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    Mich würde interessieren, auf welche Weise Ihr Mobbing im Betrieb, der dazu veranlasst zu kündigen, bisher nach eigener Erfahrung nachweisen konntet, zB gegenüber dem Arbeitsamt
    oder um in schlimmen Fällen Anzeige zu erstatten.
    Genügt ein Tagebuch ? Braucht es die Aussage von Kollegen, evtl. schriftlich ?
    Was ist wenn das Mobbing unter vier Augen nur mündlich stattfindet ? Hat jemand Erfahrung mit der Aufzeichnung von Gesprächen, zB. mit einem Diktiergerät und ist das ein Beweismittel ?

    vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte.

  • #2
    Beweise, Beweise

    Zitat von Lilia Beitrag anzeigen
    Mich würde interessieren, auf welche Weise Ihr Mobbing im Betrieb, der dazu veranlasst zu kündigen, bisher nach eigener Erfahrung nachweisen konntet, zB gegenüber dem Arbeitsamt
    oder um in schlimmen Fällen Anzeige zu erstatten.
    Genügt ein Tagebuch ? Braucht es die Aussage von Kollegen, evtl. schriftlich ?
    Was ist wenn das Mobbing unter vier Augen nur mündlich stattfindet ? Hat jemand Erfahrung mit der Aufzeichnung von Gesprächen, zB. mit einem Diktiergerät und ist das ein Beweismittel ?

    vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte.
    Soweit ich informiert bin, sollte eine dritte neutrale Per bei diesen "Mobbingattacken" zugegen sein, die dies vor Gericht oder Anwalt schriftlich bezeugt, nicht nur mündlich.
    Und dies mehrmals, d.h. jemand, der über einen längeren Zeitraum Mobbing bezeugen kann.
    Wenn Du so jemand oder mehrere Personen findest - Glück gehabt - denn normalerweise
    schleichen bei so etwas auch die besten Kollegen von dannen.
    Schriftlich festlegen will sich keiner. Ansonsten steht nur Aussage gegen Aussage und man hat keinerlei Chancen Mobbing zu beweisen. Auch ein Mobbingtagebuch nützt vor Gericht garnix, sagte auch mal meine Anwältin, denn manche schreiben fast ein Buch voll davon und niemand hört sich das in einer Verhandlung an oder liest stundenlang darin herum.
    Zeugen zu haben, wie auch in anderen gerichtlichen Verhandlungen, die für einen aussagen sind optimal, aber, wie erwähnt, erst mal finden.

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    • #3
      Zitat von Lilia Beitrag anzeigen
      Mich würde interessieren, auf welche Weise Ihr Mobbing im Betrieb, der dazu veranlasst zu kündigen, bisher nach eigener Erfahrung nachweisen konntet, zB gegenüber dem Arbeitsamt
      oder um in schlimmen Fällen Anzeige zu erstatten.
      Genügt ein Tagebuch ? Braucht es die Aussage von Kollegen, evtl. schriftlich ?
      Was ist wenn das Mobbing unter vier Augen nur mündlich stattfindet ? Hat jemand Erfahrung mit der Aufzeichnung von Gesprächen, zB. mit einem Diktiergerät und ist das ein Beweismittel ?

      vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte.
      Leider kann ich Dir keine PM schicken, die Funktion hast Du anscheinend ausgeschaltet. Ich würde Dir zum Thema Mobbinnachweis gerne Infos zukommen lassen!

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      • #4
        Hallo Wehrwolf, habe mich extra aufgrund deines Beitrags registriert, wäre auch sehr an den Informationen interessiert.

        Leider scheint hier im Forum das PN System kaputt zu sein...? Ich erhalte die Fehlermeldung, Privae Nachrichten wären deaktiviert, finde aber keine Option, die irgendwo zu aktivieren...

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        • #5
          Hallo Lilia,

          bisher konnte ich Bossing noch nie nachweisen. Da sie das absichtlich und gezielt machen, um Mitarbeiter los zu werden, sind sie natürlich kaltblütig genug, sich keine Fehler zu erlauben. D.h. Du bekommst die Beleidigungen gezielt nur unter vier Augen und nur mündlich. Ihre E-Mails sind immer korrekt. Alle Strafen werden natürlich sachlich begründet. Deshalb sammeln sie doch so fleißig alles, was sie gegen einen verwenden können.

          Ich fahre deshalb eher die umgekehrte Strategie. Möglichst wenig Gespräche unter vier Augen. Personalgespräch am besten mit Betriebsrat dazu. Seltsame Anweisungen oder Ähnliches bitteschön schriftlich noch per E-Mail, sonst mache ich das nicht. Das kann Bossing zwar nicht verhindern, aber immerhin erleben sie einen kompetenten Widerstand.

          Ich persönlich bin auch gar nicht so wild darauf, irgendetwas nachweisen zu können und vor Gericht zu gehen. Ich hätte Angst, dass ein späterer möglicher Arbeitgeber von dem Verfahren hört und mich deshalb nicht einstellt. Die Welt ist ziemlich klein.

          Hanna

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          • #6
            email Nachrichten

            Hallo Hannah,

            Danke für deine Erfahrungen.
            Bisher habe ich auch noch kein Gericht wegen Mobbing angerufen, aber dass Konflikte am Arbeitsplatz passieren und man evtl. wegen schlechten Betriebsklimas oder krasser Mobbingprobleme gekündigt wird oder selbst kündigt bleibt auch so späteren Arbeitgebern nicht verborgen. Unternehmen sind häufig in Verbänden organisiert oder einzelne Mitarbeiter kennen sich privat. Nur, wenn es ganz schwere Fälle sind hilft es glaube ich dem Opfer wirklich, wenn am Ende die Schuldfrage geklärt wird. In dem Fall wenn es sich um extreme Mobber handelt , wissen das auch andere Unternehmer und würden dich trotzdem einstellen.

            Zu den mündlichen und per email ausgemachten Arbeitsanweisungen. Wenn es schon soweit ist, dass man darauf bestehen muß Anweisungen per email zu erhalten, wäre das für mich kein normaler Arbeitsplatz mehr. Auch per email geführte Diskussionen verschlimmern oft Konflikte, meiner Meinung nach.
            Trotzdem kenne ich die mündlichen Anweisungen, die man nachher "wohl irgendwie ganz falsch verstanden oder ganz anders interpretiert hat"

            Bei nachweisbarem Mobbing durch vorgesetzte Abteilungsleiter ist es aber allemal möglich bei einer Kündigung eine Abfindung zu erhalten. Oft findet man für diese Art der Lösung auch bei höhergestellten Vorgesetzten ein offenes Ohr ohne das Gericht, denn auch die kenne die Fehler ihrer Leute.

            Ganz so hoffnungslos sehe ich auch Mobbingprobleme nicht. An anderem Ort hat man vielleicht eine bessere Chance.

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            • #7
              Hallo Lilia,

              das ist schon so. Wenn man sich Arbeitsanweisungen schriftlich geben lässt oder geben lassen muss, dann ist sowieso schon alles verfahren. Das ist reine Überlebensstrategie im Dschungel. Beispielsweise wurde ich immer wieder zur Sau gemacht, weil ich irgendwelche Ziele nicht erreicht hatte, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie erreichen soll.

              Ja, eben, die Arbeitgeber kennen einander. Ob sie wirklich wissen, wer ein schlimmer Mobber ist, weiß ich nicht. Mein voriger Arbeitgeber gilt zwar als jemand, der hohe Leistungen fordert, aber dass sie Leute zielstrebig fertig machen, war mir bisher nicht bekannt. Es ist sogar eher so: Dass ich dort ein Jahr gearbeitet habe, erhöht meinen Wert. Vermutlich so lange, bis jemand dort nachfragt, wie ich gewesen sei. Naja, aber wer tut das schon? Ich rede deshalb auch nirgends schlecht über sie, so dass niemand auf die Idee kommt, dort nachzuforschen. ;-)

              Wofür willst Du das Mobbing eigentlich nachweisen? Für einen Prozess? Außerhalb des Gerichts brauchst Du eigentlich keine Beweise. Ich denke, wenn man in einem Bewerbungsgespräch darüber spricht oder zu anderen Gelegenheiten, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder Dein Gesprächspartner glaubt Dir sowieso oder er glaubt Dir nicht. Daran ändert auch ein Mobbingtagebuch oder andere Beweise nichts. Selbst wenn Du vor Gericht gewonnen hast, kann jemand, der Dir nicht vertraut, immer noch mutmaßen, Du hättest Deinen Ex-Arbeitgeber zu Unrecht reingeritten. Ich finde deshalb inzwischen Beweise gar nicht mehr wichtig. Hauptsache, Du zweifelst nicht an Dir selbst!

              Hanna
              Hanna71
              besonders erfahrenes Mitglied
              Zuletzt geändert von Hanna71; 31.07.2009, 12:19.

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              • #8
                Zitat von Lilia Beitrag anzeigen
                Mich würde interessieren, auf welche Weise Ihr Mobbing im Betrieb, der dazu veranlasst zu kündigen, bisher nach eigener Erfahrung nachweisen konntet, zB gegenüber dem Arbeitsamt
                oder um in schlimmen Fällen Anzeige zu erstatten.
                Genügt ein Tagebuch ? Braucht es die Aussage von Kollegen, evtl. schriftlich ?
                Was ist wenn das Mobbing unter vier Augen nur mündlich stattfindet ? Hat jemand Erfahrung mit der Aufzeichnung von Gesprächen, zB. mit einem Diktiergerät und ist das ein Beweismittel ?

                vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte.
                Ach, Diktiergerät würde ich nicht verwenden, da wäre der Gesprächspartner sicher dagegen. Und seine Zustimmung zur Aufnahme musst Du auf jeden Fall einholen, so weit ich weiß.
                Ich habe aber gute Erfahrungen damit gemacht, Besprechungen mitzuschreiben. Dann kann man die Notizen später wieder rauskramen und demjenigen unter die Nase reiben oder einfach nur für sich selbst nachsehen, damit man nicht an der eigenen Erinnerung zweifelt. Und er ist gleich von vorne herein vorsichtiger mit dem, was er sagt. Obwohl man ja eigentlich Gesprächsnotizen genauso wie ein Mobbingtagebuch leicht fälschen könnte, sind sie doch sehr nützlich im Alltag. Der andere weiß, dass er dir nicht hinterher einreden kann, man habe über dies und das nie gesprochen. Manchmal stellen sie einen gerne so hin als sei man ein Psychopath, der sich falsch an Gespräche erinnert. Und natürlich dringend eine Therapie braucht.

                Was vor Gericht als Beweis gilt, weiß ich nicht.

                Hanna

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                • #9
                  Hallo Lilia

                  Das genau ist ja das schwierige am Mobbing. Diese fiese nicht greifbare Niedertracht die eines vor allem sehr gut kann.

                  Mit der Angst und Ohnmacht des Opfers zu spielen. Es sind wie kleine Wassertropfen, die man etwa einem Folter-Opfer das vollkommen alleine in einem dunklen Raum auf den kahl rasierten Kopf tropfen lässt. Am Anfang merkt man das kaum doch das gefesselte Opfer kann ihm nicht entrinnen. Stetig und mit nicht steigernder Intensität macht sich Tropfen um Tropfen auf den Weg auf der Kopfhaut zu zerplatzen.

                  Dann kommt mit der Zeit das Gefühl der Auswegslosigkeit und einem immer stärker anschwellendes Geräusch des Tropfens hinzu das getrieben durch die Panik des Opfers immer lauter wird. Ausserdem wird die Zeit die zwischen den Tropfen vergeht immer unerträglicher. Wann kommt er nun? Jetzt, nein doch nicht, schei... schon wieder.

                  Das Opfer hat keinen objektiven Reiz tatsächlich Schmerz physischer Natur zu empfinden oder zu erdulden sondern das Trommelfeuer einer ausweglosen Situation psychisch zu verkraften.
                  Jeder Aussenstehende sagt dann: "Was für ein Quatsch! Macht einen Aufstand, um ein paar Wassertropfen! Der /die soll sich nicht so haben usw.!"

                  Und genauso funktioniert das Mobbing. Mit kleinen Stichen und kleinsten Aktionen wird ein Gefühl der Ohnmacht und der Ausweglosigkeit im Opfer impliziert bis es zu den ersten, vom Mobber beobachteten paranoiden Vorstellungen und Handlungen kommt. Dann ist der Mobber bereits am Ziel.

                  Psychisch hat er sein Ziel erreicht weil das Opfer jetzt nicht mehr danach trachtet dem Wassertropfen zu entrinnen sondern dazu übergegangen ist selbst den Tropfen zu lösen.

                  Der Mobber muss dann ganz einfach nur aufhören. Die erregte Paranoia beim Opfer sorgt nun selbst für dessen Demontage weil hinter allem und jedem ein Hieb vermutet wird. Dabei passiert es dramatisch häufig, dass dann für den Aussenstehenden nichts mehr objektiv an psychischer Gewalt wahrnehmbar ist und externe Untersuchungen ins Leere laufen. Dann ist das finale Ziel erreicht und das Opfer hat sich dann auch noch öffentlich zum Affen gemacht, das niemand mehr ernst nimmt.
                  Das Opfer erntet nur noch mitleidige Blicke und hinter seinem Rücken wird bereits diskutiert ob der/diejenige wirklich noch alle Tassen im Schrank hat.

                  Warum erzähle ich das? Das Opfer hat vor Gericht nur die Chance, wenn die Täter so blöd waren und irgend einen Angriff auf dem Papier gegen das Opfer geführt haben, wie z.B. eine Schriftliche Abmahnung, die wegen fehlender Fakten bereits auf Gerichtsbeschluss hin zurückgenommen werden musste. Dann wird ein Zerwürfnis der Beziehungen in der Regel offensichtlich und ein Motiv für einen Rachefeldzug führt zum Gegner.

                  Gibt es nichts schriftliches, dann hilft es nur sich mit dem Tonband, dass ohne Kenntnis des Gegners in der Unterhaltung mitläuft, die Fakten zu beschaffen. Es ist zwar strafbar sich solch eines Mittels zu bedienen und es hat auch keine Beweiskraft weil man Stimmen nachmachen kann.
                  Noch besser ist das Filmen der Situation mit versteckter Kamera dan kann keiner mehr sagen, das war ich nicht. Doch auch das ist verboten und zählt nur eingeschränkt und ist obendrein auch technisch nicht einfach eine Wanze oder gar Kamera in den Betriebsräumen zu installieren ohne daß das irgendwer mitbekommt.

                  Also hat der Mobber alle Trümpfe im Ärmel und kann sein mieses Spiel planen wie es ihm beliebt.

                  Ich persönlich betrachte die Beweisführung von Mobbing mit heutigen Möglichkeiten des Opfers für die Beweisbeschaffung für unmöglich.
                  Als bestes Mittel gegen Mobbing betrachte ich schon bei den geringsten Anzeichen eines Übergriffes auf meine Person nicht Ruhe zu geben bis die Situation geklärt ist.

                  Beispiel: Ich beobachte meinen "Kollegen" wie er meinen Schreibtisch untersucht. Papier in die Hand nimmt durchliest. Er hat mich nicht gesehen aber ich ihn. Dann gibt es nur eines: Auf ihn zugehen und fragen was das da eben sollte. Ob er was bestimmtes sucht oder mir eine reinwürgen will. Ihn zwingen eine Stellungnahme abzugeben. Wenn er sich weigert, sofort der Personalabteilung melden, um das Aktenkundig zu machen, dass deine Arbeits-Dokumente ohne triftigen Grund scheinbar regelmässig vom Kollegen X durchsucht werden.

                  Dann bekommt der Gegener eine Paranoia weil er sich plötzlich in der Position des observierten wiederfindet. Und er wird sich im Pausenraum oder bei den Kollegen darüber äussern wie empfindlich du zu sein scheinst. Doch da halte ich es mit so einem "Kollegen" wirklich so wie Caligula, der mir sonst gar nicht liegt, es einst formulierte:

                  "Es ist mir egal ob er mich hasst, Hauptsache er fürchtet mich!"

                  Die beste Abwehr von Mobbing liegt meiner Ansicht nach in der Prävention. Wehret den Anfängen. Denn wenn auch die Richter heute schon etwas sensibler damit umgehen so müssen sie doch aufpassen, nicht doch den falschen zu treffen weil sich schlussendlich auch für sie immer die Frage stellt. "Ist der Wassertropfen tatsächlich so schlimm?" Ohne ein pro Opfer erstelltes psychologische Gutachten der Gesamtsituation ist da nichts zu machen und kein Stück Land zu gewinnen. Und dafür muss man erst mal einen Richter finden der ein solch teures Ermittlungsverfahren einleitet welches sogar bis in die Räume der Firma hineinreicht.
                  Dagegen werden sich die Firmen ebenfalls zur Wehr setzen.

                  Meist ein Jahrelanger Akt wenn man das nicht gleich professionel aufzieht. Deshalb sollte jedes Opfer sich einem Psychologen anvertrauen, der dann mit Anwalt und Arzt den Kampf aufnimmt, den das Opfer meist nicht mehr führen kann.

                  Ich stehe hier schon mal ab und an in der Kritik ich sei zu hart oder "..das kann ich nicht" also die Opfer natürlich nicht in meine Rolle schlüpfen können. Das soll auch niemand. Ich bin nicht die anderen. Was ich jedoch damit zum Ausdruck bringen will und kann, ist, dass sich auch an mir schon Menschen vergehen wollten aber bisher immer gescheitert sind.
                  Ein befreundeter Kollege hat mal zu mir gesagt: "Du lässt aber auch wirklich gar nichts anbrennen" Das stimmt. Deshalb gibt es in meinem Team auch kein Mobbing.

                  Mein Appell gilt an all jene die selbst nicht die Kraft haben solch einen Fight zu führen, sich einen Verbündeten zu suchen der für sie diese schwere Aufgabe übernimmt. Ich habe vielleicht das Glück über genug Selbstbewusstsein zu verfügen, das alleine durchziehen zu können. Über das verfügt ein Opfer aber meist nicht mehr.

                  Noch einmal: Gegen die Niedertracht kommt man mit keiner anderen Waffe an, als selbst eisenhart und unerbittlich den Gegner zu bekämpfen und zu bezwingen. Weil es dann und nur dann wirklich aufhört. In der Regel muss man immer zwei besiegen nämlich sich selbst und den Gegner. Weil der Gegner ist nicht nur Gegner sondern Ausdruck und lebendige Inkarnation meiner eigenen Lebensschwächen. Der Gegner zeigt mir wo ich schwach bin weil er etwas besser kann als ich. Und das sucht er zu seinem Vorteil zu nutzen und zwar gnadenlos. Oft ist es schwer zu erkennen aber es ist so.

                  Siehe auch: "Die Masken der Niedertracht" Autor ist mir gerade nicht bekannt. Habe das Buch gerade ausgeliehen. In diesem Buch steht klar nachzulesen von erfolgreichen Interventionskräften, wie wichtig ein konsequentes und in seinen Zielen unerschütterliches Vorgehen ist. Nämlich das Opfer mit brachialer Macht aus der Umklammerung der Täter zu befreien und zu rehabilitieren. Vor der Öffentlichkeit und vor sich selbst.

                  Der Inhalt dieses Buches hat mir als natürliche Person wie auch als Führungsbverantwortlichen gezeigt wie wichtig Prävention ist und, sollte ein Übergriff stattfinden, eisenhartes Vorgehen gegen dieses Geschwür.

                  Das muss nicht immer gleich der Rauswurf eines "Kollegen" sein, doch durch die schonungslose Offenlegung solcher Machenschaften weiss jeder, dass das bei mir ein "NO GO!!!!!" ist und richtet sich danach. Und weil das jeder weiss, lassen es auch alle gleich bleiben. So einfach ist das.

                  Also: Eigene Angst überwinden. Auffälligkeiten sofort ansprechen und nichts anbrennen lassen. Was ehrenrührig ist und nicht bilateral mit der Person geklärt werden kann beweissicher dokumentieren lassen durch Anzeige bei den Behörden oder ein Gesprächsprotokoll mit den Beteiligten das Angaben zu Anlass und weiterm Vorgehen enthält und vom Vorgesetzten und den übrigen Anwesenden unterzeichnet wird. Kopie davon ins Personaldossier.

                  Das kann man immer durchziehen selbst wenn das Übel bereits seine Anfang genommen hat. Man muss den Spielverderber spielen sonst wird das nix. Aber wer spielt schon gern den Spielverderber. Schauen wir nicht auch oft zu lange zu wenn andere gequält und gedemütigt werden? Sind wir nicht alleine dadurch schon selbst zu Tätern geworden oder sind das denn immer nur die Anderen? Wann haben wir zuletzt dem bedrängten Kollegen geholfen oder haben wir seinen Untergang durch unser "Nichts tun unser Nichts Hören, Nichts sehen, Nichts sagen wollen" sogar mit zu verantworten?

                  Wir wollen alle immer wie selbstverständlich die Hilfe von den Anderen in Anspruch nehmen wenn wir in Bedrängnis geraten. Wann haben wir denn selbst den Anderen geholfen, um diesem Anspruch an die Kollegen gerecht zu werden?
                  Ich durfte schon mit Stolz erleben wie sich andere für mich eingesetzt haben und sich weit für mich aus dem Fenster gelehnt haben. Einen darauf angesprochen hat mir gesagt, und das hat mich zutiefst bewegt, : "Ich weiss, daß du das selbe für mich schon getan hast und es wieder tun wirst" Da hab ich, die sonst so harte Sau, grad feuchte Augen gekriegt.

                  Wer das beherzigt den wird man bald in Ruhe lassen. Wem diese Form des Selbstschutzes von den Firmeninternen Stellen verweigert wird, der sollte sehr hellhörig werden, die Antennen weit ausfahren, seine Schränke gut abschliessen, tagtäglich Sicherungskopien seiner Dateien machen und sich gut überlegen ob er hier im richtigen oder falschen Film ist.

                  In diesem Sinne

                  Viele Grüsse

                  Martin
                  Psychobabbel
                  besonders erfahrenes Mitglied
                  Zuletzt geändert von Psychobabbel; 31.07.2009, 15:55.

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                  • #10
                    Zitat von StefanBerlin Beitrag anzeigen
                    Hallo Wehrwolf, habe mich extra aufgrund deines Beitrags registriert, wäre auch sehr an den Informationen interessiert.

                    Leider scheint hier im Forum das PN System kaputt zu sein...? Ich erhalte die Fehlermeldung, Privae Nachrichten wären deaktiviert, finde aber keine Option, die irgendwo zu aktivieren...
                    Hallo StefanBerlin,

                    PN-System ist nicht defekt, leider kann ich Dir keine senden da Du es bei Dir erst freischalten musst!!

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                    • #11
                      Reaktion auf Mobbing

                      Ich denke mal, mit dem Tip "Nichts anbrennen zu lassen" hast du genau ins Schwarze getroffen. Das ist genau die Reaktion, die viele Mobbing Opfer eben nicht beherrschen.
                      Vielleicht wäre bei der späteren Konflikteskalation vieles nicht so schlimm, wenn man das Feuer früh genug gelöscht hätte. Gerade bei Neueinsteigern im Betrieb passiert das aber oft nicht, weil sie in der Probezeit sind und sich keinen Ärger einhandeln wollen oder weil sie glauben, dass ein Mobber aus dem Kollegenkreis den Chef gut kennt, sich alle gut kennen usw. oder weil man glaubt, das sich das "irgendwie später legt".
                      Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir oft schon das Vorstellungsgespräch eine Hinweis darauf gegeben hat, wie später das ganze Arbeitsverhältnis wird. Wenn darin schon provozierende Frgetechniken angewandt wurden, wirds später auch nicht anders sein.
                      Oder wenn davon die Rede ist, dass die Abteilungsleiterin, die im Gespräch dabei sitzt "eben noch das eine oder andere lernen muß" oder der Abteilungsleiter vom Personalchef gesagt bekommt "ja jetzt haben sie Hilfe, denn letztens war ja Ihre Abteilung die mit den vielen Reklamationen". Dann sind die Leute bloßgestellt und rächen sich später.

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