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Ist das Mobbing??

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  • #16
    AW: Ist das Mobbing??

    Hallo, Tom_m, meine Tipps wären: 1. Die Rechtmäßigkeit der Abmahnung vom Rechtsanwalt prüfen lassen, Widerspruch einlegen und eine Gegendarstellung in der Personalakte ablegen lassen. Damit zeigst Du, dass Du nicht wie ein geprügelter Hund das Feld zu räumen bereit bist. 2. Weiter im Krankenstand verbleiben, bis Du stabil bist. Man will Dich zermürben, damit Du die Kündigung einreichst oder einem Aufhebungsvertrag zustimmst. Wenn Du das nicht willst, musst Du Dich damit vertraut machen, dass Dein Arbeitsplatz ab jetzt zum Niemandsland mutiert ist, wo nur noch Feindseligkeit lauert. Das kann man nur im stabilen Zustand aushalten. Praxisrelevante Kündigungsgründe liefern Gemobbte oft durch unbedachte emotionale Reaktionen. Stabilen Menschen passiert das weniger. 3. Im Krankenstand kannst Du Dich mit der Mobbing-Fachliteratur vertraut machen. Mir hat von Holger Wyrwa "Mobbt die Mobber" geholfen. Nicht, weil ich dessen Angriffsstrategien umgesetzt hätte, sondern weil dort auch Schutzstrategien beschrieben waren, zum Beispiel wie man emotional unbeteiligt wirkt, auch wenn man es nicht ist. Ebenso nützlich zur Strukturierung der Situation ist von Inken Wanzek "Arbeitsplatz in Gefahr - Das sind Ihre Rechte". Das ersetzt nicht den Gang zum Rechtsanwalt. 4. Mache Dir bewußt, dass Dein AG ebenso unter Druck steht, wie Du. Dein Vorgesetzter wird wahrscheinlich daran gemessen, wie viele ältere Arbeitnehmer er erfolgreich rausgeekelt hat. 5. Vorsicht beim Hinzuziehen von Betriebsräten. Wenn bei Euch im größeren Stil Stellen abgebaut werden, ist der BR wahrscheinlich mit im Boot. 5. Habt Ihr ein Telefon, wo ausgehende Anrufe irgendwie mit protokolliert werden. So könnte Deine Frau beweisen, dass sie in der Personalabteilung angerufen hat. Mit diesem Sachverhalt würde ich die Perso schon konfrontieren - einfach um Zähne zu zeigen. Wenn Du Dich entschlossen hast, um Deinen Arbeitsplatz zu kämpfen, so musst Du Dich auf harte Bandagen einstellen. Deine Chance ist, dass man merkt, man beisst sich an Dir die Zähne aus. Meine Erfahrung ist, dass die Fähigkeit wächst, sich zu wehren. Deshalb alles Gute!

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    • #17
      AW: Ist das Mobbing??

      Hallo an Alle,

      danke für Eure unterstützenden Worte und die Tipps fürs "kämpfen"!
      Meine Psychologien ist sich sicher, dass ich aus dem Unternehmen raus muß denn die Konstelation
      der Mobber zieht sich über mehrere Stufen ohne dass eine Bremse zu erkennen wäre.

      Im Moment tendiere ich aber nicht dazu und möchte schon, nach einer passenden Auszeit, die ich
      zum erholen brauche, wieder einsteigen und dann mal sehen was auf mich zukommt.
      Klar, bei den ersten Angriffen werde ich sofort wieder "krank" machen und die nächste "Auszeit"
      nehmen bis irgendwann kapiert wird dass man sich ja selbst schädigt. Die Arbeit bleibt ja liegen.

      Ich frage mich jetzt nur, was ich in das "Rückkehr-Formular" reinschreibe, ob ich das Wort
      "Mobbing" wirklich reinschreiben soll.
      Eines ist ja sicher - die Firma machte mich krank, hat mir den Nervenzusammenbruch beschert
      und nun werden sie bestraft (hoffe ich)
      Wer hat Erfahrung mit dem Krankengeld - wie läuft das weiter???

      Danke
      TOM

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      • #18
        AW: Ist das Mobbing??

        Hallo TOM_M,

        zunächst leistet der AG 6 Wochen Lohnfortzahlung, falls betrieblich nicht längere LFZ vereinbart ist. Mit der ersten AU erfährt nicht nur der AG von deiner Krankschreibung, sondern deine Krankenkasse auch. Sollte die Krankschreibung länger als 6 Wochen dauern, zahlt die Krankenkasse beginnend mit der 7.Woche Krankengeld, längstens für 18 Monate. Die Höhe des Krankengeldes richtet sich nach dem letzten Verdienst und liegt in der Regel bei ca. 75-80% des letzten Nettoeinkommens.

        Das Rückkehr-Formular kann nur eine innerbetriebliche Vereinbarung sein. Falls dieses Formular legitim ist, würde ich über Mobbing nichts reinschreiben, da das Thema sowieso offiziell vom AG übergangen wird. Ein "Burn-Out" kommt da besser an und läßt einen selbst besser aussehen. U.U. erweckt das Schuldgefühle beim AG und den Kollegen. Aber soweit ist es noch nicht.

        Erst mal heißt es Kräfte sammeln und die Gesundheit an erster Stelle zu setzen, um nicht die gleiche Erfahrung noch einmal zu machen.

        Grüße Simon51

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        • #19
          AW: Ist das Mobbing??

          OK,

          wie läuft es wenn ich keine 6 Wochen "krankgeschrieben" bleibe und nach einer Weile
          dann wieder in den "Krankenstand" gehe - beginnen die 6 Wochen bei NULL oder wird
          aufaddiert??
          Kann man sowas mit anderen Diagnosen umgehen?
          z.B. bin ich im Moment mit F48.0 krank geschrieben, wäre die nächste Krankmeldung
          dann eine andere Ziffer ........... oder ist das überhaupt nicht sinnvoll in Sinne vom
          Krankheitsbild, das ja immer noch auf Mobbing beruht???

          DANKE
          TOM

          Achso: Wenn ich auf dem "Rückkehr-Formular" einen "Burn-Out" als Krankheit angebe
          und als Ursache die "Überlastung durch seelischen Druck" schreibe .......
          Sinnvoll, oder sollte ich das anders tun??
          TOM_M
          besonders erfahrenes Mitglied
          Zuletzt geändert von TOM_M; 23.05.2013, 06:37.

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          • #20
            AW: Ist das Mobbing??

            Im gleichen Jahr stehen dir glaube nur 6 Wochen Krankengeld voll zur Verfügung, dann wird es weniger, reicht aber auch zum Überleben. Die Formulierung "Überlastung durch seelischen Druck" würde ich vermeiden. Das reizt deine Angreifer nur zu erneuter Schikane. Ich musste die Erfahrung mit Mobbing auch 2- 3mal machen. Man denkt immer, das passiert mir so nicht noch mal, da bin ich jetzt schlauer. Man denkt an die Arbeit und daran, was alles liegen bleibt, weil man natürlich auch gern arbeitet. Das Problem ist aber, das man nicht mit der Angriffslust und dem Neid anderer rechnet, weil man, wenn man gern arbeitet nicht in solchen Kategorien denkt. Doch in den letzten Jahren hat die kleinbürgerliche Denkweise, welche auf Karrierestreben ausgerichtet ist, auf Neid gegenüber demjenigen, der erfolgreich und gern arbeitet, enorm zugenommen. Sie ist zur vorherrschenden Denkweise geworden. Es passiert einem doch nichts, wenn man andere austrickst, hinterhältig aggiert, Lügen verbreitet, an der Entscheidungskraft anderer zweifelt, sie einfach wie Luft behandelt oder permanent mal kleine oder größere Nadelstiche versetzt, um die Wirkung der Dosis auszutesten. Es ist legitim und gehört unausgesprochen zur "Führungsqualität". Das bezeugt, dass auch immer mehr Personalräte und Gewerkschaftsfunktionäre dies als Loyalität dulden und sich teilweise daran beteiligen.
            Es wird nicht offiziell als Schikane oder Angriff auf die persönliche Integrität gemaßregelt und bestraft, sondern gehört mittlerweile zum Erfolgskonzept. Das ist kein Zufall, sondern wird bewusst von offizeller Seite geduldet. Um sich den sozialen Anstrich noch unter dem maroden Gebälck zu bewahren, werden dem Geschädigten Ratschläge erteilt, was er doch alles für angebliche Rechte und Möglichkeiten hat, um sich zu verteidigen. Das alles zermürbt ihn aber in einer ohnehin schon angeschlagenen Lage noch weiter und schröpft seine Finanzen. Auch das hat Methode. Der Geschlagene muss beweisen, dass er und von wem er geschlagen wurde. Es könnte ja immerhin sein, dass er so masochistisch veranlagt ist, sich selbt zu schlagen. Er muss also beweisen, dass er nicht masochistisch ist und sich selbst schlagen muss. Ist das nicht abartig??? Welche kranken Gehirne denken sich denn so etwas aus??? Oder gehen diese schlauen Herrschaften davon aus, dass jeder genau so pervers und abartig veranlagt ist, wie sie selbst??? Als Einzelner wird man gnadenlos beseitigt, zumal man dem ganzen Treiben oft ahnungslos gegenüber steht und dann auch noch als Rechtfertigung ein handschriftliches Mobbingtagebuch vorweisen muss, wo man minütlich aufgeschrieben hat, wo, wann und von wem man einen Schlag oder Tritt verstetz bekam. Wer sich solchen Quark ausdenkt, muss genauso krank im Kopf sein. Ich denke natürlich instinktiv, dass bei jedem betrieblichen Konflikt, der überall, wo Menschen miteinander kommuniziern und arbeiten unvermeidlich ist, das muss Mobbing sein. Lege mir sofort ein Tagebuch an, weil ich ja sonst nix zu tun habe und schreibe mir jeden gesprochenen Satz, jede Geste, jede Unterlassung genaustens auf. Was für ein kranker Schit!!! Da könnten wir ja alle Stasi- oder Verfassungsschutzmitarbeiter werden. Wir sollen uns wohl gegenseitig nur noch misstrauen und schief beäugen??? Ist das gewollt? Nach dem Motto : Traue niemanden, stoße jeden der dich behindert um und denke nur an dich! Das ist ja nur noch KRANK. Nicht der Geschlagene ist krank, sondern die Schläger und die Verschleierer dieser Schlägerei!!!
            Undine
            besonders erfahrenes Mitglied
            Zuletzt geändert von Undine; 23.05.2013, 09:31.

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            • #21
              AW: Ist das Mobbing??

              Hallo TOM_M,

              die Krankschreibung mit der gleichen Diagnose (hier F48.0) wird innerhalb eines Jahres zusammen addiert. D.h. 2 x 5 Wochen mit dieser Diagnose = 6 Wochen LFZ + 4 Wochen Krankengeld.
              Durch Mobbing werden verschiedene psychische Krankheiten verursacht. Hilfreich sind natürlich auch verschiedene Diagnosen damit der AG in der LFZ bleibt. Mein AG hat, aus diesem Grund bei meiner Krankenkasse versucht, mehrere Krankschreibungen innerhalb eines Jahres zusammen zu rechnen (natürlich ohne Diagnoseschlüssel). Daraufhin habe ich mich mit meiner Krankenkasse in Verbindung gesetzt und erklärt: wenn Sie einen Beinbruch und später einen Armbruch haben, sind es beide Frakturen, die aber nichts gemeinsam haben außer das Wort Fraktur.
              Erst mal etwas Grundsätzliches! Dem AG bist Du keine Rechenschaft schuldig warum Du erkrankt bist! Die Angabe des Burn-Out reicht vollkommen. Diese Erkrankung betrifft fast immer AN, daher muß der Umkehrschluss des AG sein er habe die Erkrankung mit verursacht. Alle Angaben die Du zusätzlich machst, kann der AG irgenwann gegen Dich verwenden. Mit Überlastung durch seelischen Druck kann auch etwas im Privatleben gemeint sein.
              Ein Burn-Out kann in der Regel nicht in wenigen Wochen gesunden. Ich persönlich habe auch schon zu früh wieder die Arbeit aufgenommen und mußte dann feststellen, das es doch nicht das Richtige war.
              Wir arbeiten um zu leben, und nicht wir leben um zu arbeiten!

              Grüße Simon51

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              • #22
                AW: Ist das Mobbing??

                Hallo! TOM-M- Du kannst das Blatt drehen und wenden, wie Du willst. Es bleibt das Selbe. Ich sage immer, wenn man etwas nicht weiß, muss man fragen. Vorschlag: Ruf doch einfach bei deiner Krankenkasse selber an und erkundige Dich. Man kann ruhig schildern was passiert ist und wie der Werdegang bis dato war. Dann fragst Du, was auf Dich zukommt, wenn Du noch länger krankgeschrieben bleibst. Die Berater sind sehr bemüht, glaube mir. Selbst ich hatte mal angerufen und mich beraten lassen, als vor längeren Zeit (Mobbingfall) mein Mann zusammengebrochen war und ich nicht wusste, wie geht es weiter, was kommt jetzt. Fragen, einfach nur nachfragen und man ist schlauer und macht keine Fehler! Gruß Biggi

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                • #23
                  AW: Ist das Mobbing??

                  Hallo, Tom_m, noch ein Gedanke, der mir beim Lesen Deines Beitrages gekommen ist: "Meine Psychologin ist sich sicher, dass ich aus dem Unternehmen raus muss, denn die Konstellation
                  der Mobber zieht sich über mehrere Stufen ohne dass eine Bremse zu erkennen wäre." Glaub mir, Du weißt selbst am besten, was gut für Dich ist. Lass Dir nichts einreden. Mich wollten die Vorgesetzten nicht mehr und hatten die Trennung auch über langen Zeitraum betrieben. Im Betrieb hat mir niemand geholfen, alle prophezeiten mir Krankheit und unweigerlichen Zusammenbruch, wenn ich weiter auf meinem Arbeitsplatz bestehen würde (BR, Kollegen, Personaler). Auch im privaten Umfeld musste ich sortieren zwischen denen, die mich stärken und denen die mich zusätzlich runterziehen (z.B. durch Was-willst-Du-denn-noch-dort-also-ich-könnte-das-nicht-aushalten). Nicht alle Gemobbten werden krank. Je mehr man sich über Zusammenhänge informiert, um so weniger ist man der Situation ausgeliefert. Man kann das Mobbing nicht unterbinden, aber bis zu einem gewissen Grad kann man seine Reaktion darauf steuern. Ich habe meinen Arbeitsplatz bis auf Weiteres halten können. Alles Gute!

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                  • #24
                    AW: Ist das Mobbing??

                    Hallo Tom_M,
                    wie geht´s dir? Ich möchte nochmal @widerstand zum Thema Psychologin bekräftigen. Nichts gegen den Berufsstand, bin selbst damit involviert, aber viele Psychologen wissen über Mobbing und der dahinter stehenden Dynamik wenig. Wenn, dann sind es Ausnahmen. Wenn deine Psychologien dazu gehört, dann Glückwunsch. Ansonsten ist wohl noch nicht aller Tage Abend. Selbst wenn es darauf hinausläuft, dass du gehen sollst, würde ich als letzte Methoden über meinen Anwalt sagen: "Ok, Scheine auf den Tisch."

                    Gegen eine Front über mehrere Hierarchiestufen ist sehr schwer anzugehen. Da ist Absicherung das A und O. Ändern könnte sich vermutlich etwas, wenn andere "Mitspieler in deinem Lager" auf den Plan treten. so gesehen, würde ich nochmal das Thema Mitarbeitervertretung vorsichtig empfehlen. Die Erfahrung ist: die Dinge kommen in Bewegung, wenn die Gegenseite merkt, so kommt sie nicht weiter.

                    F48.0 ist eine sehr undifferenzierte Diagnose im Krankheitsschlüssel. D.h., es ist eine Restkategorie für all das, was von den anderen Belastungsstörungen nicht abgedeckt ist. Der Buchstabe F sagt jedoch aus, dass es ernster ist als eine bloße gesundheitliche Beeinträchtigung wie es z.B. der Buchstabe Z ausdrücken würde. Nur nebenbei: burnout zählt diagnostisch z.Z. als bloße Beeinträchtigung und hat den entsprchenden Buchstaben Z. Man muss wissen: Solche Diagnose sind immer auch Politik mit den Abrechnungsmöglichkeiten der Krankenkassen. Sie sagen nichts über die emotionale Ernsthaftigkeit, mit der die Betroffenen konfrontiert sind. Das ist nicht Sinn einer Diagnose.
                    So gesehen, ist das gar keine schlechte Anfangsdiagnose. Denn sie gibt Spielraum. Frag bei der Krankenkasse lieber erst allgemein nach, wie es ist mit dem Krankengeld, beziehe es nicht so sehr auf deinen aktuellen Fall. Das besprichst du lieber mit deiner Psychologin! Bedenke: es ist eine Versicherung, deren Aufgabe ist nicht, möglichst viel Geld für dich auszugeben, sondern gut zu wirtschaften. Es ist ein Vertrag und jeder schaut darauf auf seinen Vorteil.
                    Das Formular für den Arbeitgeber hast du wahrscheinlich schon weggeschickt. Ansonsten hätte ich die Idee, wie es wäre, wenn man einfach nur ausfüllen würde "Verdacht auf mehrere Krankheitsbilder, Untersuchungen laufen". Jetzt nicht wörtlich so, aber sinngemäß in diese Richtung. Denn der Arbeitgeber hat kein Recht, deine Diagnose zu erfahren. Eine Betriebsvereinbahrung, die etwas anderes vorsieht, steht gegen das Recht. Man dürfte darauf also nicht bestehen. Gibt es bei euch im Betrieb so etwas wie Rückkehrgespräche? Das ist oft ein heikler Punkt.
                    Dir alles Gute!
                    Sunzi
                    Der beste Weg ist es, die gegnerische Strategie zu vereiteln; der zweitbeste, dessen Verbündete anzugreifen; und der schlechteste ist der Angriff auf gegnerische Städte.

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                    • #25
                      AW: Ist das Mobbing??

                      Hallo Sunzi,

                      danke für die Nachfrage - es geht so!!
                      Zum Glück kann ich zwischenzeitlich öfters mal durchschlafen und endlich mal den
                      verlorenen Schlaf nachholen. Die Psychologin ist immer noch der Meinung, dass ich
                      aus dem Unternehmen raus muß, versteht aber auch meine Lage und glaubt zwischenzeitlich
                      schon, dass es mit 52 Jahren recht schwer ist, wieder einen Job zu finden der adäquat zum
                      jetzigen ist und versucht nun mir irgendwie anders zu helfen.

                      Rückkehrgespräche gibt es im Unternehmen und dort wird auch der angesprochene Zettel
                      ausgefüllt auf den ich nicht "Mobbing" schreiben darf - ich würde es so gerne tun!!!!!!!

                      Ich mache mir nun Gedanken zum Thema "es geht wieder los - ich muß wieder zur Arbeit"
                      und weiß nicht wirklich ob es der richtige Weg ist, dies jetzt schon zu tun. Bis heute bin ich
                      nun 3 Wochen zuhause und müsste eigentlich am kommenden Montag wieder zur Arbeit.
                      Das "Hauen und Stechen" wird weiter gehen, meine Psyche wird sehr leiden müssen und
                      ich weiß nicht, ob ich das ertragen kann!
                      Im Unternehmen wartet man ja nur auf Fehler oder Vergehen um sie mir wieder an die Backe
                      malen zu dürfen - siehe die unnötige Abmahnung wegen meines unentschuldigtem Entfernen
                      vom Arbeitsplatz, obwohl meine Frau 1/2 Stunden nach der Heimfahrt sogar mit dem Personalchef
                      telefoniert hat.

                      Wie ist Eure Erfahrung mit der Krankheitszeit in solch einem Fall???
                      Wer hat noch ein paar Tipps für mich?

                      DANKE
                      TOM

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                      • #26
                        AW: Ist das Mobbing??

                        Hallo TOM_M,


                        aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, nicht wieder zu früh arbeiten zu gehen. 3 Wochen sind bei Mobbing eine recht kurze Zeit um die "Akkus" wieder aufzuladen. Ich habe auch schon den Fehler gemacht und gedacht, nach meiner Selbsteinschätzung habe ich 90% meiner psych. Kraft, und die 10% erreiche ich noch auf der Arbeit. Leider sind die 90% dann weiter geschwächt worden und die nächste Krankschreibung folgte.

                        Der 2te Aspekt ist der Kündigungsschutz, der sich zum einen nach der Zugehörigkeit im Unternehmen richtet, aber auch durch eine eventuelle Schwerbehinderung von mind.50 GdB vorgegeben ist.

                        Der dritte Faktor ist die Abmahnung. Sollte es noch eine Abmahnung geben, hat der AG das Recht zu kündigen. Auch wenn eine Abmahnung zu Unrecht ausgestellt wurde.

                        An Deiner Stelle würde ich weitere Krankschreibungen in Erwägung ziehen, und soweit gesunden, das Du stabil genug bist, verbale Ohrfeigen auszuteilen wo es angebracht ist. Folgen von Mobbing lassen sich nicht mit einer Grippe vergleichen, die nach 3 Wochen auskuriert ist.

                        Was ist bei Deinem Job wichtiger? Gut Geld zu bekommen oder Deine Gesundheit?

                        Dein Chef kennt doch sicher auch den Begriff "Fachkräftemangel". Wäre mal eine Frage wert, warum er sich daran beteiligt.

                        Das es Rückkehrgespräche gibt, ist mittlerweile Praxis in vielen Unternehmen. Grundsätzlich keine Diagnosen oder Beschreibungen der Erkrankung angeben! Letzendlich würden diese auf der AU stehen, wenn der AG Kenntnis davon haben sollte. Keine Prognosen wie "das war nur einmalig", lieber antworten "ich bin kein Arzt". Bei der Ursache antworten "es war kein Unfall". Weitere Fragen sin z.B.: arbeiten Sie gerne in unserem Unternehmen? Ja, selbstverständlich! Fühlen Sie sich wohl hier? Ja, aber am Strand von..... natürlich wohler. AG wissen das diese Rückkehrgespräche nicht ganz legal sind und müssen auch akzeptieren, wenn die Antworten nicht seinem Wunschdenken entsprechen.

                        Grüße Simon51

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                        • #27
                          AW: Ist das Mobbing??

                          Hallo Tom_M,
                          schön dass sich der Körper langsam regeneriert.

                          "Das "Hauen und Stechen" wird weiter gehen, meine Psyche wird sehr leiden müssen und
                          ich weiß nicht, ob ich das ertragen kann!"

                          Hey, jetzt, nimm mal nicht die Katastrophe vorweg. Solang du kank geschrieben bist, ist es dein Job, Kräfte zu sammeln. *erhobener oberlehrerhafter Zeigefinger* Sich Szenarien vor Augen führen, in denen man leiden wird, sind da kontraproduktiv! *doppelt erhobener oberlehrerhafter Zeigefinger*
                          Solche Gedankenkarusselle nützen nichts. Da spielst du nur den Angreifern in die Hände, denn Gegner nutzen solche Sachen aus.*dreifach erhobener oberlehrerhafter moralinsaurer Zeigefinger*

                          Ob Krankschreibungen nun lang und kurz besser sind für dich, musst du rausfinden und da ist allein deine Gesundheit das, was zählt. Es gibt Menschen, die könne nicht abschalten, egal wie lang sie weg sind, weil sie immer Angst haben, was denn die Mobber sich in ihrer Abwesenheit am Arbeitsplatz ausdenken. Manchmal ist es auch gut, bald wieder reinzugehen, zu sichten, was sich verändert hat und wenns nicht geht, bei Gelegenheit wieder den Arzt aufsuchen. Man kann immer vor dem Arbeitgeber dann argumentieren, dass man ja gerne hier arbeitet und sich wohl fühlt, deshalb auch immer gerne so bald wie möglich wieder kommt, aber der Arzt dann sagt, es ist noch nicht auskuriert. Aber dass man immer wieder am Arbeitsplatz erscheint, zeigt ja auch, dass man sich engagiert und hier arbeiten will. Und das alles mit freundlichen ehrlichen Gesicht vortragen!
                          Solche Krankheitschübe bringen oft mehr durcheinander, als eine einzige lange Abwesenheitsperiode, auch finanziell ist es schwieriger, weil ja Lohnfortzahlung besteht (nehme ich jetzt an dort wo du arbeitest). So zahlt der Arbeitgeber, bekommt aber wenig Gegenleistung dafür. Wichtig aber, dass man das mit den Krankschreiben nicht ewig anwenden soll. Sonst ist man schnell berechenbar und angreifbar. Aber es ist eine kurzfristige Möglichkeit. Aber wie gesagt: Gesundheit hat man im Leben nur eine, Jobs eventuell mehrere. Das sollte die Motivation sein.

                          Klar, dass Druck wieder ausgeübt wird, also davor keine Angst. Könnte die Psychologin dich trainieren für ein "Schwimmen im Haifischbecken?"

                          Abmahnungen, die ungerechtfertigterweise ausgestellt wurden, kann man entfernen lassen. Dafür gibt´s so viel ich weiß auch kein zeitliches Limit. Also selbst während eines Kündigungsprozesses könntest du noch die Abmahnungen (wenn du ihre Unrichtigkeit belegen kannst) rausklagen. Wenn dann die Kündigung auf den Abmahnungen passiert, ist auch der Kündigungsgrund angeknackst. Aber das müsste man mit einem Anwalt besprechen.
                          Ich hab auch schon erlebt, dass Leuten Diebstahl oder tätlicher Angriff unterstellt wurde und anschließend die Kündigung kam und das Gericht beides in die Tonne getreten hat. Ich seh bei dir jetzt noch nicht, dass aller Tage Abend wäre. Also hab Mut
                          Alles Gute
                          Sunzi
                          Der beste Weg ist es, die gegnerische Strategie zu vereiteln; der zweitbeste, dessen Verbündete anzugreifen; und der schlechteste ist der Angriff auf gegnerische Städte.

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                          • #28
                            AW: Ist das Mobbing??

                            Hallo Sunzi,
                            Hallo TOM_M,

                            ungerechtfertigte Abmahnungen lassen sich nicht entfernen! Die Möglichkeit, die man hat, ist eine Gegendarstellung zu schreiben, und diese muß mit der Abmahnung in die Personalakte gelegt werden. Beides wird nach 2 Jahren aus der Personalakte entfernt, eine andere Möglichkeit gibt es nicht! Falls der AG innerhalb dieser 2 Jahre kündigt, Klage einreichen und die Abmahnung entkräften. Nach einem gewonnenen Prozess wird der AG gegenüber dem AN kaum freundlich gesonnen sein, dann beginnt das Spießrutenlaufen erst richtig.
                            Natürlich kann man die Abmahnung auch "rausklagen", das ist aber dann eher mit Kanonen auf Spatzen schießen!

                            ZITAT:
                            Klar, dass Druck wieder ausgeübt wird, also davor keine Angst. Könnte die Psychologin dich trainieren für ein "Schwimmen im Haifischbecken?"

                            Kommt immer auf die Betrachtungsweise an. Nicht jeder Hai greift den Menschen an, manche Haie flüchten sogar. Wenn ich weiß welcher Hai im Schwimmbecken seine Runden zieht, muß ich den weißen Hai nicht unbedingt streicheln wollen, aber mit anderen Haisorten hätte wohl weniger Probleme.
                            D.h. bildlich ausgedrückt, in der Firma, in der ich arbeite, muß es nicht nur weiße Haie geben.

                            Wenn eine Psychologin jemanden trainieren könnte, im Haifischbecken zu schwimmen (die gefährlichen Haie natürlich), wäre die Folge, es gäbe keine Folgen von Mobbing mehr, oder es gäbe noch mehr Opfer, deren Gesundheit mehr als nötig in Mitleidenschaft gezogen wird. Ich meine damit, eine Psychologin "hypnotisiert nicht, sondern versucht den bestmöglichen Weg für das Opfer zu finden, was manchmal nicht leicht ist.

                            Grüße Simon51

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                            • #29
                              AW: Ist das Mobbing??

                              So, heute war ich beim Neurologen!
                              Der sagt, dass ich auf keinen Fall so schnell wieder zur Arbeit gehen soll - ich wäre
                              richtig fest angeschlagen. Auf der erneuten Krankmaldung hat er nun mehrere Diagnose
                              vermerkt. R53, G47.0, K30, K29.7, F45.9, Z73 - jeweils mit einem G, als gesichert!!

                              Wollte Euch mal auf den aktuellen Stand bringen.

                              DANKE
                              TOM

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                              • #30
                                AW: Ist das Mobbing??

                                Hallo TOM_M,

                                ist erstmal der erste Schritt in die richtige Richtung. Mach dir auf jeden Fall keinen Stress damit, das Du überlegst wann Du wieder arbeiten gehst. Deine Gesundheit steht an erster Stelle und nicht die Klärung der Arbeitssituation.

                                Grüße Simon51

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