zu sehr:
                      "manches" natürlich, nicht "Manches".

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

                        Hallo Trauerweide, danke für deine Gedanken. In der Tat schreibst du da etwas für mich sehr interessantes, wegen dem Anbiedern. Das möchte ich auf keinen Fall. Ich mache das teamfähige Anbieten, damit mir nicht unterstellt wird, ich würde nicht teamfähig sein. Die Grinsekatze möchte ich auch nichts sein, allerdings möchte ich unbeteiligt rüberkommen.

                        Die neuen Kollegen haben ja ihre Verträge, weil die neue Firma ja meinen Arbeitsplatz übernimmt. Ich bin also die jenige, die einen neuen Vertrag bekommt und habe auch gute Konditionen ausgehandelt. Da den Manager allerdings ein harmonisches Umfeld wichtig ist und die Probezeit dafür da ist, ob ich denn in das Team passe, wird das jetzt für mich schwierig. Die berufliche Qualifikation wird mir nicht abgesprochen, da ich alle drei Kollegen gelernt habe.

                        Mich erschreckt, dass auch Du und viele andere sich mit dem Thema auseinander setzen müssen . Ich finde das dermaßen respektlos und es geht ja um Existenzen, die ja aus persönlichen Gründen von anderen gefährdet sind.

                        Hey Solea, deine Tipps regen mich zum Nachdenken an. Ich persönlich bin mir auch keiner Schuld bewusst, weiß aber, wie der Spieß nachher gegen mich umgedreht und verwendet wird.

                        Vielleicht sage ich dem netten Kollegen bei Gelegenheit, dass mich sein Verhalten sehr enttäuscht und dadurch, dass wir nicht drüber sprechen, kann ich nichts ändern und ich ihm wünsche, dass er bald besser wieder drauf ist. ��
                        Lisalinchen
                        Forumsmitglied
                        Zuletzt geändert von Lisalinchen; 28.05.2017, 14:19.

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

                          Zitat:
                          "Vielleicht sage ich dem netten Kollegen bei Gelegenheit, dass mich sein Verhalten sehr enttäuscht und dadurch, dass wir nicht drüber sprechen, kann ich nichts ändern und ich ihm wünsche, dass er bald besser wieder drauf ist. ��"


                          Auch eine Möglichkeit, ich glaube, ich würde statt "enttäuscht" sagen, dass ich "irritiert und erstaunt" bin und "im Hinblick auf das einstmals gute Verhältnis eine andere Gesprächsbasis mit ihm vermutet hätte".

                          Den zweiten Teil des Satzes würde ich auch erwähnen, dass mit dem "besser drauf sein" würde ich, glaube ich, nicht sagen.
                          Wenn du bei diesem Gespräch den Eindruck hast, einen klitzekleinen emotionalen Zugang zu ihm zu finden, dann würde ich das mit der Enttäuschung anbringen, sonst nicht, weil du damit ja deine emotionale Lage ein Stück weit preisgibst.

                          (Jetzt habe ich doch nochmals meinen Senf dazu gegeben, du weißt ja mittlerweile, dass ich keine Ahnung habe. )

                          Solea
                          sehr erfahrenes Mitglied
                          Zuletzt geändert von Solea; 28.05.2017, 14:48.

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

                            Solea, solche qualifizierten Senfantworten finde ich Oberklasse. Diese Formulierung von dir gefällt mir noch besser. Das werde ich übernehmen und sobald mein Gefühl soweit ist, dass ich das sagen möchte, werde ich das tun. Dankeschön

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Ausgrenzung. Brauche Eure Hilfe. Hintergrund kompliziert

                              Gerne, das freut mich!
                              Viel Erfolg!
                              Schönen Sonntag noch und alles Liebe dir.

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