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War es Mobbing?

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  • War es Mobbing?

    Eines Morgens bin ich von 2 Kollegen (Büronachbar und Sekräterin des Abteilungsleiters) übel provoziert worden, nachdem ich sie 2mal aufgefordert hatte, es zu unterlassen und sich nicht über mich lustig zu machen, bin ich aufgestanden und habe sie laut und verärgert gefragt, was sie denn von mir wollen.
    Daraufhin sagte sie mir laut, dass ich doch schon öfters aggressiv gewesen sei und sich von mir nichts sagen ließen.
    Eine Woche später musste ich vor eine Runde mit dem HR, BR und anderen treten, außer diejenigen, die mich provozierten. Sie hatten vorab ein Gespräch gehabt, von dem ich nichts erfuhr.
    Dort sagte ich, dass ich zwar überreagiert hätte und ich mich falsch verhalten hätte, aber sie mich provozierten und sie es ja auch gesagt hatten. Ich sagte, dass ich den Eindruck habe, dass jemand die beiden Kollegen mit einem Gerücht gegen mich aufgehetzt hätte und sie mich deshalb provozierten. Alle Anwesenden entgegneten mir, es wäre bereits bewiesen, dass ich öfters aggressiv gewesen sei und der HR sagte, ich solle mich vom Arzt untersuchen lassen. Außerdem durfte ich den Namen raten, wer es denn gewesen sein könnte. Habe falsch geraten, der Name wurde mir nicht genannt, auch das Gerücht nicht im Detail, nur das ich allgemein mal aggressiv gewesen sei. Danach wurde ich aufgefordert mich krankschreiben zu lassen, bis die Sache geklärt ist. Das war die schlimmste Auszeit meines Lebens. Wer streut solche Gerüchte? Warum provozierten sie mich und warum durfte ich mich nicht verbal zur Wehr setzen?
    Nach der Auszeit taten alle so, als wäre nichts gewesen. Ich habe immer wieder bei einem Manager versucht mehr über dieses Gerücht zu erfahren. Er hat immer versucht mir klar zu machen, dass alles bereits bewiesen sei, fertig. Nach und nach habe ich von ihm den Namen rausgefunden und ein Datum, was ca. 2 Jahre zurückläge. Ich hakte weiter nach und dann wurde mir gesagt, ist doch alles bewiesen es gibt ja einen Zeugen!? Habe irgendwann den Namen rausgefunden und mit ihm gesprochen. Er sagte mir, dass er falsch wiedergegeben wurde und kein Zeuge ist. Ich forschte weiterhin im Trüben und suchte ein Gespräch in großer Runde zusammen mit dem sogenannten Opfer. Laut dem Manager wollte das sogenannte Opfer nicht darüber sprechen. Habe aus Furcht nie ein direktes Gespräch gesucht. Irgendwann hat der HR angefangen mich zu mobben in Form von Ermahnungen, die gegen mich ausgesprochen wurden, z. B. weil ich unerlaubt in der Mittagspause zum Sport ginge und angebliche Probleme mit der Stempelzeit. Der BR hat mich da unterstützt und diese Ermahnungen für nichtig erklärt. Außerdem wurde mein Hausarzt ohne meine Erlaubnis kontaktiert, es wurde versucht hinter meinem Rücken vertrauliche Informationen über mich zu erlangen. Das war echt unheimlich!

    Ich vermute die Situation zu kennen, das sogenannte Opfer hat vor 2 Jahren für mich in SAP was falsch eingegeben, sie war sauer auf mich und meinte ich hätte ihr es falsch gesagt, das war unmöglich, da ich keine Erfahrung in SAP hatte und sie den Kollegen helfen solle. Sie hat sich lustig darüber gemacht, dass ich als Informatiker nicht mit SAP umgehen können. Ich musste mit ihr sprechen, da der Einkauf es bemängelte und ein größerer Auftrag bevorstand. Sie war sauer mir gegenüber, auch in der Situation bin ich ruhig und sachlich geblieben, sie war richtig sauer auf mich. Nach ca. 15 Minuten habe ich die Situation verlassen, war nicht aggressiv ihr gegenüber, sondern eher andersherum.

    Mir wurde vom BR angeboten, wenn ich aufhöre nachzuforschen, dann wird der HR aufhören, mich zu fokussieren. Das nahm ich an und auch der Kollege von damals hörte dann auch auf mich zu provozieren, nebenbei wurde er zum Teamleiter befördert, warum?
    Nach einem Jahr hat er wieder angefangen mich immer wieder und mehr zu provozierten, wie aggressives, lautes und herablassendes Auftreten. Als er Möbel von meinem Arbeitsplatz entfernte, während ich für 5 Minuten Abwesend war, habe ich mir ein Herz gefasst und mich beschwert. Folge war, dass ich in ein anderes Büro sollte und da ja Aussage gegen Aussage stehe, gab es keine Konsequenzen. Ich erkannte, dass ich ein Mitarbeiter ohne Rechte geworden war, man durfte mich mobben ohne etwas zu fürchten. Ich dachte, dass das Gerücht von früher die Ursache wäre, habe deshalb dem Management gesagt, ich möchte dieses Gerücht in großer Runde mit allen Beteiligten besprechen und dem Kollegen somit die Grundlage für sein Handeln entziehen, andernfalls werde ich die Mobbinghotline vom Mutterkonzern kontaktieren. Ein Manager sagte mir, es sei doch nichts passiert, wen interessiert das Gerücht denn schon? Daraufhin sagte ich, dass es eine Rufschädigung sei und sie mir das Gerücht bzw. den Vorwurf von damals wenigsten nennen sollten. Ich habe ihnen klar gemacht, dass meine Kompromissbereitschaft ein Ende hat und ich alles unternehmen werde, um das aufzuklären und vor allen Kollegen eine Richtigstellung des Gerüchts erwarte.
    Daraufhin wurde ich am nächsten Tag sofort freigestellt und mir anschließend ein Auflösungsvertrag angetragen, mit dem Hinweis, dass ich unterschreiben müsse, da ich ansonsten betriebsbedingt gekündigt werde . Das lehnte ich zunächst ab, aber ich war auch froh, dem ganzen zu entkommen. Neue potentielle Arbeitgeber haben bei dem Abteilungsleiter angerufen und sich über mich erkundigt, und er sagte, dass es einen Vorfall gegeben hätte. Ich habe bei den Unternehmen abgesagt, da ich mir nicht zutraue die Ereignisse positiv rüberzubringen und auch keine Grundlage für späteres Mobbing schaffen möchte.
    Das genaue Gerücht und deren Motivation habe ich nie erfahren. Die Provokationen und Aggressionen des Kollegen fanden ihren Höhepunkt immer kurz vor einer Entlassungswelle.
    Diese Erlebnisse machten mich zeitweise depressiv und antriebslos. Auch das sogenannte Opfer war eine Frau, die für Tratsch bekannt ist. Dieser Vorwurf ich wäre aggressiv gegenüber einer Frau gewesen, macht mich fertig.
    Es vergeht kaum eine Nacht, an dem ich nicht an diese Ereignisse denke und weiß, dass mich Aussenstehende jederzeit aus der Bahn werfen können.
    Zuletzt geändert von thomas07; 17.02.2019, 10:00.

  • #2
    AW: War es Mobbing?

    Lieber thomas,
    was ist deine aktuelle Situation, würde mich mal zuallererst interessieren?
    Bist du noch bei dieser Firma, bei der du all die schrecklichen Erlebnisse haben mußtest?
    Und wenn ja: Was hält dich noch bei dieser Firma?

    VG Nickname

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    • #3
      AW: War es Mobbing?

      Hi Nickname,
      aktuelle Situation ist, dass ich seid einem Jahr bei einem anderen Unternehmen arbeite. Bisher alles gut, habe aber Angst, dass über Xing oder ähnliches Gerüchte rüberkommen. Die damalige Personalchefin hat zeitweise täglich mein Xing Profil aufgerufen. Ich würde am liebsten diesen Bericht auf Kununu veröffentlichen und so versuchen mein Ruf wiederherzustellen, alle Kollegen von damals haben sicher eine ganz andere Sicht zu hören bekommen.

      Und danke fürs zuhören

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      • #4
        AW: War es Mobbing?

        hallo thomas,
        meine Frage nach Deiner aktuellen Situation hat sich gerade erübrigt.Aber was für Gerüchte sollen denn über XING rüberkommen? Dort steht allenfalls Dein Profil und was Du selber dort über Dich hineinstellst ( Lebenslauf ect.). Keine andere Person kann zu Deinem Profil etwas hinzufügen.Hast Du trotzdem Bedenken lösche Das Profil. Ich kann Dir nur raten, die alten Sachen ruhen zu lassen und auch keinen Bericht irgendwo zu veröffentlichen. Als ich Deine Geschichte hier gelesen habe war mein erster Eindruck, dass da etwas gewaltig faul ist. Es ist mehr als ungewöhnlich, dass eine Firmenleitung einem Angestellten nahelegt sich krankschreiben zu lasse, ihn freistellt oder beim Hausarzt anruft. Verstehe mich nicht falsch, ich bezweifel Deine Geschichte nicht. Es kommt nicht so sehr darauf an, was objektiv über die Bühne gegangen ist, es kommt vielmehr darauf an, wie DU es empfunden hast. Das gilt abe auch umgekehrt.Du hast nicht das Gefühl Dich aggressiv zu verhalten, es scheint aber bei Deiner Umgebung als aggressiv angekommen zu sein. Sich selber hin und wieder mal zuzuhören kann da ganz hilfreich sein.Seine eigene Mimik und Gestik mal bewußter wahrzunehmen. Aber im Moment bist Du ja zufrieden in Deinem neuen Job, und ich wünsche Dir, dass Du das auch weiterhin bist.

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        • #5
          AW: War es Mobbing?

          Hi Cinderella,
          die Personalchefin war damals bekannt für ihre Rüde Art, hat sich andere Kollegen ausgeguckt und sie öffentlicht diffarmiert, unter anderem der ehemalige Koch. Sie war beim BR sehr unbeliebt. Kurz vor meiner Entlassung habe ich mit 2 Kollegen darüber gesprochen, sie waren schockiert und haben mich getröstet. Eine Stunde später das Gespräch mit BR und Abteilungsleiter und 1 Tag später die Entlassung. Mit einem anderen Kollegen habe ich vor einem halben Jahr gesprochen, er erzählte mir, dass nach einer erneuten Entlassungswelle ein Kollege meine Erlebnisse mit der Personalchefin an den Mutterkonzern weitergetragen haben. Daraufhin soll die Personalchefin entlassen worden sein, kam mir vor wie eine Revanche für die Entlassungswelle.

          Ich weiß dass dieser Bericht aus der Ferne betrachtet unglaubwürdig aussieht, aber ich erzähle meine Erlebnisse so objektiv wie möglich und habe nichts übertrieben dargestellt. Ich bin ein zurückhaltener Mensch und bin nur in der ersten Situation mit den zwei Kollegen wirklich verärgert gewesen, wozu ich auch einen Grund hatte, aber ich war nicht aggressiv, OK das kann man subjektiv anders sehen. Bei der Sekräterin habe ich mich entschuldigt und vertragen, sie sagte dass es für sie nichts schlimmes sei, hat sich für die Provokation aber nicht entschuldigt.

          Ich habe einfach das Gefühl dass mir Unrecht geschehen ist, ich mich nicht gewehrt habe und das falsche Gerüchte andere Kollegen ermutigen mein Leben zu sabotieren. Den Bericht kann man auch ganz anders formulieren und mich extrem negativ aussehen zu lassen und das hat der Abteilungsleiter bestimmt gemacht, als er den verbliebenen Kollegen meine Entlassung erklärte.
          Zuletzt geändert von thomas07; 17.02.2019, 12:31.

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          • #6
            AW: War es Mobbing?

            Alles was ich definitiv weiß ist, dass der Abteilungsleiter alles unternommen, um ein klärendes Gespräch zu verhindern, von ihm kam der falsche Zeuge. Auch der Büronachbar hat mich andauernd provoziert und mir da keine Wahl gelassen, er ware mit dem Abteilungsleiter ganz dicke. Ich glaube, ich war da wie andere auch, nur ein Spielball. Schade dass ich die Hintergründe nie erfahren werde.

            Und wenn ich tatsächlich aggressiv rübergekommen wäre, dann hätte mir das jemand sagen müssen und so etwas hinter meinem Rücken in der Belegschaft zu verbreiten, ist einfach nur das Letzte. Wer weiß, wer es tatsächlich war und genau diese Ungewissheit lässt mir da keine Ruhe.

            Ich möchte hier nur jedem raten, dass man gegen üble Gerüchte nur mit maximaler Offenheit und der Einbeziehung von möglichst vielen Kollegen eine wirkliche Aufklärung erlangen kann. Gutes Gelingen!
            Zuletzt geändert von thomas07; 17.02.2019, 18:34.

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            • #7
              AW: War es Mobbing?

              Hallo Thomas,
              Du hast Dir viel Zeit genommen,Deine Erlebnisse hier zu beschreiben. Der Wunsch nach Aufklärung der Ereignisse ist bei den meisten Menschen ein ganz tief verwurzeltes Bedürfnis. Die Frage nach dem „Warum“. Eine andere Strategie im Umgang mit der Vergangenheit ist Vergebung. Vielleicht kannst Du in dem Artikel etwas finden, das zu Deiner Situation passt. mediation-beckmann.de/mediator-blog/vergebung.html

              Möge der Frühling auch für Dich eine neue Zeit einleiten.
              Glückauf
              Stephan
              Stephan Beckmann

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              • #8
                AW: War es Mobbing?

                Hallo thomas,
                wenn deine ganzen Erlebnisse schon ein Jahr her sind und sie dich noch heute stark beschäftigen oder gar beängstigen, dann zeigt das ja für mich erst mal, daß du diese Erlebnisse bisher noch kaum oder gar nicht verarbeitet hast. Um so mehr ist es jetzt an der Zeit, dies endlich aufzuarbeiten und damit Schritt für Schritt zu bewältigen.

                Mir hatte einst bei der Bewältigung und Verarbeitung meiner Mobbingerlebnisse jeweils Psychotherapie sehr geholfen. Auch, um mich selbst besser zu verstehen, das Erlebte so zu begreifen, das es einen immer weniger belastete und daß man einfach wieder mehr nach vorn blicke konnte. Ich denke, daß solch eine Therapie auch etwas für dich sein könnte, um den nötigen und realen Abstand zum einstig Geschehen herzustellen. Hast du denn schon mal selbst darüber nachgedacht, dich diesbezüglich in eine Therapie zu begeben?

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                • #9
                  AW: War es Mobbing?

                  Hallo Nickname,
                  vor 3 Jahren hatte ich ein Eingangsgespräch mit einem Psychologen, das war nach der ersten Situation, wo ich gegenüber 2 Kollegen verärgert gewesen sein war. Er hat mich laut gefragt, ja was hätten sie denn sonst machen können. Sie machen sich über Sie lustig und sie sind aufgebracht und sagen es ihnen, das ist genau das was ich meinen Patienten rate. Er könne mir in anderen Problemen helfen, denn in dem Fall hätte ich alles richtig gemacht. Die Situation war damals noch überschaubar. Das Gerücht, dass es eine Kollegin gäbe gab es noch nicht. Ich war damals überzeugt, dass es sei eine Notlüge der beiden Kollegen sei, um ihre Provokation zu begründen.

                  Werde mich um einen Termin bemühen und bis dahin versuchen allen zu vergeben und es akzeptieren, dass ich niemals die Hintergründe erfahre.
                  Zuletzt geändert von thomas07; 18.02.2019, 09:51.

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                  • #10
                    AW: War es Mobbing?

                    Ich finde den Rat, den Mobbern zu vergeben immer ein wenig oberflächlich. Wenn ich mich erst bemühen muss oder zu versuchen, mir die Situation irgendwie "schön zu reden", frei nach dem Motte "Ach es sind halt auch nur Menschen", dann ist es mir der Vergebung nicht weit her und bringt auch nicht den gewünschten inneren Frieden zurück. Ist das überhaupt möglich, jemandem der einem ja schließlich auch eine Form von Gewalt angetan hat, das einfach so zu verzeihen? Ich denke nicht.
                    Zu akzeptieren, dass man vielleicht nie dahinter kommt, warum sich dieses Mobbing gegen einen richtete, steht wieder auf einem anderen Blatt. Es bringt überhaupt nichts, ständig darüber nachzugrübeln. In den seltensten Fällen kommt man dahinter und macht sich mit dieser Ursachenforschung letztlich nur selbst kirre.
                    Das man nicht von einem auf den anderen Tag damit aufhört, stimmt aber auch. Trotzdem sollte man sich so nach und nach wieder mehr mit anderen Dingen beschäftigen. Statt zu grübeln, lieber seinem Hobby nachgehen oder sonstwas machen, dass einen ablenkt. Nur so kommt man langsam wieder aus diesem Gedankenkarussell raus.

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                    • #11
                      AW: War es Mobbing?

                      Zitat von Ilythia Beitrag anzeigen
                      Ich finde den Rat, den Mobbern zu vergeben immer ein wenig oberflächlich. Wenn ich mich erst bemühen muss oder zu versuchen, mir die Situation irgendwie "schön zu reden", frei nach dem Motte "Ach es sind halt auch nur Menschen", dann ist es mir der Vergebung nicht weit her und bringt auch nicht den gewünschten inneren Frieden zurück. Ist das überhaupt möglich, jemandem der einem ja schließlich auch eine Form von Gewalt angetan hat, das einfach so zu verzeihen? Ich denke nicht.
                      Hallo Ilythia,
                      In einem laufenden Mobbing wäre die Vergebung unangebracht. Zunächst einmal muss das Mobbing ein Ende haben. Nach meinem Verständnis ist das hier der Fall, doch die empfundene Ungerechtigkeit bleibt und zehrt. "Zu akzeptieren" ist ein erster Schritt. Wir sind uns auch einig, dass man sich mit "dieser Ursachenforschung letztlich nur selbst kirre" macht. "Sich mehr mit anderen Dingen beschäftigen" ist eine Strategie der Verdrängung, ebenso wie der Versuch, "die Situation irgendwie schön zu reden". Die Verdrängung kann erst mal helfen, um wieder Kräfte zu sammeln. Denn Vergebung ist alles andere als leicht. Doch wenn Vergebung gelingt, was ein langer Prozesse sein kann, dann bleibt das Gedankenkarussell endlich wieder stehen. Es gibt wissenschaftliche Studien dazu. Hast Du den Artikel eigentlich gelesen? Meine Frau würde sich über Feedback dazu freuen.

                      @Thomas - ich entschuldige mich bei Dir, dass ich mich in Deinem Post auch zu anderen Beiträgen äußere und hoffe gleichzeitig, dass Du davon auch profitieren kannst.

                      Glückauf :-)
                      Stephan
                      Video-Mediator
                      sehr erfahrenes Mitglied
                      Zuletzt geändert von Video-Mediator; 18.02.2019, 21:03. Grund: Erweiterung
                      Stephan Beckmann

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                      • #12
                        AW: War es Mobbing?

                        Hallo thomas,
                        ich kenne das auch zu gut, wenn man sich immer und immer den Kopf darüber zerbricht, wieso, warum einen das alles passiert ist. Das Grübeln macht einen dann noch zusätzlich fertig, aber hinter die Wahrheit steigt man dennoch nicht.
                        Mit einem fähigen Therapeuten kann man aber das Geschehene soweit aufarbeiten, daß es einen immer weniger belastet. So jedenfalls meiner Erfahrung.

                        So wie du berichtest, warst du wahrscheinlich an einen nicht sehr fähigen Therapeuten geraten. Denn bei einen Erstgespräch steigt man meist nicht gleich voll ins Thema ein. Es geht vor allem erst mal darum, das Ziel einer Therapie zu definieren und auszuloten, ob die "Chemie" zwischen Therapeut und Patient grundlegend stimmt, wie man so sagt.
                        Bei meiner einstigen Suche nach einem fähigen Therapeuten hatte es z.B. erst im dritten Anlauf geklappt. Das war auch noch mal ein kleiner Kampf für mich, wenn bei einem selbst schon die Nerven blank liegen, dann sich auch noch mit einem Therapeuten "herumärgern", der einen noch weiter runterzieht, geht ja gar nicht. - Also: Wenn es nicht gleich beim Ersten paßt, sollte man unbedingt weitersuchen bzw. -probieren.
                        Und was das Ziel deiner möglichen Therapie sein sollte, ist dir sicherlich bewußt (?).
                        Mir fiel dann nach den Therapien immer mehr leichter, das Geschehene für mich zu akzeptieren. Mein Selbstwertgefühl zurückzugewinnen auch. Und auch zu der Erkenntnis zu gelangen, daß Mobber irgendwie wie sozial unreife Menschen sind, würde ich mal sagen, denen oftmals gar nicht richtig bewußt ist, was sie anderen mit ihrem Handeln antun.
                        Eigentlich müssten die Mobber in Unternehmen zunächst wie therapiert werden, denn sie sind es doch, die zunächst unnormales, ja fast asoziales Verhalten - möchte ich mal behaupten - an den Tag legen und damit andere erst krank machen. Auch eine Erkenntnis erst aus meinen Therapien.
                        Was das Vergeben anbetrifft, so sehe ich das auch sehr problematisch und ganz ähnlich wie Ilythia. Das geht ich glaube nicht, jedenfalls bei mir in solchen Fällen nicht. Dazu müßte sich erst mal der Andere auch zu seiner Schuld bekennen. Und dies tut er ja i.d.R. nicht.

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                        • #13
                          AW: War es Mobbing?

                          Zitat von Video-Mediator Beitrag anzeigen
                          Hallo Thomas,
                          Du hast Dir viel Zeit genommen,Deine Erlebnisse hier zu beschreiben. Der Wunsch nach Aufklärung der Ereignisse ist bei den meisten Menschen ein ganz tief verwurzeltes Bedürfnis. Die Frage nach dem „Warum“. Eine andere Strategie im Umgang mit der Vergangenheit ist Vergebung. Vielleicht kannst Du in dem Artikel etwas finden, das zu Deiner Situation passt. mediation-beckmann.de/mediator-blog/vergebung.html

                          Möge der Frühling auch für Dich eine neue Zeit einleiten.
                          Glückauf
                          Stephan
                          Hallo Video-Mediator,

                          ich habe mir den Artikel mal durchgelesen und ich denke, daß es akut Betroffenen wie thomas kaum irgendwie praktisch weiter bringen kann. Dafür ist m.E. viel zu viel nur Theorie dabei.

                          Wenn da z.B. von "Kummerspirale" die Rede ist, zieht es damit einen akut Betroffenen nur noch weiter runter, denke ich. Ich spreche da aus eigener Erfahrung von meinem einstigen zweiten Therapeuten, vor dem ich nach einigen Sitzungen dann einfach wie flüchten mußte, wo er mir die Bedeutung der "Depressionsspirale" erklären wollte und was es für mich bedeutet, wenn ich da immer tiefer hineingerate. Das war für mich psychisch absolut schädlich, wie ich es noch selbst erkannte und ungefähr so wie einem gerade Ertrinkendem, der noch gerettet werden könnte, zu erklären, daß er sowieso dem Tode schon geweiht ist. - Absolut widersinnig und absurd, demütigend und fast lebensgefährdend.
                          Solchen groben Unfug können auch unfähige Therapeuten anrichten, wollte ich damit sagen!

                          Erst ein anderer, weiterer Therapeut erkannte dann bei mir eine sogenannte Posttraumatische Verbitterungsstörung und konnte mich daraufhin ziemlich erfolgreich erstmal therapieren.
                          Die Literatur-Empfehlung von Prof. Michael Linden (war im übrigen der Klinikleiter, unter den ich zwei Reha's machen konnte) ist reines Wissen für entsprechende Therapeuten. Seine ganzen durchaus fundierten Ausführungen zur Posttraumatische Verbitterungsstörung (PTED) bringen aber keineswegs akut Betroffenen etwas, wenn sie darin lesen und auch verstehen wollen, was ihnen widerfahren ist. Das ist der gravierende Unterschied dabei!

                          VG Nickname
                          Zuletzt geändert von Nickname; 19.02.2019, 05:51.

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                          • #14
                            AW: War es Mobbing?

                            Vielen Dank für Eure Kommentare, es hat mir geholfen darüber zu sprechen und werde mir einen Therapeuten suchen. Mittlerweile glaube ich, dass ich die Ursache in meiner leichten Depression ist, dass es in der schwierigen Situation niemanden gab, der auf meiner Seite stand und ich das Gefühl hatte ein Mitarbeiter 2ter Klasse zu sein. Ich habe mich erst am letzten Tag guten Kollegen anvertraut.

                            Der Betriebsrat war anfangs von meiner Schuld überzeugt, obwohl es doch eine Unschuldsvermutung gelten müsse. Die Kollegin die über micht verbreitet hatte, dass ich ihr gegenüber aggressiv gewesen sei, wollte mir eins auswischen, weil sie wegen mir in SAP falsche Eingaben machte und Ärger vom Einkauf bekam. Der Büronachbar der der Hauptakteur war, konnte durch seine laufenden Provokationen einen Konkurenten auf die Position des Teamleiters ausschalten und sein Gefühl von Macht mirgegenüber ausleben. Die Personalchefin versuchte einen Mitarbeiter ohne Abfindung aus dem Unternehmen zu mobben.
                            Jeder hatte seine eigenen Vorteile vor Augen und sie vergassen den Blick auf die Gemeinschaft und Gerechtigkeit. Jeder hat ein Gewissen und ich hätte ihnen stärker vor Augen führen müssen, wie sehr ich darunter leide.

                            Der Betriebsrat, der Abteilungsleiter und die Personalchefin hätten eine Aufklärung vorantreiben müssen, das haben sie nicht und haben am meisten versagt. Es war ja nicht nur normaler Tratsch, sondern das war ja richtig rufschädigend. Ich hätte das Unternehmen viel früher verlassen müssen, oder mich für eine Wahl zum Betriebsrat bewerben müssen .

                            Vergeben kann ich dem Büronachbar und der Personalchefin niemals, wenn ich das täte, dann würde ich akzeptieren, dass mir so etwas nochmal geschehen kann. Außerdem glaube ich, dass sie jedes Unternehmen in den Abgrund ziehen können.

                            Und das schlimmste habe ich garnicht erzählt, das war für mich der Büronachbar. Er hat mich über 3 Jahre ca. 2 mal im Monat richtig aggressiv provoziert, mit dem Ziel eine aggressive Reaktion zu bekommen. In den Situationen war immer zufällig einer vom BR anwesend, im Nebenzímmer hinter mir war der Druckerraum getrennnt von einer verglasten Wand. Ich habe es glücklicherweise immer bemerkt und habe deshalb ruhig reagiert. Die letzte Situation war als ich kurz das Büro verließ und er ein seitlichen Sichtschutz meines Arbeitsplatzes entfernte. Ich fragte ihn, wo es denn hin sei. Er schrie mich an: Ja das habe ich entfernt, stört mich halt, was dagegen? Bei der Situation habe ich mich beschwert, sonst immer er und jedesmal hat der BR gesagt, dass ich mich richtig verhalten habe. Konsequenzen hat es für ihn nie gegeben. Als ich mich beschwerte gab es Konsequenzen.
                            Zuletzt geändert von thomas07; 19.02.2019, 11:46.

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                            • #15
                              AW: War es Mobbing?

                              Das ist es leider immer wieder mit der Theorie. Da hätte, sollte, könnte und wenn ich das getan hätte, dann müsste doch... Aber die Praxis sieht dann leider anders aus. Ich drücke dir die Daumen, dass du einen Therapeuten findest, der auch was taugt und dir hilft, das erlebte zu verarbeiten.
                              An sonsten kann ich dir nur raten, dich tatsächlich mit anderen Dingen abzulenken. Was nebenbei gesagt, nichts mit Verdrängung zu tun hat, sondern damit, sich auch einmal wieder mit schönen und positiven Erlebnissen zu stärken und diesen negativen Kreislauf zu unterbrechen.

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