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Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

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  • Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

    Hallo Leute!

    Ich wollte euch mal erzählen,wie das Mobbing so bei mir angekommen ist und warum ich jetzt Hilfe brauche.
    Ich stelle mich einfach kurz mal vor:Ich heiße Laura,bin 17 Jahre alt und dick.So wurde ich Nummer 1 der Mobbingattacken.

    Angefangen hats eigendlich schon früh.In der Grundschule war ich ein ganz normales Kind,ich war villeicht etwas zu selbstbewusst.Meine guten Noten und mein Ehrgeiz sagten meiner Familie am Ende des 4ten Schuljahres:Gymnasium oder Realschule.Wir wählten die Realschule,da meine Mutter sehr gute Erfahrungen mit ihr gemacht hat.Damals hatte ich noch eine schöne Figur,ich war schlank und rank.
    In meiner neuen Klasse ging es dann los.Ich wurde ausgegrenzt,weil wir nunmal nicht die reichsten waren,und ich mir nicht immer neue Klamotten leisten konnte.Da waren es zwar noch keine körperliche Übergriffe,aber psychisch ging es mir da schon schlecht.Die Lehrer fingen auch an,mich zu mobben.So sprüche wie:,,Mit solchen Asistiften kommt man hier auch nicht weit!" waren noch nett in Gegensatz zu den anderen.Ich traute mich niemanden an.Am Ende des ersten Halbjahres zeigten meine Noten,wie schlecht ich geworden war.Meine Eltern waren geschockt,so schlechte Noten waren sie gar nicht von mir gewohnt.Meine Lehrer waren der Ansicht,das ich auf die Hauptschule gehen sollte.
    Damals kam es mir noch nicht in den Sinn,das sie mich villeicht loswerden wollten.
    Meine Eltern stimmten zu und meldeten mich auf einer Hauptschule an.Hier war ich auch erstmal zufrieden,ich hatte einen netten Klassenlehrer,ich hatte einige Freunde gefunden und so stiegen meine Noten auch.
    Zwischendurch wurde ich hier und da gemobbt,auch von den älteren und/oder von beiden Geschlechtern.Manche Lehrer hatten es auch mich abgesehen,doch mein Klassenlehrer bekam das mit und meldete dies,ohne mir das zu sagen.Ich erfuhr es erst später,als er von der Schule ging.
    Bis Ende der 7ten Klasse ging es mir gut.Da ich in dieser Zeit einiges an Gewicht zugelegt hatte(ich hatte damals schon die Hänseleien nicht vertragen,so fraß ich alles in mich hinein,heute hat es sich erweitert zum "Binge-eating"),ließ ich mich von Ärzten untersuchen,die zusätzlich zu der psychischen Essstörung auch noch eine Stoffwechselstörung fanden.
    In der 8ten Klasse wurden wir alle (das heißt meine Klasse und unsere Paralellklasse) aufgeteilt in die Klassen A und B.Die "A"ler machten den Hauptschulabschluss und die "B"ler machten den Realschulabschluss.Ich wurde eingeteilt zum "B"ler,und ich war mächtig stolz drauf.Das blöde war,das ich meinen Lehrer dadurch verlor,er wechselte die Schule.
    Ich hatte es locker geschafft,ohne mich anzustrengen,in die Realschulklasse zu kommen.Und da fing das schlimme Mobbing an.
    Wir mussten alle ein Praktikum machen,und ich suchte mir eine Maler und Lackierer Werkstatt aus.Ein Junge aus meiner Klasse machte dort auch zufällig Praktikum,und er fing an,mich zu mobben.Vorher hat er das gar nicht gemacht!Er tritt mich,bewarf mich mit Farbe,mit Essen und warf schlimmste Beleidungen aus,die mir heute nicht mehr aus dem Kopf gehen.
    Als das Praktikum zu Ende war,hörte es auch nicht auf.In der Schule war ich regelmäßig die Abwurfscheibe für Stöcker,Steine,Stifte.Er nahm sich meine eigenen Schulsachen und warf mich damit ab.Er warf sie auch einfach so durch die Klasse,oder in den Mülleimer.Ich wurde bespuckt,mir wurde mit Prügel gedroht und manchmal bekam ich auch Schläge und Tritte ab.Meine neue Klassenlehrerin hatte ihn als seinen Liebling,nahm ihn immer in der Klasse dran und ignorierte mich vollkommen.Die Sprüche von ihr:,,Du solltest dich mehr melden." oder ,,Du musst mündlich besser werden!" hätte sie sich auch sparen können.Schließlich sah sie die Mobbingattacken auch,aber sie tat nichts-ich selber traute mich nicht,irgendwem etwas zu erzählen,aus Angst,das es schlimmer wird und weil es erniedrigend ist,sowas zu erzählen.
    Doch ich stand alles durch,zwar litten ab und an meine Noten dadurch,doch ich schaffte es gerade noch in die 9B,wo mir das schlimmste Jahr bevor stand.Die Freunde des Jungen,der mich gemobbt hat,schafften es auch in die 9B.Unglücklicher Weise zogen zwei meiner Freundinnen weg und eine wechselte die Schule,weil sie auch Mobbingerfahrungen gemacht hatte.Ich war nun allein,und damit kam ich nicht klar.
    Die Mobbingattacken wurden nun schlimmer.Zuerst waren es nur 3 Jungs,dann 6 bis es schließlich 13 wurden.Jeder "Nach-Hause-Weg",den ich zu Fuß laufen musste,wurde zum Spießrutenlauf-Steine,Stifte,Stöcker,Müll,volle Eisteepackungen,Flaschen(auch Glas),im Winter Schneebälle und sogar Butterbrote,die sie dann auch erstmal verschimmeln ließen,bevor sie mich damit bewarfen.Auch vor unserem (Mehrfamilien)Haus wurde kein Halt gemacht.Sachen wurden gegen die Fenster geschmissen,im Winter Schneebälle u.Ä.In der Schule waren es devinitiv mehr Leute,die mich mobbten.Ich musste nun ganz alleine Schläge,Tritte,Beleidungen und Verleumdungen über mich ergehen lassen und jede einzelne Tat ließ mein Selbstbewusstsein schwinden.Ich fühlte mich erniedringt und gefangen.
    Ich wusste nicht,was ich machen sollte,bis ich eines Tages etwas beschloss,was ich für bis heute immer bereuen würde.Ich ging nicht mehr zur Schule.Meine Lehrerin interessierte das ganze gar nicht.Sie schrieb nur die unentschuldigten Fehlstunden auf und gab mir schlechte Noten,weil ich nicht da war.Bei jedem anderen hat sie bei den Eltern angerufen,wenn sie mehr als 3 Tage gefehlt haben-bei mir hat sie das nicht.Sie hetzte die Klasse auf.So Sprüche wie :,,Die Laura,die ist heute ja SCHON wieder nicht da!" Und wenn ich dann da war,dann kamen Sprüche wie:,,Ach die Laura,beehrt sie uns auch mal wieder?!"Die Mobbingattacken wurden immer schlimmer,oder ich hielt sie nicht mehr so aus wie früher,jedenfalls ging ich immer seltener zu Schule,bis ich nachher gar nicht mehr ging.An den wenigen Tagen,die ich in der Schule war,schaffte ich es nicht,ordentlich zu arbeiten,da auch im Unterricht Mobbingattacken an der Hausordnung war.
    Am Ende des Schuljahres waren meine Noten so grottenschlecht,das meine Eltern davon Wind bekamen.Sie machten Terz in der Schule,aber ich kam nicht weiter.Entweder ich gehe in die 10A,um den Hauptschulabschluss zu machen,oder ich wiederhole nochmal die 9te,um den Realschulabschluss zu schaffen.Ich entschied mich für letzteres,und ich ging auch wieder zur Schule,doch die Angst blieb.Meine Noten erreichten einen guten Durchschnitt,zwar nicht so gut,wie ich sonst immer hatte,aber es reichte.
    Kurz vor unserem Halbjahreszeugnis ging ich in die Kur,um abzunehmen.Dort wurde och zwar nicht gemobbt,aber ausgegrenzt,da ich durch meine Angst zurückhaltend war und mich niemanden geöffnet habe.Die Kur sollte 6 Wochen gehen,nach 3 Wochen fühlte ich mich so leer,ich hatte Tagelang mit niemanden gesprochen,sodass ich aus Heimweh die Kur abbrach und nach Hause fuhr.Ich hatte ein wenig abgenommen.Aber ich konnte es für mich nicht umsetzen und machte zu Hause weiter,so wie zuvor.
    Nach einigen Monaten war meine Mutter dran,in die Kur zu fahren.Nun war ich mit meiner älteren Schwester allein (meine Eltern waren geschieden,deswegen).Sie hatte zu dieser Zeit schon ihre eigene Wohnung und schlief abends in ihrer eigenen Wohnung.Nachts hörte ich es dann:Schritte in der Diele.Ich hatte so eine Angst,das ich es nicht wagte,mich zu bewegen.Ich lag die ganze Nacht wach.
    Die Tage danach waren die gleichen,und einmal schaffte ich es sogar aufzustehen und an der Tür zu horchen.Ich hörte tatsächlich Schritte in der Diele!
    Völlig fertig berichtete ich meiner Mutter am Telefon davon.Daraufhin wollte sie sofort nach Hause.Doch der Arzt von ihr in ihrer Kur meinte,das sie noch dableiben sollte,dass sie mich herholten.Und so kam ich zu der schönsten Zeit meines Lebens.
    Es war eine psychosomatische Klinik in Brandenburg,nahe Berlin.Und ich liebte es dort.Ich brauchte ein paar Wochen,bis ich mich den Leuten dort anvertrauen konnte.Vor allen Dingen die Jugendlichen machten mir Angst.
    Die Therapeuten machten mir eine Diagnose:Posttraumatische Belastungsstörung und starke Depressionen.Das waren meine Halluzinationen.Ich hörte sie übrigends auch in der Klinik.
    Schließlich,da sie immer heftiger wurden,nahm ich Tabletten dagegen,und es hörte auf.Nach einiger Zeit setzte ich sie ab,und ich hörte bis heute(Toi,Toi,Toi) nichts mehr.Leider war ich zu lange weg,und wieder schaffte ich es nicht,in die 10 B zu kommen,ich sollte in die 10 A gehen.Ich weigerte mich,und so brach ich die Schule ab.Mit "Hauptschulabschluss nach Klasse 9" bewarb ich mich.Ich fand eine Stelle,wo sie mir anboten,erstmal ein einjähriges Praktikum zu machen und danach direkt in die Ausbildung zu gehen.Ich freute mich und sagte zu.Doch vorher sollte ich eine Bedingung erfüllen.Ich sollte ein Praktikum bei der etwas härteren Tochtergesellschaft machen.Aus da sagte ich zu und machte das blöde 3 Wöchige Praktikum.Es war sehr hart,ich musste jeden Tag um 4 Uhr aufstehn und war abends um 7 Uhr zu Hause.Doch als die 3 Wochen vorbei waren,meldete sich niemadn mehr bei mir.Als ich dann anrief,hielt man mich hin und sagte mir,das sie sich melden würden.Auch daraufhin meldeten sie sich nicht.Das ging ein ganzes halbes Jahr so.Als ich dann das letzte Mal anrief,sagten sie mir,das ich nicht nagenommen worden bin.Ich war am Boden zerstört.
    Ich fand eine Therapeutin bei mir zu Hause und besuchte sie auch regelmäßig.Doch irgendwie kamen wir nicht auf den richtigen Nenner.
    Durch das Mobbing kriege ich zwischendurch Panikattacken,große Menschenmengen kann ich nicht mehr besuchen,selbst Bus-und Bahnfahren fällt mir schwer.Mit anderen Menschen in Kontakt treten kann ich gar nicht,ich habs verlernt.Selbst das Telefonieren mit fremden Leuten lässt meine Stimme und meinen Körper erzittern.
    Das halbe Jahr,was ich verloren hatte,konnte ich nicht rückgängig machen.Ich wusste,das ich einen richtigen Abschluss brauchte,um zu punkten,also meldete ich mich in einer Hauptschule an,die im gleichem Stadtteil lag wie meine alte Schule.Ich dachte nicht daran,das dort auch Freunde von den Mobbern von mir auf der Schule sein könnten.Ich ging dann in die 10A,und dort war normales lernen und arbeiten nicht möglich.Es wurde rumgeschrien,und hin und wieder wurde ich Opfer von Beleidigungen.Schließlich fingen die Mobbingattacken ähnlich an wie auf meiner alten Schule,und ich hielt es nicht aus.Ich brach das ganze ab.Ich wurde von meiner Ärztin krank gemeldet,damit ich und meine Therapeutin in Ruhe darauf arbeiten konnten.Allerdings war sie total dagegen.Sie meinte,ich solle mich mal meiner Angst stellen und so.Aber das ist gar nicht so leicht...
    Schließlich war dann auch das andere halbe Jahr um,und ich habe beschlossen,auf eine Abendrealschule zu gehen.Ich wollte meinen Abschluss nachholen und zeigen,dass ich,wie früher,gute Noten schreiben kann.
    Letzte Woche war es dann soweit.Ich meldete mich an,und als ich rausgehen wollte,sah ich dann das,was ich am meisten hasste:Ein Mobber von der alten Schule.Er hatte mitgemacht,mich von der Schule nach Hause zu jagen und war sonst auch immer dabei.Er war ein Mitläufer,allerdings der schlimmste Mitläufer von allen.Er lachte,wo er mich sah und das Mädchen an seiner Seite,wie auch immer sie hieß,kannte ich auch von der alten Schule.Auch sie lachte über mich und so dachte ich mir-scheiße.
    Jetzt bekomme ich eine Panikattacke nach der anderen,schlafen kann ich auch nicht mehr und ich schwitze echt wie ein Schwein.Was soll ich denn jetzt machen?Mich wieder abmelden?Oder mich meiner "Angst" stellen?Wie macht man das?Was soll ich machen,wenns wieder zu Mobbing kommt?Ich weiß echt nicht mehr weiter...

    LG Laura

    PS:Ich hoffe,das war jetzt nicht zu viel zum Lesen,aber ich fand,das die Infos wichtig sind fü eine Lösung...

  • #2
    AW: Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

    Ohh,ich hab mir gerad nochmal alles angeschaut.Ist wirklich ein übellanger Text,oder?Naja,ist ja auch schon spät,das mir keiner Antworten gibt.Villeicht morgen ;D

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    • #3
      AW: Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

      Hallo Laura-Lana,

      du hast recht ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht, deswegen antworte ich dir mal auf deinen Beitrag

      In der Grundschule hatte ich (26) auch eine schlanke Figur und normale Noten. Weil meine alleinerziehende Mutter damals von Sozialhilfe lebte, hänselten mich schon damals die Klassenkameraden, weil ich in einer Kleinstadt lebte und, was Kleinstädten so eigen ist, wird natürlich auch dort schon bei den Kleineren bewertet, wessen Eltern dem Kind die schicken, blinkenden Turnschuhe kaufen konnten und wessen Eltern es eben nicht konnten. So wurden viele Kinder aus ärmeren Verhältnissen gehänselt - ich kannte zumindest viele Kinder, denen es ähnlich erging.

      In der Orientierungsstufe (5. und 6. Klasse) hatte ich auch noch eine schlanke Figur. Aber auch dort wurde ich weiterhin, allerdings in unregelmäßigen Abständen, von den anderen Klassenkameraden und auch erstmals von den Lehrern dort gemobbt. Entweder war es, dass meine Mutter Sozialhilfe bezog oder aber meine schlechten Noten. Meine damalige Klassenlehrerin war ganz schlimm. Sie belog meine Mutter an den Elternsprechtagen - zum Beispiel, dass ich das Körbchen unter meinem Platz vermüllt hätte, was nicht stimmte, denn der Klassenraum wurde auch von einer anderen Klasse benutzt und irgendwer hinterließ den Müll dort. Also bekam ich Ärger von meiner Mutter. Als ich meine Lehrerin darauf ansprach, dass ich das gar nicht mit dem Müll war, patschte sie mir verständnisvoll auf meinen Kopf herum und sagte "Das weiß ich doch!" Außerdem ließ sie die anderen Kinder aus ärmlichen Verhältnissen spüren, dass sie die Kinder aus "gutem Hause" bevorzugte - ob nun bei der Notenvergabe oder mit kleinen Belohnungen für gute Noten. Selbst die Sozialhilfe-Kinder, die gute Noten hatten, bekamen am Ende eine Hauptschul-Empfehlung ausgesprochen - die Kinder mit dem besser gestellten Hintergrund bekamen, egal ob sie nun schlau waren oder nicht, eine Real- bis Gymnasial-Empfehlung.

      Als wir dann in eine andere Stadt umgezogen waren, hörte das Mobbing in der Hauptschule nicht auf, es wurde sogar noch schlimmer! Ich hatte das "große Glück", dass es in meiner damaligen Klasse eine Mädchen-Gang gab, welche die ganze Schule terrorisierte. Außerdem zeigte sich so langsam die Pubertät bei mir, was hieß, dass ich meine schlanke Figur nicht behielt, sondern dicklicher wurde - was meine Situation natürlich noch verschlimmerte. Durch die Mädchen-Gang wurde ich verprügelt, bedroht, beschimpft und gedemütigt, wo und wie es nur ging. Die Jungs in der Klasse hingegen beschimpften mich nicht nur, sondern bewarfen mich auch regelmäßig mit Stiften, speichelnassem Papierkügelchen, Radiergummis, etc. Aber ich war nicht das einzige Opfer der Mädchen-Gang und den meisten Jungs. Ein anderer traf es ganz besonders schlimm. Die Jungs fesselten ihn einmal mit dem Kabel des Staubsaugers, den wir in der Klasse fürs Saubermachen hatten, an einem Stuhl, um ihn dann zu verprügeln. Leider war ich zu feige, ihm zu helfen, ich hatte viel zu viel Angst, dass ich selbst wieder drankam. Später wollte mich dieser besagte Junge auch beleidigen, aber ich ging zu ihm hin und scheuerte ihm eine- was mir total leid tat und was ich im nächsten Moment total bereute, weil ich Gewalt zutiefst verabscheute. Ich entschuldigte mich tausend Mal bei ihm und er entschuldigte sich auch bei mir, für seine Beleidigung.

      Später, als ich die Hauptschule (übrigens als Klassenbeste) mit dem Abschluss verließ und auf die Handelsschule ging (da war ich so alt wie du jetzt bist), dachte ich, dass ich die ganze Sch*ße hinter mir lassen konnte und meine Ruhe vor diesen Individuen hatte. Leider war dem nicht so. Weil es die einzigste Handelsschule in der näheren Umgebung war, ging einer der Mobber auch auf diese Handelsschule - zu meinem Leidwesen auch direkt wieder in meine Klasse! Er erzählte auch sofort den meisten anderen Klassenkameraden, wer ich bin, wie ich so drauf bin und erfundene Sachen, um besser dazustehen. Da ging das Mobbing weiter. Auch erwischte ich wieder einen "tollen" Klassenlehrer - ein richtiges Ekelpaket. Einmal las er, nach einer geschriebenen Arbeit, eine Antwort daraus vor, bei der alle anderen Klassenkameraden (außer mir, weil mir die Antwort bekannt vor kam) lachen mussten. Nachdem die Zettel an die jeweiligen Leute von ihm verteilt wurden, kam er auf mich zu, beugte sich runter und flüsterte "Du weißt, von wessen Arbeit ich das eben vorgelesen habe, oder?" Nach einem Blick auf dem Zettel wusste ich: Er hatte meine Antwort vorgelesen.

      Nach der Haupt- und Handelsschule hatte ich mir vorgenommen, irgendwann mal die Täter aus der Hauptschulklasse auf ihre damaligen Taten anzusprechen. Dabei habe ich von vornherein keine Entschuldigung erwartet, im Gegenteil. Als es dann so weit war -es waren inzwischen knapp acht Jahre vergangen- und einen der Haupttäter ausfindig machen konnte, war meine Nachricht "Man kann vergeben, aber nicht vergessen. Danke für die schöne Zeit von 1998 bis 2001 in der Klasse X bei Frau YZ - sie hat mich sehr stark gemacht." und die erste Reaktion des Mannes war "Willst du mir etwa drohen? Ich kann mich nicht mehr an dich erinnern!" Das war Genugtuung pur für mich.

      Was noch Genugtuung pur für mich war, waren die verbrauchten, faltigen, müden und nicht mehr ganz so taufrischen Gesichter einiger Frauen aus der damaligen Mädchengang. Einige haben sogar inzwischen drei Kinder von drei verschiedenen Vätern, sind als Dorf-Matratzen verschrien und einige sind sogar drogenabhängig. Ich hingegen bin glücklich verheiratet, kam noch nie mit Drogen in Kontakt (worauf ich mir wirklich etwas einbilde, sorry, aber so ist es nunmal) und sehe nicht 10 Jahre älter aus, sondern eher 10 Jahre jünger

      Es waren trotzdem aber mehrere Therapien nötig, um diese oben genannten erlebten Zeiten zu verarbeiten und mir vor Augen zu führen, dass es nicht meine Schuld war, dass ich von den Leuten so behandelt wurde, sondern dass es im Grunde genommen einsame, verzogene und im inneren verkümmerte Wesen waren, die von ihren Eltern keine bis wenig Liebe erfahren durften. Aber das nur am Rande.

      Was ich dir auf den Weg mitgeben will:
      Achte auf dich und lerne, dass mehr selbstreflektierter wirst. Den größten Fehler, den man meiner Meinung als Gemobbte macht, ist, die negativen Reaktionen der Mobber auf alle anderen Leute zu schließen. Ich zum Beispiel hatte während meiner Hauptschul-Zeit immer Panikattacken, wenn ich an größeren Gruppen vorbeigehen musste - egal, ob die Gruppe aus älteren oder jüngeren Leuten bestand. Der Trick war dadrin, sich selbst zu beobachten: Was genau lässt mich jetzt die Panikattacke bekommen? Warum gerade jetzt? Nach einigen Versuchen klappte es und ich wurde Stück für Stück immer gefasster.

      Außerdem-
      führe ein Mobbing-Tagebuch, da lernt man auch etwas über sich und hat später etwas in der Hand, wenn man in der "Beweispflicht" ist. Hast du auch schon mal über eine sozialpsychiatrische Betreuung (PPM, bei dir fällt das auch unter "Jugendhilfe") nachgedacht? Diese Betreuung ist dafür da, dass du lernst, dich besser in deinen Alltag zu integrieren und hilft dir u. a. auch bei Behördengängen, schwierigen Terminen (auch Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten). Du kannst eine solche PPM bei deinem Grundsicherungsamt beantragen - es kommt aber auch eine Menge Papierkram auf dich und deine Eltern zu. Wenn alles klappt, wirst du dort zu einem Termin eingeladen und kannst deine Situation erörtern - letztendlich, wenn es klappt, werden dir soundsoviele Stunden pro Woche bewilligt, für die die PPM-Betreuung dann mit dir arbeitet. Ach ja, die Stunden werden vom Grundsicherungsamt bewilligt, den Betreuungsträger kannst du dir selber aussuchen oder wird dir zugewiesen - die PPM-Betreuer sind ausgebildete Sozialpädagogen! Viele Jugendliche mit ähnlichen Problemen haben eine solche Jugendhilfe-Betreuung, mir hat sie auch geholfen ;-)

      Viele liebe Grüße,

      Oskar aus der Dose
      Oskar aus der Dose
      Forumsmitglied
      Zuletzt geändert von Oskar aus der Dose; 09.06.2012, 21:16. Grund: Flüchtigkeitsfehler korrigieren

      Kommentar


      • #4
        AW: Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

        Hey "Oskar aus der Dose"!

        Ja,ich bin bereits voll in der Jugendhilfe drinne,hab ich vergessen aufzuschreiben.Deine Antwort ist echt nett und ich werde gleich versuchen,ein Tagebuch anzufertigen.Das Problem ist nur,das ich villeicht mit einem meiner früheren Mobbern auf eine Schule gehe,und ich jetzt totale Angst davor hab.Ich weiß wirklich nicht,was ich jetzt machen soll.Ich bin schon mit dem Gedanken am Spielen,mich wieder abzumelden,aber dann hätte ich nichts...
        LG Laura

        PSein Name ist echt Klasse

        Kommentar


        • #5
          AW: Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

          Hey "Oskar aus der Dose"!

          Ja,ich bin bereits voll in der Jugendhilfe drinne,hab ich vergessen aufzuschreiben.Deine Antwort ist echt nett und ich werde gleich versuchen,ein Tagebuch anzufertigen.Das Problem ist nur,das ich villeicht mit einem meiner früheren Mobbern auf eine Schule gehe,und ich jetzt totale Angst davor hab.Ich weiß wirklich nicht,was ich jetzt machen soll.Ich bin schon mit dem Gedanken am Spielen,mich wieder abzumelden,aber dann hätte ich nichts...
          LG Laura

          PSein Name ist echt Klasse
          Tach Laura-Lana :-)
          Danke für das Kompliment Was sagt denn die Jugendhilfe dazu? Eventuell könntest du mit ihr/ihm (weiß ja nicht, ob du eine Betreuerin oder einen Betreuer hast) eine Strategie aushandeln, wie du dich verhältst, wenn einer der Leute von früher auch auf diese Schule gehen könnte.
          Wie bereits geschrieben, kam das bei mir damals völlig unvorbereitet, dass der Typ dann sowohl auf dieselbe Schule als auch noch in dieselbe Klasse kam und das war wohl auch (sorry für die Überspitzung) ein unglücklicher Zufall. Ich habe ihn damals so oft ignoriert, wie ich es eben nur konnte, aber habe eben auch nichts gesagt, weil ich mich das eben noch nicht getraut habe. Ach ja, was ich noch vergessen habe, zu erwähnen-

          Als ich dann mit 21 mein erstes längerfristiges Praktikum in einer großen Firma anfing, um mich auf eine Ausbildung im Bürobereich vorzubereiten, arbeitete dort auch ausgerechnet einer der ehem. Mobber aus der Handelsschule als Azubi. Er erkannte mich und hielt sich zwar zurück, war mir gegenüber freundlich, aber ich merkte schon, dass es ihm unangenehm war, mit mir zum Teil zusammen arbeiten zu müssen. Irgendwann konnte ich mir es doch nicht nehmen lassen und vor versammelter Mannschaft zu sagen, dass wir vor soundso viel Jahren in einer Klasse waren und das er (süßlich betont) damals ein total netter und lieber Kerl war. Du hättest sein Gesicht sehen sollen °° Keine Sorge, normalerweise bin ich nicht so gemein...

          An deiner Stelle würde ich mir erstmal keinen Kopf darüber machen, ob derjenige auch auf diese Schule kommt. Konzentrier dich lieber erstmal darauf, dass wieder ein neuer Lebensabschnitt auf dich zukommt und dass du eine neue Chance hast, neue Kontakte zu knüpfen und dass du das Vergangene in der Hinsicht hinter dir lassen kannst. Sollte es doch sein, dass der Typ auf dieselbe Schule kommt, dann akzeptiere es. Ihr werdet wohl kaum in dieselbe Klasse kommen und euch höchstens mal zufällig auf dem Pausenhof oder am Kiosk (wenn da einer ist) begegnen. Was soll er dann machen? Wieder von vorne anfangen wird wohl kaum gehen, denn er wird sich dafür erstmal ein neues Umfeld schaffen müssen (Publikum) und das wird, wenn überhaupt, eine Weile dauern. Ich nehme an, dass deine Klassenkameraden dann wohl in einem ähnlichen Alter sein werden, wie du? Keine Ahnung, ob es heute auch so ist, aber die Pausenclowns, die früher für Lacher auf Kosten von anderen Leuten gesorgt haben, werden es mit zunehmenden Alter schwerer haben, weil sie sich in der Regel kaum in die Gemeinschaft integrieren können.

          Fazit: Achte auf dich und nutze den Neuanfang als neue Chance - such dir in der neuen Klasse Leute, die nett sind und freunde dich mit ihnen an. Es schützt dich zwar nicht vor etwaigen Querulanten, aber gibt dir das nötige Selbstvertrauen zurück :-)

          Alles Gute wünscht

          Oskar aus der Dose

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          • #6
            AW: Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

            Hallo Laura
            ich sag dir auch mal meine Meinung ich werde zwar nicht so viel schreiben wie der Oscar weil ich heute Geburtstag habe, aber ich binn mir trotzdem sicher das Ibag dir auch helfen kann
            Zuerst : man kommt aus allem raus Weil grad im Erwachsenen Leben wirst du heufig freundlicher behandelt, ich wurde letztes Jahr auch halb gemobbt, mitlerweile haben sich viele mobber aber entschuldigt und ich hab auch keine Angst mehr vor den Mobbern- Nur ich würde gerne noch paar Fragen stellen : Hast du den deine Eltern nicht die dir helfen können? und was ist mit deinen Freunden oder Freund? Hast du sonst so interessen die dich aufheitern? ( zb hatt mir damals Musik extrem geholfen 1 Lied vor der Schule- und du hast wieder völlig neuen Mut) sonst würde ich dir empfehlen in irgendeinerweise auf ein Gymnasium zu kommen da du dort viel besser verstanden wirst - klar gibt es auch mobber - aber viel weniger als grad auf der Hauptschule. Würde mich über eine antwort über dich freuen. Foreign

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            • #7
              AW: Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

              Hey!

              Alles Gute erstmal

              Doch,Eltern habe ich schon Aber beide sind selber psychisch krank.Mein Vater macht sich kaum Sorgen um mich und suhlt sich im Selbstmitleid.Meine Mutter ist da anders.Sie weiß,das ich Angst habe vor Mobbing und so,aber helfen kann sie mir da ja auch nicht,bis auf zu sagen,besprech das mit der Therapeutin oder mit der Jugendhilfe.Sie kann ja wohl kaum in der Abendrealschule antanzen und Du-Du machen beim Mobber
              Im Moment hab ich hier keine Freunde,obwohl ich gerne welche hätte.Ich habe ganz nette Menschen kennen gelernt in der Kur,nur leider wohnen die alle zu weit weg,um mich einmal in der Woche mit denen zu treffen.
              Ja,manchmal macht Musik total vielen Mut,doch ich weiß ganz genau,wenn ich dann vor der Schule stehe und ich weiß,dass das Mobbing dadrinne wieder losgeht( oder losgehen könnte),da verlässt mich dieser wieder.Ich bin durch meine Erfahrungen immer sehr ängstlich.Ich werde warscheinlich in der Schule gar keine Freunde kennen lernen.
              Ein Einzelgänger bin ich gar nicht,ganz im Gegenteil,wenn ich jemanden kenne,lass ich ihn meistens nicht mehr los,aber das vorherige Kennenlernen ist bei mir von Angst geprägt. Ich glaub,ich kann niemanden vertrauen.
              Und wenn ich dann so eine Gruppe kennen lerne,dann rede ich gar nicht mit,aus Angst,ws falsches zu sagen.Ist das nicht echt bekloppt?

              "Oskar aus der Dose"
              Meine Jugendhilfe war ja mit mir bei dieser Schulanmeldung.Sie hat die Panikattacke ja miterlebt.Ich hab ihr erzählt,warum.Dann kamen so Sprüche wie,,Das schaffst du schon."
              Okay,ist ja alles lieb und nett,aber das hilft mir auch nicht weiter.Ich muss wissen,WIE.
              Nunja,ich werd erstmal gucken,wie das mit der Schule aufgebaut ist.Wenn ich Glück hab,ist er( also,der Mobber) dieses Jahr fertig und verschwindet dann von der Schule...

              LG Laura

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              • #8
                AW: Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

                Hallo Laura!Das ist sehr schade um deine Eltern, ich z.b kann mich immer an sie wenden... hmm ich würde versuchen irgendwelche hobbys anzufangen oder interssen zu bekommen, also einen konkreten Musikgeschmack oder dein Lieblingssport. Hobbys könnten dir auch helfen.... Du ich selber habe auch kaum Freunde in der Schule, natürlich habe ich welche mit denen ich mich verstehe aber trotzdem kommt das nicht automatisch Ach ich würde dir gern mehr über mein Leben erzählen ^^ Naja jeder ist mal schüchtern... ich selber war auch extrem abgewandelt nach meinen Knockout. Aber wie gesagt bleib in der Schule und dein Selbstbewustsein steigt früher war ich in jedem Fach in mündlich mangelhaft- heute binn ich schon bei der 2 Du wirst selbst merken das du immer sicherer wirst und du auch auf die anderen ... du weist schon Du wirst schon sehen das es wieder bergauf geht! Ich fände es gut wenn du weiterhin hier aktiv bist, ich und Oskar wollen dich sicherlich wieder aufbauen Gruß -Foreign

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                • #9
                  AW: Schülermobbing oder "und nun weiß ich nicht,ws ich machen soll"

                  Hey!

                  Sorry,lange her,wo ich das letze Mal geschrieben habe...Ich hatte echt viel zu tun,ich wollte zwar schreiben,aber ich war einfach zu kaputt,um etwas zu tun...
                  Jetzt dauerts nicht mehr lange,am 22ten gehts los.Ich bin echt aufgeregt.Einerseits freue ich mich und andererseit hab ich Angst...

                  Lg Laura

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