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Meine Mobbinggeschichte

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  • Meine Mobbinggeschichte

    Hallo Leute,

    in diesem Themenblock möchte ich so nach und nach meine Mobbinggeschichte erzählen. Es tut mir gut.

    Also ich bin die ...., weiblich, 28Jahre alt und wurde 1992 eingeschult.

    Vor der Einschulung begann ich quasi unkontrolliert zu wachsen und mein Busen entwickelte sich. Man kann also sagen, dass ich mit 6 in die körperliche Pubertät kam. Diese Entwicklung kam durch einen übermäßigen Ausschuss von Wachstums- und Sexualhormonen ( ich glaube die Störung nennt sich: Pubertas Präcox Vera oder so ). Es gab dazu mal im Rahmen der BBC Reihe über Teenager ein oder zwei Fallbeispiele. Jedenfalls bin ich eine Betroffene und hatte alleine schon dadurch so manche Probleme in der Grundschule.

    Schon am ersten Schultag war ich die mit Abstand größte in der Klasse (selbst der größte Junge war nen Kopf kleiner als ich). Die Größe war aber nicht mein Problem, sondern eher wie die anderen Kinder auf meinen Busen reagierten. Ich, die nicht im Kindergarten war und bis dato keine richtigen Freunde hatte, wollte einfach dazu gehören. Dementsprechend habe ich gerne meine Hand ausgestreckt, wenn andere Kinder zb fragten, ob sie mal meine Uhr sehen dürften ( ich hatte so eine tolle weiße Uhr mit einer kleinen Spinne als Uhrzeigerspitze ). Allerdings haben die Kinder das ausgenutzt, um mir in den Busen zu kneifen.

    Heute denke ich, dass es wohl gut gewesen wäre, wenn mit der Klasse, mir , den Lehrern und allen Eltern eine Art Infoabend über meine Erkrankung stattgefunden hätte. Eventuell hätten dann die anderen Kinder, die sich schon vom Kiga her kannten, mich nicht wie eine Art Alien gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Klassenkameraden nämlich auch ganz schön komisch gewesen sein dürfte, dass jemand wie ich mit denen in der ersten Klasse hockte. Das rechtfertigt allerdings nicht die Grapschereien.

    Ganz schlimm war es für mich beim Schwimmunterricht. Den Unterricht an sich fand ich toll, denn ich liebe Wasser einfach sehr. Allerdings war es für mich die Hölle mich um zu ziehen. Es gab für uns Mädchen nur eine Sammelumkleide und ich wollte nicht, dass andere meinen Busen sahen. Vor dem Schwimmen hatte ich den Badeanzug ja schon unter der Kleidung, aber danach musste ich sehr darauf achten, dass man so wenig wie möglich von meinen Brüsten sah. Jedesmal, wenn nämlich ein Mädchen meine Busen sah, ging das blöde Gelache wieder los.

    Ehrlich, manchmal habe ich meine Brüste damals echt gehasst! Es war für mich absolut zum Kotzen, nicht nur innerlich irgendwie anders als die anderen zu sein, sondern auch noch so offensichtlich ÄUßERLICH. Als dann mit etwa 8 meine Periode kam und ich somit gezwungen war, einmal im Monat mit einer Entschuldigung beim Schwimmen aufzukreuzen, war mein Weltbild ziemlich zerstört. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie peinlich mir das war, wenn die anderen Kinder immer munkelten, warum ich wohl nicht mitmachen würde. Ich war selbst noch zu jung, um es psychisch zu begreifen, dass ich nun einmal im Monat bluten würde, da wollte ich nicht groß mit den anderen drüber reden. Vielleicht hätte ich es getan, wenn ich nicht vom ersten Schultag an die Aussenseiterin gewesen wäre, aber so hatte ich keine Lust denen noch mehr Grund zum Lachen zu geben.

    Und nochetwas: Ich fake nicht, diese Hormonstörung gibt es wirklich und ich bin eine der betroffenen. Wenn ich nicht so ne Angst hätte, dass Bilder sich im Internet auf unschöne Art verbreiten können, würde ich versuchen (hab keinen Scanner, aber könnte ja vllt ne Freundin bitten) mein Klassenfoto hoch zu laden.

    So, das reicht erstmal. Lg Nanati

  • #2
    AW: Meine Mobbinggeschichte

    Hey Nanati

    Tu, was dir gut tut , das ist wichtig, damit du dich wieder besser fühlst. Gut, nehme ich die Ehre gerne an, der Erste zu sein, der eine Geschichte kommentiert:

    Da ich ein Mann bin kann ich die Störung Pubertas Präcox Vera schwer beurteilen. Ich weiß ja nicht, wie stark deine sekundäre Geschlechtsorgane gewachsen sind, wobei andere Frauen sich vielleicht auch darüber freuen würden, weil sie der Meinung sind, dass es bei ihnen zu wenig ist, wenn du verstehst was ich meine...Ich denke das ist alles relativ. Kinder nutzen oft sofort alles aus, was anormal ist.

    Was mich überrascht ist, dass diese Krankheit schon so früh aufgetreten ist. Ich meine damals bist du aufgefallen, weil bei den anderen Mädchen selbstverständlich noch nicht...Aber wie ist es denn heutzutage? Also ich meine, jetzt fällst du doch sicher viel weniger auf, wenn überhaupt, da die anderen Frauen ja jetzt auch....wie auch immer als Mann muss man ja immer vorsichtig sein, wenn man über soetwas redet, weil man sonst von den Frauen schnell als "sexistisch" abgestempelt wird etc.

    Dass du mit 8 schon deine Periode bekamst, stelle ich mir schon recht extrem vor, vorallem da das für dich eine dramtische Veränderung deines Körpers war. Von deiner Krankheit höre ich hier zum ersten Mal, dass es soetwas gibt, ich meine, ich habe es geahnt, aber ich dachte nicht, dass das schon in diesem Alter auftreten kann. Jedenfalls möchte ich dir dazu sagen:

    Respekt vor dir, dass du dich traust, es hier zu erzählen. Und wenn dir etwas wirklich unangenehm ist, musst du es nicht sagen.

    Ich versuche so gut ich kann, dir behutsam zu helfen, weil diese Krankheit recht intim ist.

    Als Außenstehender hört sich deine Krankheit zwar krass, aber nicht unbedingt nur schlecht an, denn man kann diese Veränderung auch als Chance/Vorteil sehen. Es ist selbstverständlich dass es für dich zu der Zeit dennoch die "Hölle" war, weil du erstens viel zu jung dafür warst und weil du nur das Negative darin sehen konntest, was ja auch klar ist, da die anderen Kinder dich ausgegrenzt haben.

    Aber wie ist es denn jetzt? Grenzen dich Menschen immer noch deswegen aus? Nein, oder?

    Ich glaube dir deine Geschichte vollkommen. Man merkt, dass du die Wahrheit sagst.

    Bilder solltest du auf keinen Fall hochladen, da diese dann, wie du sagst, "unschön verbreitet" werden könnten. Damit solltest du vertraulich umgehen.

    LG ZuTutor
    Mein Youtubekanal: youtube.de/c/SuperExtreme Das Glück ist schon auf dem Weg zu dir.

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    • #3
      AW: Meine Mobbinggeschichte

      Hi ZuTutor!

      Okay, ich versuche dir den Begriff Pubertas Präcox Vera erstmal etwas näher zu erläutern, dann weißt du auch, wieso das bei mir so früh war. Pubertas=Pubertät, Präcox=vorzeitig bzw. verfrüht, Vera=echt. Es gibt ja Mädchen, die durch Dinge wie bestimmte Essgewohnheiten usw. früher in die Pubertät kommen (zb mit 8/9 Jahren). Eine sogenannte "echte frühzeitige Pubertät" hat keine bekannten äußeren Faktoren und tritt häufig in dem Alter auf wie es bei mir war. Meine Brüste sind natürlich nicht total riesig geworden, aber es fiel halt auf. Die Pubertas Präcox wird durch einen viel zu hohen Ausschuss an Wachstums- und Sexualhormonen in der Hirnanhangsdrüse ausgelöst. Man vermutete damals bei mir auch als mögliche Ursache einen Gehirntumor. Aber dem war Gott sei Dank nicht so.

      Ich kann mich nicht mehr an alle Untersuchungen erinnern, aber meine Mutter erzählte mir auch, dass damals eine Handwurzeluntersuchung gemacht wurde. Dabei stellte sich heraus, dass meine Knochen damals die Struktur einer etwa Zwölfjährigen hatten und meine Endgröße um die 2m werden würde. Da mein Wachstum aber so rasant war ( mein Bruder ging als ich eingeschult wurde in die 3te Klasse und ich war da ca. einen halben Kopf größer als er ), war das Risiko sehr hoch, dass meine Knochen dem Wachstum nicht gewachsen wären und ich vielleicht nicht mehr würde Laufen können. Die Knochen wären wohl quasi brüchig geworden und so könnten mich meine Beine wohl heute nicht mehr tragen. Wahrscheinlich um dem vorzubeugen, habe ich eine Art Hormoncocktail per Nasenspray erhalten.

      So konnte meine rasante Entwicklung nach und nach gebremst werden. Heute werde ich nicht mehr deswegen gemobbt. Ab etwa 13 bekamen ja die anderen Mädels auch Busen usw. Und ganz ehrlich, für nen Mann denkst du dich da ganz gut rein und ich mag es nicht sonderlich, wenn Männer um den heißen Brei reden, nur weil eine Frau bestimmte Dinge für sexistisch halten kann. Wenn mir mal was quer liegen sollte, dann schreibe ich dir das freundlich und bestimmt.

      Ich bin ja eh der Meinung, dass man als Frau ruhig auch mal nachdenken darf, ob man eine Aussage bei der man einem Mann Sexismus unterstellt auch bei einer Frau sexistisch finden würde. Erst wenn ich das für mich bejahen kann, gilt eine Aussage für mich als sexistisch. Vielleicht bin ich da radikal, aber ich bin halt keine von der Sorte, die gleich bei jedem Gespräch über Busen, Titten, Glocken usw. an Sexismus denkt. Ich bin eher mal eine, die zb auf Feten auch mal den ein oder anderen "obszönen" Witz raushaut.

      Was meinst du eigentlich mit die Krankheit als Vorteil sehen? Weil jetzt als Erwachsene kann ich es durchaus, aber als Kind konnte ich es nicht. Vorallem nicht, da ich ja innerlich noch voll Kind war...mit Puppen usw. spielte, aber alte Knacker oder so mir unangenehm nahe kamen (nicht Missbrauch, aber zb. im Schwimmbad an die Erektion ziehen usw.), weil ich ja schon frauliche Reize mit mir rumtrug. Bah, wenn ich nur dran denke*ekel.

      Ich bin so offen mit meiner Erkrankung usw, da nur reden hilft das Unbegreifliche etwas fassbarer zu machen. Mir hat mal jemand gesagt, dass man nur dem helfen kann, der redet. Weil kein Mensch kann zur Gänze in einen anderen hinein gucken. Das bedeutet aber auch nicht einen Menschen der nicht reden mag, dazu zu zwingen.

      Ach ja, heute falle ich eher körperlich auf, da ich eine Esssucht habe und somit recht dick bin. Aber weißt du was? Mein Körper gehört mir und somit darf ich dick oder dünn oder wie auch immer sein. Ich bin dabei abzunehmen, wegen der Gesundheit, aber nicht weil andere es so von mir wollen. Da ich schon immer etwas anders war als viele andere, habe ich begonnen, mich ganz und gar zu akzeptieren. Meinen mir lange Zeit völlig fremden Körper anzunehmen und das Beste aus mir rauszuholen:-)))) Und eins kannste mir glauben, ich geh meinen Weg!

      Lg Nanati
      Nanati
      sehr erfahrenes Mitglied
      Zuletzt geändert von Nanati; 09.11.2013, 23:33.

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      • #4
        AW: Meine Mobbinggeschichte

        Hey Nanati

        Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wurdest du also nur bis du etwa 13 Jahre alt warst aufgrund deiner Krankheit ausgegrenzt, aber danach nicht mehr. Mit Vorteil meinte ich, dass du den anderen Mädchen sozusagen voraus warst, denn viele Mädchen wünschen sich doch große Brüste. Diesen "Vorteil" meinte ich aber auch eher im Bezug auf das Erwachsenenalter. Dass es als Kind kein Vorteil ist, ist selbstverständlich.

        Aber wie kommst du jetzt damit zu Recht? Also sind deine Brüste immer noch im Vergleich zu anderen Frauen so sehr auffallend, oder ist es im Prinzip so normal wie bei allen anderen? Und belastet dich das noch, oder nicht mehr? Oder bist du sogar froh darüber, dass es bei dir aktuell so ist, wie es ist?

        Bei dem mit dem Sexsismus finde ich es halt unfair, dass Frauen sehr schnell einen Mann bezichtigen dürfen und auch tun, während es andersrum nie der Fall ist. Einen obszönen Witz mache ich schon auch mal gerne, aber das vermeide ich eher/bin vorsichtig, wenn Frauen in der Nähe sind, da ich in der Hinsicht bisher eher nicht so gute Erfahrungen gemacht habe.

        Dass sich irgendwelche alte Knacker an dich versucht haben ran zu machen...das ist eckelhaft aber gleichzeitig habe ich das geahnt. Bzw. das ist nicht eckelhaft, sondern krank, naja. Was meinst du mit eine Erektion ziehen?

        Reden hilft, da hast du vollkommen Recht.

        LG ZuTutor
        Mein Youtubekanal: youtube.de/c/SuperExtreme Das Glück ist schon auf dem Weg zu dir.

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        • #5
          AW: Meine Mobbinggeschichte

          Hi! Ab 13 wurde ich wegen anderer Dinge ausgegrenzt, die zum Teil vorher auch schon so liefen. Aber dazu schreibe ich wann anders mal mehr.

          Zu den Brüsten: Ich komme jetzt ganz toll mit denen zurecht, aber auffällig sind sie schon noch. Ehrlich gesagt sind sie recht groß. da ich ja dick bin und auch da die mit sechs ja noch nicht voll entwickelt waren. Es belastet mich nicht mehr, da mein Busen nun von mir akzeptiert wird. Damals waren die Mädels in meiner Klasse noch nicht so wie die Mädchen heute, die tatsächlich gerne schnell Brüste haben wollen. In meiner Klasse war ich eher ihr persönlicher Alien, aber wenn ich mal so drüber nachdenke: vllt waren die ja teilweise neidisch und ich wusste es nur nicht, dass die eventuell auch gerne schon Busen gehabt hätten. Ist ja auch egal.

          Zu der Erektion: Als Kind war ich mit meiner Familie im Schwimmbad und wir Kinder wollten Wasserball spielen. Damals waren wir noch drei Geschwister und da wir in 2er-Teams gegeneinander spielen wollten, brauchten wir eine vierte Person. So ein Mann, der mir vorher schon komisch auffiel ( der schaute so oft zu mir rüber ), bot sich an mit mir im Team zu spielen. Ich hab mich nicht getraut nein zu sagen. Der Mann stellte sich hinter mich und immer wenn ich den Ball fangen wollte, hob er mich hoch und zog mich im Anschluss an seiner Badehose entlang wieder ins Wasser. Und da spürte ich etwas Hartes. Und das war ganz sicher sein Penis. Weil ich kann mich bis heute daran erinnern, dass das harte Ding vom Körper abstand. Und aufgrund meiner frühen Pubertät habe ich mich zumindest mit der körperlichen Pubertät bei Jungen und Mädchen schon sehr früh auseinandersetzen müssen. Von daher wusste ich als Dreikäsehoch schon ganz genau, was ein harter Penis ist. Für mich ein ekelhaftes und abgrundtief KRANKES Erlebnis, was da der Mann im Schwimmbad getan hat.

          Zu den Frauen: Wenn ich so Erfahrungen gemacht hätte, wäre ich mit solchen Witzchen auch vorsichtiger in der Gegenwart anderer Frauen. Ich habe wohl schlicht den Vorteil, dass ich ne Frau bin und somit nicht als sexistisch gelte. Wenn du magst, kann ich dir ja mal den Witz mit dem Maiskolben schreiben. Der ist richtig deftig!

          Lg Nanati

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          • #6
            AW: Meine Mobbinggeschichte

            Hey Nanati

            Die anderen Dinge kannst du gerne ein andermal noch schildern, bin schon gespannt darauf . Zu dem mit deinen Brüsten: Also ich kann mir gut denken, dass du jetzt doch sehr zufrieden mit deinen größeren Brüsten bist, denn auch auf viele Männer macht das...ahm...Eindruck. Es ist gut möglich, dass die Mädchen auch einfach nur auf deine Brüste neidisch waren. Und du meinst du wärst dick? Weißt du, viele Frauen meinen sie wären dick, obwohl sie es gar nicht sind.

            Meist hat eine Frau eine wirklich gute Figur, aber erkennt es nur selbst nicht. Außerdem sind innere Werte entscheidender als Äußere, vor allem wenn man längerfristig denkt.

            Viele Frauen meinen heutzutage dieser, ich nenne es mal "Magermodeltrend", sei schön. Doch das ist er überhaupt nicht! Als Mann möchte man doch nicht nur Haut und Knochen in Händen halten, sondern mehr. Als Mann möchte man doch eine Frau haben, mit weiblichen Formen und nicht eine Barbiepuppe. Des Weiteren gibt es auch einige Männer, die es auch gerne haben, wenn eine Frau ein paar Kilos mehr hat. Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

            Das mit dem Mann war krank. Das grenzt an Pädophilie.

            Witz mit dem Maiskolben? Gerne, wobei ich glaub denn kenne ich schon. War das nicht mit so einer alten Oma und so? Ich kenne so viele obszöne Witze und ich mache sie auch gern, denn in dem Gebiet habe ich, behaupte ich, wirklich viel Humor, vielleicht sogar zu viel . Egal in welcher Situation, mir fällt eigentlich immer ein obszöner Witz dazu ein.

            Also stimmst du mir da zu, dass Frauen da Männer in der Hinsicht schnell aburteilen. Vielleicht sollten die Frauen dann da mal etwas toleranter werden. Wir Männer meinen es ja nicht böse .

            LG ZuTutor
            ZuTutor
            besonders erfahrenes Mitglied
            Zuletzt geändert von ZuTutor; 10.11.2013, 17:54.
            Mein Youtubekanal: youtube.de/c/SuperExtreme Das Glück ist schon auf dem Weg zu dir.

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            • #7
              AW: Meine Mobbinggeschichte

              Hallo ZuTutor!

              Ja, ich bin soweit mit meinem Busen zufrieden. Solange Männer mir noch in die Augen gucken, ist es ja auch ganz nett, wenn sie meinen Vorbau mögen:-).

              Zum Thema "Dick" sein: Ja, es gibt echt diese Damen, welche mit einer solchen Aussage übertreiben. Schade, weil wenn die sich so von ihrer Figur stressen lassen und ein falsches Bild darüber haben, ist die Gefahr in eine Anorexia zb. zu verfallen meiner Meinung nach ziemlich hoch. Allerdings bin ich schon eine wirklich dicke Person. Wir reden bei mir von etwa 119kg auf 1,64m Körpergröße verteilt. Jedoch ist das für mich auch kein Weltuntergang, da ich a) durch mein Aquafit und Spaziergänge usw. relativ beweglich bin (das war mal sehr anders- als ich depressiv war) und b) wie gesagt ein tolles soziales Umfeld (Freunde, Familie, Gemeinde habe) und c)mir immer wieder schöne Dinge vorweisen kann, zb mein hübsches Gesicht. Das hört sich jetzt sicher eitel an, aber ich bin der Meinung, dass man sich auch mal selber sagen darf, was man an sich mag.

              Der Kerl im Schwimmbad: treffend formuliert!!! Als Kind war das allerdings für mich schwer einzuordnen.

              Der Maiskolbenwitz: Ja, ich denke du meinst den gleichen Witz. Als ich den das erste Mal hörte, musste ich wahrlich Tränen lachen:-) Oder der mit dem Puff: Kommt ein Sozialhilfeempfänger (oder sonst wer, der kaum Geld hat) in einen Puff und fragt die Puffmutter, ob er hier kostenfrei Sex haben kann. Die Puffmama sagt: "Ja, geh den Gang rauf. Erste Etage, zweite Tür auf der linken Seite." Der Mann geht in das besagte Zimmer und sieht dort einen Entenbraten auf einem Tisch liegen. "Ok," denkt sich der Herr,"dann nehme ich halt den Braten ran." Gesagt, getan. Nach einer Woche kommt er wieder und will abermals Sex umsonst. Bevor er allerdings ins Zimmer geht, sieht er sich noch ein wenig um und gelangt in einen Raum, wo man durch Löcher in einen anderen Raum blicken kann. Dort beobachtet er zusammen mit einem anderen Mann, wie ein Mann sich mit einer Banane befriedigt. "Hier ist aber eine Menge los," sagt der Sozialhilfeempfänger. "Das ist ja noch gar nichts," sagt da der andere Mann. "Letzte Woche war hier einer, der mit ner Ente gevögelt hat!"

              Und ja, wir Frauen können ruhig mal etwas toleranter euch Männern gegenüber sein. Ihr seid es ja auch, wenn man mal so überlegt, was ihr teilweise mit uns Mädels mitmachen müsst.


              So: Und jetzt kommt wieder etwas zu meiner Mobbinggeschichte:


              Und zwar geht es ab jetzt um Erlebnisse am Gymnasium, da in der Grundschule hauptsächlich das Mobbing wegen meines Körpers vorrangig war. Und die anderen Dinge, zb. ignorieren oder so, durchaus am Gymnasium weitergingen. Neben all dem kann ich jedoch trotzdem behaupten, dass ich gerne zur Schule ging, weil der Unterricht an sich sehr gut war und ich immerhin in anderen Klassen ein oder zwei Freundinnen hatte.

              Am Gymnasium war es so, dass auch einige meiner ehemaligen Mitschüler mit in meine Klasse kamen. Einer davon war davon wohl gar nicht begeistert, da er meinen Namen komisch ausgesprochen hat und das Gesicht dabei verzog. Wenn ich mich recht erinnere, sagte er mir mehrmals:"Ich hasse dich!" Der Typ ging mir auch grundsätzlich aus dem Weg und ich werde wohl nie verstehen, was er gegen mich hatte. Allerdings mochte ich ihn auch nicht wirklich. Eben weil er sich so überheblich und unverschämt mir gegenüber verhalten hat.

              Was mir sauer aufgestossen ist: ich wurde regelrecht ignoriert von den meisten, wenn es jedoch um Hausaufgaben oder Kleber oder so ging, wurde ich auf einmal gefragt. Ich selber hatte die Hoffnung, wenn ich nett bin und so bin wie ich bin, Leute kennen zu lernen, aber das war ein Trugschluss. Unmittelbar nach meinen Hilfsaktionen ging das Ignorieren oder das Verzerren meines Namens etc. weiter. Ein Junge sagte regelmäßig "Nadiäääääää", statt Nadia und man merkte richtig, dass es Absicht war.

              Auch kamen "ausversehen" Blätter zu mir, wo zb. drauf stand, was für Bewertungen Jungs den Mädels ihrer Klasse gaben und rate mal was bei mir stand? Ne 6! Oder so dumme Sachen, wie "Welche Körbchengröße hast du? Willst du mit mir gehen?", aber ein paar Meter weiter konnte man schon die halbe Klasse kichern hören. Manchmal hätte ich die Leute vor Wut mit dem Kopf voran gegen die nächste Mauer knallen können. Hab ich nicht getan. Einmal in der Grundschule allerdings bin ich ausgerastet, als mir am letzten Schultag mal wieder "Tittenmonster" hinterher gerufen wurde, habe ich den Jungen mit einem Regenschirm quer über den Schulhof gejagt und verdroschen. Das war nicht ok, aber damals fühlte es sich großartig an!

              Noch heute denke ich daran, dass der Kerl wohl nie wieder ein Mädchen dermaßen bis auf's Blut reizen wird. Ich bin gegen Gewalt, aber in dem Moment war mir das sowas von Schnuppe. Damals fühlte ich mich alleine und hilflos dem Mobbing gegenüber. Wenn ich meinem Vater davon erzählen wollte, sagte er: "Ignorier das doch! Die sind doch nur neidisch, weil du mehr drauf hast als die!" Mag ja auch so gewesen sein oder nicht, aber als Kind viel mir das so verdammt schwer, die Leute zu ignorieren. Vorallem, da ich ja mehrere Stunden am Tag mit denen im gleichen Raum war. Und das kann man doch nicht die ganze Zeit ignorieren.

              Mit meiner Ma hab ich darüber kaum geredet, weil ich mich eine zeitlang sehr vernachlässigt gefühlt habe, da meine damals jüngste Schwester laufend ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Irgendwie war das für mich eine richtig beschissene Situation. Zuhause das Sandwichkind (älterer Bruder, jüngere Schwester)-heute sind wir mehr als drei Geschwister- und in der Schule die Aussenseiterin. Und mein Körper so "fremd". Es war eine Weile lang, als sei ich nirgendwo so richtig "angekommen". Lange Zeit war mir nicht klar, wo mein Platz im Leben ist. Ich wollte doch einfach nur dazu gehören.

              Zu meiner Mutter: Sie ist eine ganz liebe Frau, die sehr viel für uns Kinder tut und getan hat und auch meine Schwester liebe ich sehr. Es gab und gibt in meiner Kindheit auch viele Erinnerungen an Momente der Liebe und Geborgenheit. Bloß in Situationen des Mobbings in der Schule, oder wenn zb. Mama mit mir nicht in Ruhe mal alleine reden konnte, weil wieder etwas von meiner Schwester kam, dann fühlte ich mich irgendwie ganz alleine mit meinem Kummer. Für mich wurde es zur Devise über das Mobbing oder sonstige Dinge kaum mit meiner Familie zu reden (heut zu Tage geht das wieder), weil ich dachte, ich sei es einfach nicht wert, dass man mit mir länger Zeit alleine verbringt. Für mich war es Sonnenklar, dass ich es ja eh selbst Schuld bin, wenn die meisten meiner Klasse mich nicht mochten.

              Das ging soweit, dass ich im Alter von etwa neun Jahren überhaupt gezweifelt habe, ob ich es wert bin zu leben. Zu dem Zeitpunkt verletzte ich mich schon selber (kein ritzen, aber ich habe mich selber auf die Knie, die Arme usw. geschlagen, bis ich heulen musste) und hatte im Sinn, mich mit einem Küchenmesser zu erstechen. In der Situation selbst war ich aber wie am Boden festgenagelt und dann kam auch meine Mutter gerade um die Ecke, so dass ich nicht mehr zum Messer hin konnte.

              Sie weiß glaube ich nicht, dass sie mir da vermutlich das Leben gerettet hat, aber sie weiß, dass ich suizidal war. Das war mit neun war mein erster Suizidversuch bzw. sagen wir mal eher Gedanke, da ein Versuch ja beinhaltet, dass es schon durchgeführt wurde 8allerdings mit dem Ausgang, das man noch lebt) bzw. geplant wurde.

              So, das reicht erstmal für heute.

              Lg Nanati

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              • #8
                AW: Meine Mobbinggeschichte

                Hey Nantati!

                Wow, da hast du mir jetzt aber mal viel Gesprächsstoff zur Verfügung gestellt . Dann geb ich mal mein Bestes:

                Also erstmal Respekt, dass du so offen darüber reden kannst. Und wir können sonst auch alles per PN besprechen, wenn du auf Nummer Sicher gehen möchtest, denn du gibst schon teilweise intime Details preis. Deshalb gebe ich dir gerne zur Option, es nicht mehr öffentlich halten, um dich zu schützen (nicht dass das irgendwann mal jemand hier liest, der es nicht lesen sollte, z.B. einer deiner ehemaligen Mobber). Ob wir daher zu PN wechseln, überlasse ich dir.

                Eigentlich bin ich gerade erst müde nach hause gekommen. Aber als ich dann sah, wie viel du mir geschrieben hast, hab ich mich dazu entschlossen, dir gleich mal zu antworten:

                So ein Vorbau ist schon was Nettes , dennoch Männer sind meist gefühlvoller, als Frauen denken. Schon so oft hatte ich es, dass mir meine besten Kumpels davon erzählen, wie gefühlskalt und rücksichtslos die Frauen zu ihnen sind. Und das ist kein Zufall. Dennoch stehen wir zu euch Frauen und können uns meist nichts Schöneres vorstellen, als mit einer Frau richtig zusammen zu sein. Mag sein, dass wir uns manchmal...OK vielleicht auch etwas häufiger von unseren Trieben leiten lassen. Aber wir sind nicht grundsätzlich oberflächlich oder sexbesessen. Wir schauen auch gerne in die Augen der Frauen :-). Sofern wir nicht anderswertig von euren schönen weiblichen Reizen abgelenkt werden .

                119 KG auf 1,64 m kann man sicher als dick bezeichnen, dennoch kann sich das ja ändern. Mit Sport und guter Ernährung kann man viel ändern. Das kannst du schaffen, wenn du es willst. Eine Freundin von mir wog auch mal über 100 KG (wie viel genau, hat sie mir nicht gesagt) und innerhalb von nem Jahr oder so hat sie es geschafft, nur noch 70 KG zu wiegen. Das ist möglich, man kann das schaffen, wenn man sich wirklich bemüht. Allerdings muss man dafür echt starken Willen beweisen. Aber wie gesagt sind die inneren Werte wichtiger. Und ein hübsches Gesicht ist selbstverständlich ein Attraktivitätsfaktor. Das macht vieles gut.

                Ja, jeder darf sagen, was er an sich selbst mag. Es ist sogar äußerst wichtig, dass man sich selbst mag und das gegebenfalls auch kund tut.

                Achso und spontan: Es freut mich echt, dass du so ausführlich schreibst! Das alles lese ich gerne von dir. Dem versuche ich
                gerecht zu werden, indem ich entsprechend ausführlich zurückschreibe.

                Jaja, was wir so mit euch Mädels mitmachen müssen, gel?! Nee, also ihr könnt zwar manchmal echt zickig, ausnutzend und querstellend sein, doch im Grunde lieben wir euch und wollen euch beschützen. Aber gut, dass du das erkannt hast.

                Dass du den Typen, der dich grundlos gehasst hat, nicht mochtest, ist selbstverständlich. Nadia ist doch ein schöner Name, allerdings ohne die Verzerrung.

                Das Bewerten über die Blätter/Zettel kommt mir sehr bekannt vor. Da gibt es Parallelen zur meiner Geschichte. Rat mal was auf den Bewertungen über mich damals draufstand? Du kannst es dir sicher denken...und das obwohl als Vorgabe galt, dass man eigentlich nur Positives draufschreiben durfte. Es haben zwar nicht alle Negatives draufgeschrieben, aber dafür kaum einer was wirklich Positives. Höchstens hat einer mal was distanziert leicht positives draufgeschrieben. Es waren immer die gleichen Leute, die besonders positives Feedback bekamen. Die Bewertungen waren ein guter Indikator für den jeweiligen Beliebtheitsgrad in der Stufe. Das zeigt wieder mal, wie hinwürfig diese Bewertungen waren.

                Die Idee solchen Bewertens ist für mich nachvollziehbar, aber letztlich kommt es auf die Ausführung (d.h. wie authentisch die Bewertungen sind und frei von Manipulation) an. Naja und unter Jugendlichen ist die Wahrscheinlichkeit auf manipulative, stark subjektive, pauschalisierende Abweichungen gegeben. Selbst in der Oberstufe noch. Wirklich traurig, wenn nicht mal Oberstufenschüler wahres Urteilsvermögen verfügen, aber letztlich ahnte ich das schon zuvor. Diese Leute werden auch als Erwachsene nicht anders sein.

                Sie werden sich weiter von Oberflächlichkeiten manipulieren lassen.

                Wie meine Tante einst sagte: Die Mehrheit der Menschen ist dumm (vorallem in moralischer Hinsicht) und lässt sich manipulieren. Es gibt immer mehr Dumme, als Schlaue. Mit diesem Zitat hatte sie wohl durchaus Recht, denn es bestätigt sich mir nur immer wieder..

                Dass du den Jungen, der dich mit "Tittenmonster" beleidigt hat, da über den Schulhof gezerrt hast, finde ich ehrlich gesagt nur gerechtfertigt. Warum solltest du deswegen ein schlechtes Gewissen haben?! Er hat es verdient. Das war schon in Ordnung von dir, finde ich, da brauchst du dir wegen dem Typen sicher keine Vorwürfe machen. Und wenn es auch ein bisschen amüsant für dich war, ist das doch nur gerecht. Bis zu dem Zeitpunkt haben sie sich immer über dich lustig gemacht und da ist es doch dann nur an der Zeit gewesen, dass sich das Blatt mal wendet.

                Dein Vater liebt dich, er wollte nur das Beste für dich. Und deine Mutter war vielleicht ein bisschen mit der Situation überfordert. Ein "Sandwichkind" ist meistens etwas benachteiligt, das weiß ich von meiner Mutter, da sie auch eines ist.

                Dass du schon mit 9 Jahren suidzial warst, ist schockierend. Da hätten deine Eltern mehr etwas machen müssen, dich mehr aufbauen müssen. Denn jedes Leben ist lebenswert und kann sich wieder zum Guten wenden.

                So, das reicht für mich erstmal für heute .

                Bis zum nächsten Mal

                LG ZuTutor
                ZuTutor
                besonders erfahrenes Mitglied
                Zuletzt geändert von ZuTutor; 17.11.2013, 02:43.
                Mein Youtubekanal: youtube.de/c/SuperExtreme Das Glück ist schon auf dem Weg zu dir.

                Kommentar


                • #9
                  AW: Meine Mobbinggeschichte

                  Hi,

                  das mit den PN ist ne prima Idee. Dennoch ist es für mich schon ok, teilweise solch intime Dinge über mein Mobbing zu erzählen. Wenn ein einer meiner Mobber das hier lesen sollte, kann es ihn a) zu ner Entschuldigung bewegen, b)wachrütteln, c)egal sein oder d) leider zu erneutem Mobbing ermuntern. Aber das nehme ich in Kauf, damit Mobbing endlich seinen Status von "unter dem Teppich kehren" verliert. Die Täter sind ohne mich zu fragen in mein intimstes Privatleben vorgedrungen durch ihre Aktionen, jedoch ohne mich wirklich zu kennen. Eigentlich ganz schön erbärmlich, dass die meinten mich bewerten zu können, ohne mal annähernd mit mir zu tun gehabt zu haben oder zumindest gefragt zu haben, warum ich so und so bin. Tja, und nun lernen so genannte Mobber und Opfer mal einen Teil von mir zumindest virtuell kennen.

                  Und ich habe die schöne Erfahrung gemacht, dass sich schon vor langer Zeit so manche bei mir entschuldigt haben, nach dem wir uns mal zufällig wieder sahen. Und es tut mir gut, eine ernstgemeinte Entschuldigung anzunehmen.

                  Finde es aber echt gut, dass du dir Gedanken machst:-)

                  Nun zum Thema Sport usw. : mal abgesehen von meiner Ernährung mache ich Sport. Ich war mal ein Sportmuffel, obwohl ich ja wusste, wieviel Freude Bewegung bringen kann. Aber nachdem mein Vater starb ging so langsam mein Bewegungsbarometer den Bach runter. Am Ende hockte ich in meiner Depression alleine vor'm PC, lag im Bett, sah Fern, ging zum Klo/Bad (Duschen usw.), Einkaufen, Schlafen, PC, Fernseher.... In der Therapie fing ich langsam wieder an mich zu bewegen. Nun bin ich ja seit ner Weile fertig. Zweimal die Woche geht es zum Aquafitness ( ist so ne Art Wasseraerobic-MUSIK IST TOTAL WICHTIG ALS MOTIVATOR FÜR MICH!) und auch sonst bin ich öfter unterwegs. Und es macht mir einen Heidenspaß!


                  Mir ist auch klar, dass meine Eltern vllt überfordert waren und mich lieben, nur als Kind konnte ich die Dinge natürlich nicht mit der Vernunft einer Erwachsenen sehen.

                  Das Problem mit der Suizidaliät ist, dass meine Eltern da nicht viel vorbeugen konnten. Das geht nur, wenn man die Hilferufe bzw sein Innenleben offen zur Schau stellt. Das habe ich aber nur zum Teil getan, eben weil ich lange Zeit das mittlere Kind war. Meine Eltern hätten bestimmt mehr gegen meine Suizidalität unternehmen wollen. Und leider fehlten mir als Kind auch irgendwo die Mittel so fundiert wie heute zu beschreiben, was in meinem Inneren vorgeht. Ich wollte nur, dass es endlich keine Probleme mehr mit mir gab. Weder Zuhause noch sonst wo.

                  Es ist wie bei den meisten Mobbingopfern so, dass ich mich selber als die Ursache des Mobbings gesehen habe, mit all den ganzen Gedanken von wegen, wie wertlos ich sei usw. Ich habe auf unterschiedlichstem Weg versucht doch noch in die Klassengemeinschaft auch von den Coolen integriert zu werden. Aber da ich einfach keine Ahnung hatte, wie ich nach außen wirkte, hab ich natürlich den dümmsten Scheiß gemacht. Gut, meine Schwester deutete da einiges an, aber maches davon verstand ich nicht. Nicht weil ich zu dumm gewesen wäre, sondern weil ich noch nie verstanden habe, warum zb das reden mit Sonderschülern zu Unbeliebtheit führen sollte, nur weil die vllt mal unbeholfen sind usw.

                  Da sind mir die sogenannten Obercoolen eher peinlich, wenn die zb Leuten extra falsche Infos geben, damit die sich zum Gespött machen. Mir hat mal eine gesagt, ich solle doch mal selber ein lustiges Lied verfassen. Hab ich gemacht und mich damit selbst noch mehr ins Abseits geschossen. Ich dachte anfangs, dass die vielleicht endlich mal mit mir lachen, aber das war falsch. die lachten allesamt ÜBER mich.

                  Heut zu Tage weiß ich es besser. LG Nanati

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                  • #10
                    AW: Meine Mobbinggeschichte

                    Hey Nanati

                    Endlich meldest du dich mal wieder!

                    Also falls jemand Option d) wagen sollte zu nehmen, werde ich dagegen ankämpfen, musst mich dann nur informieren ;-).

                    Stimmt, Mobbing muss auf jeden Fall aufgedeckt werden! Und wir machen das. Jeder Mobber wird von uns enttarnt werden.

                    Ja, Mobber sind erbärmlich und nichts anderes. Sie haben Komplexe und versuchen diese auf andere abzuladen.

                    Selbstverständlich mache ich mir Gedanken :-), vielleicht liegt das auch an meinem Beschützerinstinkt...

                    Das ist gut, dass du Sport machst und vorallem, dass es dir Spaß macht. Ja und schön, dass dir Musik dabei hilft, das ist bei mir genauso. Aber vielleicht kannst du deine Sportaktivität noch etwas weiter ausdehnen, als "nur" auf Wasseraerobic, wobei ich diesen Sport nicht schlecht reden will, er hat sicher viel Gutes an sich, aber nur ihn zu machen ist vielleicht etwas einseitig/wenig. Will dich ja nur dazu aufmuntern, auch anderen Sport anzufangen :-). Mit Freunde :-).

                    Zu dem mit deinen Eltern: Doch, ich denke deine Eltern hatten absolut eine Mitschuld. Wahre Eltern, die ihr Kind von Herzen lieben, spüren, was in ihm vorgeht. Sie wissen vielleicht auch nicht alles, aber sie sind sensibel und verstehen ihr Kind auch ohne viele Worte/ohne dass es ihr Kind ihnen ausführlichst erklärt.

                    Du bist und warst nie die Ursache das Mobbings. Die Ursache dafür sind die ALLEIN DIE MOBBER.

                    Mobbingopfer tendieren häufig dazu, den Fehler bei sich zu suchen. Doch genau das ist der Fehler.

                    Es hat jemand gefehlt, der dir gezeigt hat, dass du wertvoll bist und vorallem liebenswürdig. Meiner Meinung nach wäre genau das die Aufgabe deiner Eltern gewesen, dir das zu zeigen. In meinen Augen haben sie in der Hinsicht als Eltern versagt. Es ist essenziell, dass man seinem Kind Liebe gibt und ihm zeigt, wie wertvoll es selbst doch in seinem Inneren ist.

                    Deine Eltern haben Fehler gemacht, fatale Fehler.

                    Mag sein, dass sie dir ja nicht absichtlich schaden wollten, aber letztlich haben sie den Schaden durch ihre Ignoranz/Unsensibilität nur noch vergrößert.

                    In der Schule hast du dann Anpassungsleistungen vollbracht (vergl. "dümmsten Scheiß gemacht"). Du wolltest dazugehören. Aber solche Anpassungsleistungen sind zwar gut gemeint, bringen jedoch meist gar nichts, weil das Opfer so seine Opferrolle leider nur noch weiter festigt (aus Sicht der Mobber: "Jetzt haben wir ihn/sie voll unter Kontrolle, er/sie macht jetzt alles so, wie wir es wollen würden/könnten"). Und was passiert dann? Nein, man wird nicht dafür belohnt, sondern die Mobber nutzen diese Anpassungsleistung nur weiter aus und so gleitet man als Opfer nur noch tiefer in der Mobbingspirale.

                    Man muss: AUSBRECHEN. Keine Anpassungsleistungen, sondern harten Widerstand leisten! Nur so kommt man raus.

                    Mit z.B. dem Gedicht von dir, hast du dich zwar bemüht, aber letztlich hat das die Situation nur noch weiter verschlimmert. Warum? Das kannst du nochmal weiter oben anhand meiner allgemeinen Analyse nachvollziehen.

                    Es geht nicht darum, dich zu kritisieren. Du konntest damals einfach kaum anders. Sondern es geht darum, dass du jetzt verstehen kannst, warum es soweit gekommen ist und was du damals (oder womöglich auch in Zukunft) dagegen hättest machen müssen, um auszubrechen.

                    Damit nie wieder jemand über dich lacht, sondern wenn dann mit dir :-).

                    LG ZuTutor
                    ZuTutor
                    besonders erfahrenes Mitglied
                    Zuletzt geändert von ZuTutor; 25.11.2013, 18:52.
                    Mein Youtubekanal: youtube.de/c/SuperExtreme Das Glück ist schon auf dem Weg zu dir.

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                    • #11
                      AW: Meine Mobbinggeschichte

                      Das klingt wirklich alles ganz schön hart.
                      Ich kann mir vorstellen, dass sich die Erlebnisse aus deiner frühen Kindheit (ausgelöst durch die Krankheit) auf dein späteres Leben übertragen haben.
                      Leute (besonders im näheren Umfeld wie Nachbarskinder oder Klassenkameraden) lernen sich selbst den Umgang zu anderen Personen an und übertragen dies dann auch bzw. generalisieren das Verhalten auf eine Person.

                      Das ist traurig, aber das sieht man leider ziemlich oft.

                      Wenn du jedoch jetzt anders über deinen Körper denkst und dich darin wohl fühlst ist das doch ein toller Fortschritt für dich!
                      Du musst niemanden etwas erklären und musst dich auch nicht rechtfertigen. Klar war das als Kind schwer, zumal du es selbst nicht verstehen konntest.

                      Hast du jetzt noch irgendwelche "Nebenwirkungen" der Krankheit?

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                      • #12
                        AW: Meine Mobbinggeschichte

                        Hi @all:

                        ich antworte am Wochenende mal in ruhe, gerade will ich einfach nur kundtun, dass ich sehr schockiert bin. Am Montag hat sich jemand den ich kannte das Leben genommen. Das ist jetzt die zweite Person, die ich persönlich gekannt habe und die diesen Weg gegangen ist. Ich hatte mit dieser Person so manche fröhliche Phase 10-Abende gehabt und wünsche ihr einfach, dass sie Frieden gefunden hat. Traurige Grüße, Nanati

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                        • #13
                          AW: Meine Mobbinggeschichte

                          Hallo ZuTutor, hallo Rainbow!

                          Mir geht es wieder etwas besser:-)

                          Also: Ich halte meine Mobber nicht generell für erbärmlich, sondern speziell ihr Mobbing. Und eben die Tatsache, dass sie von uns das einfordern, was sie selbst in so Momenten definitiv nicht geben. Respekt, echten Respekt, bekommt man auf die Dauer nur, wenn man selbst den anderen mit Respekt begegnen.

                          Wegen dem Sport: Also ich gehe ansonsten noch Spazieren. Ich finde zwar generell auch Zumba usw. gut, aber das scheidet aufgrund meiner finanziellen Situation aus.

                          Zu meinen Eltern: Ja, sie hätten manches besser machen können, jedoch kennt ihr ja nicht meinen familiären Background. Für weitere Info's darüber: nur über PN. Allerdings eins noch: sie lieb(t)en mich. Ich habe das lieb(t)en extra so geschrieben, da mein Vater tot ist.

                          Zu der Sache mit den Liedern kann ich einfach nur sagen, lieber Zututor, dass du völlig recht hast. Genauso war es: Ich wollte mich integrieren und die Mobber lenkten mich in eine faksche Richtung. Ich glaube, ich hätte sogar nackt auf dem Tisch getanzt, nur um einmal beliebt zu sein. Ok, dass nun nicht, aber ich hätte da einiges für getan.



                          So, nun geht es aber mal weiter mit meiner Geschichte:

                          Ich hatte eine ganz tolle Englischlehrerin und es kam dazu, dass wir Galgenmännchen spielten. Dazu wurde die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt. So weit, so gut. Allerdings konnte ich aufgrund des hohen Lärmpegels die aktuellen Spielregeln nicht verstehen. Die Regeln waren: Team A denkt sich ein Wort aus und Team B muss raten. Wenn das Wort erraten wurde oder das Galgenmännchen fertig wurde, dann wurde natürlich gewechselt. Also: Team B denkt sich ein Wort aus und Team A rät.

                          Aufgrund des Lärmpegels hatte ich aber verstanden, dass alle aus der Klasse mitraten dürften und die Gruppen nur für das Erdenken des Wortes gebraucht würden. Jedenfalls kam ich ziemlich schnell auf das zu erratende Wort und sagte es. Daraufhin lachte mich die Klasse aus. Aber nicht so ein normales Lachen, was halt mal kommen kann, wenn man ein Fehlerchen macht, sondern so ein richtig gehässiges Lachen. Jedenfalls habe ich angefangen zu weinen.

                          Was ich toll fand war, dass ein Mitschüler sich für mich eingesetzt hat ("Lasst sie doch mal endlich in Ruhe!") und dass meine Englischlehrerin auf die Situation einging. Ich durfte mir dann ein Wort ausdenken. So schnell fiel mir keins ein und ein Mädchen, welches mich nie gemobbt hat, gab mir einen Tipp. Ich war ja noch verheult und hatte Panik es zu vergessen, also murmelte ich es vor mir her. Ich weiß es noch, als sei es gestern gewesen. Das Wort war MICROSOFT. Und ein Junge, der auch oft meinen Namen verzerrte, muss das gehört haben. Jedenfalls nutzte er das aus, um so ganz scheinheilig laut zu fragen: "Is it MICROSOFT?".

                          Ich wurde nur noch rot, sagte "YES" und heulte glaub ich wieder. Keine Ahnung wie die Stunde ausging, auf jedenfall wurde halt nach der Frage des Jungen wieder gelacht. Ist das eine normale Situation oder Mobbing? Ich frage mich manchmal, ob ich diese spezielle Situation im Nachhinein nicht völlig falsch einschätze. Habt ihr Ähnliches erlebt?

                          Und dann gab es auch im Französischunterricht die ein oder anderen Situationen. Zb, dass ich beleidigt wurde: "Warum starrst du mich an wie ein Honigkuchenpferd?" (Hier lässt nur der Tonfall darauf schliessen, dass das nicht nett gemeint war) Die Jungs meinten mich ärgern zu müssen, in dem sie zb. mein Mäppchen auf die Erde schmissen oder an meinem Tisch rüttelten. Auch doofe Fratzen mir gegenüber waren nicht unüblich. Und meine Lehrerin war offenbar hilfloser als ich, denn die sagte während einer Situation mit einem Jungen etwa: "Vertragt euch! Ihr müsst doch Freunde sein!" Dann reichte er mir die Hand, aber es war offensichtlich, dass das nur Schau war.

                          Ende vom Lied war, dass es keinen Sinn gehabt hatte, diese Lehrerin um Hilfe zu bitten.

                          So. Das reicht erstmal für heute.

                          LG Nanati

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                          • #14
                            AW: Meine Mobbinggeschichte

                            Hey Nanati

                            Ehrlich gesagt finde ich auch die Mobber selbst erbärmlich, da sie aus niederen Beweggründen anderen Schmerzen hinzufügen.

                            Mobber besitzen ein total unterentwickeltes Moralbewusstsein. Sie bereichern sich auf die Kosten anderer. Sie sind erbärmlich.

                            Findest du z.B. einen Pädophilen erbärmlich? Die meisten Leute würden sicherlich sagen "Ja!". Weil eine ekelerrende Abneigung da ist. Dann muss man diese Frage auf einen Mobber doch erst recht mit Ja! beantworten!

                            Ich lasse den Mobbern kein Haar übrig. Und werde sie härter bekämpfen, als sie ihre Opfer versuchen fertigzumachen. Mobber sind für mich das Allerletzte.

                            Wir machen die Mobber fertig!

                            Achso, ich wusste gar nicht, dass Zumba so kostspielig ist. Spazieren ist auch gut :-), vorallem da es gleichzeitig auch noch mit der Natur zusammen ist.

                            Ja, leider kann Mobbing einen dazu treiben, Dinge zu tun, die man eigentlich niemals machen würde oder tun möchte. Wie z.B. nackt auf dem Tisch tanzen ;-). Das mag sich jetzt erst vielleicht noch amüsant/interessant anhören, aber letztlich hätte eine solche Aktion dich nur noch tiefer in die "Opferrolle" getrieben.

                            Zu deiner Situation und der Frage, ob das sich dabei schon um Mobbing handle: JA, das war absolut Mobbing. Man könnte sogar sagen, dass das reines Mobbing war. Der gesamte Ablauf vom Auslachen bis hin zum gehässigen "Is ist Microsoft" war alles Mobbing.

                            Wie kommst du darauf, dass diese Situation "normal" sein soll?? Das ist Mobbing!

                            Nein, du liegst mit deinem Verdacht, dass es Mobbing ist, vollkommen richtig, natürlich ist das schon längst Mobbing.

                            Ja, ich habe auch schon mal Ähnliches, wie du in dieser Situation erlebt, nur etwas abgeschwächter.

                            Mit dem Unterschied, dass ich mich danach richtig gewehrt habe und das hat gewirkt.

                            Am Tisch rütteln, Mäppchen umherwerfen etc., das ist alles Mobbing!

                            Die Lehrerin war unfähig.

                            LG ZuTutor
                            ZuTutor
                            besonders erfahrenes Mitglied
                            Zuletzt geändert von ZuTutor; 02.12.2013, 17:19.
                            Mein Youtubekanal: youtube.de/c/SuperExtreme Das Glück ist schon auf dem Weg zu dir.

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                            • #15
                              AW: Meine Mobbinggeschichte

                              Hi:-)

                              Ach danke, ZuTutor.

                              Ehrlich, ich hab manchmal so Phasen, wo ich denke: Nanati, jetzt übertreibst du!
                              Ich hab schon vieles von richtig starkem Mobbing mit Verprügeln und so gesehen und dann denke ich manchmal, dass meine Stories ja nur "PIPIFAX" sind.

                              Aber mein Mobbing war wahrscheinlich auf eine andere Art genauso furchtbar wie so Verprügeln usw. Meins war psychisch. Mit Ignorieren usw.

                              Pädophile finde ich erbärmlich, ja. Aber sie dauern mich auch. Ich schreib dir mal per PN was dazu. Es geht mir nicht darum, Pädophilie gutzuheißen, sondern um das, was ich mir von anderen auch wünsche: mich ungeachtet dessen wer und wie ich bin als Mensch zu respektieren. Somit hasse ich die Pädophilie und bin dafür, dass so ein Mensch dafür auch seine Strafe bekommt und Therapie usw. machen muss, aber "Hallo" würde ich dem Menschen schon sagen, wenn ich ihm begegne.

                              Das hört sich jetzt ganz konfus an, aber wie gesagt: ich begründe dir das in einer PN.

                              Meine Lehrerin: Ja, die war echt unfähig in dem Gebiet Mobbing. Ich weiß heute noch, wie enttäuscht ich war. Es gab einige unfähige Lehrkräfte. Es wurden sogar zwei Lehrer gemobbt. Eine Biolehrerin und unser erster Chemielehrer. Dem armen Mann hat jemand aus der Klasse einen Knallkörper ( diese kleinen Knalldinger, die wie Papierknubbel aussehen und auf der Erde kurz Peng machen ) ins Auge geworfen. Der sollte wohl an den Rücken prallen, aber unser Lehrer drehte sich gerade um - er hatte was an die Tafel geschrieben - und so flog das Ding ins Auge. Gott sei Dank ist der Knallkörper nicht explodiert. Sonst wäre das Auge kaputt oder der Mann wäre sogar gestorben. Jedenfalls musste der Mann ins Krankenhaus und es gab mehrere Klassenversammlungen und eine Bestrafung. Unser Relilehrer hat unserer Klasse an mehreren Stunden die Leviten gelesen und auch ganz offen davon geredet, wie asozial es war, einen Mann derart zu mobben (mein Relilehrer war ne coole Socke).

                              Dann gab es aber auch wieder Lehrer die zum Beispiel über das Mobbing bei der Biolehrerin sagten: "Hört doch auf! Die Frau ist unter euerem Niveau." Das fand ich schockierend. Ein Teil der Klasse hat darüber gelacht. Ich leider auch (zum Schein- das habe ich eine Weile gemacht, um vor anderen mir unangenehme Dinge zu verbergen. Ganz schön armselig von mir).

                              Eigentlich waren die Biolehrerin und der Chemielehrer echt gut in ihren Fächern. Menschen, die ich mag und die sich auch für die Dinge so interessierten wie ich. Ich liebe nämlich das Lernen und Erforschen. Zb. zu entdecken wie ein Löwenrudel jagt und vieles mehr.

                              Ich kann einfach nicht viel mit oberflächlichem Gerede anfangen.

                              LG Nanati

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