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Rededrang bei Isolation

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  • Rededrang bei Isolation

    Hallo,
    meine Geschichte ist lang - und sie holt mich immer wieder ein, ob ich will oder nicht. Niemand aber glaubt mir, hilft mir, hört mal zu. Inzwischen klingt meine Stimme schon fremd, wenn ich über mich rede, wenn überhaupt. Und ich würde so gern einmal darüber reden, ohne unterbrochen zu werden, ohne das berühmte "selbst Schuld" zu hören, ohne Vorwürfe, wie böde ich doch bin. Ohne dass mir hinterher Vorwürfe gemacht werden oder Fehldiagnosen gestellt. Ohne dass mir gesagt wird, ich bilde mir das alles nur ein. Ich habe aufgehört, nach einer helfenden Hand zu suchen, mein Gegner ist leider zu übermächtig.
    Ich bin inzwischen vollkommen isoliert und in einer Welt aus Misstrauen und Angst gefangen. Die Angst vor erneuter Zurückweisung und Zurechtweisung ist größer als der Wunsch, zu reden. Vielleicht schreibe ich die Geschichte einmal auf, nicht wie damals, als es akut war, nein, aus der heutigen Sicht - wo ich mich schuldig am Geschehenen fühle.

    Ich finde einen Effekt aber trotz aller Traurigkeit gar putzig: Wenn ich sage, ich bin ein Opfer, sagt der Therapeut ich muss die "Schuld" bei mir suchen. Sage ich, ich bin Schuld, gemobbt worden zu sein, ertönt der Aufschrei "aber nein" ...

    Sorry, meine Erfahrungen...

  • #2
    Ich kenne dieses Gefühl und wenn du magst schreib mir einfach... !

    Viel Erfolg und viel Kraft um aus deinem Tief wieder rauszufinden!!!

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    • #3
      danke, das mache ich gern.
      es gibt sone und solche Tage, das Level meiner Stimmung ist durch die Medikamente, von denen ich inzwischen abhängig geworden bin, immer relativ gleich. Immer leicht traurig - aber ich darf dann auch nicht mit Situationen konfrontiert werden, die mich an das 9 Jahre lange Martyrium (ich nenne es jetzt einfach mal so) erinnern. Dann wird es ganz schlimm. Und wenn man dann niemanden anrufen kann, niemandes Stimme hört, hauaha. Aber ich habe einfach zu oft in diesem Zusammenhang das Wort "Selbstmitleid" gehört, dass ich nicht mehr darüber reden WILL. Es ist nur ein allgegenwärtiger, übermächtiger Schmerz, der dann in mir rumwütet. Und ich fühle mich dem hilflos ausgeliefert und freue mich darauf, wenn es wieder vorbei sein wird und ich zurück in das traurige Level falle. Und nicht meine Kollegen sind Schuld, nicht meine Chefin - nein, ich. Ich ganz allein. Diese Tatsache lässt die Wut langsam ersticken und mein jetziges Dasein akzeptieren.

      LG conny

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      • #4
        -

        Zitat von hornisse Beitrag anzeigen

        Und nicht meine Kollegen sind Schuld, nicht meine Chefin - nein, ich. Ich ganz allein. Diese Tatsache lässt die Wut langsam ersticken und mein jetziges Dasein akzeptieren.

        LG conny
        Das kenne ich gut. Aus Sicht des Therapeuten müssten dann auch die Leute in Winnenden selber schuld sein. Dem ist aber nicht so.

        Ich bin selber Frustriert. Lebe nun seit über 15 Jahren unter Mobbing und Rufmord. Habe es oft genug im Guten versucht, aber das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen. Das einzigste was da hilft ist Selbstbewustsein mit einer guten Portion Egoismus, wegziehen oder die Täter zu Opfern machen. Kannst dir was aussuchen.

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        • #5
          Mobben Männer gern Frauen?

          Hallo ! Ich arbeite in einem Betrieb mit 2 Männern und männlichen Aushilfen. Leider haben mein Kollege und ich eher ein "trübes Verhältnis". Habe innerlich aufgegeben, aber erbringe immer noch die volle Arbeitsleistung wie erwartet. Mein Kollege hat eine sehr höhe Fehlerquote, wird gerügt und abgemahnt. Dies sieht er jedoch perfider Weise als Grund zum Mobben. Ist jetzt schon soweit, das er auf´s Klo geht - und enstchuldigt, Leute !- nicht spült nach dem großen .....Vorher blieb es nur bei Verbal-Attacken wie z.B. Schlampe oder fette Sau. Drauf angesprochen kommte er mit Sachen wie: Ja, mhm, Pechsache !
          Komme mir eher vor wie eine Nanny obwohl ich ja eigentlich kaufmännische Angestellte bin. Ich habe ein Büroraum, bei dem ich die Tür immer offen lasse; er telefoniert -Luftlinie- 2 Meter mit Außenstehenden und redet über mich, ist leider öfter vorgekommen.
          Könnte noch mehr Dinge schreiben, aber wo anfangen....
          fitzgerald
          Forumsmitglied
          Zuletzt geändert von fitzgerald; 30.07.2009, 10:30. Grund: Fehlt was

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          • #6
            Ich kenne dein Gefühl

            Meine Geschichte fängt auch in meiner Kindheit an und ist deshalb auch sehr lang. Dazu nur soviel. Ich habe gerade durch viele Seminare, mein durch mobbing entstandenes Burnout Syndrom abgebaut. Ich weiß nicht, wie oft ich von anderen Leuten gehört habe, ich würde mir alles nur einbilden, ich nähme alles viel zu persönlich, ich wäre schuld und und und.
            Selbst Psychologen haben ein abweisendes Verhalten, ich habe dazu meine eigene Theorie. Gesprächstherapie bringt sowieso nichts. Die besten Erfahrungen habe ich noch mit Gruppenseminaren gemacht. Man muss sich nicht total outen und merkt, man steht nicht alleine da.

            Wenn du willst, schreibe mir, ich nehme dich ernst

            jacaranda

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            • #7
              Zitat von jacaranda Beitrag anzeigen
              Meine Geschichte fängt auch in meiner Kindheit an und ist deshalb auch sehr lang. Dazu nur soviel. Ich habe gerade durch viele Seminare, mein durch mobbing entstandenes Burnout Syndrom abgebaut. Ich weiß nicht, wie oft ich von anderen Leuten gehört habe, ich würde mir alles nur einbilden, ich nähme alles viel zu persönlich, ich wäre schuld und und und.
              Selbst Psychologen haben ein abweisendes Verhalten, ich habe dazu meine eigene Theorie. Gesprächstherapie bringt sowieso nichts. Die besten Erfahrungen habe ich noch mit Gruppenseminaren gemacht. Man muss sich nicht total outen und merkt, man steht nicht alleine da.

              Wenn du willst, schreibe mir, ich nehme dich ernst

              jacaranda
              ich bin zur Zeit auch in Behandlung, aber leider bei einem falschen Psychologen. Die Gespräche, die eigentlich keine sind, bringen mir nix. Er sitzt da, schaut mich an, sagt kein Wort, ab und zu starrt er auf den Busen. Dann erzähle ich ihm was. Er schaut auf die Uhr, sind 45 Minuten vorbei, bricht er alles ab verabschiedet sich und geht weiter. Ist doch toll oder.
              Im Prinzip steht man mit so einer Krankheit alleine da. Entweder man hilft sich selber oder man geht unter. Ich bin seit Monaten krank. Die einzige wo ich mich outen kann, ist meine ehemalige Kollegin, die mich versteht, da sie das selbe durchgemacht hat. Ansonsten reden?!?! kann ich mit keinem, weil es einfach niemanden interessiert. Und ich denke helfen kann mir auch keiner. Ich bin noch nicht so angeschlagen, aber ich bin nicht mehr die Alte.

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              • #8
                Hallo Hanj,

                mich interessiert Deine Geschichte zum Beispiel!Ich glaube mal in diesem Forum werden sich noch mehr dafür interessieren,sonst vergeuden wir nur unsere Zeit.Was hast Du für eine Krankheit? Und wenn Du mit dem Psychomann nicht zurecht kommst, warum suchst Du Dir keinen anderen/re?
                Mein Sohn und ich, sind glaube ich auch reingefallen,nur weil er Privat versichert ist wird aus dem Vollen geschöpft.Bereicherung an den Hilfesuchenden,war für eine verkorkste Welt.Es muß doch jemanden auf diesen Planeten geben,der gegen diese seelischen Peinigungen endlich eine Idee hat!!!


                Viele Grüße Minna

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von Minna Beitrag anzeigen
                  Hallo Hanj,

                  mich interessiert Deine Geschichte zum Beispiel!Ich glaube mal in diesem Forum werden sich noch mehr dafür interessieren,sonst vergeuden wir nur unsere Zeit.Was hast Du für eine Krankheit? Und wenn Du mit dem Psychomann nicht zurecht kommst, warum suchst Du Dir keinen anderen/re?
                  Mein Sohn und ich, sind glaube ich auch reingefallen,nur weil er Privat versichert ist wird aus dem Vollen geschöpft.Bereicherung an den Hilfesuchenden,war für eine verkorkste Welt.Es muß doch jemanden auf diesen Planeten geben,der gegen diese seelischen Peinigungen endlich eine Idee hat!!!


                  Viele Grüße Minna
                  Es ist schwierig einen neuen Psychologen zu suchen. Warum auch. In meiner jetzigen Situation kann mir eh keiner helfen. Ich muss nur aufpassen, dass ich nicht so tief falle.
                  Wenn du meine Beiträge liest, kannst du meine Berufsgeschichten lesen. Ich bin zur Zeit ohne Arbeit, das macht mich krank, da mein Beruf mein Leben war. Dazu kommt die annormale Existenzangst, Selbstwertverlust, Depressionen usw.
                  Ich war mal ein lebenslustiger Mensch, der sehr gern auf Menschen zugeht, mit jedem sofort ins Gespräch kommt, immer ein Thema findet. Im Beruf immer das letzte gab, meine Stärke, Organisation. Auch war ich mal gern gesellschaftlich tätig, Geselligkeit war wichtig. All dies gibt es nicht mehr, alles vorbei. Ich rede tagelang mit keinem Menschen. Lebe in einer Isolation, Pflichten und Aufgaben, außer putzen und kochen habe ich nicht mehr. Deswegen teile ich mir meinen Putzmarathon ein, damit ich jeden Tag was zu tun habe. Was will man machen.

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                  • #10
                    AW: Rededrang bei Isolation

                    Ja auch meine Geschichte ist lang seit 1970.Sie wird wohl nie enden villeicht wenn ich tot bin ja, aber ich will nicht villeicht ärgert das die halbe Familie( Mutter ,Schwägerin und Nichte )

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                    • #11
                      AW: Rededrang bei Isolation

                      Hallo, liebe Hornisse,

                      das, was du schreibst und wie du es schreibst, berührt mich sehr. Ich kann dir nur Mut machen, all deine schlimmen Erfahrungen wirklich einmal aufzuschreiben UND zu veröffentlichen. Du wirst erstaunt sein, welch Befreiungsschlag das ist. Du hälst dein Buch in deinen Händen und liest, was war und wie es war. Das Geschehene bekommt dadurch noch einmal eine ganz andere Wahrheit. Und keiner kann dir diese Wahrheit mehr nehmen. Es steht da geschrieben. Schwarz auf Weiß. Egal, was andere dazu sagen und "Kluges" meinen. Du kannst in schlimmen Zeiten dieses Buch immer wieder nehmen und sagen: "Ja, so war es!". Das tut so ungemein gut.
                      Vielleicht muss man es selber erst einmal gemacht haben, um zu verstehen...
                      Ich wünsche dir viel Kraft.

                      LG, Dirk Müller

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                      • #12
                        AW: Rededrang bei Isolation

                        Hallo
                        Ich bin benachrichtigt worden, dass ich Nachrichten bekommen habe und nun sehe ich, dass Reaktionen auf meinen Beitrag da sind - muss mich erst an Foren gewöhnen und die Menüs...
                        Es ist nun knapp ein Jahr vergangen und es ist nach vielen Weinkrämpfen Ruhe eingekehrt. Ich habe mein Schweigen akzeptiert. Dass ich nicht rede, fällt niemandem auf. Wenn ich um Hilfe bitte - bei den Kids zum Beispiel - reagieren die total gereizt und genervt, also lasse ich das. Und wenn mein Chaos auch immer größer wird, so zum Beispiel werde ich in ca. 2-4 Wochen umziehen und es sollte gepackt werden, nebenbei aber mich viele Dinge noch ablenken, so ignoriere ich inzwischen dieses Chaos und warte auf die entsprechenden Bemerkungen wie "hättest ja mal was sagen können" oder so.
                        Finanziell bin ich pleite, ruiniert vom Vermieter, der auf seinen Pseudorechten besteht. Mein Auto ist kaputt, braucht Winterreifen, ich brauche Zahnersatz, den ich auch nicht bezahlen kann. Mein Fernseher ist defekt, meine Kaffeemaschine auch, mein Rechner streikt auch des öfteren, alles Kleinigkeiten, die mich immer müder machen, weil ich weiß, ich schaffs nicht mehr. Finanziell meine ich. Bitte hierzu keine Kommentare ja? Ich bin sparsam und kann gut wirtschaften, aber das Leben besiegt mich einfach.
                        Jede Nacht Alpträume jeglicher Art, vom Mobbing, von der Schule, der Kindheit, der Familie, meiner "Flucht".
                        Und schlechte Erlebnisse hier im WWW. Die kamen dazu, kleine Angriffe und Spitzen, die mich veranlassten, selbst hier keine Hilfe mehr zu suchen, da auch hier Missverständnisse aufkamen und sich doch Leute bemüßigt fühlten, mich wegen solcher Sachen anzugreifen.
                        Umso mehr freue ich mich über die Reaktion HIER.
                        Ich freue mich quasi über jeden Tag, den ich erleben darf und geschafft habe. Isoliert und allein, mit meinen beiden Hunden. Ich kann inzwischen sogar schon zügig spazierengehen, eine Stunde am Tag - für mich ein Erfolg. Nicht täglich zwar, aber immer öfter.

                        Danke für die kritiklosen Beiträge!

                        LG Conny

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                        • #13
                          AW: Rededrang bei Isolation

                          Ein Therapeut der sagt das du Schuld hast hornisse, das es sowas gibt, gut vielleicht ist man Mitschuldig, aber die Hauptschuld hat immer der Mobber, wer mobben will der mobbt egal wen.

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