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Mobbing durch ein Betriebsratsmitglied

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  • Mobbing durch ein Betriebsratsmitglied

    Hallo,
    ich wollte mich da einfach erkundigen, was man da machen kann. Ich habe in einer Warenannahme gearbeitet und wir haben vor vier Jahren zwei neue Kollegen bekommen, da andere in Rente gegangen sind. Einer der beiden ist im Betriebsrat drin. Anfagns war das noch so akzeptabel. Aber je länger ich mit den beiden zusammenarbeitete, desto mehr spürte ich die Mobbingattacken. Das fing etwa nach einem Jahr schleichend an. Hat sich immer mehr hochgeschaukelt, die schikanen gegen mich. War auch öfters beim Chef gewesen. Entweder hat er mir auch die Schuld gegeben (ich bin zu gutmütig), er hat mir nicht zugehört oder die Tatsachen wurden verdreht. Einige Dinge, die mir gesagt wurden (was auch schon Beleidigungen ist und andere kriminelle Machenschaften), habe ich hier aufgezählt, wo ich darauf angesprochen wurde:
    -Du nimmst bestimmt Drogen
    -Du kiffst bestimmt
    -Ich habe komische Eltern
    -Ein Lieferant von uns war sehr frech zu mir gewesen, ich habe ihm gesagt, daß ich das nicht gut finde, wie er sich hier benimmt. Er hat mir eine runtergehauen. Ich war beim Chef und habe mich beschwert, worauf er sich einfach nur rumgedreht hat und nichts gemacht hat. Der vom Betriebsrat hat gesagt, daß es meine Schuld ist, weil ich zu gutmütig bin. Als der Lieferant immer noch Waren anliefert (muß sagen, daß er mit meinen Kollegen sehr gut zurechtkommt, nur zu mir frech war), bin ich ihm aus dem Weg gegangen, da ja nichts passiert ist. Meine Kollegen sind zum Chef gerannt und haben sich beschwert, ich würde ALLEN aus dem Weg gehen, worauf ich echt schockiert war, nur weil ich diesen einzigen aus dem Weg ging, haben die alles verallgemeinert.
    -Ein Paket ist falsch geliefert worden, wußte aber nicht, wer das war. Da hat der vom Betriebsrat gesagt, Herr A schickt kein falsches Pakte weg, Herr B hat gesagt, er war das nicht, also bin ich es wieder gewesen.
    -Ständige Beschwerden beim Chef (was zum größtenteils gar nicht stimmte)
    -ich habe die ganze Zeit gearbeitet, wenn ich mal kurz eine Minute rumstand, wurde ich gleich angeschrieen. Andere standen teilweise über eine Stunde (oder sogar noch länger) rum. Da war das in Ordnung.
    Ich könnte die Liste noch viel länger fortführen, weil es geht immer so weiter.
    War sogar bei einem freigestellten Betriebsratsmitglied, dem ich das gesagt habe. Die hat mir zugehört, habe ihr auch meine Bedenken erläutert, was ist, wenn der Betriebsrat eingeschaltet wird. Was dann mit mir gemacht wird. Nur, wenn es hart auf hart kommt, daß ich dann Unterstützung bekomme. Habe auch alle fünf Namen genannt, die mitgemacht haben. Jetzt kommt das härteste. Der Betriebsratsmobber ist vor einigen Monaten erneut in den Betriebsrat gewählt worden. Nicht nur er. Ein anderer, der mitgemacht hat, ebenfalls. Und das, obwohl der freigestellte Betriebsrat von den Mobbingaktivitäten wußte.
    Ich habe mir jetzt innerhalb der Firma einen anderen Job gesucht und zum Glück auch vor acht Wochen einen anderen gefunden. Leider muß´ ich jeden Tag nochmal runter in meine alte Abteilung. Wurde da am Anfang auch noch angeschrieen und mit "Captain Chaos" beleidigt, was auch andere Kollegen aus dem Haus mitgekriegt haben. Mittlerweile ist das so, daß ich den Leuten richtig aus dem Weg gehe und meine Post in der Nachbarabteilung abgebe, daß ich miene alten Kollegen so wenig wie möglich sehe.
    Meine Frage ist, was kann ich dagegen noch tun, bzw. was kann ich in Zukunft noch tun, da die Chikanen auch nicht ganz aufhören werden. Wenn ich die Leute wegen Beleidigung anzeige, steht Aussage gegen Aussage und da kriege ich wahrscheinlich Druck.
    Derzeit geht es mir in meiner neuen Abteilung viel besser, mir ist jetzt vieles klar geworden, daß das heftiges Mobbing war und daß in meiner alten Abteilung alles verdreht wurde, wie die das am besten brauchen konnten.
    Viele Grüße.

  • #2
    AW: Mobbing durch ein Betriebsratsmitglied

    Hallo Marco AH,

    ich wurde selber jahrelang gemobbt und ich weiß wie hart es ist. Ich kann dir ein paar Tipps geben, wie ich damit umgegangen bin, vielleicht hilft es dir ja.

    Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass wenn man Mobber direkt darauf anspricht, sie es sehr oft abstreiten, vll. aus dem Grund, dass Mobbing sehr negativ sich anhört und ein Chef will natürlich ein gutes Betriebsklima haben. Ich würde daher bei Gesprächen, dass Wort "Mobbing" vermeiden. Bei mir war es so, dass ich vom "wehren" müde wurde und daher den Fehler gemacht habe, dass ich mich total zurück gezogen habe.
    Seit kurzen wehre ich mich auch gegen Mobbing und dazu kann ich dir folgende Tipps geben (ich möchte allerdings klarstellen, dass ich keine professionelle Beraterin bzw. Psychologin bin):

    1. Versuche Gegenfragen zu stellen. Ich meine damit, wenn du zum Beispiel rumstehst, könnte die Frage heißen: Warum dürfen die anderen herum stehen? Hilfreich ist es auch, wenn du den Mobber zum Beispiel zeigst, dass du deine Arbeit ordnungsgemäß gemacht hast. Eventuell kannst du deinen Kollegen anbieten, dass du einen Drogentest macht, der beweist, dass du keine Drogen nimmst.

    2. Versuche in der neuen Abteilung Kollegen zu finden, die auf deiner Seite stehen. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwierig ist, Kollegen zu finden, da vll. die Kollegin Angst haben könnte, dass sie dann auch gemobbt wird. Aber vll. findest du jemand, der die Ungerechtigkeit erkennt und sich dann auch in solchen Situationen auf deine Seite stellt.

    3. Ich würde dir auch empfehlen, dass du dich nach einer neuen Arbeitsstelle umsiehst und nicht nur in eine neue Abteilung gehst. Den auf die Jahre, geht es sehr stark auf die Psyche und es kann dann zu Krankheiten führen. Ich habe beispielsweise Depressionen und ständige Kopfschmerzen bekommen.

    4. Wichtig ist auch, dass du einen Ausgleich findest. Aus meiner Erfahrung kann ich dir nur berichten, dass irgendwann auch Beziehungen und Freundschaften darunter gelitten haben, es ist ratsam mit dem Partner, Eltern, Freunde zu Hause darüber zu sprechen und eventuell sich Hobbies zulegen. Seit ich beispielsweise jeden Tag joggen gehe, kann ich den Stress, den ich mit Mobber habe wieder abbauen.

    5. Selbstbewusstsein aufbauen und suche nie die Schuld bei dir selbst.

    Das sind einige Dinge die ich gemacht habe. Ich würde mich freuen, wenn sie dir ein bisschen weiterhelfen. Wenn du fragen hast oder irgendetwas nicht verstehst, kannst mich ja gerne Fragen.

    Viele Grüße

    Regina

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    • #3
      AW: Mobbing durch ein Betriebsratsmitglied

      Hallo Marco,

      habe ich richtig gelesen, ein Lieferant hat dir eine Ohrfeige gegeben. Warum hast du diesen Menschen nicht angezeigt? Niemand schlägt mich ins Gesicht oder sonst wo hin.
      Du wehrst dich nicht, weil du der Meinung bist, dann könnten diese Gemeinheiten aufhören. Das Gegenteil ist aber der Fall, je mehr du dir gefallen lässt, um so stärker fahren diese Monster die Geschütze auf.Du bist für diese Personen eine Art Frustlösung und für die somit ein Ventil. Was du tun musst ist dir Respekt zu verschaffen, lass dir nichts derartiges mehr gefallen auch wenn es schwer sein wird. Nach dem ersten Kontra, du wirst sehen, du fühlst dich besser. Ich finde auch, in diesem Betrieb arbeiten ziemlich respektlose Menschen und ein unmöglicher Vorgesetzter, der keine Ahnung von Führung hat. Ob dies der richtige Arbeitsplatz für dich ist???
      Viele Grüße Minna

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      • #4
        AW: Mobbing durch ein Betriebsratsmitglied

        Hi!
        Ersteinmal danke für eure Antworten.
        Es war allerdings keine Ohrfeige, sondern er hat mit seiner flachen Hand mich nach hinten geschlagen, auf meinen Bauch mit voller Wucht, was echt noch schlimmer wie eine Ohrfeige ist.
        Was ihr gesagt habt, ist mir in den letzten Wochen sehr bewußt geworden. Hätte ich echt Anzeigen sollen. Aber in dem Moment habe ich ja Vorwürfe von meinen zwei Kollegen bekommen, war so vernebelt gewesen. Aber wenn ich das gemacht hätte, was glaubt ihr, was meine lieben Kollegen dann mit mir gemacht hätten? Dann hätte ich mir das ein Leben lang anhören müssen. Genausogut ging es auch schon um üble Nachrede in der Öffentlichkeit. Habe vor zwei Jahren einen echten Fehler gemacht. Bei der Seite "wer kennt wen" hat der Betriebsratsmobber was reingeschrieben, was unwahr ist, um mich bloßzustellen. Das hätte jeder lesen können. Ich habe blöderweise die Seite gleich wieder gelöscht. Hätte die Seite ausdrucken sollen und ihn anzeigen sollen wegen übler Nachrede. Da hätte ich einen Beweis gehabt. Chef hat da nichts gemacht, obwohl ich ihm das erzählte. Und wie ihr schon sagtet, ein sehr schlechter Führungsstil. Jetzt bin ich zum Glück in der neuen Abteilung, sehe meine Kollegen nicht mehr sooft. Aber ich habe mich ein wenig zur Wehr gesetzt. Wenn ich angeschrieen wurde, sag´ich was zurück und gehe, ohne, daß er irgendwie kontern kann. Leider habe ich mir die echt unfairen Mobbingattacken über 3-4 Jahre bieten lassen.
        Mit den Menschen zu sprechen hat überhaupt keine Wirkung. Hab´ den Betriebsratsmobber sogar darauf angesprochen, ja sogar die Pflichten eines Betreiebsratsmitgliedes ausgedruckt und ihm auf den Tisch gelegt. Der ist ja noch wütender geworden. Hab´ das sogar beim Chef angetragen, nachdem er mir erst nicht zuhören wollte und die Schuld mir geben wollte, es ist alles meine Schuld. Ein paar Wochen später hat sich die Gelegenheit ergeben, daß ich das nochmal angesprochen habe. Nach einigen Anläufen hat der Chef gesagt, daß es ja Mobbing ist. Da dachte ich, ich werde verstanden. Hat ein wenig genutzt. Ist zwar besser geworden, aber nur zeitlich. Als ich drei Monate später wieder ein Gespräch mit meinem Chef hatte, hat er in dem Gespräch einiges verdreht. Aber je mehr ich sowas mitgemacht habe, destomehr habe ich mir auch einen anderen Job gesucht. Keiner wollte das glauben, daß ich einen anderen Job hatte. Das Problem liegt einfach noch darin, daß die Chikanen trotzalledem weitergehen. Wenn auch nicht mehr sooft. Zum Beispiel werde ich als Captain Chaos bezeichnet. Daß ich angeschrieen werde, hat nachgelassen, weil ich mich in dieser Form gewehrt habe. Aber mir wurde in meine neue Abteilung altes und trockenes Brot hochgeschickt, das ich vergessen hatte. Denke, der erste Schritt war, ersteinmal einen neuen Job zu kriegen. Die Firma zu wechseln ist immer ein wenig riskant. Überlegt habe ich mir das aber auch schon. Hat mir übrigens auch ein Freund zugeraten. Aber ich denke, ich kann mich ja trotzdem auf dem Arbeitsmarkt umhören. Und es mir dann überlegen.
        Gruß. MarcoAH

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